Also dann hast Du ebenso meinen höchsten Respekt, dafür sind wir doch zu feige.
Ich überleg grad, am längsten haben wir uns über das Wunder der Sprache unterhalten, also insb., wenn man die des andern nicht kann.
Wir waren uns aber schnell einig: Wo immer man hinkommt, man sollte Guten Tag, Bitte, Danke, Entschuldigung, die unteren Zahlen und das Wort für Bier können, dann öffnen sich die Herzen
und der Rest findet sich.
Holger kann sogar bisschen griechisch, kamen wir heute drauf. Der ist früher, mit wirklich ganz kleinen Kindern auch auf diese unbesorgte Tour losgezogen, und musste dann einfach lernen.
Ich hatte auch ein komisches Erlebnis, naja, nicht nur eins, aber, mit dem Angler, der mir meine Angel gebaut hat. Der konnte kein bisschen englisch, ich brauchte dringend das Wort morgen. (jetzt wüsst ich es auf pt). Also dass ich morgen wieder komme, Cristina hatte das Essen fertig. "em italiano: domani? "Er: "äh morrrgen?" Da fiel mir die Kinnlade runter!
Er hat mir dann irgendwie, die Sprachen gingen wild durcheinander verklickert, dass sein Sohn in Frankfurt arbeitet und er ihn manchmal besucht. Cristina sagt, das Essen wäre längst fertig gewesen, aber wir hätten so glückselig im Sand gesessen, in den Sand gemalt und palavert, bei den Portus wohl eher falavert, sie wollte nicht stören.
Ich hab mich dann, nach der Geste, dass mich meine Senhora haút, wenn ich nicht gleich komme, mit "muito obrigado" verabschiedet. Grammatikalisch muss das falsch sein, aber irgendwann wird man schmerzfrei, es geht nur um Verständigung. Er sagte dann auch "de nado..."
Cristina war auffallend erfolgreich mit französisch dort. Und sie wiederum sagt, das sei eigentlich so tief eingerostet gewesen, sie staune selber. Diese Gehirnregion, wo die Sprachen sitzen scheinen als Komplex reaktiviert zu werden, nicht die einzelne Sprache.
Vorgestern, es war leider vormittags, ich finde, dass ich den Zungenschlag von tarde richtig gut kann, ging unsere portugisische Ärztin nach Hause, wild telefonierend, sagte aber trotzdem zu mir "Tschüss!" im vorbeilaufen. Ich antwortete "Bom dia!". Da stoppte sie, grinste bis zu den Ohren hoch, sagte auch "Bom dia!" und ging weiter.
Das macht son Spass, wenn man die Angst los ist....und das hat man in seinem Kuhkaff hier nicht. Schlechtes Deutsch kann man hier lernen, ja gut....am besten spricht wahrscheinlich Osman, der Dönermann.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.