Was tun bei Zappelphilipp?

Benutzer 72 gelöscht

Was tun bei Zappelphilipp?

#1

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 4. Nov 2011, 22:20

hallo!

Ich würde sehr gerne alternative "Behandlungsmethoden" erfahren, für ein Kind, das immer wieder richtige "Zappelanfälle" kriegt und dazwischen hin und wieder mit der Hand oder dem Fuß wo hin schlägt. Er kann sich konzentrieren, aber dazwischen eben kommen immer wieder solche Auszucker (vor allem bei Müdigkeit).
Woran kann das liegen?
Eventuell zuwenig Zucker? (lange nichts gegessen) Oder zuwenig Wasser getrunken?
Gott sei Dank ist es nicht wirklich schlimm, aber außer einem geregelten Tagesablauf:
Vielleicht gibt es ja auch da Hausmittel?

Ich wüßte auch einfach so mehr über diese "Krankheit" - zum Beispiel ob es wirklich nur eine Modediagnose ist??
In erster Linie aber sanfte Hilfen für Kinder, um zur Ruhe zu kommen!

danke

liebe Grüße!

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guenther
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Re: Was tun bei Zappelphilipp?

#2

Beitrag von guenther » Fr 4. Nov 2011, 22:32

meine tochter (9) ist oft uebler laune und kriegt richtige wutanfaelle (scheinbar grundlos)

lange (1-2 stunden) spaziergaenge helfen sehr gut. sie darf einen hund an der leine fuehren und ich hoer ihr einfach zu(tu zumindest so :) )
danach ist sie muede gluecklich und zufrieden.

das problem ist natuerlich, das ich sie zum spaziergang erst ueberreden (ueberlisten) muss :bang:

lg. guenther

Sabi(e)ne
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Re: Was tun bei Zappelphilipp?

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 4. Nov 2011, 22:39

Was verstehst du unter "Zappelanfälle"?
Mir fällt da leider nur Epilepsie ein - es gibt eben nicht nur "große" Anfälle mit heftigen Krämpfen, sondern auch "kleine" , die sich in meist relativ kurzen "Geistesabwesenheiten" und eben wirklich unkontrollierten Bewegungen äußern.
Damit müßte man zum Neurologen.

Einfacher wäre ein Ernährungsfehler - was eßt ihr hauptsächlich und wie wird das zubereitet?
Wenn bestimmte Aminosäuren (deshalb wird ja z.B. Mais "nixtalisiert") fehlen, oder bestimmte Spurenelemente (im Alpenraum oft Selen und Jod, und meist auch noch Kobalt und Molybdän - haben die Gletscher aus der Erde gewaschen), kann auch zu solchen Ausfällen kommen.

Modediagnose wäre AD(H)S - aber ich glaub nicht, daß deine Kinder reizüberflutet sind, oder viele Farb-, Konservierungs-, und sonstige Zusatzstoffe zu essen kriegen, und auch nicht viel Zuckerzeugs - oder?
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Was tun bei Zappelphilipp?

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 4. Nov 2011, 23:32

hallo!

Danke für die Antworten!
guenther hat geschrieben:das problem ist natuerlich, das ich sie zum spaziergang erst ueberreden (ueberlisten) muss
hihi - nein, ihn müsste ich nicht überreden. eher mich, bzw. "soviel anderes zu tun" .... :rot:
Aber stimmt - früher ist mein Sohn abends vor dem Einschlafen ca. 5 Minuten lang durch die Wohnung gerannt. Danach ist er schnell eingeschlafen. Leider haben es die Unter-uns-Wohner verboten....
Sabi(e)ne hat geschrieben:Einfacher wäre ein Ernährungsfehler - was eßt ihr hauptsächlich und wie wird das zubereitet?
Ich bilde mir ein, es passiert eher, wenn er nachmittags länger nichts zu sich genommen hat - aber eben nicht immer... (sonst wärs wohl zu einfach mit der Diagnose)
Er isst gerne viel Fleisch und bekommt es auch - also Amminosäure-Mangel wahrscheinlich nicht.
Wasser? Wir trinken das normale wiener Hochquellwasser und immer wieder mal gekauftes Mineralwasser (verschiedene Marken) - da ist doch ein echter Mangel nicht wahrscheinlich, oder??
Gemüse, Obst und Kräuter - isst er alles.
Bei einer Freundin war es so einfach zu diagnostizieren - da fehlte einfach nur die Flüssigkeit und das wars. ist es bei uns aber nicht.
Sabi(e)ne hat geschrieben:aber ich glaub nicht, daß deine Kinder reizüberflutet sind, oder viele Farb-, Konservierungs-, und sonstige Zusatzstoffe zu essen kriegen, und auch nicht viel Zuckerzeugs - oder?
:mrgreen: nein, nein, eher nicht...
Süßes mag er eigentlich gar nicht.
Zuviel Fleisch/Schinken (bio) - kann das sein??

Mein Babysohn liegt abends auf dem Rücken und hüpft mit seinen Beinen in die Luft - so hoch, dass der halbe Oberkörper mit in die Höhe geht.
Ich hab das selber ausprobiert und - ist anstrengend.
Er macht das mit Begeisterung minutenlang.

Ich denke immer mehr, dass die Bewegungsarmut nicht menschen-art-gemäß ist...
ist halt abends zur Zeit echt anstrengend - na ja, andere Mütter sagen da immer "ist nur ne Phase nur ne Phase" :ohm:
Wahrscheinlich müssen wir mal eine Zeitlang auf die Nachbarn sch...n und ihn wieder durch die Wohnung rennen lassen vor dem Schlafen-Gehen.
hmmmmm

liebe Grüße!

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Re: Was tun bei Zappelphilipp?

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 4. Nov 2011, 23:44

Ich denke immer mehr, dass die Bewegungsarmut nicht menschen-art-gemäß ist...
Ja, der Mensch ist auf 20km am Tag konstruiert....

Der Rest hört sich gut an - was ist mit nem Sportverein für ihn?
Oder auch zweien, damit er körperlich ausgelastet ist?
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Re: Was tun bei Zappelphilipp?

#6

Beitrag von Lehrling » Fr 4. Nov 2011, 23:59

für Bewegung wäre Schwingen auf einem Minitrampolin auch noch eine Möglichkeit.....im Sitzen ist das anstrengend und entspannend, so ein Vorschaukeln fürs Bett.....

oder die Abendrunde um den Block nur mit Mama oder Papa, denen die frische Luft auch noch mal gut tut.

:hmm: mehr fällt mir jetzt nicht ein

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Re: Was tun bei Zappelphilipp?

#7

Beitrag von kleine hexe » Sa 5. Nov 2011, 05:58

hallo ina,
ich würde auch einen Sportverein vorschlagen und sonst lass dir von ihm helfen Müll wegtragen, kleine Einkäufe ,was aus dem Keller holen.ect.alles wo er ein wenig laufen muss .(ich weiß ja nicht wie alt dein Sohn ist )
Der Sohn meiner Freundin ist auch so, wenn er nicht laufen kann weil sie an einem Tag nicht raus gekommen sind, ist er kaum zu ertragen .
Es fehlt ihm ,früher haben Kinder doch auch mit geholfen.Vielleicht verhätscheln wir sie heute einfach zu sehr.
Das heißt ja nicht das man von ihnen schwerst Arbeit verlangt ,aber ein bisschen Bewegung schadet uns doch allen nicht :rot:

caro

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marion
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Re: Was tun bei Zappelphilipp?

#8

Beitrag von marion » Sa 5. Nov 2011, 09:11

Sabi(e)ne hat geschrieben:Was verstehst du unter "Zappelanfälle"?
Mir fällt da leider nur Epilepsie ein - es gibt eben nicht nur "große" Anfälle mit heftigen Krämpfen, sondern auch "kleine" , die sich in meist relativ kurzen "Geistesabwesenheiten" und eben wirklich unkontrollierten Bewegungen äußern.
Damit müßte man zum Neurologen.

War auch so das erste, an was ich gedacht hatte.
Ina, warst du denn mit ihm schon mal bei einem Neurologen? Eventuell hast du ja eine Handycam und könntest das mal aufnehmen und ihm zeigen. ( Ich hätte bei meinen Kindern auch gerne solche technischen Möglichkeiten wie heutzutage gehabt ).
Abklären über einen guten Arzt würde ich es auf jeden Fall. Sag ihm dann bitte auch, dass das meistens bei Müdigkeit vorkommt.

Vielleicht reagiert der Kleine ja auch auf die neuen Umstände mit eurem Baby. Kinder sind da manchmal sehr sensibel und reagieren auf Nachfragen wie eine verschlossene Auster, bzw. es fällt ihnen selbst nicht so auf. Hat er die Möglichkeit, wenn er frustriert ist, seinem Frust auf geordnetem Wege Luft zu machen ( Laufen, Schreien, Boxsack o.ä. ) ?
Kann er sich körperlich austoben ? Jungs sind ja sehr oft wahnsinnig aktiv . Ggf. würde auch eine bewegungsfreudige Sportart helfen, Fußball, Wettrennen, Schwimmen u.s.w.
Den Nachbarn würde ich ggf. die Problematik erklären, vielleicht habt ihr ja einen Raum der nicht direkt über deren Wohnzimmer liegt. Dort könnte er ja dann zwischendurch mal rennen, wenn er Schuhe an hat, knallt es auch nicht so beim auftreten.

Hatte er das schon immer ?

Liebe Grüße,
Marion
( die ADHS/ADS für eine Modediagnose hält. Mit den Amidrops für pöse Kinder läßt sich eben gutes Geld verdienen... )
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

josef
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Re: Was tun bei Zappelphilipp?

#9

Beitrag von josef » Sa 5. Nov 2011, 11:22

Hallo
Mein Eindruck: Bei müdigkeit kommt man vom denken ins fühlen. Beim fühlen kommt man mit unter an unangenehme Gefühle.
Mit solchen Bewegungen kann man solche unangenehmen Gefühle wieder zur seite schieben und man kommt wieder ins denken.
Also für mich ein Abwehrmechanismus um unangenehme Gefühle zu unterdrücken.
Liebe Grüße
Josef
Herzliche Grüße
Josef

Benutzer 72 gelöscht

Re: Was tun bei Zappelphilipp?

#10

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 5. Nov 2011, 12:36

hallo!
Minitrampolin
Gute Idee, ist eine Überlegung wert!
Er liebt es, wenn wir bei Freunden sind, die im Garten eines haben.. und wäre auch gesund ohne Nebenwirkungen....
Bei müdigkeit kommt man vom denken ins fühlen. Beim fühlen kommt man mit unter an unangenehme Gefühle.
Mit solchen Bewegungen kann man solche unangenehmen Gefühle wieder zur seite schieben und man kommt wieder ins denken.
Ich denke zwar eher nicht, dass es das ist, aber man weiß nie.... Wenn er schreit, dann vielleicht - er schreit manchmal viel am Abend, aber nur manchmal.
Da versuch ich natürlich, ihn zum Reden zu bringen - ein paar Mal hat er dann zu weinen begonnen und mir eine Geschichte von Raufereien aus dem Kiga erzählt....
Aber wie kann man einen kleinen Buben dazu bringen, seine Gefühle freiwillig (ohne so viel Kämpferei) zu erzählen, bzw. "daran zu arbeiten" ??
Soll er wirklich schon "mit Bewußtsein" da ran gehen? Ich meine, er ist 5 Jahre alt. hmmmm....
Aber soo viele negative Gefühle hat er doch auch wieder nicht... Gott sei Dank!
Hatte er das schon immer ?
Ja und nein - jetzt fällt mir noch was auf, was die "Bewegungsmangeltheorie" unterstützt!
Jetzt ist ja der Sommer vorbei und die Kinder sind viel weniger draußen und jetzt fängt das wieder an!!
Er reagiert, wenn ich zurückdenke, - ja, das wird es sein!! Es hat immer im Herbst begonnen!

So arg, dass ich deshalb zu einem Arzt gehen würde, ist es ja dann auch nicht - oder??
"Zappelanfälle" - na ja, wenn er im Bett liegt und schlafen sollte - also meistens dann, wenn die Geschichte fertiggelesen ist, dann fängt er an mit den Beinen und Armen um sich zu hauen.
Meinem Mann (der meistens Einschlafkuscheln darf oder muss) hat er dabei schon öfters mal richtig weh getan. Aber auch sich selber, an der hölzernen Bettkante. :im:
Oder neulich, beim Abendessen hat er plötzlich immer wieder mit den Beinen gegen den Sitz seines kleinen Bruders getreten. Er sagt dann immer fast verzweifelt "das wollt ich nicht"
Dürfte aber eher ein nachträgliches Bereuen sein - oder?? Er kann offensichtlich wirklich nicht aufhören kann mit diesem Herumgezappele.
Aber wenn er aufsteht und herumrennen darf, dann ist es sofort gut.
Und in dem Alter ist es halt noch schwer zu unterscheiden, ob er nicht kann oder nicht will (folgen und so....)

Er ist normalerweise fröhlich und - öh, nein - so eine richtige "Abreagiersache" hat er nicht.
Werde mir was überlegen - er ist ja ein kleiner Mann, und - die brauchen das wohl eher wirklich, das "körperliche Abreagieren".
An sowas denkt man als Mutter (Frau) nicht unbedingt.
Ich verbiete ihm immer, wenn er Puppen oder (noch schlimmer) Matchboxautos durch das Zimmer wirft - sollte man vielleicht nicht ganz so streng sehen?? :hmm:

Also Sportverein!

Ich überlege jetzt nur....
Ich kenne leider ein (diagnostiziertes) ADHS-Kind.
Guter Freund meines Sohnes....
Der darf nur selten raus, weil "die anderen Kinder reden so ordinär und das schaut er sich ab" :roll:
Aber auch, weil er so ungeschickt ist, dass es dabei viele blaue Flecken gibt....

Ich muss jetzt irgendwie denken, wie es dem Jungen ginge, wenn er trotz dieses Probleme jeden Tag ein paar Stunden draußen toben dürfte??

liebe Grüße!

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