Stille ist wichtig für das Gehirn

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Rohana
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Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#11

Beitrag von Rohana » So 29. Jan 2017, 07:45

Die direkte Umgebung meiner neuen Wohnung ist recht still, wir haben nur zwei Nachbarn in Sichtweite. Wenn die Mama morgens um 5 aufsteht und den Ofen anheizt und in der Küche mit Töpfen rumklappert, dann ists aber vorbei mit "Stille"... egal wie leise es draussen ist. Jetzt im Moment ist natürlich nicht viel anderweitiges Geräusch, ab und zu der Rettungshubschrauber. Nichtmal die Bahn hört man wenn der Wind nicht genau richtig dafür steht.
Im Sommer ist das anders. Morgens quaken die Enten und/oder die Frösche und/oder die Vögel machen Krawall (den ganzen Tag lang), da hoffe ich auf unsere neuen schalldichten Fenster...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#12

Beitrag von viktualia » So 29. Jan 2017, 12:58

Kennt ihr das, wenn man im Garten oder sonst wo draussen ist, es ist (fast) ruhig, man setzt sich hin und lauscht auf die Stille und die Geräusche "sortieren" sich?
Ich hab dann immer das Gefühl, der "Raum" in meinem inneren wird größer und größer.
Das ist jetzt bissl schwer auszudrücken, aber wenn ich so hinhöre und die nahen Geräusche und die von weiter weg und der Platz dazwischen - das macht was mit mir.

Ich könnt jetzt noch so nen neurologischen Querschläger einbauen, von wegen, die Ohren sind, wegen ihrer Position am Kopf, in der Lage, extrem genaue Infos über die Herkunft eines Geräuschs zu geben und dass dies Entwicklungsgeschichtlich ja auch viel mit Sicherheit und Orientierung und so zu tun hat; aber das würde es auch entmystifizieren.
Was schade wäre; es ist einfach schön, viel Platz in sich zu haben.....

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#13

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 29. Jan 2017, 18:56

ina maka hat geschrieben:Ich verstehe das nicht ganz: "Stille" ist etwas, was es in der Natur eigentlich nicht gibt!!
Ich denke nicht, dass mit Stille ein schalltoter Raum gemeint ist. :)

Bei uns hört man im Winter, vor allem wenn Neuschnee liegt, sein eigenes Blut in den Ohren rauschen.
Was ich auf unserm Hof auch schätzen gelernt habe ist, dass wir keine Lichtverschmutzung haben.
Diese zwei Aspekte, Licht und Stille schätze ich wie viktualia es beschreibt
viktualia hat geschrieben:Ich hab dann immer das Gefühl, der "Raum" in meinem inneren wird größer und größer.
Davor haben wir in einer Stadt gewohnt wo Stille auf einem anderen Niveau stattfand. Den ständigen Autobahnlärm, oder das Rauschen der Stadt blendet man mit der Zeit aus und es ist schon bei 70 dB still. :lol:
Bewusst ist uns das erst im Vergleich aufgefallen.

Tiefe Frequenzen von Landmaschinen, die Kilometer weit entfern ackern nehme ich zB im Haus stärker wahr als draußen.
Ich nehme an, wenn man draußen ist, ist die Richtung leichter zu identifizieren. Im Haus ist es meist nur ein unangenehmes, fast unhörbares brummen.

sybille
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Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#14

Beitrag von sybille » So 29. Jan 2017, 20:14

Ich verstehe das nicht ganz: "Stille" ist etwas, was es in der Natur eigentlich nicht gibt!!
Und wenn es nur die Grillen in der Nacht sind - wirklich leise hab ich es nur, wenn ich die Türe zu mach - in der Stadtwohnung :duckundweg:
Doch!!! Für mich mich bedeutet Stille das ich nur nur das höre was natürlich ist. Im Winter höre ich gar nichts und wenn dann das Frühjahr kommt, freue ich mich die Vögel wieder zwitschern zu hören.
Ok, wenn Du in Deiner Stadtwohnung alles dicht machst, hörst Du vielleicht gar nichts aber dann auch nicht das Vogelzwitschern im Frühjahr das bedeutet das es wieder aufwärts geht.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#15

Beitrag von elli » Mo 30. Jan 2017, 12:11

Oh wie ich euch beneide, dass ihr die Stille hören könnt!! Wenn ich hinhöre, ist da seit vielen Jahren der leise Tinnitus, eine Art Zischen, den ich normalerweise nicht "höre". Zum Glück, denn am Anfang, als ich ihn noch nicht ignorieren konnte, hat er mich total genervt. Und den Beginn der Schwerhörigkeit hat der Tinnitus auch überdeckt, denke ich. Sowas wie Grillen und manche Vogelstimmen liegen etwa auf diesen Frequenzen und für mich nur noch mit Hörgeräten hörbar.
Nicht nur Stille ist wichtig für das Gehirn, Hören auch: wenn man seine Hörgeräte nicht benutzt oder sie nicht anpassen lässt, passieren sonderbare Dinge mit dem Gehirn. Nicht nur, dass man immer schlechter hört. Ich habe mal in meiner Ausbildung gelernt, dass helle Frequenzen für Wachheit sorgen.

Gut, wenn man beides genießen und würdigen kann!

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Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#16

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 30. Jan 2017, 13:58

Stille- ich bin vor ein paar Tagen mit unserem Hund unter dem so klar leuchtenden Sternenhimmel ziemlich spät gegangen, kein Auto war zu hören, nur der Schnee unter uns knirschte, es war ein unbeschreibliches Gefühl von Geborgenheit.
Winter ist die stillere Zeit, aber seit 2 Tagen habe ich wieder Meisen gehört- bald beginnt am Morgen wieder das muntere Vogelkonzert, ich freu mich schon drauf.
Stille ist sicher wichtig fürs Gehirn, aber auch die Naturgeräusche, das Summen der Bienen, das Zirpen der Grillen......
bei uns laufen viele Joger/innen vorbei, alle mit Hörstöpseln, um vom Smartphone oder Handy Musik oder Hörbuch zu hören.
Und ich geniesse die Geräusche aus der Natur.
Seit 2 Monaten ist unser Glotzophon kaputt, ich merke, wie gut das meinem Gehirn tut.

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Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#17

Beitrag von Rohana » Mo 30. Jan 2017, 15:07

hobbygaertnerin hat geschrieben: Seit 2 Monaten ist unser Glotzophon kaputt, ich merke, wie gut das meinem Gehirn tut.
:daumen: Ich hab nie eins gehabt - eins der besten (nichtexistenten) Dinge in meinem Leben!
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#18

Beitrag von fuxi » Mo 30. Jan 2017, 16:02

ina maka hat geschrieben:hmmmm
Ich verstehe das nicht ganz: "Stille" ist etwas, was es in der Natur eigentlich nicht gibt!!
Doch. Selbst schon erlebt. Winter in Nordschweden. Tagsüber hin und wieder Vogelgezwitscher und Schafblöken, aber nachts phasenweise - nichts. Absolut gar nichts. Das war schon beeindruckend, surreal und etwas beängstigend (für mein lärmgewohntes Hirn).
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#19

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 30. Jan 2017, 18:01

@Rohana,
ich hab noch nie viel geschaut, aber ohne diesen Kasten arbeitet mein Gehirn anders, das fällt mir auf. Beim Lesen kommen wieder viel schneller die passenden Bilder im Kopf zusammen, es wird die Freizeit mehr- und ich kann der Nachrichtenflut ein wenig entgehen.

Nordwest

Re: Stille ist wichtig für das Gehirn

#20

Beitrag von Nordwest » Fr 3. Feb 2017, 17:07

Ein sehr schönes Thema,

als ich noch in Norddeutschland in meiner letzten Wohnung auf dem platten Land lebte, habe ich oft auf einer Liege in einem Schlafsack im Garten die Nacht verbracht. Meine Wohnung im Erdgeschoss eines kleinen Hauses lag lag direkt am Waldrand, in einer Sackgasse, es gab dort nicht einmal eine ordentliche Straßenbeleuchtung, so klein war das Kaff. :daumen:

Das Einschlafen unterm Sternenhimmel, vielleicht eine gute Musik von zB Jean Michel Jarre im Kopfhörer, was soll ich da schreiben...

Das ganz frühmorgendliche langsame Wachwerden, die ersten Geräusche, das Zwitschern der Vögel, der langsame Aufgang des neuen Tages, kann ich nicht gut beschreiben, das muß mensch selbst erleben.

Die Übergange vom Tag in die Nacht, die Nacht an sich, das Morgengrauen, das Werden eines neuen Tages, das waren, und sind sehr besondere Stunden...

Dem Maler Vincent van Gogh wird ein Zitat zugeschrieben, das ich einmal in einem Buch des amerikanischen Astronomen Carl Sagan gelesen habe:

"Wenn ich den Wunsch nach Frömmigkeit verspüre, dann gehe ich hinaus in die Nacht, dann male ich die Sterne!"

Micha

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