Warum unsere Gesellschaft so krank ist

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Benutzer 2354 gelöscht

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#321

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 11. Dez 2018, 08:45

hat sich schon mal wer bei seinen Eltern bedankt ?
Ich meine mal so richtig danke gesagt .
Denkt dran bevor es zu spät ist.....

centauri

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#322

Beitrag von centauri » Di 11. Dez 2018, 08:52

ihno hat geschrieben:hat sich schon mal wer bei seinen Eltern bedankt ?
Ich meine mal so richtig danke gesagt .
Denkt dran bevor es zu spät ist.....
Das ist jetzt natürlich die Frage ob man sich bedanken soll weil einem nichts geschenkt wurde? :hmm:
:kaffee:

viktualia

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#323

Beitrag von viktualia » Di 11. Dez 2018, 09:35

Das ist jetzt natürlich die Frage ob man sich bedanken soll weil einem nichts geschenkt wurde? :hmm:
Ernsthaft?
Sind doch meine Eltern...
Ja, ich habe mich bedankt und natürlich konnten meine Eltern mit der Begründung "dafür, dass ich mich selber geworden bin" was anfangen, es war ja das, was sie im Sinn hatten, als sie mich mit Sinn anstatt mit Konsum fütterten....

:opa: Dass sie mir was zugetraut haben. :oma:
:hhe:

hobbygaertnerin
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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#324

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 11. Dez 2018, 10:10

Ja, ich find schon, dass es ein Danke wert ist, was die Eltern für einen getan haben. Hab auch noch wenig Eltern im Laufe meines Lebens kennengelernt, die nicht nach ihren Möglichkeiten das Beste für die Kinder gemacht haben.
Ich sass gestern mit Tränen voller Rührung am Küchentisch und hab den selbstgemachten Adventskalender, den ich von einem unserer Kinder bekommen habe- geöffnet- da ist jeden Tag eine winzige kleine Tafel Schoki oder ein kleiner Schokladenengel drinnen, jeden Tag ein netter selbstgeschriebener Spruch-
gestern war es ein Danke für eine schöne Kindheit, neulich ein Danke für "normale Eltern".
War doch nicht alles so fruchtbar :pft:
@centauri,
ja es war nicht das Mithelfen, sondern zu wissen, dass man für bestimmte Arbeiten verantwortlich war.
Für mich war es auch nicht immer lustig, wenn es zum Heuen, Rüben hacken und vielem mehr war, meine Freundinnen durfte alle ins Freibad fahren-
wir mussten jeden Tag auf einer Weide nach den Jungtieren schauen, aber da konnten wir danach noch mit Herzenslust im Altwasser schwimmen, mit einem aufgeblasenen Reifen auf dem Wasser des Baches dahinsegeln, ein Baumhaus bauen. Wir wussten nur, dass wir um eine bestimmte Zeit zur Stallarbeit wieder anzutreten hatten und dort unsere Arbeit machen mussten.
Wenn Himbeeren reif waren, haben wir Himbeeren gepflückt, zum Heidelbeerpflücken sind wir als ganze Familie gefahren,
Sauerkraut einstampfen, Blut rühren beim Schlachten und Mithelfen beim Wursten, Äpfel auflesen für den Apfelsaft und dann auch beim Saften mithelfen- die "Brutstätte" für die SV ist vermutlich in meiner Kindheit gelegt worden.
Vielleicht auch, dass es nicht das ganze Zeugs braucht, was man zu haben haben sollte- sondern dass es soviel gibt, dass man mit Geld nicht kaufen kann.
Bei unseren Eltern war das Geld knapp, kann mich jetzt nicht erinnern, dass wir oft in einer Gastwirtschaft zum Essen waren, kann mich auch an keine Famlienurlaube erinnern, aber die Picknicks draussen am See, an besonderen Stellen in der Landschaft, das war für uns einfach schön.
Und die Ferienaufenthalte bei meinen Tanten und Onkeln, besonders bei den Cousinen und Cousins, was hatten wir dort für einen Spass, von versteckten toten Mäusen in den Betten, bis Brennessel unten im Beet beim Ausstrecken der Füsse,
bei einer Tante war in der Nähe ein Kinderspielplatz- war das eine langweilige Sache gegen unsere Spielplätze im Wald.
Wie oft warunser Vater angepisst, weil wir ihm wieder eine ganze Packung Nägel verzogen haben, Bretter waren auch nie sicher vor uns- und mancher Hammer ist eben nicht wieder gleich an seinen Platz gewandert.
Je älter ich werde, umso mehr begreife ich den Schatz, der mir in meiner Kindheit geschenkt worden ist.
Heute kommen Kinder bereits in der Grundschule schon sehr weit herum- können klettern und vieles mehr,
aber diese Freiheit, die wir als Kinder hatten, das kennen sie nicht mehr.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#325

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 11. Dez 2018, 10:57

Oelkanne hat geschrieben:na ich hatte ja auch 18 Jahre Zeit zum sparen :lol:
ja, lol ..... :roll: :roll:

NATÜRLICH muss man seinen Eltern dankbar sein, egal, wie lieb oder verschroben sie sind - sie haben das Baby gefüttert, Windeln gewechselt, dann Gewand gekauft und Spielsachen - bis zur Volljährigkeit oder länger für den gesamten Lebensunterhalt gesorgt...

Dann sagt wer "von meinen Eltern hab ich nichts bekommen" :eek:

Ich hatte nicht 18 Jahre lang Zeit, für ein Auto zu sparen.
Erstens war ich da anfangs wirklich "nur" ein Kind (durfte nicht mal arbeiten und Geld verdienen) und zweitens war da ja auch noch die Schule....

mal ganz abgesehen davon, dass Wohnen und Essen normalerweise auch etwas kostet

Kann es sein, dass unsere Gesellschaft daran krankt, dass jeder denkt "ich mach alles richtig. Die anderen machen alles falsch" ??

Das kann sich ja rein rechnerisch nicht ausgehen!! :lol:

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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#326

Beitrag von Maisi » Di 11. Dez 2018, 11:42

Hm, also ich hab mein Auto mit 19 gekauft, auch vom Ersparten.
Ich hab mit 16 angefangen, Geld zu verdienen, und zwar nicht schlecht; und das zurückgelegt. Zuvor schon ab 14 nebenher gearbeitet, viel gespart. Ich hab immer viel zur Seite gelegt; fürs Studium das "große" Bafög bekommen/2. Bildungsweg. Das ist komplett zurückgezahlt; da ich alles auf einmal gezahlt habe anstatt in Raten, gab das schonmal viel Nachlass und dann noch ein üppiger Sonderbonus wegen des sehr guten Abschlusses (Fleiß zahlt sich immer aus).

Sparsamer Lebenswandel macht viel aus; das heißt nicht, daß ich mir nie was gönne. Aber es ist ja weniger die schöne Reise, wo man mal macht, die ein Loch ins Budget reißt, sondern die ständigen Ausgaben für "irgendwas". Ein Kaffee zum mitnehmen hier, ne Zeitschrift da, Kleinkram dort, ständiges Ausgehen... wenn man das hochrechnet, da kommt viel zusammen im Laufe der Jahre. Nur 10 Euro in der Woche, die man nebenher für "nichts" ausgibt, sind über 500 im Jahr. Und hinterher weiß man gar nicht, für was das Geld konkret ausgegeben wurde.

Ich gehe auch mal, wenn man einen Ausflug macht, gern in ein schönes Café, aber dann bewußt. Dieses ständige Geld ausgeben nebenher für Kleinigkeiten, das hab ich eigentlich noch nie gemacht und ist für mich auch kein Verzicht. Ich brauch das nicht.

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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#327

Beitrag von Rati » Di 11. Dez 2018, 12:00

Bedankt hab ich mich schon sehr oft, nicht generell fürs Eltern sein (war ja irgendwie auch ihr Wunsch :) ) sondern so wie mensch sich nun mal bedankt wenn jemand etwas für einen tut. :aeh:

Allerdings habe ich meiner Mutter vor kurzem gesagt, das ich stolz auf sie bin. Für das was sie alles überstanden hat und wie sie so im Leben steht.
Da war sie kurz sprachlos und es schien sie zu freuen. :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 72 gelöscht

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#328

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 11. Dez 2018, 12:08

Ich brauch kein Auto :im:
Wir haben uns erst sehr spät eines gekauft, vorher hab ich ohne Probleme alles öffentlich, zu Fuß oder per Autostopp geschafft.
Ich kann ja nicht mal fahren :pft:
Da fehlt mir nicht wirklich was!!
Kann es sein, dass unsere Gesellschaft daran krankt, dass jeder denkt "ich mach alles richtig. Die anderen machen alles falsch" ??
:pfeif: :pfeif:

"Fleiß" ist einer dieser von mir verhassten Werte der "Generation Kriegsenkel" - das einfach ohne zu hinterfragen als Ideal zu nehmen, ist für mich nichts....

Wenn ich fleißig bin, dann will ich auch, dass meine Arbeit Sinn macht und nicht nur, weil es mir Geld bringt.

Da gibt es so viele Wege, wie es Meschen gibt.
Mich hat nur die Kombination gestört "mit 18 Schule fertig, mit 18 Auto erspart - die Eltern haben nichts dazugezahlt"

Ansonsten ist es schon ok - soll jeder sein Leben gestalten wie er will!! :daumen:

Aber dann mit den Konsequenzen leben.....
Eine Geschichte vom Sinn des Lebens



Ein Fischer legte in einem kleinen mexikanischen Fischerdorf sein Boot am Pier an. Auf dem kleinen Fischerboot lag ein riesiger Thunfisch. Ein Finanzberater beobachtete ihn dabei. Der Finanzberater gratulierte dem Fischer zu dem tollen Fang und fragte, so nebenbei, wie lange er für diesen Fang denn auf See gewesen sei. Der Mexikaner antwortete: „ Gar nicht lange. Ein paar Stündchen nur“. Da meinte der Berater, warum er denn nicht länger draußen geblieben sei, dann hätte er noch viel mehr Fische fangen können. „Mir reicht dieser Fang um meine Familie die nächsten Tage zu versorgen“, meinte der Mexikaner. Erstaunt wollte der Berater wissen, was dieser denn den Rest des Tages tun würde. Der Fischer antwortete: „Ich gehe ein bisschen fischen; schlafe dann was; spiele mit meinen Kindern; koche mit meiner Frau; gehe nach dem Mittagessen mit ihr spazieren und mache dann eine Siesta; gehe ins Dorf trinke dort ein Gläschen Wein und spiele Domino mit meinen Freunden. Sehen Sie, ich habe ein erfülltes Leben“. Der Berater sagte darauf: „ Ich habe studiert und könnte Ihnen ein wenig helfen. Sie sollten den ganzen Tag fischen gehen und von dem Erlös dann ein größeres Boot kaufen. Mit diesem größeren Boot könnten Sie dann so viel fischen, dass Sie sich nach einiger Zeit mehrere Boote kaufen könnten, bis Sie eine Flotte Ihr Eigen nennen. Schließlich werden Sie so viel verdienen, dass Sie sich eine Fischverarbeitungs-fabrik kaufen können, und so noch mehr Geld einsparen. Sie könnten auch noch den Vertrieb selbst kontrollieren. Der Berater bekam vor Aufregung ganz glänzende Augen. Sie würden dann dieses kleine Fischerdorf verlassen, sagte er, und nach Mexico City oder sogar nach New York ziehen. Von dort aus leiten Sie dann ihr Imperium. Der Mexikaner hörte erstaunt zu: „Und wie lange wird das alles dann dauern?“, fragte er. So circa 20 Jahre, meinte der Berater. „Und was ist dann“, fragte der Fischer. Der Berater rieb sich die Hände und lachte: „Dann kommt das Beste.“ Sie gehen an die Börse, und wenn die Zeit reif ist, verkaufen sie Ihre Unternehmensanteile und sind sehr reich.“ Sie können viele Millionen verdienen.“ „Und dann?“ frage der Fischer. „Dann kommt das Allerbeste“, freute sich der Berater, „Sie können aufhören zu arbeiten“. Sie können in ein kleines Fischerdorf an die Küste ziehen, morgens ein bisschen fischen gehen; dann etwas ausruhen; mit Ihren Enkelkindern spielen; mit Ihrer Frau spazieren gehen; und abends bei einem Gläschen Wein mit Ihren Freunden Domino spielen“. „Aber genau das tue ich doch jetzt schon“, sagte der Fischer, und lachte.

(Erzählt nach einer Anekdote von Heinrich Böll)
steht hier, von "Der Elch", etwas weiter unten.

Man muss es so machen, wie es für einen selbst und die Umgebung stimmig ist.
Da braucht man eigentlich gar nicht vergleichen.....

Nur eines noch:
in alle den Jahren, in denen ich kein Auto hatte, fehlte mir nichts - seit wir eines haben, geht es nicht mehr ohne :aeh:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#329

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 11. Dez 2018, 12:09

Rati hat geschrieben:Allerdings habe ich meiner Mutter vor kurzem gesagt, das ich stolz auf sie bin. Für das was sie alles überstanden hat und wie sie so im Leben steht.
Da war sie kurz sprachlos und es schien sie zu freuen.
:daumen: :daumen:

auf solche "Kleinigkeiten" vergisst man allzu leicht....

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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#330

Beitrag von Rohana » Di 11. Dez 2018, 19:48

ihno hat geschrieben:hat sich schon mal wer bei seinen Eltern bedankt ?
Ich finde es wichtig, sowas nicht nur zu denken, sondern auch zu sagen. Mama, du hast es richtig gemacht! (Papa auch, aber der hat nicht den Hauptteil der Erziehungslast getragen ;)) Auch wenn ich damals vieles doof fand und vielleicht manches besser hätte sein können, es ist gut gelungen im grossen und ganzen, und mehr kann kein Kind verlangen. Ich wusste auch schon als Kind dass ich mir oft die Freiheiten der anderen Kinder gewünscht habe, aber meine Eltern hätte ich nie eingetauscht (höchstens mal 2 Tage in der Hochpubertät) und das wissen betreffende Eltern schon seit einigen Jahren.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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