Rohkost und SV

[horsche]

Allerhand abstruse Gedankendenen da in österlicher Freizeit freier Lauf gelassen wurde. Bin darüber doch bischen verwundert, denn das von Landfrau, nicht von mir, angesprochene Problem paßt gut zur SV, nämlich der SV mit Gesundheit, bei der man, hier oft beklagt, Kräfte sparen kann, ohne Technik einsetzen zu müssen. Und natürlich Zeit und Aufwand, alles ureigenste Anliegen der SV, die sich aber nur verwirklichen lassen, wenn man es auch läßt sein Mütchen, auch auf Kosten anderer zu kühlen. Gemeint ist damit die Befriedigung des Gaumenkitzels zB. auf Kosten der ach so geliebten Tiere, Schlachten ist Töten an unserer Art. Diese glücklichen Tiere leiden genau so an ihrem Gefängnis wie wir es tun, wobei wir in Vielen Fällen, trotz unserer Denkkraft nicht mal merken in welcher Abhängigkeit wir uns befinden. Ich versuche als veganer Rohköstler und minimalistischer SV dem gerecht zu werden, weil sich dieses Unrecht irgendwann in jedes Einzelnen Leben rächen wird.

[viktualia]

Aua.

[centauri]

Naja so ist das wenn einer nur das aus den Beiträgen raus liest was zu seiner Überzeugung passt.
Und wenn man dadurch die Möglichkeit hat in seiner eigenen Welt zu leben ist doch alles gut.
Wie ärmlich das dann eigentlich für einen selber ist wird dabei nicht erkannt.
Auch nur eine Art Narzissmus!

[Thomas/V.]

Schlachten ist Töten an unserer Art.

Ich zähle mich weder zu der Art "Kaninchen" noch zur Art "Huhn" noch zur Art "Schaf".
Wenn DU das tust, dann tust Du mir leid...

Diese glücklichen Tiere leiden genau so an ihrem Gefängnis wie wir es tun,

Pure ideologisch gefärbte Behauptung.

weil sich dieses Unrecht irgendwann in jedes Einzelnen Leben rächen wird.

Wenn Du so prophetisch begabt bist, kannst Du mir sicher auch sagen, wie das Wetter kommenden Sommer wird?

Ich kann auch behaupten, das vegane Rohköstlerei sich "irgendwann an den Veganern rächen wird." Na und? Inwiefern sollten solche Behauptungen von irgendwelcher Relevanz sein?

[Landfrau]

Um diesen Faden wieder aufzunehmen - für einen Versuch mit nicht-veganer Rohkost konnte ich mich noch nicht entschließen.
Aber es gibt ein Ergebnis, welches eine meiner Vermutungen bestätigt.

=> Rohes ist bei höheren Außentemperaturen zuträglicher.

Kaum ist es endlich warm draußen, schmecken die Tiefkühl-Beeren des Vorjahres ganz vorzüglich und können ein paar Möhren und Äpfel eine ganze Mahlzeit sein. Selbige haben noch vor ein paar Wochen lediglich das Gefühl "und wann gibt es jetzt was zu essen?" ausgelöst.

Unsere Vorfahren hier in der norddeutschen Geest haben wohl auch nicht freiwillig versucht, roh-vegan über den Winter zu kommen. Aber die hatten vermutlich auch noch keine solchen Luxusvorstellungen vom Essen, sondern aßen, was sie kriegten und das nach Möglichkeit gegart. Zahn- und Knochenfunde deuten auf Hunger und Mangelernährung hin. Okay, das war Aldi und Aleco.

nun, es wird wärmer und täglich gibt es mehr schmackhaften Grünkram - mal schaun, wo es hingeht.

LAndfrau

[Peterle]

Frieren ist schwere körperliche Anstrengung. Vielleicht ein Grund, warum wir im Warmen weniger verbrauchen?

Gruß

Peter

[Landfrau]

Klar, wir müssen heizen.
Je größer das Temperaturgefälle, desto mehr Nahrungsenergie geht ins Aufrechterhalten der Körpertemperatur.

Wobei mir grad in den SInn kommt, wollt schon die ganze zeit nach "Tummo" recherchieren, einer Technik, mit der halbnackte Mönche es im Himalaja aushalten. Deren Energiebilanz wüsst ich gern.

Vllt. sollte man roh-vegan mit Tummo kombinieren.

Danke für die Erinnerung mal wieder, dafür liebe ich dies Forum.

Landfrau

[emil17]

Die Frage der Körpertemperatur ist zuerst mal eine Frage des Energiehaushaltes, also reine Physik.
Jedes Lebewesen ist diesen Gesetzen unterworfen.
Man braucht Energie, um die Körpertemperatur über derjenigen der Umgebung zu halten.
Die Atemluft muss auf Körperwärme gebracht werden.
Die Atemluft muss bei Körpertemperatur wasserdampfgesättigt werden.
Das ist bei körperlicher Anstrengung in kühler Umgebung der weitaus grösste Bilanzposten. Denn das Wasser dazu muss verdampft werden, die Wärme dazu wird dem Körper entzogen (warum friert mich wenn ich aus dem Wasser steige?)
Hintergrund ist einfach, dass Gaswechsel nur über feuchte Membranen funktioniert.
Aus genau diesem Grund können Pflanzen nicht wachsen, ohne Wasser zu verdunsten.
Die Energie dazu stammt bei eigenwarmen Lebewesen aus der Nahrung.
Daraus ergibt sich schon, dass man in warmer Umgebung und bei feuchter Luft und Untätigkeit wenig braucht, während man bei Frost und körperlicher Leistung extrem viel essen muss. Der Löwenanteil ist dann nicht einmal die Muskelleistung, sondern der Ausgleich der Wärmeverluste durch die Atemluft, zumal das Atemvolumen wegen der Anstrengung stark erhöht ist. Dem kann man auch durch warme Kleidung nicht auskommen.
Wenn also ein Hungerkünstler bei fast Wohlfühlemperatur (um 27 Grad bei Windstille und ohne Kleidung) und feuchter Luft lange hungern kann, dann ist das eine mentale Leistung, aber kein physikalisches Wunder.

oder besser gesagt ein Lebewesen zu töten. Es gibt 'ne Menge anderer Dinge mit denen man sich die Zeit auch schön vertreiben kann. Vor allem vor dem Hintergrund, daß jede dem Körper zugeführte Kalorie verstoffwechselt werden muß, dh., der body muß richtig arbeiten, so wie Du meinst arbeiten zu müssen, damit immer genug Holz vor der Hütte ist.

Was für ein Unsinn!
Pflanzen sind auch Lebenwesen. Nahrungsketten gibts in der Natur vermutlich seit einigen hundert Millionen Jahren. Leute, die glauben, sich über diese Prinzipien hinwegsetzen zu können, gibts erst seit einigen Jahrzehnten.
Kalorien verbrennen ist keine lebensverkürzende Tätigkeit, genauso wie tägliches Gehen keine Schädigung der Beine verursacht.

Da ist's schon ein Unterschied ob es 4000 oder die uns weitgehend schadfrei zustehenden 800 kal. sind mit denen man übrigens 140 Jahre alt werden kann.

Das ist eine Beleidigung für die unzähligen Menschen, die schon irgendwann, irgendwo an Unterernährung gestorben sind. Physikalisch-medizinischer Hintergrund siehe oben.
So einen Unsinn hat vermutlich zuletzt ein für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter zuständiger Ernährungsbeamter einer zum Glück vergangenen Zeit erzählt. Schäme Dich!

[Landfrau]

Herzlichen Dank für die Erläuterung des Energieaufwandes zur "Dampferzeugung", Emil.
Das war mir so in der Tat nicht klar.

Und das erklärt auch drastisch, warum die als "typisch für Selbstversorger" erlebte Situation des Holzmachens an einem klar - kalten Wintertag besser mit ner Gulaschsuppe als mit nem Salatteller durchzustehen ist.
Und warum allein der Aufenthalt draußen an so einem Tag "zehrt".

Neulich auf youtube, ein junger Rohkostprediger schwärmte von seinen Aufenthalt auf einer Südseeinsel und der dortigen Papaya - Diät. Da ist dann alles gegeben für einen geringen Energiebedarf: Äußere Wärme, vermutlich hohe Luftfeuchte, geringe körperliche Tätigkeit.

Sehr schön, vielen Dank, LAndfrau

[horsche]

Ja ich schäme mich 47 Lebensjahre Tierleichen aus Genußgründen verzehrt, und damit auch einigen Menschen, die es nötig gehabt hätten, sinnbildlich, sonst geht die Erbsenzählerei wieder los, eine recht üppige Kalorienmenge vorenthalten zu haben. Über den Energiehaushalt unter extremsten und grausamen Bedingungen möchte ich mich nicht äußern.
Wenn der menschliche Körper, und wie man an diversen Haustieren erkennen kann, derartige Mengen für seinen Grundumsatz benötigen würde, begegnete man nicht zunehmend adipösen Gestalten. Bei dem heutigen Stand der Mechanisierung, von dem ich mich in diversen Beiträgen schlau machen konnte, über Sachen von denen ich in meinem bisherigen Leben noch nicht wußte, muß nur noch ein Schalter betätigt werden. Nicht mal der Antransport zum Arbeitsplatz, der oft überdimensionierten Werkzeuge zehrt da, denn dafür gibt es auch Technik.
Irgendwie möchte man ja auch belohnt werden für das exotische Leben, da gibt es eben ein Leckerli, aber wohl nicht ungestraft Herr Lehrer.