burn out - (k)ein Thema?

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Hildegard
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#81

Beitrag von Hildegard » Mo 25. Feb 2013, 00:25

manchmal ist es aber klüger und vor allem gemütlicher ein wenig hintennachzugehen. Dann braucht man nicht alle Fehler der Vorderen mitmachen.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

Goldhoferin

Re: burn out - (k)ein Thema?

#82

Beitrag von Goldhoferin » Sa 2. Mär 2013, 16:20

Hab das Thema eben erst entdeckt...

Liebe Hobbygärtnerin

ich lese mit großem Interesse alle Deine Beiträge! Gestehe aber auch, dass ich die 9 Seiten jetzt eher mal bisserl überflogen habe...
Ich hoffe dennoch, dass ich etwas heute dazu beitragen kann, in dem ich jetzt meine Situation "a bisserl" erzähle:

Mein Burnout liegt nun fast 7 Jahre zurück. Danach musste ich wieder laufen lernen und auch wichtig: Atmen...

Mein Fazit: ich kann so viel im Äußeren ändern, wie ich will, das hilft zwar kurzfristig ne ganze Menge, aber halt auch nicht langfristig, wenn ich nicht dazu bereit bin, mich auch selbst zu ändern und vor allem mich selbst rechtzeitig wahr zu nehmen und zu respektieren!
Wenn ich das tue, ändert sich auch mein Außen und meine Bedürfnisse, es tun sich plötzlich neue Wege und Möglichkeiten auf!

Ich habe meine Alarmglocken nie gehört! Das habe ich langsam und mühselig lernen müssen. Das klappt aber mit der Zeit. :daumen:

Bis heute bin ich nicht mehr voll belastbar! Aber ich kann damit besser umgehen und mich rechtzeitig schützen!

Nach meinem Ausstieg (aus einem Familienunternehmen - Betreuung von 80 Mitarbeitern und 130 Gästen) und der Aufgabe/Verkauf meines eigenen Geschäftes, konnte ich zumindest wieder Luft bekommen.
Allerdings hat mir das langfristig auch nichts gebracht, denn das Leben holt einen wieder ein :pfeif:

Was Reisende beschrieben hat, trifft auch auf mich auch zu 100% zu! Ich bin sehr sensibel, schon als kleines Kind. Heute würde man das ADHS nennen.. Bin großteils bei meinen aus dem Krieg kommenden Großeltern aufgewachsen..

Was macht man? Man baut Schutzmauern auf, um in dieser Umwelt zu überleben. Deswegen hab ich nicht mehr gespürt, was wichtig für mich ist, sondern was wichtig ist, mit meiner Umwelt klar zu kommen, bzw. meine Umwelt mit mir.

Man behauptet ja, dass die Struktur hilft - ich empfinde es als Korsett! Mir hilft das Chaos. Wo ich früher auf akkurate Bügelfalten in der Bettwäsche achten musste, liebe ich heute jede Knitterfalte. Wo früher Samstags das Haus für den eventuellen Besuch ordentlich und zur Präsentation freigegeben sauber geputzt werden musste, gehe ich sehr locker damit um. KEINE ZWÄNGE MEHR! Das hilft mir ungemein!

Meine Handhabung: Ich nehme mir gezielte Aus-Zeiten! Die nehme ich mir dann, wenn ich sie brauche! Es gibt bei mir eine Unerreichbarkeit! (auch ich "will" bzw. sollte eigentlich für Notfälle erreichbar sein) Ich achte auf innere Ruhe, ist die nicht da, nehm ich mich aus allem raus, bis es still ist. Da muss jeder seinen Weg finden, wie er das schafft. Ich lass mich nicht mehr "stressen".

Seit wir unseren Hof haben, haben wir auch extrem viel Besuch! Man rechnet damit, dass wir eh da sind und ja Zeit haben.... :roll: Hier haben wir vor ein Tor oben an der Einfahrt zu machen und nur da zu sein, wenn wir auch bereit sind, voll und ganz für den Besuch da zu sein. Wir haben unsere Freunde gebeten, sich anzumelden. Das klappt mittlerweile alles ganz gut. Allerdings ist auch gerade Winter...

Zum Thema Sonnenlicht: Hier hilft mir immer raus zu gehen, egal welches Wetter! Oder Vorträge über Samenvermehrung besuchen :aeh: Oder auf Märkte zu strawanzeln, oder natürlich einfach mal Weg und Urlaub machen! Auch wenn es nur mal 1 Nacht ist, tut schon richtig gut...

Ich bin eine Frohnatur, wenn ich merke, dass es mir schwer um´s Herz wird (sas ist ein wichtiges Alarmsignal!), dann mach ich was, was mir Freude macht...
Leichtigkeit = das Leben ist im Einklang mit Dir selbst
Schwere = Deine Seele will Dir etwas mitteilen...
So kann ich das zumindest ganz unesoterisch für mich sagen.

Zum Thema Glaubenssätze: Ja, auch wichtig! Funktionieren müssen, Existenzängste, Selbstvertrauen, etc. kennen wir doch irgendwie alle, oder? Halten uns von uns selbst fern!
Wenn ich allerdings auf mich achte und höre, dann spüre ich von alleine, was mich hier bremst und dort belastet, das ist für mich schon der Schritt in die Selbstständigkeit mit meinem Ich. Sich dessen bewusst zu werden ist Heilung. Auch hier ist es ein immerwährendes auf sich achten und ganz bei sich sein.
Für mich ist es wie eine Software, die ich mir in meine Hardware gezogen hab... Programmiert sich mit den eigenen Erfahrungen und Ansichten auch wieder neu, wenn ich MEINEN Weg gehe...

Zudem gehe ich regelmäßig zur Osteopathie, mein ganzer Körper ist unter AN-Spannung gewesen, hab mir alle Zähne glatt gemahlen nachts, vor lauter "sich durchbeißen" müssen. Frage nicht, wie sich das auch auf den ganzen Körper auswirkt...

Das alles trägt dazu bei, dass ich nun ein erfülltes und schönes Leben lebe, das zwar viel Arbeit macht, die ich mir aber so einteile, wie ich es für gut für mich erachte. Wenn ich eine Auszeit nehme, habe ich danach viel mehr Kraft und Elan das zu bewältigen, das ich gerne bewältigen möchte. Freude hab ich dann auch noch dabei und es geht ganz leicht von der Hand :)
Muss mich aber immer wieder konditionieren dazu....

Goldhoferin

Re: burn out - (k)ein Thema?

#83

Beitrag von Goldhoferin » Sa 2. Mär 2013, 19:01

Nachtrag:
jetzt hab ich in Ruhe mal alles noch gelesen :pfeif:

@Ahora und alle anderen BurnOutErfahrenen
War es bei Euch denn nicht auch so, dass alles schon zu spät war?

Dieser Spagat zwischen Verpflichtung in der Arbeitswelt zu bestehen und zu funktionieren und dem eigenen Freiraum, ist in solch einer Situation, eigentlich fast nicht mehr machbar.

@Hobbygärtnerin
Wenn Dir Deine Situation jetzt so zu schaffen macht, dann will sie Dich in eine Veränderung zwingen. Wenn Du krank bist, dann geht es ja plötzlich auch, oder!?

In diesem Moment, helfen alle Ratschläge nicht viel. Der Leidensdruck ist oft schon so extrem, dass man auch für kleine Veränderungen schon keine Kraft mehr hat und alles nur noch mühsam ist. Das ganze geht dann oft, bis man einfach nicht mehr kann. AUS

Ich wusste auch nicht, wie ich aus der ganzen Nummer je raus kommen sollte. Ich wusste auch nicht, was ich danach "arbeiten" könnte, damit ich Geld verdiene und überlebe. Das alles ist während des Zusammenbruchs alles ganz weit weg oder so erdrückend nah. Dann geht einfach nichts mehr.

Die wenigsten haben beim BurnOut eine Lösung parat.

Wir leben in einem Hamsterrad, wenn wir zur Arbeit müssen, um zu überleben. Jeden den man fragt, hat seinen BurnOut eigentlich nur über funktionieren in einem System bekommen....
Wie Ahora schon sagt, hsp und Selbstversorgung! Warum drängt es uns so zur Selbstbestimmtheit und warum können wir nicht mehr funktionieren, so wie andere das gerne hätten?
Kann man da nicht schon vorher irgendwie die Notbremse ziehen? Ich glaube eigentlich nicht wirklich.

Ich erlebe, dass die Menschen, die durch Schicksale, Krankheiten, BurnOut etc. zur Ohnmacht, in die Knie gezwungen wurden, auf Null gestellt wurden, offen sind, sich blind in eine neue Situation zu bewegen, ohne zu wissen, wie es weiter geht. Alle die ich kenne, wurden belohnt. Uns zwar so, wie sie es sich nicht zu träumen gewagt hätten.
Außer ein paar Leute, die hatten vorher schon einen Herzenswunsch, eine Berufung, eine Gabe, derer sie sich bewusst waren. Der sind sie gefolgt und sind glücklich...

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Thomas/V.
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#84

Beitrag von Thomas/V. » Sa 2. Mär 2013, 19:15

Warum drängt es uns so zur Selbstbestimmtheit und warum können wir nicht mehr funktionieren, so wie andere das gerne hätten?
Weil unser Unterbewußtsein eigentlich genau weiß, das dies unsere eigentliche, natürliche Lebensweise ist.
Sie wurde uns von der Gesellschaft aberzogen, damit wir systemkonform funktionieren.
Kann man da nicht schon vorher irgendwie die Notbremse ziehen?
Nur, indem man sich von Kindheit an eine kritische Distanz zur Gesellschaft, aber auch denen, die uns als Vorbilder hingestellt werden oder sich als Vorbilder positionieren, bewahrt.
Ist allerdings schwer, wenn man schon in der Kindheit auf eine "Du mußt funktionieren"-Rolle konditioniert wurde.
Außer ein paar Leute, die hatten vorher schon einen Herzenswunsch, eine Berufung, eine Gabe, derer sie sich bewusst waren. Der sind sie gefolgt und sind glücklich...
Ja, das ist sehr hilfreich. Schützt aber auch nicht vor Übertreibung.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 2354 gelöscht

Re: burn out - (k)ein Thema?

#85

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Sa 2. Mär 2013, 19:47

Gerade Berufune neigen zur Übertreibung :)

hobbygaertnerin
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Re: burn out - (k)ein Thema?

#86

Beitrag von hobbygaertnerin » So 3. Mär 2013, 10:48

Ob es ein Rezept zur Burn out Verhinderung gäbe oder gibt?
Viel mehr Rutsch mit den Buckel runter Mentalität, ein dickeres Fell, Ohren die auf Durchzug geschaltet sind, Nerven wie Drahtseile, ein Schicksal, das nicht meint, herauszufinden müssen, was ein Mensch tragen kann.
Wer das hat, kann sich glücklich schätzen.
Auf der anderen Seite sensibler zu sein hat auch Vorteile.
Ich danke für die vielen guten Beiträge-
ohne Burn out wäre ich weiterhin mit Vollgas durchs Leben gerast, hätte keine Zeit, um Schmetterlinge zu betrachten.
Hätte nie die erholsame Wirkung einer Hängematte unter den alten Obstbäumen erfahren, wie schön es ist, seine eigene, kleine Welt zu finden.
Ohne Burn out hätte ich nicht die vielen kleinen stillen inneren Kraftquellen gefunden, die kleinen Freuden, die das Leben so kostbar machen, hätte sicher nicht in dieses Forum gefunden.
Mein Leben ist langsamer geworden, entschleunigter, bewusster.
Ich werde nie wieder der Mensch, der ich früher war, der alles mit Links und was noch dazukam, mit draufpacken konnte.
Ich werde die Welt nicht retten können :engel: , der Anteil an Veränderungsmöglichkeiten für eine bessere Welt ist sehr klein. :engel:
Aber diese kleine Welt, sie ist es, die das Leben so schön macht.

Manfred

Re: burn out - (k)ein Thema?

#87

Beitrag von Manfred » Mi 8. Jul 2015, 08:22

Ein schöner Aufsatz zum Thema (englisch):

http://ashokau.org/blog/the-burnout-phenomenon/

Kalinka

Re: burn out - (k)ein Thema?

#88

Beitrag von Kalinka » Mi 8. Jul 2015, 11:45

In meiner Vergangenheit als Ergotherapeutin habe ich in einer Tagesstätte für psychisch erkrankte gearbeitet. Burn Out ist eine unterschätzte Gefahr. Ich habe mit meinen Patienten viele Entspannungsübungen gemacht, ausdruckszentriert gearbeitet (Seidenmalerei, Keramik, zeichnen...), Tiergestützte Therapie ist auch klasse. Pferde, Hunde, Kanninchen. Musiktherapie sowie Bewegungstherapie, Yoga

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Re: burn out - (k)ein Thema?

#89

Beitrag von hobbygaertnerin » So 21. Jan 2018, 17:33

Heute war so ein schei.... Wetter,
wir haben uns dieses Video angesehen:
https://www.youtube.com/watch?v=XoT10eByTik

Benutzer 5127 gelöscht

Re: burn out - (k)ein Thema?

#90

Beitrag von Benutzer 5127 gelöscht » So 21. Jan 2018, 19:18

#stehende Ovulationen# :haha:

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