Über die Vorzüge des Landlebens

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althea
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Über die Vorzüge des Landlebens

#1

Beitrag von althea » Fr 3. Nov 2017, 01:36

... dieser Text ist köstlich - und er stammt von einem Forumsmitglied - Edermühle.

Auf diesem Weg ein herzliches Dankeschön für diese treffende Beschreibung!

https://www.edermühle.at/jmsblog/steffi ... -aufm-land

@edermühle
Ich bin ja öfters im Waldviertel unterwegs, Bad Großpertholz war vor ein paar Jahren Einflugschneise auf dem Weg nach Schrems, jetzt bin ich eher im südl. WV zu finden.
Wenn es passt würde ich gerne eine Zwischenstopp einlegen bei euch. :)

LG
althea

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Edermühle
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Re: Über die Vorzüge des Landlebens

#2

Beitrag von Edermühle » Fr 3. Nov 2017, 23:28

Vielen lieben Dank für das Kompliment! :)

Schick Steffi und mir doch einfach mal ne e-mail :)

Lg - Christian

P.s Hier der link https://www.xn--edermhle-b6a.at/jmsblog ... -aufm-land
http://www.edermuehle.com Nur die Angst begrenzt dein Tun

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emil17
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Re: Über die Vorzüge des Landlebens

#3

Beitrag von emil17 » Sa 4. Nov 2017, 22:31

:lol:
Die Portionengrösse im Restaurant haste vergessen.
Aufm Land bringen die schon bei einer gewöhnlichen Bestellung so viel, dass man ewig Zeit braucht, das alles zu essen, und so nicht dauernd die Serviererin mit weiteren Bestellungen nerven kann.
(Ich war kürzlich im tiefsten Kärnten auf Besuch der angeheirateten Verwandtschaft.
Ich bin so erzogen worden, dass man den Teller leer isst.
Hauptgang war Backhendl mit Frites: Man kann mehrere Hendln zerstückelt auf einen einzigen Teller stapeln, das geht. Und dann behaupten, das sei eine einzige "normale" Portion.
Nachher kam der freundliche Kellner und fragte, ob es noch eine "kleine" Nachspeise sein dürfe. Sein Vorschlag war Indianer mit Schlag. Hätte ich den auch noch essen müssen, hätte es mich wohl gleich in der Gaststube auseinandergerissen.
Was gebracht wird, wenn man statt einer "kleinen" eine "normale" Nachspeise bestellt - Indianerhäuptling mit Doppelschlag, gibt es das? - das habe ich mich nicht getraut herauszufinden)
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Edermühle
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Re: Über die Vorzüge des Landlebens

#4

Beitrag von Edermühle » Sa 4. Nov 2017, 23:37

:lol: Stimmt - die Portionsgrößen hab ich ganz vergessen!!! :lol:
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Olaf
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Re: Über die Vorzüge des Landlebens

#5

Beitrag von Olaf » Sa 4. Nov 2017, 23:53

Ich hab das übrigens auch voller Belustigung gelesen. Also, als Ossi und in ner Kleinstadt groß geworden und Kulturbanause auch noch, hab ich ja hier nie so richtig was vermisst. Aber dann, beim Lesen (interessant, was man alles so vermissen könnte), fiel mir auf, dass ich doch was vermisse: Nen anständigen Türkenladen. Hatten wir natürlich im Osten auch nicht, aber meine Frau, als sie noch in Köln lebte, und da hab ich mich (auf Besuch) auch schnell dran gewöhnt.
Nun gut, wir haben letztes Jahr einen in Spandau entdeckt. (Jeder Spandauer ist beleidigt, wenn man ihn Berliner nennt, auch wenn es zum Stadtgebiet gehört.) Der ist zwar nen Tucken teurer als die in Kreuzberg, aber dafür müssen wir nicht wirklich in die große Stadt.
Kann ja sein, dass es Einbildung ist: Wir haben nicht den Stallgeruch, wir kommen uns vor wie Dorfdeppen, sind wir ja auch, durchs PM-Kennzeichen gebranntmarkt. Oder einfach: Warum sind die alle so hektisch, haben die alle heute ihren schlechten Tag? Ist das der Puls der Stadt? Kann mal schön ohne uns pulsen.
LG
Olaf
Edit: Ich finde die Portionen in der Stadt eher abartig groß. Aber wenn man sich die Leute anguckt...von nix kommt nix...
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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emil17
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Re: Über die Vorzüge des Landlebens

#6

Beitrag von emil17 » So 5. Nov 2017, 09:09

Olaf hat geschrieben:wir kommen uns vor wie Dorfdeppen, sind wir ja auch, durchs PM-Kennzeichen gebranntmarkt.
Bei uns sind die Kennzeichen am Auto befestigt. Nehmt ihr die immer mit, wenn ihr irgendwo das Auto abstellt, damit jeder sehen kann, woher man ist?

Olaf hat geschrieben:Warum sind die alle so hektisch, haben die alle heute ihren schlechten Tag?
Beim Auto würde man sagen, Standgas zu hoch eingestellt.
Ich vermute, eben gerade weil man in der Stadt vieles rascher erledigen kann, hat man deswegen weniger Zeit.
Das ist wie bei den elektronischen Medien: Weil Austausch von Nachrichten so viel schneller geht als früher, verbringt man nicht etwa weniger Zeit damit.
Die Dinge, die du nicht so gut oder gar nicht kannst, die kosten auf dem Land nur Deine Zeit, in der Stadt und in der Menge auch die Zeit der anderen.
Zudem ist der öffentliche Bereich, also da wo Hektik stattfindet, nicht erweiterter Teil des Privatbereiches, sondern nur Logistik. Wenn du rasch Dinge erledigst, hast du mehr Zeit, um ... noch mehr zu erledigen.
Man setzt sich dann die kürzest mögliche Erledigungszeit als Masstab (die U-Bahn kommt gleich und ist nicht voll besetzt, am Schalter musste nicht anstehen und der Beamte ist da und weiss gleich um was es geht, im Supermarkt stehen die Dinge da wo sie immer stehen, alle Ampeln gehen vor dir auf Grün und nirgendwo ist Stau) und folglich ist alles nur Zeitverlust, was noch schneller hätte gehen können. Zudem ist es ansteckend - in einer hektischen Gesellschaft wird man auch selber so.
Überall hat es Leute, die man nicht persönlich kennt und die deshalb Zeitverlust beim Erledigen von was auch immer bedeuten. Und dann steht schon wieder so ein Landei vor dir und weiss natürlich nicht auswendig, wie man den Fahrkartenautomaten bedient oder braucht mehr als eine halbe Sekunde, um sich im Supermarkt für die passende Essigsorte zu entscheiden. Das hält doch alles auf.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Dagmar
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Re: Über die Vorzüge des Landlebens

#7

Beitrag von Dagmar » So 5. Nov 2017, 09:52

Hallo,

für den Artikel :daumen: :daumen:

war mal wieder eine Woche mit einem Helfer in Sachsen. Habe diesen am Samstag nachmittag zu seiner Wohnung in Stuttgart gebracht. Dabei sind wir in einen der typischen innerstädtischen Staus gekommen. Ich glaube ich war so lange im Stau, wie ich in den Tagen vorher zusammen für alle Fahrten auf dem Land zum einkaufen, Baumarkt, Restaurantbesuch etc. gebraucht habe.

Wenn ich nicht morgen wieder zur Arbeit müsste, ich wär am liebsten schnurstracks umgekehrt.

Und in der kurzen Arbeitswoche war eine Nachbarin mal kurz abends zum "Smalltalk" da, eine andere brachte Ihren kleinen Neffen (4 Jahre) vorbei, weil der unbedingt mal auf meinem Traktor sitzen wollte und auch mit dem Kubota im langsamsten Gang selber fahren konnte (mit kleinen Nachhilfen von mir) auch auch aus dem Kleinbagger haben wir ihn nicht rausgekriegt. Und nicht zu vergessen, eine andere Nachbarin brachte noch eine Salami (selbstgemacht) vorbei und die hing an der Haustür (wir waren gerade in einem typischen "Landrestaurant" essen). Die werde ich dann nächste Woche genießen.

Also ich bin anscheinend auch auf Landleben getrimmt.


Dagmar
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Re: Über die Vorzüge des Landlebens

#8

Beitrag von christine-josefine » So 5. Nov 2017, 10:31

oh ja, bei Edermühle habe ich schon kreuz- und quergelesen
und gehofft, dass es bei mir nicht so arg kommt :holy:

es baut mich aber auf, wie Ihr es geschafft habt

Vorteile des Landlebens aus meiner Sicht:
Lagerfeuer jeden Abend - gut wenn soviel Abbruchholz "verwertet" werden muß
hier in Grünwald käme sofort die Feuerwehr würde ich nur ein klitzekleines Feuerchen auf meinem Grill machen

und noch ein Vorteil: die Nachbarn kommen spontan dazu, so dass aus einem gemütlichen Abend ein nicht endenwollender Umtrunk wird :grinblum:
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

Olaf
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Re: Über die Vorzüge des Landlebens

#9

Beitrag von Olaf » So 5. Nov 2017, 13:39

*lach*, ja, solche Dinge sind mir gar nicht bewußt. Ich weiß noch, wie ich bei meiner Mutter im Schrebergarten einen Obstbaum massakrieren sollte, und Sa. mittag nichts böses denkend die Kettensäge angeworfen habe. Oh, standen da gleich etliche Nachbarn am Zaun. :aeh:
Unsere neuen Nachbarn, die kommen aus Potsdam, haben sich anfangs mal entschuldigen wollen, dass sie am nächsten Tag Krach machen würden. Den haben wir gleich erklärt, dass das hier normal ist, auch bei den andern Nachbarn, und dass sie sich dafür nicht rechtfertigen müssen. Leben und leben lassen.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
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Re: Über die Vorzüge des Landlebens

#10

Beitrag von sybille » So 5. Nov 2017, 19:55

Also, als Ossi und in ner Kleinstadt groß geworden und Kulturbanause auch noch, hab ich ja hier nie so richtig was vermisst. Aber dann, beim Lesen (interessant, was man alles so vermissen könnte), fiel mir auf, dass ich doch was vermisse: Nen anständigen Türkenladen. Hatten wir natürlich im Osten auch nicht, aber meine Frau, als sie noch in Köln lebte, und da hab ich mich (auf Besuch) auch schnell dran gewöhnt.
Olaf, Deine Frau kennt sich aus! Jaja, die Rheinländer wissen wat joot es :haha:
Was ich nicht selber habe kaufe ich auch im Türkenladen. Dort gibt es sehr viel frisches heimisches Gemüse das es im SB gar nicht oder nur in Tüten verpackt und gewaschen (mit was?) gibt.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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