Eine Herdenimmunität kann natürlich nur bei Erregern entstehen, die auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Nur dann können Infektionsketten durch Menschen mit Immunschutz (durch Impfung oder durchgemachte Infektion) unterbrochen werden. Gilt also folglich für Kinderlähmung, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ B-Infektionen, Hepatitis B,Windpocken, Masern, Mumps und Röteln. Also allen Krankheiten, gegen die laut Impfempfehlung geimpft werden sollte. Tetanus ist die einzige Ausnahme.ina maka hat geschrieben: Nein, bei Tetanus gibt es keine Herdenimmunität.
Nunja. Bei einer aktiven Impfung wird dem Körper in geringer Konzentration der abgeschwächte oder abgetötete Erreger injiziert, woraufhin es eine Immunantwort gibt. In der Folge werden Antikörper gebildet, so dass der Mensch im Falle einer richtigen Infektion mit dem Erreger dank der Gedächtniszellen so schnell Antikörper bilden kann, dass es zu gar keiner oder nur einer sehr abgeschwächten Form der Krankheit kommt. Wenn man die prinzipielle Wirkungsweise einer Impfung (und des Immunsystems) nicht in Frage stellt, kann es nur folgendermaßen weitergehen: Führt man flächendeckend einen Impfung ein, müsste diese Immunantwort flächendeckend bei den geimpften Personen ausgelöst werden. In der Folge müsste es zu einem Rückgang der Infektionszahlen kommen. Eine epidemische Ausbreitung ("Masernwelle") wird gebremst, da Ansteckungswege durch Menschen mit Immunschutz (wegen durchgemachter Infektion oder Impfung, s. oben) unterbrochen werden. Für mein Logikverständnis ist diese Korrelation aus kausal. Es kann natürlich auch ein rein zufälliges zeitliches Zusammentreffen zweier Phänomene sein, die rein gar nichts miteinander zu tun haben. Aber mal ehrlich, wie wahrscheinlich ist das?ina maka hat geschrieben: Manche Krankheiten wurden zeitgleich (manchesmal sogar ein bisschen vorher! Die passenden Statistiken bitte selber suchen) mit Einführung der Impfungen weniger - ist das ein Beweis für Kausalität??
Schöner Beleg sind übrigens die aktuellen Masernepidemien, die gern im Dunstkreis von Impfgegnern/Anthroposophen/Waldorfschulen auftreten. Die Ausbreitung ist lokal glücklicherweise stark regional begrenzt, da es eben, gesamtgesellschaftlich gesehen, genügend Leute/Kinder mit aktivem Immunschutz gibt. Übrigens wurde vor ein paar Stunden eine Tote durch Masern in Essen gemeldet.
Ich habe nirgendwo behauptet, dass Impfungen Allergien vorbeugen! Ganz im Gegenteil, ich habe geschrieben, dass ich diesen Zusammenhang für nicht kausal halte. Es gibt bei Allergien ein Nord-Süd und ein Ost-West-Gefälle; Lebensumstände, Hygiene, Ernährung spielen eine sehr große Rolle (https://www.aerzteblatt.de/archiv/11424 ... -Allergien). Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass in Ostdeutschland mit Impfpflicht die Prävalenz von Allergien signifikant geringer ist als in Westdeutschland (zb hier: https://edoc.rki.de/oa/articles/reSp8JY ... E0FU4w.pdf). Und genau deswegen bin ich skeptisch, wenn eine Studie den gegenteiligen Zusammenhang belegt...denn...sein wir mal ehrlich. Wir haben die größere StichprobePeterle hat geschrieben: Dass, auch wenn es keinen der vorherigen Punkte geben würde, eine derart oberflächliche und undifferenzierte Betrachtungsweise ein Armutszeugnis für einen Wissenschaftler ist. Und dieses DDR-"Argument" wird als Totschlagsargument benutzt.
Ich hab mir dann mal die von euch angeführte Studie unter Homeschoolern in den USA genauer angeschaut. Weil ich die Epoch Times nicht für die allerseriöseste Quelle halte, weil ich den verlinkten Artikel unsachlich formuliert fand. Und weil ich Wissenschaftlerin bin Zuerst ist mir aufgefallen, dass die Studie mit den angeblich so bahnbrechenden Ergebnissen in einem sehr kleinen, neu gegründeten Fachblatt publiziert wurde und nicht etwa in einem der hochrangingen und renommierten Journals aus dem Medizin-Bereich wie z.B. damals in den 90ern die Studie, die den Zusammenhang zwischen Autismus und der Masern-Impfung belegt hat (und letztlich zurückgezogen werden musste, weil den Autoren Betrug nachgewiesen wurde). Wenn man bahnbrechende Ergebnisse hat, kann man die natürlich auch klein publizieren. Würde aber kein Wissenschaftler machen, es sei denn es stimmt was nicht mit dem Versuchsdesign, der Auswertung oder die Studie hat sonst einen Mangel, so dass sie nicht durch den sehr kritischen Korrekturprozess eines hoch angesehenen Journals kommt. Und tatsächlich schreiben die Autoren der Studie selbst, dass ihr Versuchsdesign anfällig und die Stichprobe weder randomisiert noch repräsentativ ist!
Das steht direkt auf der ersten Seite, in der Zusammenfassung, der Studie, die Impfungen mit einem schlechteren Gesundheitszustand bei Kindern korreliert hat. (Originalartikel: http://www.assis.it/wp-content/uploads/ ... MAWSON.pdf). Weiter hinten, im Methodenteil steht, dass keine zufallsverteilte Stichprobe gezogen werden konnte und die Stichprobe nicht repräsentativ für Homeschooler ist. Okay, das ist jetzt nicht so super. Aber es kommt noch besser. Die Daten wurden nicht etwa über Mediziner erhoben, sondern über anonyme Online-Fragebögen, die von den Müttern der Kinder ausgefüllt wurden. Da es keine Möglichkeit der Identifizierung gibt, kann man zu keinem Zeitpunkt nachweisen, ob alle Sachverhalte richtig angegeben wurden, jemand den Fragebogen mehrfach ausgefüllt hat - oder ob die betreffenden Menschen überhaupt existieren. Man will jetzt natürlich keinem leichtfertig Betrug unterstellen, aber der Fakt, dass solche Fragebögen evtl in impfkritischen Kreisen auch die Runde machen und es eine Verzerrung zu einer bestimmten Gesellschaftsgruppe geben kann, die nicht überprüft und folglich auch nicht herausgerechnet werden kann, ist schon ein ganz gewaltiger Mangel im Versuchsdesign. Ordentliche Kohortenstudien sehen anders aus. Bei den Ergebnissen kommt dann tatsächlich heraus, dass geimpfte Kinder deutlich mehr an den genannten Krankheiten leiden als nicht geimpfte Kinder. In den Ergebnissen steht auch, dass die nicht-geimpfte Gruppe deutlich weniger beim Arzt ist, Routineuntersuchungen nicht absolviert wurden und weniger Antibiotika gegeben wurden. Der Zusammenhang, dass bei Kindern, die nicht zum Arzt gehen auch keine Diagnosen der betreffenden Krankheiten gestellt werden können, wodurch es automatisch zu einer Verzerrung hin zu "nicht geimpfte Kinder sind gesünder" kommt, wird leider nicht diskutiert. Meine Meinung zu den gewählten statistischen Methoden erspar ich euch jetzt mal. Sowas sind Biostatistiker, einfach unglaublichFurther research involving larger, independent samples and stronger research designs is needed to verify and understand these unexpected findings in order to optimize the impact of vaccines on
children’s health.
Ansonsten halt ich es mit: Jeder soll entscheiden wie er will. Aber Fehlinformationen zu verbreiten oder mangelhafte Studien als Wissenschaft zu verkaufen...da hörts bei mir auf