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von viktualia » So 30. Okt 2016, 11:58
Hmm, den Fred hier hab ich geschafft, bei dem "Ethische E." bin ich erst am Anfang.
O.K. ich hab mich relativ wenig aufgeregt, sind viele gute Sachen angesprochen worden; das Ganze läuft für mich aber immer noch darauf hinaus, dass "Richtige" Ernährung irgendwo zwischen den verschiedenen Diäten abläuft.
Was mir ausgesprochen gefehlt hat, ist folgendes:
es geht viel darum, an was wir denn nun und seit wie lange, angepasst seien.
Ans HUNGERN.
Wie kann man das übersehen???
Berichtigt mich, aber ist euch eine Zeit bekannt, wo 60 Jahre lang Frieden und Sommer und Luxus herrschte?
Es gab Kriege, Leibeigene und schlecht Wetter, der Mensch hat erstmal gelernt, mit wenig ausszukommen;
dummerweise gehört zu "mit wenig auskommen" dass man über kurze Zeit sehr gut etwas zuviel aufnehmen kann, ohne dass dies zu Unwohlsein oder gar Schäden führt.
Auf längere Zeit ein Überangebot zu kompensieren ist geschichtlich eher neu.
Das dann gewürzt mit raffiniertem Zucker und schon fallen die Empfindlichsten raus.
Fette, auch so ein Ding, das ewig nicht überdosiert werden konnte, jedenfalls nicht für die ganze Gemeinde, plötzlich ist dies anders-
Wir haben ganz andere Mengen an Nahrungsmitteln, ganz andere Qualitäten (im guten wie im schlechten), vollkommen andere Strategien des Haltbarmachens/Konservierens/der Aufbewahrung und lassen uns von den Medien erzählen, es läge an Kalorien, wenn wir als Gesellschaft an der Nahrung kranken.- Plutimikation, sonst nix.
Mässigung und Vielfalt, das fehlt.
Oder, um es mit Mr. Mollison zu sagen:
"Though problems are getting increasingly complex, solutions remain embarrassingly simple".
Ein anderes Ding, das mich bewegt, sind die Frassschutzgifte im Getreide, z.B. dieser B1 Hemmer.
Ja, meines Wissens gab es die schon in den 80ern, ähm, natürlich, die gab es sicher schon viel, viel früher, aber in den 80ern waren sie schon bekannt.
Und da fing es mit dem Hochleistungsgetreide ja grade erst so richtig an. Es ist also auch in Bio-Getreide,
bzw. war in der Hoch-Zeit der Vollwertkost der Grund für den "Frischkornbrei" also das über Nacht eingeweichte Müsli aus frisch geschrotetem Korn.
Durch das Einweichen wird der Hemmstoff abgebaut. In Hafer ist deutlich weniger, Zahlen hab ich keine gefunden, ich muss als lebender Beweis reichen;
frisch geflockte Haferflocken hab ich ne ganze Zeit lang gefuttert und mich gut dabei gefühlt. (Hab aber auch ne eher robuste Konstitution..)
Mir fällt seit letztem Jahr schon auf, dass die als ganz neues Gift gehandelt werden, so von wegen
"wir können froh sein, dass die gute Industrie uns vor der bösen Natur schützt". Ebenfalls Plutimikation, wenn ihr mich fragt....
Auch die Hülsenfrüchte - was ist denn bitte so schlimm daran, was abzukochen?
Und, ebenfalls unterbewertet: es sind doch auch Frassschutzgifte, die z.b. im Bohnenkraut, im Muskat, im Fenchel, Kümmel etc. dafür sorgen, dass unsere lieben Freunde im Darm ihre nützliche Arbeit verrichten können. Ich kombinier die und gut ist.
Das ist vielleicht so was wie meine "Diät", das würzen. Nach 30Jahren Ärger mit E-hypes bin ich eigentlich ganz froh, dass dies keiner ist;
aber bissl leid tut mir das schon für die Kräuters.
Desshalb mein Kredo: Gifte sind gesund, jedenfalls in Maßen und bei dem richtigen "Problem", also der richtigen Aufgabe, Anlass.
Ach ja, noch so´n Aufreger: die Ernährung ist ein Gesundheitsbereich wo ohne jede Hemmschwelle das, was für Kranke gut ist, auch für Gesunde empfohlen wird und vice versa: Plutimikation in ihrer Höchstform.....