Wie wird man ein glücklicher Mensch?

[Benutzer 72 gelöscht]

Glücklich ist kein Dauerzustand.

doch, ist es.
weil ich ihm eben nicht "hinterherhaste" und weil ich auch nicht dauernd daran denke, nichts erzwingen will (eher alles liebevoll annehme - aber auch daran denke ich nicht dauernd! ) .....

Es ist ein Grundgefühl...

lies doch mal Jean Liedloff - sorry, Amazon-link - kauf es woanders!

Warum betonst du das so gerne, dass man nicht sein Leben lang glücklich sein kann - bist du unglücklich?
Ich bin aber trotzdem glücklich, Momente der Verzweiflung gibt es natürlich, aber das sind Momente...
Wie willst du das Grundgefühl deines Lebens sonst beschreiben?

Wo genau ist der Unterschied zwischen einem glücklichen Menschen und einem zufriedenem/ausgeglichenem?
wüßte ich wirklich gerne, so ganz genau...
Ich denke, der Unterschied ist minimal - oder?

Für mich ist ein glücklicher Mensch nicht jemand, der permanent lacht - nee, das wäre schlimm
Man fühlt sich einfach wohl in seiner Haut und denkt sicher nicht dauernd "ich bin glücklich, ich bin glücklich lalala... "

Lass die Gedanken mal ziehen - was für Grundgefühl bleibt dann in dir drinnen?

Verlange nichts von irgendwem,
laß jedermann sein Wesen,
du bist von irgendwelcher Fem
zum Richter nicht erlesen.

Tu still dein Werk und gib der Welt
allein von deinem Frieden,
und hab dein Sach auf nichts gestellt
und niemanden hinieden.

( Christian Morgenstern )

Das macht glücklich - dauerhaft...
Man kann dem Glück hinterher hetzen, soviel man will. Es rollt sowieso immer wie eine Kugel davon...

Das Glücksgefühl ist in jedem Menschen innen drin. Es sind keine äußeren Bedingungen, die man braucht um glücklich sein zu können - es sind innere Bedingungen.

So, genug der Wortklauberei, wer "es" lieber "Zufriedenheit" oder "Ausgeglichenheit" nennen will, soll das dürfen - solange er damit glücklich ist....



p.s.:
Jetzt muss ich meinem Kleinen die Buntstifte geben - er ist zu mir gekommen und hat begonnen zu jammern: "Mama, ich will malen. Mama, ich will malen. Mama - ich will, Mama, ich will"

(ich denke, er ist gerade ein bisschen unglücklich - ob es am "ich will!!" liegt?? glücklich ist, wer einfach tut??)

[Benutzer 72 gelöscht]

Nachtrag, für den, den´s interessiert:
Mein Sohn malt jetzt und singt dazu..
Er ist offensichtlich wieder glücklich.
Aber er singt nicht "ich bin glücklich" oder sowas.
Er singt. "und noch einen Finger und noch einen Finger... Jetzt is ein Mensch!! schau, Mama - mit drei Füße. Der kann gehen"
Er malt und ist ganz da drin...

Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht daran denkt, dass er glücklich ist... Aber er ist zufrieden mit dem, was er gerade tut.

Also doch zufrieden - wo ist denn wirklich der Unterschied??

[viktualia]

Hobbygärtnerin, kennst du "Ein Mann namens Ove" von Fredrick Backman?
Ich tu extra keinen link (mit Inhaltsangabe) rein, lies es. Es ist auch ein bisschen traurig, ein klein bissl morbide, aber vor allem herrlich lustig und sehr weise, auf seine Art.
Halt jemand von der "alten Schule", der den Anschluss ans Leben wieder findet.

"Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid", vom selben Autor, fand ich auch wunder- wunderschön;
über den Sinn von Märchen, sozusagen.
Viel Tiefe, aber ich hab auch sehr oft schallend gelacht. (Aber auch geheult, ich hör ja zu den Glücklichen, die so was noch können...)


Oh, Ina, du bist so klasse!

Jep, am wollen und als Großer nicht damit klar kommen, dass das nur´n Gedanke ist, daran liegt es oft.
Und dass man sein denken auch selber lenken kann, nicht nur zum haben wollen einsetzen muss, das bekommt nicht jeder mit. Leider.

[centauri]

Mir reicht es erst mal zufrieden und ausgeglichen zu sein. Und wenn dann ab und an etwas nicht alltägliches zu meiner Zufriedenheit und Ausgeglichenheit beiträgt, dann bin ich glücklich.

[hobbygaertnerin]

Hohe Erwartungen sind meiner Ansicht nach der beste Weg zum Unglücklich sein.
Wenn man nichts erwartet, dann kann es nur besser kommen oder irgendwie kommt man dann auch mit dem einen oder anderen Genickschlag, den das Leben eben verteilt- besser zurecht.

[Manfred]

Bei Yod Kolitscher bin ich auf ein interessantes Konzept gestoßen, mit dem ich was anfangen kann.
Er regt dazu an, den eigenen Geist als zwei unterschiedliche „Persönlichkeiten“ zu betrachten, die miteinander streiten und ringen, die aber lernen sollten, sich gegenseitig zu lieben, sich mit Respekt anzunehmen, und dem jeweils anderen die nötigen Freiräume zuzugestehen.
Quasi linke gegen rechte Gehirnhälfte. Logik gegen Emotion. Männliches gegen Weibliches. Yin gegen Yang.
Ich denke darüber seit einigen Tagen nach und habe das Gefühl, dass mir diese Vorstellung hilft, Aspekte meiner Persönlichkeit anzunehmen, die sich bisher gegenseitig blockiert haben.

https://www.youtube.com/watch?v=mR6irBNOgg0

https://www.youtube.com/watch?v=P8SehybkshQ

[Rohana]

Ich würde sogar soweit gehen dass sich die Gegensätze in meiner Persönlichkeit nicht "lieben" müssen - das können sie nicht. Auskommen müssen sie miteinander, das reicht mir schon. Da hilft es auch, sich mit verschiedenen Anregungen, Personen, Tätigkeiten auseinanderzusetzen die beide bzw. alle Aspekte meiner Persönlichkeit ansprechen und nicht nur einseitig sind...

[Benutzer 72 gelöscht]

Bei Yod Kolitscher bin ich auf ein interessantes Konzept gestoßen, mit dem ich was anfangen kann.
Er regt dazu an, den eigenen Geist als zwei unterschiedliche „Persönlichkeiten“ zu betrachten, die miteinander streiten und ringen, die aber lernen sollten, sich gegenseitig zu lieben,

Oder dazischen ist ein dicker Balken ....

Danke, Manfred, für den Hinweis!
Ich habe in mir nicht zwei "Geister", die miteinander streiten.
Vielleicht bin ich eben deshalb "einfach glücklich".

Für mich ist diese Spaltung eher was eher pathologisches - nicht böse sein!!

Eventuell ist sogar das das Grundübel "unserer Zivilisation"?

Dass wir einfach nicht mehr im Reinen sind mit uns selber. ??

Ich bin damit großgeworden, bei jeder Entscheidung alle Facetten meiner Persönlichkeit zu befragen - also in erster Linie halt "wie fühle ich mich dabei?" und "was denke ich darüber?"

Das muss zwingend zsammenpassen, sonst krieg ich Zustände.

ein junger Bursche wollte Sex mit mir. Ich errötete. Er sagte drängend "aber du willst ja auch..."
ich antwortete "jaaa, wollen und wollen sind zwei Dinge. Mein Herz will schon, aber der Verstand.."
er: "egal, unsere Körper wollen"

Also eigentlich müssen bei jeder Entscheidung alle drei "Teile meines Ichs" zur Sprache kommen dürfen und mitentscheiden.

Ich verstehe absolut nicht, warum manche Menschen nur den "Verstandesteil" als ihr "ich" bezeichnen - nein, ich bin die Harmonie aller drei!!!

Es müssen immer alle Facetten zusammenabeiten, sonst ist man ja ---
... eine gespaltene Persönlichkeit -

Aber im Ernst: vielen Dak für den Hinweis, das regt zum Nachdenken an - manchmal ist Selbsterkenntnis der erste Weg zur Besserung!
Wenn an ein Problem herauf ins Bewußtsein holt, kann man es erst (bewußt, willentlich) "bearbeiten"

[osterheidi]

Ich verstehe absolut nicht, warum manche Menschen nur den "Verstandesteil" als ihr "ich" bezeichnen - nein, ich bin die Harmonie aller drei!!!

ich-es-überich müssen irgendwie zusammenwirken

[strega]

der Verstand ist halt eher vergangenheitsgeprägt
fußt auf Erfahrungen die du irgendwann gemacht hast

aber darauf ständig zu hören ist nicht das was du vielleicht für den Rest deines Lebens willst...

ich würd mich jedenfalls nicht komplett über den Verstand definieren
dann gehen dir vielleicht 95 Prozent deines restlichen Lebens durch die Lappen....