burn out - (k)ein Thema?

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Buchkammer
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#111

Beitrag von Buchkammer » Do 8. Feb 2018, 19:29

hobbygaertnerin hat geschrieben:Heute war so ein schei.... Wetter,
wir haben uns dieses Video angesehen:
https://www.youtube.com/watch?v=XoT10eByTik
Hab es nun endlich mal geschafft, diesem Mann zuzuhören. Sehr lehrreich, was der Dr. Spitzbart da von sich gibt. :)

Mein Favorit: Minute 1:08:49 bis 1:10:43 :pfeif:
Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ (Marcus Aurelius)
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#112

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 9. Feb 2018, 07:23

Ich habe jetzt beide Vorträge gehört und gesehen,
der Vortrag im I-Net war in der Langform, beim Vortrag in "Echt" die gekürzte Fassung.
Macht schon einen grossen Unterschied.

Dieser Auspruch mit der Farbe der Gedanken, da ist was wahres dran. Ich merke nur im Winter verändern sich die Farben.

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#113

Beitrag von si001 » Fr 9. Feb 2018, 10:46

Ich habs jetzt in den 12 Seiten nicht gefunden, aber ist hier schon angesprochen worden, dass Depressionen (wozu burn-out auch gezählt wird) auch eine genetische Ursache haben kann?

Seit ca. 10 Jahren weiß man, kann man am Blut erkennen, ob man eine genetische Veranlagung zu Depressionen hat. Diese können ererbt oder auch durch z.B. Traumen in früher Kindheit erworben sein. Das heißt nicht, dass jeder der diese genetischen Versänderungen hat, auch depressiv wird.
Bisher hat man noch nicht entgültig festgestellt, warum der eine dann erkrankt und der andere nicht. Und da denke ich spielt dann wieder der äußere Einfluss eine wichtige Rolle: Ernährung, Lichtmangel, Stress...


Mein Mann hatte vor 2 Jahren ein burn-out und hat sich, wie Hobbygärtnerin auch beschreibt, davon (noch) nicht erholt. Witzig ist anders.
Bei ihm war die Grundursache wahrscheinlich die mangelnde Fürsorge im Kindesalter (was ja auch schon in diesem Faden erwähnt wurde), immer um Aufmerksamkeit ringen - im Kindesalter und später auch im Berufsleben. Immer gut und besser sein zu "müssen". Das kann zu einem Trauma führen, muss es aber nicht. Bei ihm war es wahrscheinlich "nur" eine Konditionierung auf eine falsche Lebeneinstellung.

Mit Mitte 30 kamen die ersten Warnsignale, die keiner verstanden hat: Verdacht auf Herzinfarkt, Blaulicht, Krankenhaus. Mit Mitte 40 das Selbe. Da kam dann die Erkenntnis hoch, dass es zu viel arbeitet, aber aus dem Hamsterrad kam er nicht raus. Viel arbeiten, wieso? Ander schaffen das doch auch...
Amfang 50 wieder, verbunden mit einen totalen Zusammenbruch. Burn out. 7 Wochen Klinik, neu lernen zu leben.
Und jetzt? Er arbeitet nur noch 80%. Freiwillig, aber er würde 100 % wahrscheinlich auch gar nicht mehr schaffen. Er hat den "Gleichgestellten"-Status, damit einen erhöhten Schutz beim Arbeitsrecht. Das beruhigt etwas. Das Geld reicht trotzdem. Er hat (endlich) gelernt, andere Prioritäten zu setzen, auch wenn es (oft noch) ein täglicher Kampf ist. Was nutzt die Kohle, wenn man in der Kiste liegt?

Man hat den Eindruck, dass burn out eine Modeerkrankung ist. Die einen machen sich drüber lustig, die anderen tragen sie wie einen Orden vor sich her. Unsere Gesellschaft mit dem Leistungsdruck begünstigt Erkrankungen dieser Art.
Diejenigen, die es erwischt hat können ein Lied davon singen.

--------
Ich bin in meiner Kindheit und Jugend, also über Jahre, von meinen Vater physisch und psychisch misshandelt worden. Bei mir ist die genetische Veränderung nachweisbar. Scheiße ist das. Nach Jahrzehnte langer Verdrängung platzte die Blase mit der Zusatzbelastung des burn outs meines Mannes. Ich wusste nicht, was mit mir los ist. Die Ursache stellte sich erst in der Klinik heraus. Kurz und knapp PTBS (auch eine Depressionserkrankung).


Ja, wir haben beide me Macke!! ;) Aber wir versuchen damit zu leben. Es ist ein Prozess. Nach vorn schauen ist wichtig.
Wir haben unser Leben umgestellt: weniger Arbeiten, mehr leben. Auf gutes Essen achten und Bewegung. Und -ganz wichtig- eine gewisse lmaA-Stimmung. Das ist der schwerste Teil.


Ich wünsche allen Betroffenen und ihren Angehörigen viel Kraft, ihr Leben entsprechend umzustellen, damit das Leben wieder lebenswert ist!!! :klee:
Liebe Grüße, si001!
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poison ivy
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#114

Beitrag von poison ivy » Sa 10. Feb 2018, 01:12

"Oftmals werde die Unterfunktion als Burnout fehldiagnostiziert."
im 2 Absatz

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#115

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 10. Feb 2018, 08:01

si001 hat geschrieben:
Ja, wir haben beide me Macke!! ;)
zeig mir jemanden, der keine hat :)

ich arbeite auch grade meine macken auf. ich hab den hang dazu, zu allem die ursachen und erklärungen zu finden, und schrecke auch vor dem unendlich komplexen system mensch nicht zurück. dazu muss man wohl auch einen eigenen pecker haben, um unter die bio-hacker zu gehen, aber irgend ne komische idee hat ja jeder :)

ich würd gern eine erkenntnis hierlassen, die ich lange belächelt habe, und heute zutiefst schätze: eine der wichtigsten grundlagen ist die atmung, für/gegen burn out, depressionen, posttraumata, blutdruck, stresslevels oder anderes.

ich werf dazu das stichwort: box breathing bzw. box atmung bzw. vier-quadrat-atmung ins rennen.

das netz hat viele infos, ich lese immer gerne hier: https://www.flowgrade.de/blog/box-breathing/
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#116

Beitrag von Zottelgeiss » Sa 10. Feb 2018, 08:58

Guten Morgen, das Thema Atmung wird mir auch immer präsenter...denke auch, das darüber viel möglich ist. Die Atmung ist ein wichtiger Bestandteil des Yoga... ich bin fest davon überzeugt, das nicht nur die Atmung, sondern auch die physische Lösung von Blockaden über Bewegung UND Atmung seelisch/ geistig starke Auswirkungen hat.

Ich glaube nicht, das "jeder" irgendwie Macken hat. Ich habe ja nun wirklich viel mit Leuten in ihrem Privatbereich zu tun...jeder ist anders, alle individuell, und ganz viele Menschen haben nur ein Problem mit ihrem Selbstbild...was die da sehen und "verbessern" wollen sieht kein anderer :lol: Die ganz angepassten Leute sind die, die den heftigsten Ausbruch hinlegen...mit üblen Folgeschäden für sich und ihre Umgebung. (Besch... ist es immer, wenn die Kinder das ausbaden müssen. Die kriegen dann auch eine "Macke" ;) und so schließt sich der Kreis.)
Also, Mut zur Lücke!
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#117

Beitrag von si001 » Sa 10. Feb 2018, 10:27

Atmung ist wirklich ein ganz wichtiges Thema. Aber es erfordert Übung, sich von 180 auf "normal" allein mit einer bewusten Atmung runterzubrigen.
Idealerweise erkennt man die Zeichen früher, bevor man auf 180 ist. Vom Ideal bin ich noch weit entfernt. ;) Aber ideal - wer will das schon. :mrgreen:

Ein großer Schritt war erst einmal das Problem zu benennen und etwas darüber zu erfahren. Ich habe jetzt so langesam meinen Frieden damit gemacht. Jetzt gucke ich (meistens) nach vorn und lerne gleichzeitig mit dem Traumafolgen zu leben. Manches geht eben und manches nicht. Punkt. Angeblich ist es auch eine Frage der Zeit, bis manches besser wird. Ungeduld ist da nicht angebracht.

Yoga ist wirklich gut und für mich fast die beste Möglichkeit zu entspannen, weil man da nicht stillsitzen muss. Bewusste Bewegung und Atmung erfordern Konzentration. Da muss man einfach im Hier und Jetzt sein.
Ich habe für mich einen Kurs gefunden. Auch mein Mann geht zum Yoga. Schon länger als ich. Er geht aber in einen andere Gruppe. Da ist er nicht der einzige Mann.
Liebe Grüße, si001!
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#118

Beitrag von si001 » Sa 10. Feb 2018, 14:47

poison ivy hat geschrieben:"Oftmals werde die Unterfunktion als Burnout fehldiagnostiziert."
im 2 Absatz
Ist (bei uns) abgeklärt. Das war eine der ersten Verdachtsuntersuchungen überhaupt.
Liebe Grüße, si001!
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#119

Beitrag von poison ivy » Sa 10. Feb 2018, 15:28

dann hast nen guten Doc, congrats
ich hab bei #9 kapituliert

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#120

Beitrag von hobbygaertnerin » So 11. Feb 2018, 06:49

@kraut_ruebe,
atmen hat einen grossen Einfluss - man kann längere Zeit ohne Nahrung, kürzere Zeit ohne Wasser auskommen, aber nach ein paar Minuten ohne Sauerstoff ist Schluss mit lustig.
Was ich an deinem Link interessant fand, diese Eiswasserbilder.
Da zieht es einem ja schon zuvor alles zusammen.
Hab vor kurzen ein Video von Raimund v. Helden gesehen,
der hat über die Aktivierung von Vitamin D mit Kneipübungen was herausgefunden.
https://www.vitamindservice.de/aktiv

Seither ist die Entscheidung nach dem Duschen- noch kalt - klar.

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