Entwurmung des Menschen, Praziquantel

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Landfrau
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Entwurmung des Menschen, Praziquantel

#1

Beitrag von Landfrau » Fr 13. Okt 2017, 16:01

Hallo,

im Moment befasse ich mich mit der Entwurmung des Menschen mit pharmazeutischen Produkten.

Dabei bin ich auf eine Unstimmigkeit gestoßen, von der ich hoffe, dass jemand mit (tier-) medizinischem Wissen sie beantworten kann.

BAyer bringt den Wirkstoff Praziquantel unter verschiedenen Produktnamen auf den MArkt.
Und, und das verwirrt mich, mich außerordentlich divergierenden Wirkstoffmengen.

- Droncit; für Hunde und Katzen; 5 mg / kg KGW
- Cestocur; für Schafe; 3,75 mg / kg KGW
- Biltricide; für Menschen, 40 ....75 mg / KGW; außerdem ist eine Schwellendosis (bei weniger wirkt es gar nicht) von 20 mg/kg KGW angegeben.


Frage: Warum für den Menschen eine 8...15 mal höhere Dosis und eine 4fache Dosis, damit Praziquantel überhaupt wirkt?? Gegeben wird es bei allen "Tierarten" nur einmal.

Frage: Warum werden Tiere mit einer niedrigen Dosis behandelt, die beim Menschen gar nicht wirksam ist? An der Parasitenart kann es auch nicht liegen, denn unter 20 mg / kg KGW ist Praziquantel beim Menschen ganz unwirksam, Tiere bekommen aber nur 5 mg / kg KGW gegen Bandwürmer.

Werden Tierhalter auf den Arm genommen und bei den Parasiten Resistenzen gezüchtet?
Ist beim menschlichen Stoffwechsel irgendetwas (was?) so anders, dass er 8...15 mal so hohe Dosen braucht?

Ich brauche bitte keine Hinweise auf "Entwurmungsmittel" wie Kamillentee, Knoblauch oder geraspelte Möhren bei abnehmendem Mond oder darauf, dass ich bitteschön einen Arzt konsultieren möge oder darauf, dass die Einnahme von Tierarzneimitteln durch Menschen womöglich eine Straftat (wundern tät's mich nicht) ist. Das alles ist nicht mein Anliegen ;-).

Danke für alle sinnvollen HInweise - oder eine brauchbare HotlineNummer von BAyer.

LAndfrau
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zaches
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Re: Entwurmung des Menschen, Praziquantel

#2

Beitrag von zaches » Mi 18. Okt 2017, 13:52

Die Dosierung die die Frau in dem Text geschrieben hat, ist die gleiche die auch im "Löscher" steht....(Die Pharmabibel) .... Da steht allerdings auch dass eine Überdosierung beim Hund bis zu 50 mg /kg ohne Probleme vertragen wird.
Ich geb Dir mal die Nummer der wissenschaftlichen Beratung von Bayer Tiermedizin....Vielleicht hilft das weiter :

0214/3051888

tg-beratung@bayer.com

Wir können uns die unterschiedlichen Dosierungen nur so erklären, dass es wahrscheinlich bei allen Spezies unterschiedlich schnell/langsam verstoffwechselt wird

_-------------

Das schreibt mir ein Freundin, die in eine tierärztliche n Praxis arbeitet. Evtl hilft es?
LG, zaches
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www.hilshof.de

Nightshade
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Re: Entwurmung des Menschen, Praziquantel

#3

Beitrag von Nightshade » Mo 12. Mär 2018, 08:30

Schon mal überlegt, dass Hunde, Schafe und Menschen nicht ganz identisch sind?

Darmlänge, Resorptionsweise, Darmflora ist alles unterschiedlich. Ein Schaf weißt außerdem einen Wiederkäuermagen auf, welche bei dir mit allergrößter Wahrscheinlichkeit fehlt.

Bei den meisten Medikamenten sind die Dosierungen unterschiedlich. Ich habe mich beim Tierarzt schon sehr erschreckt über Dosierungen z.B. von Corticoiden. Mir wurde dann erklärt, Produkt xy sei deutlich höher oder niedriger zu dosieren als ich es von mir selbst kannte.

Wozu entwurmt man in westlichen Gesellschaften den Menschen? Hierorts hat man eher Allergien als Würmer.

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Re: Entwurmung des Menschen, Praziquantel

#4

Beitrag von Zottelgeiss » Mo 12. Mär 2018, 10:44

Stimme Dir in allen Punkten zu :daumen:
Wobei ich glaube, das Menschen seltener entwurmt werden, weil das ein absolutes Tabuthema ist. Höchstens mal Magen- Darm bei Kindern, das war's. Auch die Ärzte wollen an das Thema nicht ran.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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Re: Entwurmung des Menschen, Praziquantel

#5

Beitrag von strega » Mo 12. Mär 2018, 11:25

naja, schätze mal dass in Mitteleuropa nicht viele Leute Würmer haben, zumal ja viele eh schwerpunktmässig abgepacktes Supermarktgemüse essen, weiss net ob da drin so viel Potential enthalten ist, sich Würmer zu holen...

ich hatte letztes Jahr welche, hatte davor nie welche, aber nu ja, auch das ging vorbei...
mit Knoblauch und einem Mittelchen aus der Apo, und so schlimm isses dann auch wieder nicht.

Zumindest in Europa, afrikanische Wurmarten sind wohl zum Teil weniger nett zu haben.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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