Klitschko gegen Povetkin?

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Re: Klitschko gegen Povetkin?

#11

Beitrag von ahora » Sa 5. Okt 2013, 21:08

Ich meinte das ernst, kann mir bitte jemand sein Gefühle schildern, wenn er sich einen Boxkampf anschaut? Auch gerne per PN - lach -

Ich verurteile es nicht, ich will es nur verstehen, nachvollziehen können. Es soll z.b. Menschen geben, die sich am lebendigsten fühlen, wenn sie sich im Krieg befinden, ich bezweifele daher, dass es jemals Frieden geben wird auf Erden. Es gibt Menschen, die wollen eben diese Erfahrung machen.

Bisher habe ich immer alle auseinandergetrieben, die sich kloppen wollten :lol: - weil mich das fürchterlich nervt, das Gebrülle, das Blut und dann noch das Tatuta des Krankenwagens und die Sirene der Polizei. Mußte ich mir irgendwann mal eingestehen, dass ich nicht Eingriff um Leben zu retten, sondern um meine 'Ruhe zu haben. :haha:

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Re: Klitschko gegen Povetkin?

#12

Beitrag von ahora » Sa 5. Okt 2013, 21:10

ina maka hat geschrieben:
ich find den Klitschko fesch ("schön anzusehen") . mehr kann ich dazu auch nicht sagen (@ahora) :pfeif:
Danke Ina, das kann ich verstehen, aber mir gefällt er nicht, also scheidet das schon mal aus. Ich stehe, abgesehen von meinem Mann, auf Pierce Brosnan.

lg Ahora

Manfred

Re: Klitschko gegen Povetkin?

#13

Beitrag von Manfred » Sa 5. Okt 2013, 22:57

Hm. Das war dann doch noch einseitiger als erwartet.
Schade. Die Monotonie im Schwergewicht geht weiter.

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Re: Klitschko gegen Povetkin?

#14

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 5. Okt 2013, 23:39

@Ahora: hast du schon mal einen echten Hengstkampf um eine/mehrere Stuten gesehen?
Was anderes ist Boxen auch nicht, nur mehr noch ritualisierter.
Halt nicht wirklich intellektuell, sondern eher Stammhirngeschichte. :mrgreen:
Wer gewinnt, kriegt die schönen Frauen und hohen Status/Geld.
Mehr ist es eigentlich nicht. :pfeif:
Die Klitschkos gehen das nur sehr berechnend an, und tun dafür auch ne Menge, und haben auch optimale körperliche Voraussetzungen dafür.
Und mit dem Kopf statt mit nur Hormonen gesteuert, kriegt man eine schöne Karriere hin - beide haben ja auch ziemlich erfolgreich studiert, sind also keine Dumpfbacken, die keinen anderen Ausweg aus dem Getto sehen.
Und das ist eben der Unterschied - will ich es, weil ich es KANN, oder ist Boxen mein einziger Ausweg aus dem Slum?
Klar wird das nach so langer Zeit der Dominanz langweilig - aber anscheinend gibt es keine adäquaten Gegner mehr.
Das sagt aber mehr was übers Boxen an sich aus, als über die Klitschkos.
Aber auch die werden älter und langsamer - nur fürchte ich, daß es auch danach wieder nur Langeweile gibt, aber dann mit Leuten, die eher wieder unter Dumpfbacken laufen.
(und die tun mir dann leid, weil sie gar nicht wissen, auf was sie sich in dieser Mafia einlassen.....)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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Re: Klitschko gegen Povetkin?

#15

Beitrag von ahora » So 6. Okt 2013, 00:10

Hallo Sabine,

so weit so gut, das mit den Hengsten, den Frauen, dem Geld. Aber was empfinden Menschen, wenn sie sich das anschauen? Vom Anschauen bekommt man nicht die schönste Frau und das dicke Geld.

Anscheinend sind diese Gefühle gesellschaftlich nicht anerkannt, sonst würde sich ja irgendeiner äußern :hmm: Viele schauen sich Boxen an, mögen aber nicht sagen, was sie dabei empfinden.

Ich habe einige Vorschläge: Lust, Erregung, Spannung, Schadenfreude, Schaulust, Blutrünstigkeit, Neid, ??????????

Die meisten Menschen wären gerne gut - zumindest bin (denke) ich nicht immer gut. Eine Erkenntnis, mit der ich lebe und es ist gut so. :lol:

lg Ahora

Adjua
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Re: Klitschko gegen Povetkin?

#16

Beitrag von Adjua » So 6. Okt 2013, 00:32

Sport hat immer etwas mit ritualisiertem Kampf zu tun. Egal ob man um die Wette fährt, reitet oder eben kämpft. Der Sportler - oder die Sportlerin - ist so etwas wie eine Stellvertreterin. Man fiebert mit und die Sportler leben stellvertretende kämpferische Energien aus - marsische, würden Esoteriker sagen. Das funktioniert auch, wenn die Sportler Pferde sind, z.B. Rennpferde ..

Was man dabei empfindet - Spannung, Nervenkitzel, Bewunderung für Kraft und Leistung, oder Taktik, das Mitfühlen von Sieg oder Niederlage. Ich verfolge Boxen nicht, aber wenn ich zufällig zuschaue, finde ich es nicht anders als Zuschauen bei anderen Sportarten.

Bunz
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Re: Klitschko gegen Povetkin?

#17

Beitrag von Bunz » So 6. Okt 2013, 06:13

Hallo ahora,
wenn es Dich tröstet...
Ich schalte sofort weg, wenn im TV Boxen auftaucht. Da ich prinzipiell gegen Wettbewerb bin (bin halt ein Außenseiter) gucke ich auch keinen anderen "Sport", außer mal Fußball, denn das ist für mich lebendiges Schachspiel.
In dem ganzen Wettbewerbs-Quark versetzt sich der Zuschauer in den Kämpfer und freut sich halt, oder auch nicht.
Und ...richtig, solange der Wettbewerb ein Grundgefühl zu sein scheint, wird es auf Erden keinen Frieden geben: also Nie.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

Manfred

Re: Klitschko gegen Povetkin?

#18

Beitrag von Manfred » So 6. Okt 2013, 09:08

@Bunz:
Das siehst du mE falsch. Evolution ist Wettbewerb pur. Wir sind demnach nur durch Wettbewerb entstanden und entwickeln uns als Art nur durch Wettbewerb weiter.
Die Frage der Erlangung des Friedens kann also nur die sein, wie man den unausweichlichen Wettbewerb vernünftig kanalisiert. Sport ist dazu eine Möglichkeit. Gerade für diejenigen, die stark zur körperlichen Konfrontation veranlagt sind.
Es mag schon sein, dass man die Menschheit auch anders befrieden könnte. Wie z.B. durch selektive Zucht auf Friedfertigkeit (wie bei Nutztieren) oder durch Medikation.
Das erfordert dann aber wieder Zwangsmittel, die ich nicht als friedlich bezeichnen kann. Und ob es der Art langfristig zum Positiven gereichte, ist äußerst zweifelhaft. Hätte sich diese Streuung der Veranlagungen beim Menschen während der Evolution nicht bewährt, dann gäbe es sie nicht.

@ahora:
Ich denke du erhältst keine Antwort, weil die Frage kaum zu beantworten ist.
Das ist wie in der Liebe. Kannst du alle Kriterien im Detail beschreiben, nach denen du dir damals deinen Mann ausgesucht hast?
Die Begeisterung für sportlichen Wettbewerb, ob aktiv oder passiv, ist mit einem ähnlichen Paket an Emotionen verbunden, das zudem bei jedem anders geschnürt ist.
Ich bin bei dem Kampf gestern irgendwann bei der 7. oder 8. Runde eingenickt und erst nach Ende wieder aufgewacht.
Das war einfach zu einseitig. Zuzusehen, wie jemand verprügelt wird, hat keine Faszination für mich. Viel spannender ist es, zwei gleichwertige Gegner zu sehen, in deren Duell Nuancen über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Was genau mich dazu treibt, ab und zu einen Boxkampf anzusehen, kann ich dir nicht sagen. Ich weiß es nicht. Die meisten Sportarten langweilen mich. Beim Fußball schaue ich nur selten mal ein internationales Spiel und das idR nicht in voller Länge.
Die Tour de France habe ich mir früher gerne angesehen. Ein wirklich schönes Tournier in dem sich durch die Vielfältigkeit der Strecken und der Wertungen verschiedenste Talente der einzelnen Fahrer und verschiedene Mannschaftsphilosophien beweisen können. Ein Tournier, wo am Ende des Tages der wahre Held oft der knapp vor dem Ziel gescheiterte Ausreißer und nicht der am Ende alles überrollende Sprinterzug ist. Leider wurde mir das durch die Doping-Geschichten kräftig verleitet. Solche unfairen Methoden verstoßen massiv gegen meinen Gerechtigkeitssinn.
Aber die Tour könnte den Kern dessen zeigen, was mich am Sport fasziniert: Hervorragende Leistungen, die nur durch langjährige harte Arbeit zu erreichen sind.
Evtl. die selbe Faszination, die mich befällt, wenn ich einem guten Handwerker bei der Arbeit zusehen kann, der durch langjährige Übung einen sehr hohen Standard an Effektivität und Qualität erreicht hat.

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Re: Klitschko gegen Povetkin?

#19

Beitrag von die fellberge » So 6. Okt 2013, 09:24

Jetzt melde ich mich mal zu Wort- die gar kein Fernsehen hat ...

Wir waren gestern eingeladen- da musste natürlich der "Kampf " angeschaut werden ...

Der letzte bewusste Boxkampf den ich gesehen hatte, war mit meinem Vater seelig, Cassius Clay gg Foreman an meinem Geburtstag 1974, in der Nacht, mein Vater hat mich geweckt und wir haben es uns im Fernsehen zusammen angeschaut ... http://www.youtube.com/watch?v=YJphXRp0sRI- da hatte keiner Angst ne Beule, ein blaues Auge abzubekommen, da ging es noch um kämpfen und hauen und so sahen die Jungs dann auch aus ...- gestern das war doch ein pillepalle- bloß keine ernsthaft betriebene meinethalben auch ritualisierte Handlung- da wollte jeder unter die Dusche und dann ab in den nächsten Werbevertrag-

Komischer Weise sahen das die Männer in der Runde anders- na prost Mahlzeit ... wo bitte ist Rocky http://www.youtube.com/watch?v=O7_j3G5qJvc:aeh: ????????????
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

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Re: Klitschko gegen Povetkin?

#20

Beitrag von ahora » So 6. Okt 2013, 09:45

Ich danke euch für eure Antworten :)

@ Bunz, ja es tröstet mich :)

@Manfred, ich kann jetzt keinen Unterschied erkennen zwischen deiner Antwort und Bunzes, ihr beide seid doch der Ansicht, daß die Evolution nur durch Wettbewerb funktionieren kann, oder ? :hmm:

Boxen unterscheidet sich für mich von anderen Sportarten und zwar dadurch das zwei Menschen gewaltsam aufeinander losgehen, also nicht versuchen möglichst schnell zu sein, möglichst hoch zu springen, möglichst schnell Fahrrad zu fahren, möglichst schnell zu schwimmen, möglichst fehlerfrei einen Parcour mit seinem Pferd zu bewältgen, möglichst schnell eine Piste runterzusausen etc. sondern hier geht es Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau. Es gibt ähnliche Kampfarten, wie Karate, Ringen etc. wo auch Mann gegen Mann kämpft, aber in der Regel weniger blutig. Boxen erinnert mich an Gladiatorenkämpfe.

Kräfte messen kann ich verstehen, gibt es ja viele Möglichkeiten dazu, s. o., jedoch anzutreten um möglichst den anderen k.o. zu schlagen, das versteh ich nicht. Verstehen könnte ich das, wenn der andere mir Haus, Hof, Frau wegnehmen wollte, aber ganz einfach so?

Beantworten könnte man meine Frage nach dem Emotionen, die ein Zuschauer eines Boxkampfes empfindet, schon. Aber derjenige müßte in der Lage sein, seine Emotionen benennen zu wollen und zu können. Emotionen kommen auf alle Fälle hoch, sonst würde es keinen interessieren. Wenn man keine Emotionen empfindet, wird es langweilig und man schläft ein, wie es dir geschehen ist.

Ich schaue mir auch keine blutrünstigen Krimis an, aber mein Mann, der wesentlich friedfertiger im wahren Leben ist, als ich :hmm: :pfeif: und wenn ich ihn frage, warum er sich das anschaut oder liest, dann erklärt er mir, dass in den guten Krimis die sozialen Hintergründe besser geschildert würden als in vielen politschen Sendungen bzw. Berichten. :hmm: Mag sein, aber deswegen schau ich es mir trotzdem nicht an.

lg Ahora

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