efeu

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efeu

#1

Beitrag von Reisende » Fr 12. Jun 2015, 09:59

frage an die erfahrenen kräuterfrauen unter euch:

habt ihr bücher oder sonstige halbwegs gesicherte informationen über die dosierung von getrockneten efeublättern als hustentee?

es wird immer so panisch vor der giftigkeit gewarnt, aber ich bin da etwas hemdsärmelig. wenn ich sehe, welche massen an efeublättern die schafe vertilgen ohne jegliche beeinträchtigung, kann das sooo schlimm nicht sein.
und bekanntermaßen sind die beeren der wirklich giftige teil.
ich würde das beim nächsten husten (der hoffentlich noch lang auf sich warten lässt) auch mal im selbstversuch testen. aber wenn ich kopfschmerzen, magenkrämpfe und übelkeit von anfang an sicher vermeiden kann, ziehe ich das natürlich vor.
würde efeu wohl auch nicht pur anwenden wollen, sondern lieber eine teemischung damit machen. wenn ihr rezepte habt, bitte her damit. und vll lässt sich ja auch durch die art der zubereitung das ganze verträglicher machen (kaltwasserauszug oder sowas?). danke! :)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

centauri

Re: efeu

#2

Beitrag von centauri » Fr 12. Jun 2015, 10:29

Naja was ein schaf verträgt ist das eine! :)
Ich vertrage auch mehr bier wie deine schafe :haha:
Aber hier,
http://www.docjones.de/wirkstoffe/efeu/ ... er-extrakt

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Re: efeu

#3

Beitrag von Reisende » Fr 12. Jun 2015, 10:34

ich will ja auch nicht eine halbe hecke futtern, sondern einen tee aus ein paar blättchen kochen. ;)
die seite hatte ich auch schon gefunden, aber ich suche hier eben nicht nach internet-infos (da schreiben alle voneinander ab und ich tue mich schwer damit, die seriosität einzuschätzen...) sondern nach eigenen erfahrungswerten und echter fachliteratur. ich vermute mal, angaben zu dieser frage findet man vor allem in alten büchern.
trotzdem danke. :)
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centauri

Re: efeu

#4

Beitrag von centauri » Fr 12. Jun 2015, 14:05

Steht in der " Apotheke Gottes" von der hildegard nix?

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Re: efeu

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 12. Jun 2015, 16:47

ich würd auf einen liter wasser einen esslöffel voll getrocknetes, unbedingt adultes, efeukraut nehmen, und drei esslöffel voll andere kräuter, kommt drauf an was genau zu bekämpfen ist.

quelle: Thor-Zentrum, 'Vergessenes Wissen', Thomas Rolin. dem thomas vertraue ich blind.
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Re: efeu

#6

Beitrag von Reisende » Fr 12. Jun 2015, 16:56

super, vielen dank.

was ist mit adult genau gemeint?
keine jungen, frisch ausgetriebenen blätter, oder die birnenförmigen, die entstehen, wenn die pflanze schon einige jahre alt ist?
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Re: efeu

#7

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 12. Jun 2015, 17:02

junge, frische soll man nicht nehmen, da ist die konzentration der saponine noch nicht hoch genug um was zu bewirken. die birnenförmigen sind ideal, da ist die konzentration dann am höchsten.
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Re: efeu

#8

Beitrag von emil17 » Fr 12. Jun 2015, 21:24

Eine Anmerkung zum Begriff "giftig":
Was für ein Tier giftig ist, muss für ein anderes, auch nahe verwandtes, nicht auch giftig sein.
Eiben werden in den Wäldern arg verbissen - von Rehen. denen macht es nichts.
Kaninchen gehen an frischem Hefebrot ein.
Amseln können problemlos Tollkirschen fressen.
In Südafrika und Australien gibt es für das aus europa eingeführte Vieh extrem giftige Leguminosen-Arten, die den einheimischen Herbivoren nichts ausmachen.
Und so weiter.

Was die Anwendung und Wirkung von Heil- und Giftpflanzen auf Menschen angeht, so würde ich mich an den Gessner halten:
O. Gessner, Gift- und Arzneipflanzen Mitteleuropas. Univ-Verlag Winter, div. Aufl.
Enthält Aufzählung der Wirkstoffe, Anwendung in der Medizin, Symtome und Therapie bei Vergiftung. Keine Hinweise zur Bestimmung der Pflanze.

Bei ernsthaftem Interesse am Thema würde ich mir dieses Buch anschaffen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: efeu

#9

Beitrag von Reisende » Fr 12. Jun 2015, 22:54

ja ist alles richtig. hätte ich das mit den schafen mal nicht erwähnt *schmunzel*
in der literatur wird efeu als auch für schafe giftig angegeben. inzw. konnte ich mich definitiv vom gegenteil überzeugen.
ich habe auch den eindruck, dass viele pflanzen als schädlich dargestellt werden (bzw als gefährlicher als sie eig sind), damit die pharma dran verdienen kann. standardisierte wirkstoffe sind schön und gut, aber eine pflanze ist mehr als die summe ihrer einzelteile. und das können arzneimittelhersteller eben idr nicht nachstellen.
meine beinwelltinktur wirkt 10x besser als die kyttasalbe oder auch traumeel aus der apotheke.
und warum soll ich für etwas viel geld bezahlen, was bei mir im garten wächst? die dosis macht das gift.

anderes bsp: fliegenpilze. großes geschrei, vorsicht vorsicht, am besten nicht mal anfassen. dabei ist das in teilen russlands ein beliebter speisepilz. auch hier im hamburger umland, wo sehr viele davon wachsen, gab es früher traditionell fliegenpilzsuppe. ist lediglich eine frage der zubereitung. man muss sie ein bis zwei tage vorher wässern und das wasser mehrfach wechseln. dann löst sich die ibutensäure. nur wer weiß das heutzutage noch....
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Re: efeu

#10

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 13. Jun 2015, 06:33

scheint ein interessanter titel zu sein, emil. danke für den tipp.

mir geht dieses pauschale 'IIIHHHH GIFTIG!!!!' auch ziemlich gegen den strich, da müsste man ja schon beinahe die ganze natur wegschliessen, zu jedem blättchen und jeder beere hat sich schon irgendein schisser gefunden der bauchweh kriegt wenn er nur hinsieht. sich manchen inhaltsstoffen noch tiefer zu widmen und sie korrekt benennen zu können scheint mir erstrebenswert.
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