Wie wird man ein glücklicher Mensch?

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#241

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » So 3. Feb 2019, 20:27

Ich würde mich jetzt nicht auf jede einzelne Episode des Neuen Testaments festnageln lassen, aber Jesus, klar, muß wohl ein guter Mann gewesen sein.
ina maka hat geschrieben: Kinder sind meistens "von Haus aus" glücklich und auch diese "glücklichsten Menschen der Welt" (laut Everett?) im Urwald, die haben wenig Möglichkeiten, sich zu entscheiden. Da entscheiden die Umstände!

Sich entscheiden müssen kann dazu führen, unglücklich zu werden.
"Alles annehmen" und nichts bewerten, macht glücklich.
Ich nehme eine "Abkürzung" zum Bahnhof, verpasse so aber den Zug. "So ein Mist, hätte ich mal...", aber was soll man jetzt noch tun? Nach ein paar Minuten des Ärgers muß man auch mal wieder runterkommen und halt die Zeit rumkriegen bis zum nächsten Zug. Stoisch. Da hat man was gelernt, muß man sich halt nächstes Mal besser organisieren.
Es gibt Dinge, die kann man nicht oder nicht wirklich ändern. Sie können einen ab und zu bedrücken, sollten einen aber nicht chronisch unglücklich machen. Andere Dinge hat man in der Hand... Wichtig ist es, sich über das kleine Glück freuen zu können und sich nicht verrückt machen zu lassen von dem Lifestyle, der gerade angesagt ist oder davon, welche Produkte gerade so begehrt werden. Wenn ich im Moment nicht den Traumjob habe, muß ich mich aber trotzdem im Alltag wiederfinden können. Es kommen vielleicht auch wieder bessere Zeiten, bis dahin muß ich aber klarkommen, psychisch. Man muß natürlich an seinem Glück im Leben arbeiten und die Zukunft gestalten, aber man lebt im jetzt und muß im Grunde permanent die eigene Zufriedenheit im Blick behalten. So eingeschränkt und diszipliniert wie nötig, aber so ausgeglichen, kreativ und wellnessorientiert wie möglich. Dem einen hilft der liebe Gott dabei, der andere braucht viele liebe Menschen dazu, wieder andere kommen von alleine klar.
Nur, glücklich wird man nicht einfach durch die Erreichung irgendwelcher Etappenziele im Leben. Die meisten Menschen in Deutschland haben das Glück vor der Nase, aber sie gucken vorbei oder hindurch. Andere Menschen rudern, halbverhungert, übers Mittelmeer oder sitzen in Guantanamo ein...

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#242

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 3. Feb 2019, 22:52

ohne_Furcht_und_Adel hat geschrieben:Die meisten Menschen in Deutschland haben das Glück vor der Nase,
oh - na ja, vor allen Menschen in Deutschland sitze ich zwar nicht ... :pfeif:

Mir ist da jetzt so spontan ein Sprüchlein eingefallen
Das Glücksgefühl ist in den Herzen zu Hause, ...
weiß leider nicht mehr weiter
glücklich ist, wer vergisst ....
weiß auch nicht weiter! :lol:

(findest du unter anderem hier)

hobbygaertnerin
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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#243

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 6. Feb 2019, 06:02

Ich habs gestern wieder gesehen, Freude kann auch glücklich machen, wenn etwas gelingt, wenn es auch mal aussertourlich glückliche Umstände gibt, ein paar Sonnenstrahlen, die ersten Schneeglöckchen die aus der Erde ragen und welche Vorfreude diese kleinen Zwiebelblumen auf den Frühling verheissen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#244

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 6. Feb 2019, 14:45

Mein Sohn hat sich Bücher aus dem Altpapierkontainer genommen und auf grund dessen "studiert" er jetzt Österreichs jüngere Vergangenheit :)
Ein Satz aus einem halbzerrissenem Buch brachte mir große Freude:
Margarethe Ottilinger war in einem Straflager und ist dort auch schwer erkrankt. Nach dieser Zeit befragt, sagte sie: "Es ist eine irrige Annahme, dass, wenn man so einen Schicksalsweg geht, alles nur entsetzlich und schrecklich sei. Ich bin ein gläubiger Mensch und glaube einfach, dass mir dieser Weg auferlegt worden ist. Meine Entwicklung hätte wahrscheinlich einen ganz anderen Verlauf genommen,wenn ich nicht dort gewesen wäre. Ich war jung, ehrgeizig, vielleicht wäre ich der Karriere total verfallen. So bin ich durch ein derart schreckliches menschliches Elend gewandert, dass ich die Menschen und die Menschlichkeit höher gestellt habe als alles übrige in der Welt. Und das ist etwas, was so unendlich wertvoll ist, dass ich sagen kann: Es war keine verlorene Zeit, obwohl es schwer war."

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#245

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Sa 9. Feb 2019, 23:15

Ich bin bald mit dem zweiten Band von Solschenizyn's "der Archipel Gulag" fertig. Die Quintessenz ist die Gleiche; ohne diese harte Zeit hätte er in seiner Karriere wohl selbst das Stalin- Regime stabilisiert und wäre in Arroganz verharrt. So aber konnte er sich auf die Menschlichkeit besinnen und erkennen, daß jeder selbst für sein Tun verantwortlich ist und in der Lage ist, es zu reflektieren. Niemand muß seine Macht mißbrauchen, niemand muß die Augen verschließen und weiter vom Elend anderer profitieren. (Hätte den Russen das mal einer vorher gesagt! Aus Bequemlichkeit und aus Duckmäusertum haben die meisten mitgemacht und so einen Großteil der wertvollsten Köpfe aus zwei oder drei Generationen vernichtet.)

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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#246

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 11. Feb 2019, 08:16

Naja, ich weiß nicht, ob diese Grenzerfahrungen menschlichen Leides durch die eigene Gatttung wirklich so hilfreich sind?
Da wären dann alle Trittbrettfahrer, Mitläufer........ so wichtig, um den anderen zu Einsicht zu verhelfen.

Gestern hab ich mir einen Film über den Frühling angesehen- bei uns liegt noch jede Menge Schnee, diese Bilder von blühenden Blumen, der erwachenden Natur, von dem neuen Leben- da ist mir bewusst geworden, dass dieses neue erwachende Leben ein grosses Glücksgefühl bringt.
Viel viel mehr als die ständigen sonstigen Filme und Nachrichten.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#247

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 11. Feb 2019, 09:49

hobbygaertnerin hat geschrieben:Naja, ich weiß nicht, ob diese Grenzerfahrungen menschlichen Leides durch die eigene Gatttung wirklich so hilfreich sind?
Da wären dann alle Trittbrettfahrer, Mitläufer........
hm, sind doch "die meisten" auch, sonst wäre es ja nicht "die Masse"? :hmm:

Aber ich denke, es ist ein sehr großer Unterschied, ob man annimmt, was einem zugeschickt wird (das eigene Schicksal) oder ob man etwas bewußt und willentlich herbeiführt.

mein heutiges Ildeofonso:
Es ist besser zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat. (Giovanni Boccaccio)


:grinblum:

viktualia

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#248

Beitrag von viktualia » Mo 11. Feb 2019, 10:10

ob diese Grenzerfahrungen menschlichen Leides durch die eigene Gatttung wirklich so hilfreich sind?
Da wären dann alle Trittbrettfahrer, Mitläufer........ so wichtig, um den anderen zu Einsicht zu verhelfen.
Da hab ich gestern Abend auch drüber nachdenken müssen.
Weil es mich "geärgert" hat, diese Nähe zu "was uns nicht tötet, macht uns stärker", das hat so ein Geschmäckle....

Und Hobbygärtnerin hat es ganz gut auf den Punkt gebracht: diese Mitläufer, diese Weggucker, die halten nur das Leid fest, stehen zwischen dem Mensch und seinem Lernen: dass die Welt, wenn wir uns gegenseitig beistünden, ein guter Ort sein könnte.
Und dass das eigene Leben eine gute Sache ist, wenn man den "Punkt" (Ort, Glauben, Herz, wie´s beliebt) in sich kennt, mit dem man Leid überwindet.
Weil das ist das entscheidende: nicht, das man Leid erlebt, sondern dass man es ÜBERlebt.
Das lehrt einen Hoffen und andere unterstützen.
(Und nicht einfach nur den "Gutmenschen" raushängen zu lassen; ich helf dir, damit ich mich besser fühlen kann....)

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emil17
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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#249

Beitrag von emil17 » Mo 11. Feb 2019, 12:26

viktualia hat geschrieben: Weil es mich "geärgert" hat, diese Nähe zu "was uns nicht tötet, macht uns stärker", das hat so ein Geschmäckle....
Die Welt wird vielleicht schon besser, wenn man sich nicht über andere Meinungen ärgert, sondern sie zur Kenntnis nimmt und teilt oder eben nicht. Damit hat man es selber einfacher zum Glück.
H. meinte möglicherweise wohl nur, dass man sich nicht immer über alles auf dem Laufenden halten muss, was die Mehrheit gerade so beschäftigt.
Daraus wird nun eine Nähe zu "was uns nicht tötet, macht uns stärker" und das hat so ein Geschmäckle und darüber kann man sich entrüsten, denn ein guter Mensch denkt nicht so.
Ist, wer sich über das Blümchen am Wegrand freuen kann, obwohl doch soviel Unrecht in der Welt ist und die Masse das ignoriert, ein Mitläufer oder Trittbrettfahrer? Ich meine nicht, denn das erste macht jetzt und hier Freude, das zweite ändert sich nicht, wenn man sich das erste darüber verdriessen lässt.
viktualia hat geschrieben:diese Mitläufer, diese Weggucker, die halten nur das Leid fest, stehen zwischen dem Mensch und seinem Lernen
das ist doch nur eine Ausrede, wenn man sich oder seine Anliegen wichtiger nimmt als die anderen es tun. Zwischen mir und meinem Lernen steht meine eigene Bequemlichkeit und Ignoranz, nicht die der anderen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#250

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 11. Feb 2019, 12:29

viktualia hat geschrieben:Weil es mich "geärgert" hat, diese Nähe zu "was uns nicht tötet, macht uns stärker", das hat so ein Geschmäckle....
welches G´schmäckle denn?? :aeug:

Gedanken zum Zitat von Christa Schyboll

In dem Zitat, welches ich aus dem Buch aus der Mülltonne herausgefischt habe, geht es doch nicht darum, dass es gut sei, wenn ein Mensch dem anderen Leid zufüge! :eek:

Es geht darum, wie ein Mensch, der da durch muss, weil es außer dem Tod keinen anderen Ausweg gäbe, wie dieser Mensch es schafft, das ganze ohne Traumata zu überleben.
Ich hätte jetzt auch schweigen können, aber schweigen ist nicht immer Gold, oder? ;)

Ist doch ein schönes Beispiel dafür, wie wir "Kriegsenkel" vermeiden können, als Betroffene, als "Opfer"....
So ungefähr auf die Art:
viktualia hat geschrieben:Und dass das eigene Leben eine gute Sache ist, wenn man den "Punkt" (Ort, Glauben, Herz, wie´s beliebt) in sich kennt, mit dem man Leid überwindet.
Das ist es doch!! :daumen:
Wie kann man lernen, diesen "Punkt" zu finden, bevor es weh tut?

Ich hab´s auch nur geschafft, weil mir andere weh getan haben - hast du andere Wege, diese Quelle zu finden??

(das Wort "Gutmensch" sagt mir genausowenig wie "du Rechter" oder "du bist ja sooo VT", ist einfach nur ein Schimpfwort.)

oh, emil, grad noch gesehen:
Zwischen mir und meinem Lernen steht meine eigene Bequemlichkeit und Ignoranz, nicht die der anderen.
Da ist was dran!! :daumen:

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