erzähl doch mal von früher...
Re: erzähl doch mal von früher...
Ich bin auch nirgends hingefahren worden. Mit 10 Jahren habe ich ein Erwachsenenfahrrad gekriegt und wenn ich wo hinwollte, gab es das Rad. Wir waren 5 Kinder, das wär einfach nicht gegangen.
Re: erzähl doch mal von früher...
Lometas hat geschrieben:
9 Kinder, das sind so ungefähr 15-20 Jahre Schwangerschaft, Mutterschutz, Stillzeit. Windeln waschen, Wäsche für 9 Kinder waschen, den Haushalt für 9 Kinder in Ordnung halten , täglich für 9 Kinder Essen kochen. 9 Kinder zum Kindergarten bringen/abholen, 9 Kindern bei den Hausaufgaben helfen, für 9 Kinder bei den Schulelternabenden teilnehmen, 9 Kindern Geburtstagskuchen backen und Geburtstagsfeste bereiten, 9 Kinder bei unterschiedlichen Aktivitäten unterstützen usw..................
Sie hatte damit über die vielen Jahre einen mindestens 12 Stunden Mutter-Hausfrauentag. Dann vielleicht noch eine Stunde um den Vater kümmern. Ja, OK, eine Mutter muß selbst auch zwischen der vielen Arbeit vor lauter Erschöpfung mal schlafen. 6 Stunden reichen einer stark beanspruchten Mutter von 9 Kindern ja aus. Und dann hatte sie wirklich auch noch außer Haus woanders gearbeitet? Deine Mutter war wirklich ein Arbeitstier!
Oder hatte sie eine Haushälterin und Kinderfau wie eine Frau Ursula von der L.
Ansonsten kann ich es dir nicht glauben.
Außerdem finde ich es wirklich armselig, daß du die Hausarbeit mit den 9 Kindern nicht als wirkliche Arbeit anerkennst, so wie ich das aus deinem Beitrag herauslese. Tut mir leid, sei mir nicht bös.
mach mal halblang, ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich ihre Arbeit nicht anerkenne, im Gegenteil. Im übrigen geht es um meine Oma, die zu DDR-Zeiten, jawohl, sowohl 9 Kinder aufzog, einen komplett nutzlosen Alkoholiker als Ehemann hatte und daneben auch noch in einer Firma arbeiten musste - wie das genau geregelt war, weiß ich nicht, sie war sicherlich auch einige Zeit Zuhause, aber eben nicht immer. Natürlich war ihre Familie auch Arbeit und ich habe nie etwas anderes behauptet. Sie hatte keine Haushälterin, aber einen Schrebergarten, um den sie sich auch noch gekümmert hat, später zahlreiche Enkelkinder und für sämtliche Nachbarskinder hatte sie auch immer ein offenes Ohr und ein paar Süßigkeiten parat.
Ich finde bewundernswert, wie meine Oma all diese Arbeit geschafft hat, ohne sich jemals darüber zu beschweren. Aus heutiger Sicht unmöglich und aus emanzipatorischer Sicht auch keineswegs gut, ICH würde nicht so leben können oder wollen. Ich und viele andere haben ihr unter die Arme gegriffen und ihr auch gesagt, dass sie sich nicht immer um alles kümmern muss, aber untätig sein mag sie eben auch in hohem Alter gar nicht. Sie war ihr Leben lang den Trubel mit vielen Leuten gewohnt und fühlt sich ohne einsam.
Zudem wurden die Kinder in der DDR recht früh in die Krippe gegeben, Schulplätze waren vorhanden und den Weg nach Hause haben die Kiddies auch alleine gefunden - wie ich selbst als Kind übrigens auch. Auch haben die Mädels, als sie alt genug waren, sowie Nachbarn und Freunde viel übernommen - wer sagt, dass nur die Mutter immer Geburtstage plant? In meiner Erinnerung waren das noch ganz simple Sachen - ein Kuchen, Freunde nach Hause eingeladen, ein paar Geschenke - hochwertige Kleidung, Bücher, Kleinigkeiten, über die man sich freute - draußen rumtollen bei schönem Wetter, das hat schon gereicht, um einen glücklich zu machen.
Ich will gar nicht alles schönreden, wie andere es hier im Thread auch nicht gemacht haben, es ging um Kindheitserinnerungen, von denen ich eben viele mit meiner Oma verbinde, auch nostalgisch verklärt, klar. aber es ging eben nicht darum, ob es früher "besser oder schlechter" war...
Re: erzähl doch mal von früher...
Mir liegt es fern, vergangene Zeiten zu verklären, oder Glücksgefühle in Kindheit oder Jugend überzubewerten (der Kummer wurde vielleicht eher vergessen)
Trotzdem möchte ich zu folgendes zu bedenken geben:
-gab es früher eine Mitteilung an die Eltern, hat man zu Hause noch einmal Feuer bekommen; heute soll es öfter so sein, dass Eltern in der Schule vorstellig werden um das Unrecht an ihren Kindern zu beklagen
-Ich weiß von einem Schwimmbad und einer Freilichtbühne, die (vermutlich Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre) nach Feierabend von den Vätern ohne Bezahlung gebaut wurden (Technik und Material wurde von Betrieben gesponsort). Heute wäre es wegen zahlloser Vorschriften, Bestimmungen und Gesetze undenkbar, ein größeres kommunales Projekt auf diese Weise umzusetzen
-früher ging es für Kommunen und Privatleute "aufwärts", Notzeiten waren überwunden und jeder spürte sich verbessernde Lebensumstände; heute kann man schon froh sein, wenn es nicht "abwärts" geht. Da kaum jemand von uns noch Notzeiten erlebt hat, sind unsere Ansprüche vergleichsweise hoch. Bei vielen Jugendlichen ist dieses Anspruchsdenken noch ausgeprägter. Wegen des Primates der Wirtschaft, liegt unser Fokus sehr auf Materiellem, deshalb werden ohne Not unnötig viel Schulden gemacht
-durch die größere Abhängigkeit voneinander und mehr Geselligkeit (kein Fernseher), wurden zwischenmenschliche Probleme direkter gelöst (z.B. Schlägerei mit anschließendem Versöhnungsbier) - heute haben schnell und oft die Anwälte das Wort
Den heute allgegenwärtigen "Luxus" an materiellen Gütern, würde ich nicht überbewerten. Glücklicher als damals sind wir in der Summer vermutlich nicht, eher unzufriedener.
Vielleicht sollte man ja das "Gute" von damals etwas mehr in unser Bewusstsein holen, um Fehlentwicklungen heute zu vermeiden?
Trotzdem möchte ich zu folgendes zu bedenken geben:
-gab es früher eine Mitteilung an die Eltern, hat man zu Hause noch einmal Feuer bekommen; heute soll es öfter so sein, dass Eltern in der Schule vorstellig werden um das Unrecht an ihren Kindern zu beklagen
-Ich weiß von einem Schwimmbad und einer Freilichtbühne, die (vermutlich Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre) nach Feierabend von den Vätern ohne Bezahlung gebaut wurden (Technik und Material wurde von Betrieben gesponsort). Heute wäre es wegen zahlloser Vorschriften, Bestimmungen und Gesetze undenkbar, ein größeres kommunales Projekt auf diese Weise umzusetzen
-früher ging es für Kommunen und Privatleute "aufwärts", Notzeiten waren überwunden und jeder spürte sich verbessernde Lebensumstände; heute kann man schon froh sein, wenn es nicht "abwärts" geht. Da kaum jemand von uns noch Notzeiten erlebt hat, sind unsere Ansprüche vergleichsweise hoch. Bei vielen Jugendlichen ist dieses Anspruchsdenken noch ausgeprägter. Wegen des Primates der Wirtschaft, liegt unser Fokus sehr auf Materiellem, deshalb werden ohne Not unnötig viel Schulden gemacht
-durch die größere Abhängigkeit voneinander und mehr Geselligkeit (kein Fernseher), wurden zwischenmenschliche Probleme direkter gelöst (z.B. Schlägerei mit anschließendem Versöhnungsbier) - heute haben schnell und oft die Anwälte das Wort
Den heute allgegenwärtigen "Luxus" an materiellen Gütern, würde ich nicht überbewerten. Glücklicher als damals sind wir in der Summer vermutlich nicht, eher unzufriedener.
Vielleicht sollte man ja das "Gute" von damals etwas mehr in unser Bewusstsein holen, um Fehlentwicklungen heute zu vermeiden?
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.
Re: erzähl doch mal von früher...
Früher wurde am letzten Schultag der 10 Klasse Unfug getrieben,getrunken gefeiert...
Heute muß man dafür einen Antrag ans Schulamt schreiben.
Heute muß man dafür einen Antrag ans Schulamt schreiben.
Re: erzähl doch mal von früher...
Ich auch nicht. Sehr gerne hätte ich Mädchenfußball gespielt. Das gabs aber nur in der Kreisstadt (10 km entfernt) und da hieß es von meinen Eltern aus "sieh zu wie Du hinkommst". Ohne Taschengeld war es nicht möglich den Bus oder Zug zu zahlen, also fiel das aus.Ich bin auch nirgends hingefahren worden. Mit 10 Jahren habe ich ein Erwachsenenfahrrad gekriegt und wenn ich wo hinwollte, gab es das Rad.
Echt jetzt? Also das mit dem Antrag.Melusine hat geschrieben:Früher wurde am letzten Schultag der 10 Klasse Unfug getrieben,getrunken gefeiert...
Heute muß man dafür einen Antrag ans Schulamt schreiben.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
Re: erzähl doch mal von früher...
Ja echt jetzt.
Der Sohn meiner Freundin ist dieses Jahr Schulabgänger...
Der Sohn meiner Freundin ist dieses Jahr Schulabgänger...
Re: erzähl doch mal von früher...
Ich fasse es nicht
Was passiert denn wenn die Schulabgänger einfach ohne Genehmigung feiern gehen?
Was passiert denn wenn die Schulabgänger einfach ohne Genehmigung feiern gehen?
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
Re: erzähl doch mal von früher...
Ich glaube das nicht! Bei uns auf den Dörfern ist das sicher noch nicht so und wenn dann wäre das sehr schade.
Mein ersten Kuss habe ich auf der Schulabschlußfeier in einer Kneipe bekommen. Ich erinnere mich sehr gut daran, da ich diesen Jungen schon länger "ins Auge gefasst hatte". Leider sind wir danach verschiedene Wege gegangen.
Mein ersten Kuss habe ich auf der Schulabschlußfeier in einer Kneipe bekommen. Ich erinnere mich sehr gut daran, da ich diesen Jungen schon länger "ins Auge gefasst hatte". Leider sind wir danach verschiedene Wege gegangen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
Re: erzähl doch mal von früher...
ich bin die 20km zum Reiten auch meist geradelt