Wie wird man ein glücklicher Mensch?

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Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#161

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 29. Nov 2018, 10:58

Doris L. hat geschrieben:Mir kommt es so vor als müßte man mit aller Gewalt glücklich werden.
Das finde ich lustig, du bist ja nicht die erste, die meine Ursprungsfrage auf diese Art falsch versteht - warum?

Mir ging es eigentlich um dieses Gefühl einer "Grund-Zufriedenheit", die einen prinzipiell glücklichen Menschen kennzeichnet.
Denn auf diese Art "gewappnet" ist man vor sehr sehr vielen schlimmen Dingen geschützt!
Z.B. vor Sucht und Aggression, vor Konsumrausch und Rastlosigkeit.

Mit permanent lustig sein, hat das nix zu tun - das wäre nämlich nur die andere Seite der Depression (manisch-depressiv).

Nein, nein, das meinte ich sicher nicht.

Wenn man von sich selber sagt (sagen kann) "ich bin ein glücklicher Mensch, egal, was passiert" - hat man etwas - nein, falsch formuliert.
Dann ist man "etwas" ("jemand") und kann vielleicht weitergehen - ??
Von Haben zum Sein zum (Gutes) Tun
Ich bin mit diesem Grundgefühl gesegnet.
Werde aber oft gefragt, wie ich das erreicht habe und es tut mir weh, dass ich darauf dann keine Antwort habe.

Das wollte ich erreichen in diesem thread, dass ich den Freunden, die mich das fragen, eine Antwort geben kann (und vielleicht so als nützlichen Nebeneffekt, kann sich manch einer, der hier suchend liest, auch Anregungen holen)

An der Stelle mal danke an allem die sich hier eingebracht haben!! :daumen:

Ich hab viele Antworten bekommen, über die ich nachdenken kann und viele viele Anregungen :)

Rati
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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#162

Beitrag von Rati » Do 29. Nov 2018, 11:15

Doris L. hat geschrieben:...Ich habe immer Omma unn Oppa als Vorbild. Sie waren sehr zufrieden mit ihrem Leben obwohl sie bescheiden in ihren Ansprüchen waren.
warum obwohl? gerade weil! :)
Und Zufriedenheit ist doch ein Grundbestandteil zum Empfinden glücklicher Momente. :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#163

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 29. Nov 2018, 11:21

Wirklich glücklich ist nur der Bescheidene. Wer immer mehr will, hat nie genug

Doris L.
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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#164

Beitrag von Doris L. » Do 29. Nov 2018, 12:01

Bescheiden lebe ich auch. Sieht man auch an meinen Stromkosten, ich habe fast nichts an Elektrogeräten. Brauche ich nicht . Ich habe kein Wunsch nach Fernseher , Radio, oder sonstwas. Sonstwas steht für Dinge bei denen ich überhaupt nicht weiß was das ist :lol: .
Vorhin habe ich Brot gebacken und es duftet noch nach frischen Brot, bis ins Schlafzimmer wo ich den Laptop stehen habe. Auf dem Bett liegt noch die Patchworkdecke an der ich gleich weiter arbeite (handquilten) und damit bin ich zufrieden. Die Decke wird toll aussehen.

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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#165

Beitrag von Rohana » Do 29. Nov 2018, 13:01

ina maka hat geschrieben:
Wirklich glücklich ist nur der Bescheidene. Wer immer mehr will, hat nie genug
Was hat "immer mehr wollen" mit "bescheiden" zu tun? Gar nichts, in meinen Augen. Man kann Ansprüche haben ohne zu übertreiben, aber bescheiden muss man deswegen nicht sein.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#166

Beitrag von viktualia » Do 29. Nov 2018, 22:10

Rohana, ich glaub, früher waren einfach mehr Leute bescheiden, im Sinne von, es ist fast ein Schimpfwort geworden und war mal eine Zier.
Ich will jetzt nicht sagen, dass früher mehr Leute glücklich waren, aber sie beherrschten die Kunst des sich mit dem Begnügens, was da ist, besser. Waren weniger oft wegen Komsumgütern unglücklich.

Ich hab versucht, den Kollitscher anzuschauen, ich schaff den Stil nicht und meine, den Inhalt zu kennen.
Obwohl die Stimme und die Art wirklich nett sind. Neee, ich weis, dass ich den Inhalt kenne und dann dauert es mir zu lange, bis er sein Pünktchen macht, das ist das Ding. Obwohl ich den Anfang vom zweiten Film sehr einladend fand: wir sind alle eins, weil Bewusstsein so funktioniert. Ja, seh ich auch so, klare Sache. :einstein:
Ich bin mal so frei und verlink die (schriftliche) Version für "Fortgeschrittene" hier nochmal: https://www.seele-und-gesundheit.de/index.html
und, was ich ja im Momet wieder sehr mag, ist Ken Wilber, hier was über "Schattenarbeit" https://www.landsiedel-seminare.de/inte ... ttenarbeit (ist ne Werbeseite, hab ich nix mit zu tun, aber die Infos sind brauchbar)
Wenn man hochscrollt ist was über Spiral Dynamics, das gibts doch auch in der PermaKulturszene, wenn ich das neulich richtig gelesen habe...
Da schliessen sich für mich Kreise, die schon mindestens 30 Jahre durch mein Leben rollen. :xparty:

P.S.: Manfred, ich habe Grund zu der Annahme, dass der Kollitsche Ansatz mit den beiden Gehirnhälften als Metapher zu verstehen ist, es sieht zwar so aus, auf den ersten Blick, aber so ganz so läuft das nicht. Die Metapher bringt sehr, sehr gut rüber, worum es geht, die Liebe, den Bezug.
Aber spätestens beim realen Inhalt von "Bezug" ist es fein, wenn die andere Hirnhälfte im Bus auch nicht gedisst wird.
Ach, herrlich: sonst bleibt es nämlich beim Stirnrunzeln über so geknüpfte Bezüge, ich bin so frei. :twister1:

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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#167

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 30. Nov 2018, 06:54

@Rohana,
vielleicht hat sich bescheiden auch mit den Lebensjahren zu tun- manches was in jungen Jahren als sehr wichtig angesehen wird, kommt mit längerer Lebenszeit als weniger wichtig rüber.
Mir ist die letzte Woche aufgefallen, dass dieses Bescheiden bei mir in der Adventszeit ganz wichtig ist, ich brauch da so vieles nicht, was angeboten wird.
Diese geplanten und vermarkteten Freizeitaktivitäten waren früher für mich nicht interessant, weil ich dafür gar keine Zeit hatte und jetzt hätte ich zwar ein bisschen mehr freie Zeit, aber deshalb brauch ich sie auch nicht.

Oder als Beispiel- die Millionen von Plätzchenrezepten - muss ich weder lesen noch ausprobieren, es reichen die paar Sorten, die gefragt sind. Bei den meisten neueren Rezepten egal ob es sich um Pätzchen oder auch um andere Gerichte handelt, die Zutatenlisten sind meist ellenlang, sehr exotisch und vor allem - teuer. Aus wenig etwas zu machen, das schein immer mehr in Vergessenheit zu geraten.
Am Samstag bekommen wir immer mit der Tageszeitung die Ald....beilage- schau sie mir hin- und wieder an- und kann mich meistens eines Lächelns nicht erwehren, weil eigentlich das ganze Jahr so gut vorgeplant ist, was der Kunde sich alles leisten sollen muss- und es wird vermutlich auch so gemacht, sonst würde diese Familie nicht zu den Reichsten in Deutschland gehören. Jetzt wird mit noblen Delikatessen geworben, ich koche zwar seit mehr als 25 Jahren für die Familie, aber beim Durchblättern der Aldi...beilage hab ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich gar nicht kochen kann :) , was es da alles an Spezialitäten und Delikatessen zu kaufen gäbe- und ich weiß genau, dass nach der Deilikatessmast dann im Januar wieder die Gesundheits- und Abnehmwelle dran ist- und so gehts das ganze Jahr durch.
Ich hab schon das Gefühl, dass den Menschen ständig eingeredet wird, was sie alles zu haben und zu brauchen haben- nie zufrieden sein sollen.
Komme eher selten zum Einkaufen, komme mir da aber auch manchmal wie ein hintertupfiges Landei vor, was alles zum Kaufen angeboten wird.
Glücklich- wird so ein Stück mit sich was leisten können, mit kaufen verbunden-
aber ich suche mir heraus, was nichts kostet und dennoch Freude macht.
Neulich der Gang durch den winterlichen Wald, die Stille und Ruhe und der Geruch des frischgefallenen Schnees, hat eben nichts auser der Zeit gekostet.

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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#168

Beitrag von Maisi » Fr 30. Nov 2018, 10:27

Hm, vielleicht funktioniert auch deshalb der Verkauf von exotischen/luxuriösen Zutaten deswegen so gut, weil das, was an Obst und Gemüse im Laden angeboten wird, in der Regel sowas von Geschmacksneutral ist, daß man nur damit nicht viel gescheites hinbekommt? :hmm:

Ich hab neulich einem Freund von mir, der auch selbst (und sehr gut!) täglich kocht, mal wieder ein paar Tomaten gegeben. Also von denen, die jetzt im Haus nachreifen. Er war ganz sprachlos, daß die immer noch so aromatisch sind. (auch wenn es kein Vergleich zu denen im Sommer ist) Aber er hat nur gemeint, selbst wenn er im Sommer welche kauft, schmecken die nicht so, wie diese jetzt. Sprich, hab ich hochwertige, einfache Zutaten, brauchts kein Chichi; wenn man das nicht hat, aus welchen Gründen auch immer, peppt man halt anderweitig auf.... Und die Werbung machts einem dazu schmackhaft.

Ich jedenfalls freu mich darauf, daß es 1. Weihnachtstag bei meinen Eltern wie immer einen Sauerbraten gibt, nach genau dem selben Rezept, wie ihn schon meine Oma machte. Das Rind stammt vom (letzten) Bauernhof aus dem Ort, die Knödel (Kartoffelknödel und Semmelknödel) sind schnell gemacht, der Salat dazu kommt ausm Garten (oder Keller ;) ). Wozu also sich da nen mords Streß machen? Nur damit man darüber lautstark jammern kann, wie alle anderen?

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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#169

Beitrag von Rohana » Fr 30. Nov 2018, 11:27

hobbygaertnerin hat geschrieben:@Rohana,
vielleicht hat sich bescheiden auch mit den Lebensjahren zu tun- manches was in jungen Jahren als sehr wichtig angesehen wird, kommt mit längerer Lebenszeit als weniger wichtig rüber.
Mir ist die letzte Woche aufgefallen, dass dieses Bescheiden bei mir in der Adventszeit ganz wichtig ist, ich brauch da so vieles nicht, was angeboten wird.
Neulich der Gang durch den winterlichen Wald, die Stille und Ruhe und der Geruch des frischgefallenen Schnees, hat eben nichts auser der Zeit gekostet.
Mir gefällt die Gleichsetzung von Bescheidenheit mit "garkeine Ansprüche" nicht, denn Ansprüche werden anscheinend automatisch mit mehr oder minder luxuriösem (Dauer)Konsum verbunden. Da gibts doch so viel mehr! Ich habe z.B. den Anspruch Ruhe zu haben, keine ständige Bedudelung durch Fernseher oder Radio, das ist je nach Familie echt nicht leicht durchzusetzen... nur als Beispiel.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#170

Beitrag von viktualia » Fr 30. Nov 2018, 13:26

Bescheidenheit IST der Verzicht auf Ansprüche - es bedeutet schlicht, sich mit dem zu "bescheiden", was da ist.
Und als "Tugend" wirkt es halt nur, wenn es echt ist, ansonsten läuft es wie bei Nietzsche:
„Lucas 18,14 verbessert: Wer sich selbst erniedrigt, will erhöhet werden.“ :engel:

Wenn du nicht die Gewohnheiten deiner Mitbewohner teilst, wird man irgendwo ne "Trennung", ne "(be)Scheidung" der gemeinsamen Tätigkeiten vornehmen müssen, egal, welche Wörter welche Bedeutung haben oder wer welche Ansprüche hat;
wenn der "Anspruch" was zusammen zu machen, keine Aussicht auf Erfolg hat, muss man ihn loslassen, egal, in welcher Form.
Wenn grad keine Ruhe da ist, musst du ja nicht auf dein Recht, wohin zu gehen, wo es ruhig ist, verzichten.
Aber du musst möglicherweise auf die "Krachmacher" verzichten. (Oder die auf dich)
Um welchen "Anspruch" geht es da? Ruhe oder Gesellschaft?

Man kann auch Gemeinschaft "konsumieren", heutzutage.
Rohana, nimm das bitte als "sprachliche Feststsellung", nicht als Anmache, So mein ich es wirklich nicht.
Aber ich weis nicht, wie ich das formulieren soll: wir haben, als Gesellschaft, ein dermaßen gigantisches Problem mit dem Getrennt sein, das schwappt halt auch in diesen (sprachlichen) Bereich.
Be-scheiden ist ne Form von "hier und jetzt sein", die wir kaum noch können;
"alles haben wollen" ist unser neuer Gott - irgendwie laufen die Konventionen darauf hinaus, den Spiess einfach mal umzudrehen, frag mich nicht, warum die Leute das mitmachen.

Ich für meinen Teil bin nicht meine Ansprüche, ich bin die, die erlebt, was passiert.
Und wenn ich Unglücklich bin, dann will ich den Schmerz nicht erleben und erhebe Ansprüche.
Die schau ich mir dann aber lieber an, um was zusammen zu bringen;
nicht um mich selber gegen ein "imaginäres Recht", ein Bedürfnis, einzutauschen.
Auch eine unglückliche Viktualia ist eine gute Viktualia, um das mal ganz simpel auszudrücken. :has:

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