künstlerisches von mir....

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fuxi
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Re: künstlerisches von mir....

#21

Beitrag von fuxi » Mo 10. Jan 2011, 19:29

Spunk hat geschrieben:Ich muß Fuxi voll zustimmen, ich finde das einfach nur ... (um nichts beleidigendes zu schreiben)
Du stimmst mir zu? Darin, dass ich keinen Kunstverstand habe? :hmm: Alles andere waren nämlich nur Fragen, keine Aussagen.

Oh, Mann... Kommunikation ohne Tonfall und Mimik ist echt manchmal sehr offen für Interpretationen :pfeif:
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

Benutzer 146 gelöscht

Re: künstlerisches von mir....

#22

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 10. Jan 2011, 19:41

Kunst ist nicht "für mich". Kunst muß nicht gefallen. Kunst ist und das ist alles, was sie zu sein braucht.
Hi Tanja,

ist das von Dir? Ziemlich weit gefasst..., sollte Kunst nicht wenigstens dem Künstler "gefallen"?
Was hältst Du von: "Kunst ist, was mindestens Einer dafür hält." ;)

Gruß

frodo

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Theo
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Re: künstlerisches von mir....

#23

Beitrag von Theo » Mo 10. Jan 2011, 19:44

Spunk hat geschrieben:Emil17 hat mir hier im Forum erklärt "Kunst kommt von können. Würde es von wollen kommen, würde es Wunst heißen" -
Nun ja, dies ist kein Kunst-Forum...
Seit mehr als 200 Jahren gilt eher Arnold Schönbergs "Kunst kommt von Müssen, nicht von Können."

Und Kenner warnen davor, zu glauben, sich mit dem Thema befassen zu können, ohne einen Preis zu zahlen.
Ausführliche Erläuterungen hierzu s. "Doktor Faustus" von T. Mann :pfeif: :grr:
Gruß
Theo

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Tanja
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Re: künstlerisches von mir....

#24

Beitrag von Tanja » Mo 10. Jan 2011, 20:13

frodo hat geschrieben:ist das von Dir? Ziemlich weit gefasst..., sollte Kunst nicht wenigstens dem Künstler "gefallen"?
Was hältst Du von: "Kunst ist, was mindestens Einer dafür hält." ;)
äh, die Satzfolge schon, aber dass Kunst nicht gefallen muß, ist eine Aussage, über die jeder schon einmal gestolpert ist, der sich damit etwas beschäftigt hat ;) Nein, Kunst muß auch nicht demjenigen "gefallen", der sie schafft. Was glaubst Du, wieviele allein technisch gesehen geniale Werke sogar im Müllcontainer landen oder vom Künstler massakriert werden, weil sie seinem eigenen Anspruch nicht genügen oder er einen schlechten Tag hat? Es gibt Kunstwerke, die so grandios gearbeitet sind und einen heftig bewegen, aber selbst das muß einem nicht "gefallen". Es können ja durchaus auch negative Emotionen sein, die Kunst transportiert. Kunst kann auch empören, schockieren, anekeln...

Kunst ist jegliches kreatives Schaffen rein um des Prozesses der Kreativität willen an dessen Ende ein Werk steht, das zu rein gar nichts nutze sein muß. Manchmal ist gar der Prozess des kreativen Schaffens das Werk an sich. Wer sich noch nicht ein wenig damit befasst hat, der verwechselt oft Kunst schlicht mit Deko oder Kunst mit Design oder Kunsthandwerk oder versucht den Rahmen der Schönen Künste beispielsweise nur auf die bildenden Kunst und innerhalb derer nur auf die Malerei und innerhalb dieser nur auf bestimmte Stilrichtungen zu reduzieren, mit denen er persönlich etwas anfangen kann. Die abstrakte Malerei hat es da besonders schwer.

Den Satz empfinde ich als freundlich gemeinten Scherz ;)
Tanja

:blah:

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Re: künstlerisches von mir....

#25

Beitrag von emil17 » Mo 10. Jan 2011, 21:16

da man mich in diesem Thema schon zitiert hat, will ich nun auch noch etwas dazu sagen.
Fuxi, sei getröstet, mir gefallen seine Sachen auch nicht.
Aber als höflicher Mensch würde ich "interessant" dazu sagen.
Für Michi braucht diese Bewertung gar nichts zu bedeuten, denn erstens bin ich in Sachen Kunstverständnis nachgewiesenermassen ein Pflock, und "allen Leuten recht getan ist eine Kunst die niemand kann".
Also möge er sich an eine anderes Sprichwort halten: "Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter"
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: künstlerisches von mir....

#26

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 11. Jan 2011, 09:17

hallo!

Für mich kommt Kunst auch von "können" - sonst wäre ja tatsächlich alles Kunst, selbst .. ok, lass mer des! Wurde auch schon als "Kunst" verkauft.....
Ich denke, Kunst ist, wenn jemand etwas sagen will, wofür "normale" Worte nicht reichen :im:
Wenn dann andere Menschen die Botschaft verstehen können, dann ist es gute Kunst.
Meine Definition.

Ich male übrigens auch - weil ich kein passendes Bild fürs Wohnzimmer gefunden hatte.
Ich wollte wegen Feng Shui einen Vogel Phönix an die Südwand hängen :holy:
Aber ob das deshalb schon ein Kunstwerk ist?
Meine KInder malen auch.... - Kunst?
Manchmal ja, manchmal nur "Geschmiere" :im:

Ich lebte mal mit einem Künstler zusammen und eine Skulptur musste er wegen mir aus der Wohnung entfernen. Eine sehr häßliche und beleidigende Darstellung des Gottes der Christen. "Du Spießer", hat er sich geärgert über mich - aber für mich war das damals echt keine Kunst, sondern eine sinnlose und häßliche Provokation (obwohl ich nicht christlich bin) - also alles ist eben nicht "Kunst", nur weil es gemacht wurde....

sorry, michi, mit deinen Bildern hat das inzwischen aber gar nichts mehr zu tun....

Meine Meinung dazu?
Wenn du damit etwas sagen willst, dann mach weiter! :wink_1:

liebe Grüße!

michi
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Re: künstlerisches von mir....

#27

Beitrag von michi » Di 11. Jan 2011, 09:59

leute, ich bin beeindruckt !
in 3 ausgewählten foren hab ich meine HP gezeigt und ihr seid die EINZIGEN, die diskutieren und nicht nur schmeicheln .das spricht für die hier anwesenden user ! :daumen:
so gesehen hab ich schon was bewirkt. :)

landlustig

Re: künstlerisches von mir....

#28

Beitrag von landlustig » Fr 17. Feb 2012, 02:11

deine bilder gefallen mir sehr gut, würde sie ja gerne mal in echt sehen.
liebe grüsse von
fraulandlustig

Belisa
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Re: künstlerisches von mir....

#29

Beitrag von Belisa » So 4. Mär 2012, 14:37

Hallo,

die eigene Meinung ist das erste, womit man an Kunst etc. herangeht. Dafür braucht man - auf den ersten Blick - gar nichts.
Um aber probate Kritik an was auch immer - aber in diesem Fall an Malerei - üben zu können, braucht man einen gewissen Boden an Wissen, denn Kritik zielt immer auf das Wie und Warum. Wie ist etwas gemacht und warum empfindet man es in unserer Zeit und in unseren Augen als gut oder schlecht?

Die großen Schriftsteller, Maler, Bildhauer etc. wurden meistens erst einige Zeit nach ihre Ableben begriffen, weil man das, was man in ihrer Kunst als mangelhaft empfunden hat, erst später als etwas Vorausgreifendes verstanden hat. Nicht jedes schlechte Gedicht ist automatisch etwas Großes und manchmal liegt man durchaus richtig, wenn man sich bei der Betrachtung eines Werkes denkt: "Das ist aber wirklich richtiger Mist." Aber nicht immer.

Die Bilder von Mischa sind technisch gut gemacht, erinnern mich ein bisschen an Caspar David Friedrich, sie haben etwas mit der Befreiung der Farbe vom Gegenstand zu tun, wie man es in der Romantik propagiert hat. Sie erwecken das Gefühl des leeren und doch farbigen Raums, der unbesetzten Fläche, die doch eine emotionale Grundtemperatur hat. Sie sind deshalb gut, weil ihnen die gängigen Tricks der Malerei fehlen und sie nicht auf den ersten Blick wiedererkennbar sind. Daraus resultiert übrigens oft schlechte Kritik. Ein zweiter Blick tut dem Betrachter und dem Betrachteten immer gut. Das Interessante an Gesprächen über Kunst ist nicht "Das ist schlecht" oder "das ist gut", sondern da fängt es erst an - dann kommt das "Warum ist es gut oder schlecht." Ab hier wird es meines Erachtens nach Interessant.

@Fuxi: Vor hundert Jahren hätte man übrigens geschrieben:"Meine Herrschaften, ich bitte Sie doch...lassen Sie einander leben.."
Dass man Deine rhetorische Frage, ob man mit "sowas" eine Ausstellung machen kann, vor allem mit dem hier dahinter :aeh:
ist -beabsichtigt oder nicht - in meinen Augen wenig verwunderlich.

Für alle, die es interessiert: Wir leben in der Zeit der Postmoderne wie unsere Epoche gemeinhin genannt wird. Als alles umbrach, nämlich Ende des 19.Jhds., begann plötzlich alles "durchzudrehen", so die gängige Meinung der Kritiker. Die Komponisten begannen plötzlich, atonale Musik zu machen, die Schriftsteller wie Mallarmè, Zeug zu schreiben, das nicht mehr den althergebrachten Überlieferungen von Kunst entsprach, die Maler die Malerei ad absurdum zu führen, alles zu "spinnen."
Das liegt daran, dass wir in einer Zeit leben, in der die bisherige Bedeutung ihren Sinn verloren hat. Das ist eine der grundlegendsten Revolutionen in der bisherigen Geistesgeschichte. Wir leben in einer Zeit "nach dem Wort" (George Steiner "Von realer Gegenwart"). Eines der wesentlichsten Kennzeichen davon ist, dass wir die Frage nach dem Sinn an und für sich überhaupt stellen. Kein Mensch des Mittelalters wäre auf diese Idee gekommen - dass das Leben keinen Sinn haben könnte, es keinen Gott gäbe etc. Die althergebrachten Normen, seien sie christlich oder gesellschaftlich, greifen nicht mehr, und wir haben noch keine neuen. Die Technik feiert Urstände wie nie zuvor, und wir glauben an das, was man in der Antike die Titanen nannte - an Atome, Radioaktivität, Röntgenstrahlen, Elektrizität, Maschinen. Deshalb wenden sich auch so viele jetzt wieder dem real Begreifbaren zu - dem Boden, dem Garten, dem Selbstgemachten.

Und - Klugscheissermodus wieder aus - :pfeif: verzeiht den Wortschwall..
Belisa

Grunling

Re: künstlerisches von mir....

#30

Beitrag von Grunling » So 4. Mär 2012, 15:59

"Kein Mensch des Mittelalters wäre auf diese Idee gekommen - dass das Leben keinen Sinn haben könnte, es keinen Gott gäbe"
Ich denke ich weiß, was du damit sagen möchtest. Aber so ist das falsch. Die Philosophie beschäftigt sich schon immer mit diesen Fragen. Leider gehen unsere schriftlichen Aufzeichnungen nicht ewig zurück, aber man stellte sich die Frage schon vor mehr als 2000 Jahren. Ich persönlich gehe mal davon aus, dass sich die Menschheit seitdem sie einen höher entwickelten Geist hat diese Fragen stellen, was schon alleine in der Denkstruktur liegt. Und auch wenn das Leben der Bauern im Mittelalter einfach war, waren es doch Menschen wie wir. Womöglich hatten die sogar noch mehr Zeit zum philosophieren, während sie einfache Arbeiten wie das Korn dreschen durchgeführt haben. Man weiß es nicht, Schreiben war ihnen nicht gegönnt.

Das Wissen, was wir uns heute verschafft haben ist kaum mit einem religiösen Glauben vergleichbar. Nun gut, "jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist nicht von Magie zu unterscheiden". Seit der Aufklärung, ist aber tatsächlich die Menge an Wissen explodiert. Heute ist ein Mensch ist in seinem Forschungsbereich erst frühestens mit 25J., sprich fast 20 Jahren Ausbildung so weit, dass er seinem Spezialgebiet etwas Neues hinzufügen kann. Als Vergleich... vor einigen tausend Jahren galt man mit 25 Jahren als jemand der sein leben gut gelebt hat. Ein weiteres Ding wäre heute noch, dass große Lücken zwischen den Generationen klaffen, von den Schulformen mal ganz zu schweigen. Heute muss man ansonsten nicht an Atome glauben. Seit einigen Jahren können sie direkt beobachtet und manipuliert werden. ;)

Nicht, dass ich dir hier vollkommen widersprechen möchte, aber Zweifel, Ungewissheit und die großen Fragen des Lebens waren schon immer Teil des menschlichen Lebens. Wir genießen heute eben nur eine sehr große Freiheit und unsere Vorfahren haben genau dafür zum Teil ihr Leben gelassen. Aber mit Freiheit kommt bekanntlich auch viel (Selbst-)Verantwortung.

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