Hydrolate

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kraut_ruebe
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Hydrolate

#1

Beitrag von kraut_ruebe » So 22. Sep 2013, 10:51

hydrolate führen ausserhalb der kosmetikherstellung leider nur ein schattendasein, was schade ist denn die wirkstoffkonzentration in einem hydrolat ist höher als in einem tee oder einem alkoholauszug und vielseitiger einsetzen kann man es auch.

möglicher weise begründet sich die seltene verwendung damit, dass bezüglich haltbarkeit die angabe von bloss ein paar wochen durchs netz geistert - was aber quatsch ist. nach ein paar wochen hat ein hydrolat erst seine reife erreicht, erkennbar am intensiven duft und geschmack. kühl (=8 bis 13 grad) und dunkel gelagert halten hydrolate rund ein jahr, manche auch länger.

wenn man die hydrolate sauber und gut gefiltert in kleine flaschen abfüllt, sodass eine einmal geöffnete flasche dann rasch verbraucht wird ist die gefahr dass da irgendwelche keime entstehen auch ohne zugabe von alkohol als konservierungsmittel äusserst gering. wenn man ganz sicher gehen möchte kann man mittels PH-teststreifen nachmessen ob der wert sich verändert hat während der lagerung.

für die herstellung benötigt man eine destille, mit ein bisschen geschick kann man sie selber bauen, ansonsten kriegt man sie auch zu kaufen. die in Ö abgabenfrei erlaubten 2 liter-destillen funktionieren da ganz gut, kleiner geht auch sehr gut, 2 liter sind schon recht gross dafür. die in D erlaubten 0,5 liter (glaub ich) sind etwas klein, aber geht auch. man macht ja eh nicht so viel hydrolat auf einmal im normalfall.

ich arbeite mit ner klassischen leonardo-destille aus kupfer mit externer kaltwasserzufuhr mittels angebasteltem schlauchanschluss (bei ingrid kleindienst-john abgeschaut) und bin damit sehr zufrieden. bevor ich die destille hatte hab ich so manches für die hausapotheke in alkohol eingelegt was nicht nur geschmacklich nicht so prickelnd ist (ansatzkorn zb schmeckt echt bäh), es konnte auch für kinder oder tiere nicht genutzt werden und die meiste zeit musste ich ihn auch zukaufen. so wird sich - abgesehen vom SV-gedanken - früher oder später die anschaffung der destille auch mal amortisieren.

das bisserl ätherisches öl welches beim destillieren anfällt (einige wenige tropfen) sauge ich nicht ab. das wär mir zum einen zu mühsam und zum anderen enthält es auch wirkstoffe die zum einnehmen geeignet sind, weil sich die menge in einem löfferl voll fertigem hydrolat befindet sehr minimal ist.

falls sich jemand für das thema erwärmen mag, hier gibts bissl was zum einlesen:

http://www.olionatura.de/_rohstoffe/index.php?id=12
http://www.olionatura.de/_pflanzen/destillation.php
http://www.senti-berlin.de/Hydrolate.htm
http://www.schwarzataler-online.at/word ... zenwasser/
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Reisende
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Re: Hydrolate

#2

Beitrag von Reisende » So 22. Sep 2013, 11:44

ich besitze auch so eine kleine kupferdestille, zuletzt habe ich damit salbei-hydrolat gemacht.
die ausbeute ist bei so einem 0,5l-teil nicht besonders berauschend, für den eigenbedarf reichts aber.

das hydrolat hab ich in braunglasflaschen mit sprayaufsatz gefüllt. kann man sich bei beginnender mandelentzündung direkt aufsprühen, sehr praktisch.

was für kräuter nutzt du noch so für hydrolate? und wie setzt du sie dann ein?

die olionatura-seiten sind gut gemacht, nur leider hab ich bei der anmeldung im forum dort schlechte erfahrungen gemacht. die dame schaltet alle mitglieder händisch frei und "prüft", ob es die person auch tatsächlich gibt. ist ja auch grds nix gegen zu sagen. nur mir hat sie den zugang verweigert, weil sich mein (klar!)name nicht verifizieren ließ.... tut mir ja leid, dass ich meine persönlichkeitsrechte schütze und darauf achte, nicht wild im inet rumzugeistern... da muss ich wohl mit so einem "du kommst hier nischt rein" leben... ;)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Hydrolate

#3

Beitrag von kraut_ruebe » So 22. Sep 2013, 18:29

ich hab vor, so ziemlich alles was man destillieren kann mal auszuprobieren. die intensität von all dem was ich schon gemacht hab fand ich jedesmal überraschend.

ich hab arnika (kriegt im moment der kater begleitend zur entzündungshemmung und in der hoffnung seine selbstheilungskräfte mögen nochmal anspringen), lindenblüte (für verkühlung), schafgarbe und löwenzahn (je 1 flasche frühjahr, 1 herbst kurmässig), rotklee (phytohormone), melisse (damit richte ich meinen tag/nacht-rhytmus ein von zeit zu zeit), lavendel (entspannung) und rose (für getränke, süßspeisen und marzipan).

salbei klingt auch spannend, ringelblume wollt ich noch für die tierapotheke machen. das forum hab ich bislang übersehen, vielleicht schau ich da mal rein, ein paar anregungen könnten mir nicht schaden.
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Re: Hydrolate

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 23. Sep 2013, 07:21

das forum ist nicht meins, aber es hat mich an was praktisches erinnert: hydrolate kann man auch im dampfenstafter oder im wok herstellen.

hier die entsafter-methode: http://schwesterester.blogspot.com/2012 ... ieder.html

hier im 6. posting die wok-methode: http://www.beautykosmos.com/forum/viewt ... =wok#59052
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Re: Hydrolate

#5

Beitrag von moorhexe » Mo 23. Sep 2013, 08:06

mit der wokmethode, also eher eine runde edelstahlrührschüssel , habe ich auch schon viele hydrolate gemacht.
ich würde allerdings das gute wasser nie, zum weiteren destillieren , in das untere hineinschütten...

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