Gestricktes "dicht" machen?

Landfrau
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Gestricktes "dicht" machen?

#1

Beitrag von Landfrau » Fr 18. Sep 2015, 10:06

Selam aleikum,

(wie) kann man Pullis und Jacken winddichter / regenabweisender machen?
Das Gestrick ist aus handgesponnener gezwirnter Milchschafwolle, weitgehend entfettete Wolle, im Webstich gestrickt mit Nadelstärke 8.

Welche Techniken gibt es dafür, wer hat sie schon mal angewendet, wie ist der Erfolg?

danke, Landfrau
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Rati
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Re: Gestricktes "dicht" machen?

#2

Beitrag von Rati » Fr 18. Sep 2015, 10:21

Trockenfilzen?

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Re: Gestricktes "dicht" machen?

#3

Beitrag von moorhexe » Fr 18. Sep 2015, 10:26

heiß waschen :rot:

Rati
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Re: Gestricktes "dicht" machen?

#4

Beitrag von Rati » Fr 18. Sep 2015, 10:29

moorhexe hat geschrieben:heiß waschen :rot:
:lol: jup funktioniert.
Die Technik hab ich schon getestet.
Hatte zu der Zeit nur noch keine Kinder die meinen Pullover dann tragen konnten. :pfeif:

Grüße Rati
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Re: Gestricktes "dicht" machen?

#5

Beitrag von Reisende » Fr 18. Sep 2015, 11:24

winddichter: innen futter einnähen.
regenabweisend: außen mit lanolin nachfetten
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Gestricktes "dicht" machen?

#6

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 18. Sep 2015, 11:33

Yepp, geht beides - entweder ein winddichtes Futter einnähen, oder anständig bis auf Lodendichte filzen. Ich hab schon mal probeweise ein Musterstück mit dem Gummihammer und Lauge bearbeitet - schrumpfte ganz gewaltig, war aber hinterher dicht gegen Wasser & Wind.
Nur ist das halt keine Lösung dafür, wenn das Strickdings ja schon fertig ist- da würde ich dann doch lieber ne Membran einnähen/einbügeln.
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Re: Gestricktes "dicht" machen?

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 18. Sep 2015, 11:36

Nachtrag: Nadelstärke 8? Strickst du eine Rüstung? ;)
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Re: Gestricktes "dicht" machen?

#8

Beitrag von Landfrau » Fr 18. Sep 2015, 17:58

Hmm, danke soweit.

Das "Dings" geht der Vollendung entgegen und es wird zwar keine Rüstung, aber ein "Überfell" für mich.
Hatte schon mal so ein Dings, vor fast 30 Jahren und habe es geliebt.
Da unser Haus ja nur teilweise heizbar ist, eine sinnige Sache, denke ich.

Diese Techniken, bei denen das Gestrick schrumpft, sind das die einzigen?
Etwas einnähen behagt mir nicht, die Kombination Wolle und Baumwollhemd drunter ist mir angenehm und soll beibehalten werden.

In meinen Teeniejahren hatte ich rinen Poncho aus einem der damals verbreiteten Dritteweltläden.
Der war außen angerauht bzw. Fasern aus dem Gestrick gezogen, vermutlich mit ner kardenähnlichen Bürste.
Dadurch hatten die Fasern außen eine "Richtung" nämlich nach unten für den Regen und bildeten eine Art zweite Schicht über dem eigentlichen Gestrick.

geht das auch mit Schafwolle?

Aleikum selam!

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Re: Gestricktes "dicht" machen?

#9

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 18. Sep 2015, 21:51

Meine Lösung für sowas ist komplette Angora-Unterwäsche, plus Woll-Kleidung, und Kunstfasermembran. Ohne Baumwolle - die macht nur naß und kalt, sobald man sich nicht mehr bewegt.
Wenn ich draußen in Kälte was machen muß, wo es windig ist, kommt IMMER ein Leibchen aus winddichter Membran über die unterste Schicht - zwingend.
Der Unterschied ist enorm - da müßte man doppelt Loden tragen, um diesen Effekt zu bekommen.
SV Hardcore in allen Ehren, aber ab und zu darf man doch mal ne neumoderne Lösung wählen.
Ich hab das Windstopper-Zeugs sogar in Handschuhen und den Mützen, und der Mann hat einen Schal damit, und ich geb es nicht mehr her.
Ich bin aber Weichei - nach 15 Jahren ohne Heizung außer in den Büros und dem Bad mit Flaschengas weiß ich, wie ich mich im Winter anziehen muß, ohne krank zu werden.
Und da gehört Windstopper dazu.
Und in meinem Bett hab ich ein elektrisches Wärmeunterbett, was die drei anderen Schichten schön warm macht (Wolldecke, Llamasteppbett,Alpakadecke) plus Angora-Bett-Socken.)
Das funktioniert dann auch bis zu minus 25°C - (aber dann wird das Aufstehen echt schwer.... :engel: )

Für LF: ich würde dir wirklich empfehlen, das einfach mal auszuprobieren mit dem Windstopper für draußen.
Für innen dann einfach mehr Schichten anziehen,je nach Temperatur.
Es bringt viel, viel mehr, 3 oder mehr ganz hauchdünne Wollschichten zu tragen, als ein großes und schweres Teil. Da schlägt dann die Physik zu - die Luftschichten zwischen den dünnen Teilen wärmen sich schnell auf, aber ein großes massives Teil braucht ewig zum Warmwerden durch Körperwärme.
Das ist z.B. der Grund, warum man aus Wensleydale die fragilen Schals macht, und keine schweren Pullover - die Wolle ist einfach zu schwer/dicht in der Substanz, und genau daher kommt dann eben auch der Lüster dieser Wolle.
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Re: Gestricktes "dicht" machen?

#10

Beitrag von Landfrau » Mo 21. Sep 2015, 11:05

Sabine, danke, mir ist das alles durchaus klar.

Mir ging es hier um Techniken der Nachbearbeitung von Gestricktem, als neugieriger Mensch probier ich gerne etwas aus.

Gruß, Landfrau
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