burn out - (k)ein Thema?

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hobbygaertnerin
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#11

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 18. Feb 2013, 09:30

Es ist sehr aufschlussreich, die verschiedenen Beiträge zu lesen, danke euch dafür.
Ich vermute, dass das fehlende Sonnenlicht doch mitspielt.
Ein Biss einer Katze ist eine einfache Sache, frau geht mit dem doppelt so dick gewordenen heissen und roten Finger zum Doc, bekommt eine Salbe, einen Verband und AB, lässt den Finger noch ein paar mal ärztlich begutachten und der Körper leistet Schwerstarbeit an Heilung. Es gibt auch sehr viel Hilfe aus dem Umfeld, so gesehen ist das eine umfeldpraktische Krankheit.
Burn out ist schwieriger, weil es darüber kein einheitliches Krankheitsbild gibt.
Frau wird mit guten Ratschlägen bedacht:
Tritt kürzer- (zur zeit schwierig umzusetzen, mein Partner fällt krankheitsbedingt für längere Zeit aus, bestimmte Arbeiten lassen sich nicht outsourcen)

Lass es lockerer angehen ( Lebenskunst lernen ist ein lebenslanger Prozess, wer in seinen Genen oder erziehungsmässig abgespeichert hat, dass es perfekt sein soll, tut sich ein wenig schwer und die Vielzahl der Behörden sehen ein lockeres Arbeiten gar nicht so locker, das hab meine Erfahrungen)
oder das Schicksal meint wieder ein wenig Aufregung in mein Leben bringen zu müssen, es lustig zu finden, wenn eine Wasserleitung im Bad zu rinnen anfängt und man im Zimmer drunter plötzlich einen Regenschirm braucht.
Was mir noch auffällt, ein Nein sorgt wohl eher für Durchzug bei den Ohren anderer, man macht Termine aus und die Anderen halten sich nicht daran, dem Nein dann noch die weiteren Neins draufzusetzen, das kostet jede Menge Energie.


Garten, Hobbyhaltung von Tieren, Selbstversorgung- wird vom Umfeld (ausser meinem Mann) als Marotte gesehen und der ständige Rat, sich doch den Segnungen des modernen Lebens anzuschliessen und das um vieles billigere Essen aus den Dosen und Packungen zu kaufen, weil das soviel Arbeit spart, hilft mir nicht wirklich.
Was ich wirklich wirklich nicht will, das ist die Fertigkeiten und Fähigkeiten, die ich habe, an die Ernährungsindustrie outzusourcen.

Du musst deine Arbeit besser planen, ein Rat, der der Ratgeberindustrie satte Gewinne beschert, aber nicht wirklich hilft.
Meine Arbeit ist sehr störungsanfällig und ich habe hier meine Art gefunden, damit klarzukommen.

Nimm dir doch nicht alles so zu Herzen - mir steigt der Blutdruck, wenn ich sehe, welche Machenschaften im Lebensmittelbereich arbeiten, wie wir Winzlinge mit ständig mehr und mehr Dokumentierarbeit wie die Hasen in dem Märchen von Hase und Igel immer vor dem Igel stehen, der schreit, ich bin schon da-
und dass bestimmt die jetzt wieder aus politischer auch Hasentaktik erfolgte noch mehr und intensivere Dokumentationspflichten dem Treiben von diesen Strukturen keine Einhalt gebieten werden, im Gegenteil, es treibt die kleinen Betriebe noch mehr ins Aus und eröffnet wohl noch viele Mitnahmeeffekte in diesem Bereich.
Ausserdem lässt sich zwar der Fernseher, der Radio ausgeschaltet lassen, aber wir leben auf keiner Insel, überall und ständig wird man mit den Lebensmittelskandal berührt, ob man es will oder nicht.
Unser Fernseher ist schon lange kaputt und wird bestimmt nicht mehr ersetzt, der Radiowecker hat heute Nacht sein letztes Stündchen bekommen, er hat sich ständig eingeschaltet und ich hab meinen Mann angedroht, wenn ich nochmals mitten in der Nacht von dieser Maschine geweckt werde und mit Nachrichten zugemüllt, dann werfe ich ihn aus dem Fenster.
Mann hat zwar diese Maschine ausgeschaltet, aber Maschine hat sich wieder eingeschaltet, also flog das Teil aus dem 1. Stock auf die Erde, hat es nicht überlebt.
Komisch, der fliegende Radio war die hilfreichste Entscheidung- muss jetzt noch darüber lachen.

Statt diesem ewigen Einheitsgrau ohne Sonnenschein- Vogelgezwitscher, wärmende Frühlingssonnenstrahlen, Blumen die aus der Erde spitzen, wieder den Geruch von Erde riechen und sie in den Hängen halten zu können, für die Tage hab ich mir Gartencenter, wunderschöne bebilderte Garten- und Kochbücher ( hab ein Neues mit wunderschönen Bildern aus dem Süden) verordnet, ich werde mir Lasagne machen- natürlich selbstgemacht- und Pasta und viele guten Sachen, die Leib und Seele zusammenhalten.
Denn witzigerweise werden einem ausgerechnet die Dinge, die das Leben schöner machen, ein gutes Essen, Zusammensein mit Freunden, mit der Familie vor lauter Leistungsdruck auf die Seite gestellt und man sollte der einzigen Bürgerpflicht nachkommen, für die wir Lebensberechtigung haben-
kaufen und konsumieren.
:engel: :engel: :engel: :engel: :engel: :nudel: :nudel: :oma: :flag: :pfeif: :platt: :pfeif: :grinblum: :daumen: :kaffee:
diese Smilies mussten jetzt noch zu meinem Beitrag-
das Leben ist bunt.

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#12

Beitrag von ahora » Mo 18. Feb 2013, 10:07

guten morgen hobbygärtnerin,

ich denke, ich habe fast all deine beiträge gelesen, ich lese sie gerne, und ich entdecke hier und da glaubenssätze, die dir nicht nützlich sind. das vorab.

du hast dir sehr viel <aufgehalst>. du bist dir doch schon ziemlich im klaren, was du willst und was nicht. dann suche eine lösung wenig geliebte arbeiten abzuschaffen, leichter gesagt, als getan - ich weiß - mich hat der gesamte behördenkram - steuer - steuerberater - BGS - IHK - krankenkassen etc. ziemlich angeko..t. ich mußte sogar 3 jahre nach geschäftsaufgabe noch mal nach deutschland, weil die rentenkasse irgendeine überprüfung angeordnet hatte :roll: gottseidank war alles okay, so dass das schnell über die bühne ging. mir war klar, all das will ich nicht mehr, widerspricht sehr meiner vorstellung eines freien lebens.

für meine <freiheit> habe ich in kauf genommen, erstmal mit sehr wenig geld auszukommen. was allerdings auch ein blöder glaubenssatz war. damals dachte ich noch, geld käme nur durch arbeit zu einem.

in die eigene macht kommen ist das allerwichtigste - kein bequemer handlanger anderer zu sein. wenn sie ein <nein> nicht akzeptieren, dann hat mein eigenes ich dieses <nein> noch nicht akzeptiert. kennst du die art, wie eltern ihren kindern was verbieten: dieses <nein> wo ein hunderstel bruchteil zögern drin ist? so in der art meine ich das.

auf lange sicht planen, wie das eigene leben aussehen soll.

kennst du robert betz, dessen vorträge halt ich für sehr befreiend z.b. dieser hier http://www.youtube.com/watch?v=oNx7m42BioQ - raus aus den alten schuhen, und die ganzen anderen. sie lassen einen vieles ganz anders sehen. nur seine mediationen sind gewöhnungsbedürftig.

lg ahora

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#13

Beitrag von roland » Mo 18. Feb 2013, 10:29

Hi,
zum Thema Entspannung meine ich , es ist entscheiden, sie zu erlernen, solange man noch nicht zu tief drinsteckt. Denn bei allem Stress und Druck, ob es einen negativ beeinflusst liegt vorallem an der Geisteshaltung - wie bei allem natürlich nur bis zu einer gewissen Grenze ;).
Beispiel von mir:
Computer will nicht, hängt mal wieder 1-2 Minuten bringt mich total auf die Palme,
Kind kommt mitten wenn ich grad was mache und "hält mich auf": bleib ich recht ruhig - da muss schon mehrfach genervt werden, bis ich mosere.
Warum? ich hab gelernt, das Kinder uns gar nicht ärgern wollen, selbst wenn sie es gerade tun. Unsere Sprache zeigt ganz gut, was abgeht: man sagt : ich ärgere mich über..... und genau das ist des Pudels kern: Ärgern, genervt sein, wütend sein, die Gefühle enstehen in uns und werden nicht vom Gegenüber erzeugt. Bei Computer/Maschinen bin ich mir da nich so sicher :pfeif:, da fällt es mir noch schwer, es so zu sehen = bin halt noch Übender :ohm:

Roland

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#14

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 18. Feb 2013, 10:36

hobbygaertnerin hat geschrieben:, ich werde mir Lasagne machen- natürlich selbstgemacht- und Pasta und viele guten Sachen, die Leib und Seele zusammenhalten.
kohlenhydratreiche kost - auch wenn sie schon ne weile als ungesund auf dem pranger steht - ist in krisenzeiten eine gute hilfe. die KH bahnen den weg im körper für tryptophan wodurch serotonin (das sog. glückshormon) gebildet werden kann. und sie halten gleichzeitig das stresshormon cortisol in schach (kann man nachlesen im netz, die veröffentlichungen sind vielfältig)

ich glaub da dran, dass es uns von alleine nach KH verlangt wenn es nötig ist. bei mir zumindest ist es so, ich hab mir zuerst unbewusst und danach dann bewusst mit KH-reichem essen durch ne harte zeit geholfen. mir ging da mein seelenheil vor, das nachdenken über kalorien und co war mir da unwichtig.

soll jetzt nur so ne erwähnung am rande sein - nicht alle menschen sind gleich, und es gibt auch den einwand dass KH nicht nur glücklich, sondern auch dick machen (und da ist auch was dran).
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#15

Beitrag von Lindenbluete » Mo 18. Feb 2013, 11:06

Mir ging es genau so wie Ahora -ich war nur nicht ganz so erfolgreich :mrgreen: . Genau deswegen habe ich letztes Jahr meinen Bioladen geschlossen. Jetzt nach 4 1/2 Monaten gibt es die ersten Nächte, in denen ich wieder gut schlafe. Entspannungsübungen hätten mir nicht mehr geholfen, für mich war der Schritt mein ganzes Leben um 180° zu ändern der einzig richtige Schritt. Noch immer kommen mir kleine Aufgaben wie ein unbewätigbarer Berg vor und mehr als einen Termin pro Tag bewältige ich nicht, aber es wird jeden Tag ein bisschen besser. Ich konnte es auch ohne ein paar Gläser Wein am Abend nicht mehr aushalten, denn der Alkohol brachte mir wenigstens ein bisschen Abstand. Seit ca 4 Wochen geht es aber wieder problemlos ohne. :michel:
:oma: In eine solche Tretmühle werde ich mich weder für Geld noch für Idealismus wieder begeben. Das ist es mir nicht (mehr) wert.

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#16

Beitrag von Landfrau » Mo 18. Feb 2013, 11:12

Vielleicht ist das alles viel einfacher als man denkt????

Vielleicht erleidet den Burn - Out derjenige, der
1. alles
2. alles richtig
3. alles perfekt machen will / zwanghaft muss?

Es fragte mal jemand, ob er ins ein bewerbungsschreiben reinschreiben sollte, dass er Perfektionist sei.
NEIIIIN! Soll er nicht!!!!

jeder erfahrene Personaler weiß, dass die medaille Perfektionismus eine andere Seite hat - das gefühl der Unzulänglichkeit.

Sonst würde der (burn-out-gefährdete) perfektionist ja nicht mehr tun, als gefordert ist bzw. das dauernde gefühl haben, was er getan / geleistet hat, reicht nicht aus.

Bleibt die womöglich schmerzhafte Erkenntnis, dass da ein gefühl der Unzulänglichkeit (anstelle des gesellschaftlich anerkannten Perfektionismus) ist, die Frage woher und warum und die Lebensaufgabe, das Loch zu stopfen.

Wenn diese Einsicht / Fragestellung aber zu schmerzhaft ist, kann man sich natürlich statt dessen auch auf sicherem terrain mit der Frage befassen, welche Ernährung / wieviel Fernsehen / was auch immer dem Burn-Out-Geplagten Linderung verschafft.

Die Zeit wird Einsicht verschaffen, wenn es an der Zeit ist und ich wünsche jedem, dass die Zeitspanne bis dahin kurz sein möge.

Alles Liebe, L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#17

Beitrag von Lindenbluete » Mo 18. Feb 2013, 12:54

Ich denke, das ist doch ein wenig zu einfach. Der Burn Out trifft auch viele idealistische, engagierte Menschen und die müssen nicht unbedingt perfektionistisch veranlagt sein. Ich persönlich kann einfach nur schlecht deligieren :mrgreen: .

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#18

Beitrag von Olaf » Mo 18. Feb 2013, 12:59

Ich persönlich kann einfach nur schlecht deligieren
Weils vielleicht keiner so gut kann wie Du? Das ist nicht böse gemeint, mir geht das oft so, dass ich denke, "das mach ich lieber selbst, soll ja vernünftig werden..."
Und hat das als Haltung nicht auch was mit (ungutem) Perfektionismus zu tun?
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#19

Beitrag von Lindenbluete » Mo 18. Feb 2013, 13:09

Das spielt in manchen Situationen sicher eine Rolle, aber ich bemühe nicht gerne Andere für Dinge, die ich eigentlich selber erledigen kann.

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#20

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 18. Feb 2013, 13:40

Hallo Lindenblüte,
bei dir sehe ich das Gleiche, was ich an mir auch manchmal entdecke,meine, mich zu rechtfertigen zu müssen. Weiß nicht, wird man dank vieler gutgemeinter Ratschläge so ?Von perfektionistisch bin ich leider oder Gott sei Dank Lichtjahre entfernt.
Hab auch kein Problem mit Delegieren,( nur manchmal findet sich niemand, an den man delegieren könnte) ich mache kein Multitasking, habe das Wort "Nein" vielleicht mit zu wenig Nachdruck gebraucht.
Ich hätte auch kein Problem, weniger zu arbeiten. Über Arbeit kann ich "drüber steigen", wenn sie aufschiebbar ist. Aber sag mal unseren Behörden, dass man mal eine Weile zu bestimmten Arbeiten nicht gekommen ist, die fackeln nicht lange rum- und ich bin es einfach leid, mich denen ständig zu "unterhalten".
Und als Zeitersparnis- Pferdelasagne, das muss ich nicht haben.
Denn interessanter Weise wird bei guten Ratschlägen in der Regel das Hobby weggeratschlagt- oder sich mehr Wellness zu gönnen. Wobei ich ein gutes Buch, eine Pause, einen Thermalbesuch zu schätzen weiß.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass es auch nicht an nicht- Arbeiten organisieren, delegieren, planen können liegt,
sondern andere Ursachen mitspielen.
Meine Hochachtung vor Euch, die ihr diesen grossen Schritt getan habt-
ich meine noch immer, dass es doch in diesem Land möglich sein muss- zu leben und auch davon leben zu können.
Besonders manche Sachen selbst zu machen, sind befreiend, geben Freude, das eigene Essen heranwachsen zu sehen, zu begleiten.
Mit wenig auszukommen ist für mich kein Problem, aber trotz allem, ............... auch Rechnungen müssen bezahlt werden.
Der Anteil für Lebensmittel ist ein sehr geringer Anteil- der Kaminkehrer, viele andere haben Gebührenordnungen und buchen ab-

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