Wie wird man ein glücklicher Mensch?

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viktualia

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#101

Beitrag von viktualia » Mo 4. Jun 2018, 10:49

Ina, willst du mich auf die entweder/oder Schiene ziehen?
Wenn keiner meckert/was sagt, liege ich richtig? Würde ich mich nicht drauf verlasen wollen.
Und immer alles als "gut" bezeichnen, liegt mir auch nicht.
"Orientieren an" ist was anderes wie "wahrnehmen".

Es taucht bei dem Thema halt immer wieder auf, dass sich die "Mehrheit" eher an Konsum orientiert, oder dass Eigenständigkeit belächelt bis verpönt wird. Und das dies nervt.
An dem Punkt wollte ich einhaken.
Den meisten ist halbwegs klar, dass es besser ist, auf sich zu hören, wenn man für sich was tun will.
Und meine fachfrauliche Ergänzung bezieht sich auf den Punkt, dass es einerseits normal ist, diesen äusseren Wahn mitzubekommen,
weil wir halt soziale Wesen sind;
es andererseits aber halt nicht zielführend ist, sich daran zu "orientieren".

Weder die Meinung der Masse, noch die Tatsache, dass ich,
wenn ich netter mit mir umgehe, eher mehr vom äusseren Wahn mitbekomme, als vorher, muss mich groß stören.
Das liegt halt in der Natur der Sache: mehr Bewusstheit.

Klar nervt mich die Werbung, klar fühl ich mich fernsehfrei wie ein Exot.
Aber ich kann damit besser umgehen, wenn ich es mit meiner Individualität und Wachheit in Bezug setze und mich nicht selbst auch zum "Exoten" stemple.
Dann hab ich mehr Platz dafür, die Leute kennen zu lernen, die es eventuell ähnlich wie ich machen.
Es gibt halt auch in dem Bereich kein -entweder Individuum, oder soziales Wesen-.
Es ist eher so, dass mit der Individualität die soziale Ader mitwächst. (Nicht immer, aber oft, wenn es um "Glück" geht.)
Das zu wissen, kann das "streben nach Glück" erleichtern.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#102

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Jun 2018, 11:11

Dass mit dem "sich orientieren" ist halt so eine Sache.
Mein Vater ist ganz bös geworden, ich weiß nicht mehr, wie genau das war, als er sagte:
"glücklich sein ist deine verdammte Pflicht!" :nudel:

Er meinte damit, ich müsse mich (egal, in welcher Situation) glücklich fühlen, damit ich meine Aufgabe erfüllen könne.

Ich hab das getan und tata! bin tatsächlich glücklich geworden - eine Art von Glücklichsein, die mir nichts und niemand mehr wegnehmen kann.

Ja, weil es "von innen" kommt.

ABER: hätte ich mich "an meinen Inneren orientiert" - so auf eine horchende Art "was tut mir gut?" "wie fühle ich mich da?", ich weiß nicht, ob ich damals die Kurve gekriegt hätte....

In dem Sinne ist Orientierung an etwas schon wichtig - aber eben weder an anderen Menschen (was die einem vorleben und empfehlen) noch an sich selber ("was tut mir gut?")
- sondern eben an etwas ganz anderem....

Was brauchen andere (Menschen, Tiere, Pflanzen) von mir?

ist schwer zu erklären.
Danke für deine Denkanstöße! :)

strega
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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#103

Beitrag von strega » Mo 4. Jun 2018, 11:21

aber dann haste eher nur dann ein sinnvolles und glückliches Leben, wenn du für wen/etwas da sein kannst und deine Aufgaben erfüllst?
Und wenn du "nur" für dich selbst da bist, oder halt einfach bist, so wie du bist, dann reicht das nicht?

Das mit der Wahrnehmung des Aussen/der anderen und der Orientierung daran....
ich halt nix davon, sich an dem zu orientieren, was die meisten anderen machen. Dass es viele machen heisst nicht dass ich es auch machen sollte/will.
In vielen Dingen bin ich supergern anders als die Masse.
Wenn hier alle jeden Abend vor der Glotze hocken und die üblichen bekloppten Quizshows in Berluska-TV fiebernd verfolgen, wo wer wie einen Haufen Geld gewinnt oder verliert, dann bin ich doch verdammt gern glotzelos und mach stattdessen lieber irgendwas Schönes anderes.... und verblüff und provizier gern hin und wieder mal jemand mit meinem glotzelosen Leben, und bekomm dann meist gesagt... "äh, also wie machst du das nur?" Das geht doch nicht ohne...

Ich neig eher dazu zu sagen, dass die Masse tendentiell ganz viel weniger bewusst lebt als einzelne, die manchmal viel bewusster sind, sobald sie sich mal auf den Weg zu sich selbst begeben haben. Von daher ist die Masse niemals Orientierung für mich. Funktioniert halt eben so auf diesem Planeten. Wär nett mit ner erwachten Masse... aber das haut halt irgendwie nicht hin :ohm:
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#104

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Jun 2018, 16:13

strega hat geschrieben:Und wenn du "nur" für dich selbst da bist, oder halt einfach bist, so wie du bist, dann reicht das nicht?
doch, doch, das reicht auch für ein glückliches Leben!!

Ich hatte als Kind eine alte Dame kennenlernen dürfen, die mir bis heute in Erinnerung geblieben ist - weil ich sie sehr bewundert habe!
Die lebte so in einem Altersheim, ein fast leeres Zimmer und wenig Sensationen in ihrem Leben. eigentlich langweilig...
(bis auf die Besuche, die sie doch öfters bekam).

Sie wirkte sehr glücklich. Sie hatte ein paar wertvolle Bücher und Steine - aber sonst wirklich nichts!
Also oops - wenn du dir mein damaliges Zimmer oder meine heutige Wohnung anschaust :pfeif:

******************************************************

Was ich meine: Es ist nicht etwas, was man aktiv und bewußt anstreben sollte - dieses "Glücklichsein", das kann eigentlich kein Selbstzweck sein.

Der Satz meines Vaters hat mich richtig davon weggerissen, nach dem Gefühl "ich bin glücklich" zu suchen und nur deshalb konnte ich es dann finden.
Als ich vergessen hatte, danach zu streben und einfach etwas ganz anderes getan habe, war ich plötzlich glücklich...

Ich hatte damals aber ziemliche Schwierigkeiten im Leben und war arg depressiv, das zu überwinden, hab ich nur geschafft, indem ich meine "wehleidigen" Gefühle mal einfach ignoriert habe und mich ganz nach außen orientiert habe - sprich: mir eine Aufgabe gesucht habe.

mich nicht auf das - ja noch nicht vorhandene, also fehlende - "Glücksgefühl" konzentriert habe....

Denn das Unterbewußtsein reagiert nicht ganz genauso wie wir es von unserm normalen "wachen" (sic!) Alltagsbewußtsein gewohnt sind.
Wenn wir uns zu sehr auf etwas fehlendes konzentrieren, wird der Mangel immer größer.....

strega
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Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#105

Beitrag von strega » Mo 4. Jun 2018, 20:00

yooo, grazie mille, jetzt versteh ich das besser, was du gemeint hast....

das Gefühl von Glücklichsein nicht suchen wollen oder daran hängen, darauf fußt wohl ein grosser Teil der östlichen Philosophie und Weisheit des Zen und sonstigem aus der Richtung.... glaub da hab ich nun doch irgendwie nen bischen Ahnung davon bekommen übern Sport und Tai Chi und das Wuhlen im Garten und manchen Süchteleien und Mangelerscheinungen von früher....

den Moment leben und das Glück ist da.. und mit mir irgendwie so halt ganz einfach im Kontakt sein und mit meiner Kraft und Einzigartigkeit
und damit auch der Energie des Universums verbunden... und das wars. So irgendwie halt.

Gaaaanz simpel in der Praxis manchmal, in der Theorie nicht ganz unsimpel zu formulieren :kürbis: :kuuh: :mrgreen: :) :schaf_1: + :daumen:
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

viktualia

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#106

Beitrag von viktualia » Mo 4. Jun 2018, 20:31

Wenn wir uns zu sehr auf etwas fehlendes konzentrieren, wird der Mangel immer größer.....
Wie wahr....
Ich muss grad an diesen genialen Kishon - Spruch denken:
"Sie müssen nicht alles glauben, was sie denken". Ja, der kann manchmal sehr hilfreich sein.

Ina, was ist für dich ein "Selbstzweck"?
Glücklich "SEIN" kann ruhig Selbstzweck sein, das funktioniert.
Glück haben wollen funktioniert nicht, "glücklich sein" erzwingen klappt auch gar nicht, alles, was mit "Befriedigung" zu tun hat, klappt nicht, jedenfalls nicht auf Dauer.
Aber wenn mein Tun mein "Sein" als Selbstzweck hat, dann ist mein Leben doch, hmm, wie ein Gebet.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass ich - von mir - erhört werde, die ist ziemlich groß.

Ich bin auch nicht immer glücklich; ich bin, nach meinem Trauerjahr, noch nicht mal soweit, immer zufrieden zu sein.
Aber ich hab keine Angst vorm Leben, kann lachen und weinen und versteh mich gut mit mir. Und der Rest ist auch immer noch da. Nicht ganz so konstant und präsent wie vorher; aber das, was ich mir schon "wieder geholt" habe, das ist jetzt noch mehr meins als vorher.
Und war nie weg, ich kam halt nur nicht mehr immer dran.

Gottchen, würde ich mich mit einer "immer glücklichen" Nachbarin anfreunden wollen?
Ganz sicher: ne humorvolle, ehrliche Pragmatikerin wär mir wahrscheinlich lieber.
Wär nett mit ner erwachten Masse...
Danke Strega, köstliches Bild, boah, hab ich jetzt Kopfkino- so ein gähnendes, gigantisches, göttliches - Kissen...

viktualia

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#107

Beitrag von viktualia » Mo 4. Jun 2018, 20:34

den Moment leben und das Glück ist da.. und mit mir irgendwie so halt ganz einfach im Kontakt sein und mit meiner Kraft und Einzigartigkeit
und damit auch der Energie des Universums verbunden... und das wars.
Hüch, nix irgendwie, genau so. Genau richtig formuliert.
Wow, danke Strega, der ist echt gut!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#108

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Jun 2018, 20:37

viktualia hat geschrieben:Gottchen, würde ich mich mit einer "immer glücklichen" Nachbarin anfreunden wollen?
Ganz sicher: ne humorvolle, ehrliche Pragmatikerin wär mir wahrscheinlich lieber.
??? :hmm:

Wo ist denn da der Unterschied?

"glücklich sein", "zufrieden sein" ist nichts, wo man dauernd herumkichert oder so! :lol: :flag:

glücklich = in sich ruhend?

viktualia

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#109

Beitrag von viktualia » Mo 4. Jun 2018, 22:13

Ja, in sich ruhend und auch mal traurig oder sauer oder albern oder alles andere auch.

Das mit dem "immer" ist Schrott, find ich.
Und es gibt echt Leute, die gehen an das Thema mit diesem Kontinuitätsanspruch dran.
"Seit ich xxx mache/habe geht es mir sooo gut!!!"
Bin ich wohl allergisch gegen. Oder immun, weis nicht.
Wär mir zu "entweder/oder". Das "immer", nicht das "in sich ruhend".
Oder jemand, der "immer glücklich" ist, weil sie nix interessiert, bewegt, berührt, wär auch nur nett als Nachbarin, aber nicht als Freundin.

Ina, hast du das persönlich genommen, kommt mir grade?
Wirkst du nach aussen "immer" (gleich) glücklich?
Sorry, öhm, ich halt dich einfach für echt, ich wär auf die Idee jetzt nicht gekommen...
Also, du hast doch nicht immer "das gleiche Glück in der Hand", du hast doch eher "den Schlüssel" und kommst immer wieder dran-
Und kannst zwischendurch noch wachsen und deine Erfahrungen dann teilen...
Oder nicht oder wie oder was?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man ein glücklicher Mensch?

#110

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Jun 2018, 22:55

viktualia hat geschrieben:Ja, in sich ruhend und auch mal traurig oder sauer oder albern oder alles andere auch.
:daumen: Das ist Glück!

nee, hihi "persönlich genommen", ja und nein - danke jedenfalls, dass du es nicht so gemeint hast.
Ich wirke "nach außen" nicht immer glücklich, nein.
Dieses Problem hab ich eher mit der Aggression ;)
Manche meinen, ich wäre in Wahrheit ganz arg aggressiv, weil ich das so gut verberge und nie auszucke... :lol:
(in Wahrheit bin ich dazu nur zu faul).

bin wahrscheinlich auch viel zu faul dazu, den ganzen Tag herumzuposaunen, wie glüüüücklich ich doch bin seit ich "was auch immer"

kann es sein, dass wir unter "glücklich sein" nicht exakt dasselbe verstehen?
Was du da beschreibst, nenne ich "überkandidelt".

Vielleicht meine ich
glücklich ist, wer sich auch erlaubt, manchmal verzweifelt oder traurig oder gelangweilt zu sein, ohne gleich aus dem Gleichgewicht zu fallen und sich als Versager zu fühlen
- hm?

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