Selbstversorger Forum e.V.

Glücklich sein, die Summe kleiner Freuden.
Gestern hab ich einen grossen Korb selbstgezogenes Gemüse geschenkt bekommen, bei uns hat der Hagel neulich das Meiste geschrottet.
Hab auch bemerkt, wie schön es ist, mal zum Essen eingeladen zu werden, wie schön es ist, sich an einen gedeckten Tisch setzen zu dürfen.
Die Nase hat sich zuvor schon gefreut, wie gut es im Haus nach Essen roch .
Und so gings eigentlich den ganzen Tag dahin.
Fand es auch so erfreulich, eine entspannte Mama samt Baby kennen zu lernen, nicht diese Hysterie wegen Bakterien, wie ich es heute bei vielen Müttern erlebe- das hat so richtig gutgetan.

Hab neulich über Glück und Zufriedenheit nachgedacht-
eine kurze Pause mit einer Tasse Tee aus der eigenen Teeplantage , ein paar wärmende Sonnenstrahlen mit dem Wissen, dass die Sonne mit jedem Tag ein wenig kürzer zu sehen ist-
aber auch zu wissen, dass es Ende Dezember wieder in die andere Richtung geht-
Blumenzwiebeln vergraben- mit der Vorstellung, was im Frühling alles dann wieder blüht-
eine reiche Ernte eingebracht haben- zu wissen, dass es reicht,
mit dem Fahrrad einfach nur so dahinradeln und die schöne Landschaft auf mich wirken lassen,
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Hatte gestern bei diesem strahlenden Herbstwetter ein wenig Muße, um über den glücklichen Menschen nachzudenken.
War mit meinen Freundinnen wandern und war erstaunt, dass bei ihnen nach einer Woche Urlaub, sie kamen beide vor einer Woche von einem Urlaub zurück, so gar nichts mehr von der Erholung zu spüren war, sie planten schon gleich wieder den nächsten Urlaub in diesem Monat, ihre randvollen Tage eigentlich fast nicht mehr voller gemacht werden können.
Ich hab für mich festgestellt, dass auch Freizeit ein enormer Stress für die Menschen schein kann- ich freu mich jede Woche auf einen halben freien Tag- und den geniesse ich von Herzen, aber ich möchte keinesfalls von der Freizeit so vereinnahmt werden, dass das alles nur noch in Stress ausartet.

Hatte eine interessante Erfahrung gemacht:
Einmal die Woche meine kleine Auszeit-
einmal mit dem Auto,
die andere Woche mit dem Fahrrad,
und diese Woche zu Fuss.
Die Eindrücke vom Autoausflug sind eher flüchtig, während Fahrrad und Fuss scheinbar nachhaltig in Erinnerung bleiben.

jo, daher mach ich, wenn ich ne Art Urlaub mach, das sehr oft zu Fuss oder per Rad... und abseits viel befahrener Strassen, die ham keine gute Energie

Ich lass mich heute selbst versorgen..
Nachdem ich die letzten Tage fast nicht aus der Küche gekommen bin und wir jetzt die Vorratskammer voll Wein-Marmelade und Saft haben, darf mein Mann mit den Kindern alleine die restlichen Trauben ernten gehen und ich esse ...
Marmeladebrot!
Den ganzen Sommer über hatte ich keine Lust darauf, jetzt kommt sie wieder

Finde, dass es sehr "schwer" ist, heutzutage glücklich zu sein. Jedenfalls wenn man es nie "gelernt" hat. Zudem definiert es jeder anders. Kenne tatsächlich Leute, die denken Millionen von Euro zu haben würde sie wahrlich glücklich machen. Ich hätte seeehr gerne so viel Geld (wie viele Pflanzen für den Garten das wohl sein mögen ... ), keine Frage. Aber wird man davon glücklich? Ich denke nicht. Denn Geld ist immateriell und es gibt einem nichts wirkliches. Erst die Sachen, die man damit macht, können einem helfen, glücklicher zu werden.

Ich habe mal einen Cartoon gesehen: Eine Person hielt dabei einen Ball mit "Glück" in der Hand. Der andere sagt: "Wo hast du denn das gefunden? Ich suche schon mein ganzes Leben danach." Antwortet die Person mit dem Glück in der Hand: "Ich habe es selbst gemacht."

Wir werden nur wahrlich glücklich, wenn wir es zulassen. Wir sind wirklich unseres eigenes Glückes Schmied. Glück kann in den kleinsten Momenten liegen. Sei es einer Biene im Garten zuzusehen, wie sie die Tomaten bestäubt. Oder die Frau fest in den Arm zu nehmen. Man muss sich dazu bringen können, den Moment zu genießen.
Genau das finde ich in der heutigen Zeit echt schwer. Selbst in der Freizeit habe ich i.d.R. eine mega lange ToDo Liste, die noch abzuarbeiten ist. Sich hier einfach zurücklehnen und zu sagen: "Heute nicht" ist machbar, aber es bleibt immer das blöde Gefühl, dass man etwas hätte tun können. Sobald man dieses kleine Hämmern im Hinterkopf loswird, dürfte es um ein vielfaches einfacher werden.

Die Frage ist, wo lernt man "glücklich" zu sein?
In der Schule wohl nicht, das Leben ist auch nicht immer der Lehrmeister fürs Glück- und da wir als Konsumenten dafür sorgen sollen, dass der Rubel rollt, muss das Glück eher wie die Karotte am Halfter sein. Immer hinterher zu rennen, aber es nie zu erreichen. Es werden immer neue Wünsche geweckt, damit ja fleissig gekauft wird- da für wird eben Geld gebraucht.
Vielleicht wäre Zufriedenheit beständiger als Glück?

Ha, danke für die Stichwörter, Dennis und Hobbygärtnerin, das hat mich grad auf folgenden Gedanken gebracht:
Was muss man lernen, um glücklich sein zu können?
Ich glaube, im Gegensatz zur normalen 0815 Ausgabe der Gesellschaft, ich brauche es, ein klares "Nein" als Ansage geben zu können:
dem "Hämmern im Hinterkopf", dem Konsum, dem wasweisich, halt ein "Ja" zur Selbstbestimmung;
und, Dennis, das ist jetzt nicht persönlich, du hast es nur so formuliert beim Geld, dass dies nix bringe, weil es "immateriell" sei -
nen Sinn für den Wert des "immateriellen", das braucht man auch für´s Glück. (Sagst du ja auch, konkret sozusagen, mit der Umarmung.)
Aber nicht für´s Geld an sich. Eher für die Zwecke, die sich damit erfüllen lassen, was dann, neben den dafür benötigten Dingen, ja auch wieder "immateriell" ist.

Womit wir schon fast bei so was wie "WIE" lerne ich das, weil es ums denken an sich geht, Bewustssein halt.
Wo lernt man, sich selber sein zu dürfen?
Im hier und jetzt. Eigentlich. Oder?

Jetzt sind wir wieder bei der Frage: Wie wird man ein glücklicher Mensch?