Dumme Flachsfrage

unkrautaufesserin
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Dumme Flachsfrage

#1

Beitrag von unkrautaufesserin » So 4. Aug 2013, 10:26

Ihr Lieben,

nach dem Kauf unseres neuen "Anwesens" fanden wir auf dem Heuboden ganz oben etwa 2 Kubikmeter Flachsstroh - laut Aussage der Tochter zwischen 40 und 50 Jahre alt.

Denkt Ihr, damit kann man noch was machen?
Hat jemand von Euch schon mal Flachs von Anfang an bearbeitet und kann mir Hinweise geben? Was brauche ich für Geräte, muß ich die kaufen, oder kann ich auch was selbst bauen? Ich habe bisher gar keine Erfahrung...

Liebe Grüße, M.

Sabi(e)ne
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Re: Dumme Flachsfrage

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » So 4. Aug 2013, 10:50

Wenn du Flachs hast, solltest du mal im nächsten Heimatmuseum anrufen, ob die sich damit befaßt haben - sehr wahrscheinlich, daß sie es tun. :daumen:
Dort kann man dir bestimmt weiterhelfen.
Aber ich warne dich - es ist ein sehr mühsamer Prozeß. :rot:
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Re: Dumme Flachsfrage

#3

Beitrag von Aika » So 4. Aug 2013, 18:46

Für unser Heimatmuseum haben wir vor 27 Jahren mal den ganzen Flachsanbau und die Verarbeitung gemacht.
Das sind viele unterschiedliche Arbeitsvorgänge , bei denen man auch einiges an Gerätschaften braucht.
Der Flachs wird nach der Ernte , z.B. in der Wiese ausgelegt um eine Tauröste ( bin mir nicht mehr sicher ob es so heißt)zu erreichen ,d.h.über mehrere Tage musste der Flachs in der feuchten Wiese liegen . Danach wurde er im Backofen gedarrt, dann mit der Breche gebrochen, dann gehechelt.
Ich glaube nicht, dass der Flachs , so alt wie er ist, noch zu verarbeiten ist.
Vielleicht kann ihn ein Museum als Ausstellungsstück gebrauchen.
Gruß Bärbel

Sabi(e)ne
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Re: Dumme Flachsfrage

#4

Beitrag von Sabi(e)ne » So 4. Aug 2013, 18:55

Moin, Aika,
wenn er ordentlich gelagert wurde, kann das noch ein Schatz sein, wenn keine Mäuse reingekommen sind.
Stroh zu Gold - du weißt doch.... :engel:
Früher wurde der immer erst mal auf den Dachboden verfrachtet, bis man Zeit hatte, sich zu kümmern.
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Alba
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Re: Dumme Flachsfrage

#5

Beitrag von Alba » Mo 5. Aug 2013, 16:21

Hallo Aika,

das Wort Tauröste kenn ich auch. Die Feuchtigkeit des Taus macht die Fasern geschmeidig.
Wie auch immer.

LG
Bettina

unkrautaufesserin
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Re: Dumme Flachsfrage

#6

Beitrag von unkrautaufesserin » Do 15. Aug 2013, 00:30

Danke für Eure Antworten.

Wir haben im Dorf einen Heimatverein, der mich spontan gern zum Mitglied hätte ( ich würde den Altersdurchschnitt beträchtlich senken... :pft: )
Flachs haben sie zum letzten mal in der Zeit gesehen, in der mein Scheunenfund in die Scheune kam.

Aber wenn ich herausfinde, wie es geht, freuen sie sich über eine Dokumentation mit Mustern für die Museumsscheune... :pfeif:

Das Projekt wurde also verschoben. Auf die Zeit nach dem Umbau.

Liebe Grüße, M.

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Re: Dumme Flachsfrage

#7

Beitrag von Vers » Mi 21. Aug 2013, 10:35

Ich kann mir irgendwie auch nur vorstellen es abzugeben.
Kaum zu glauben, dass das nach all der Zeit noch zu irgendwas zu gebrauchen ist.
Da wird sich ja in 50Jahren irgendwas dran getan haben... Und wenn sich bloß getan hat, dass da Kleintiere drin ihr Geschäft erledigt haben. Es spielt keine bedeutende Rolle. Weg damit...

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ULTRA
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Re: Dumme Flachsfrage

#8

Beitrag von ULTRA » Mi 21. Aug 2013, 15:09

hab mich mal belesen müssen...

http://de.wikipedia.org/wiki/Flachsfaser

also sind deine Bündel schon aufgefasert?

unkrautaufesserin
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Re: Dumme Flachsfrage

#9

Beitrag von unkrautaufesserin » Di 5. Nov 2013, 23:26

Ich glaube, sie sind gerauft und geröstet. Mehr leider nicht.
Ich habe lediglich ein paar Stengel mit den Fingern zerfasert, um 1. meine Bestimmung "Leinen" zu sichern und zweitens zu schauen, ob nach so vielen Jahren noch lange Fasern möglich sind.

Sie sind möglich, aber momentan habe ich die Zeit nicht für weitergehende Versuche.

Danke für Eure vielen Antworten. Ich denke, 3-4 weitere Jahre Scheune werden das Stroh nicht weiter schädigen, sofern das Dach drüber dicht bleibt.

Liebe Grüße, Mechthild

Jens
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Re: Dumme Flachsfrage

#10

Beitrag von Jens » Mi 5. Mär 2014, 13:33

Hallo,

hat jemand einen Tip für eine gute Quelle für möglichst reissfesten, stark belastbaren Flachs in Faserform (wie Stopfhanf wär super), am liebsten in Naturtönen gefärbt, die mit Holz harmonieren? Färben könnte ich auch selbst, Flachsstroh selbst verarbeiten haut momentan nicht hin - wäre übrigens vorerst für einen Test nur eine kleine Menge, 200gr?

LG, Jens

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