Lehmbild

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Tika
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Lehmbild

#1

Beitrag von Tika » Mo 5. Jan 2015, 18:32

keine neue Idee, war aber überrascht, wie gut das geht.
Entstanden ist das ganze eigentlich ungeplant aus einem Experiment - wollte wissen, wie gut (bzw. ob überhaupt) der selber angerührte Lehm-Sand-Mix auf verschiedenen Untergründen hält, also habe ich zum Testen Platten verputzt. Unterm Bild ist OSB mit aufgetackerter Jute, und an die OSB-Platte hinten 2 Latten angeschraubt, damit mans aufhängen kann.
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Benutzer 3370 gelöscht

Re: Lehmbild

#2

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mo 5. Jan 2015, 20:51

Hallo Tika

Hätte da einige Fragen zu deinem Bild und dessen Machart. Ist der Lehm plastiziert oder aus dem Vollen geschnitzt. Wie tief (Stärke) ist das Reliev. Ist die Zusammenstezung (Lehm,Sand) so wie beim Verputzen (das keine Sprünge entstehen) oder ist mehr Lehm drinnen ? Musst du beim Trocknen nacharbeiten ? ( Risse) oder trocknest du ganz langsam mit Plastikfolie drüber.
Ich möchte (oder besser es Töchterle) bei mir so etwas an die Wand machen. :)

Upps hab ich glatt vergessen, das Bild sieht sehr gut aus :daumen:

Tika
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Re: Lehmbild

#3

Beitrag von Tika » Di 6. Jan 2015, 10:14

Hallo Richard,

freut mich, dass es gefällt :)

Die Platte ist ca 50x60 cm, das Relief ist modeliert und an der stärksten Stelle (Nase) so um die 5 cm.

Zuerst habe ich den Lehm mit dem Spachtel auf die Platte aufgetragen (so 5 mm stark), mit Pinsel und Wasser verstrichen, dann einige Tage trocknen lassen. Dann die Platte waagrecht auf einen Hocker gelegt und die grobe Form mit den Händen auf den schon recht festen Untergrund "aufgeklatscht", und wieder ein bischen trocknen lassen (nicht so lange, so dass der Lehm gerade noch modelierbar war). Und dann an mehreren Tagen nachgearbeitet, zwischendurch immer mal antrocknen lassen.
Wenn der Lehm so halbfest ist, kann der wunderbar bearbeitet werden. Man kann sowohl ankleben als auch Abtragen bzw. Feinheiten Schnitzen (z.B. mit einem Buttermesser). Nach jeder Bearbeitung habe ich mit dem Pinsel und Wasser geglättet. Feine Trockenrisse hab ich mit etwas Material aufgefüllt und mit Wasser verstrichen- die sind nicht wieder aufgetaucht (auch an meiner Wand bisher übrigens nicht, toitoitoi).

Verwendet habe ich Lehm-Sand-Gemisch, das ich am Ende mit dünn angerührtem fetten Lehm nochmals "gestrichen" habe, damit es nicht so sandet. Mit fettem Lehm kann man aber auch interessante Sachen machen (s.u.).

Eigentlich habe ich schon lange im Hinterkopf, so was in der Art in richtig groß direkt in die Wand zu modellieren. Wahrscheinlich geht das wegen dem Lehmgewicht und der Konsistenz aber nur, wenn man in ganz vielen Schichten arbeitet und immer wieder gut trocknen lässt...Ne andere Idee wäre, den o.g. Aufbau je nach Wandbeschaffenheit z.B. auf einer Gipskartonplatte zu machen, das fertige Bild vorsichtig an die (unverputzte) Wand zu schrauben und drumherum anputzen. Das hab ich schon gemacht, und das hat auf der unverputzten Lehmwand auch echt gut ausgesehen. Dann hab ich die Wand wegen der Helligkeit im Raum weiß gestrichen (Kalkfarbe und Lehmfarbe ausprobiert, wie gesagt, die Experimenteküche Lehm :pft: ), dann hat der verstrichene Übergang zum Lehmbild blöd ausgesehen. Dann das Bild auch weiß angemalt, und ganz in weiß hat mir das alles nicht mehr so gefallen. Also wieder abgebaut und das "Putzloch" in der Wand zugemacht.
Das ist m.E. das genialste an der Sache mit dem Lehm - man kann ihn x-mal umbauen, und es sieht immer so aus, als wäre das nie anders geplant gewesen! Und man kann den Eimer mit dem angerührten Putz einfach so stehen lassen, wenn man mal von der Baustelle "flüchten" muss, weil irgendwas anderes zu tun ist (ist halt leider ganz oft so, bei mir zumindest). Und man braucht keine Handschuhe :) ). Du siehst, ich bin begeistert, und ich werde Euch sicherlich noch öfters was zum Thema fragen...

Grüße,

Tika
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Re: Lehmbild

#4

Beitrag von Tika » Di 6. Jan 2015, 10:49

hatte das "Bild" mit dem fetten Lehm vergessen - ergibt so was wie Mondlandschaften, wenn man den verschieden stark aufträgt. Das war ein Teil des Farbtests - Wasserfarbe ergibt schöne Pastelltöne, Ölfarbe wird leider ganz matt (das Öl zieht ein), Acryllack geht gut, wenn mans richtig farbig möchte.
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