Pflanzenfarben - Pflanzenfärben
Re: Pflanzen zur Wollefärbung
Habe mit grünen Walnüssen gefärbt.
Einfach die grünen Nüsse klein schneiden, mit Wasser und der Wolle an einen sonnigen Platz in den Garten stellen.
Die Wolle hat etwa zwei Wochen gestanden, hin und wieder habe ich umgerührt.
Es gab ein dunKles Braun,hatte mir helleres Braun oder Oliv gewünscht.
Mit Möhrenkraut habe ich vor etwa 20 Jahren gefärbt gab auch Gelb,mit Behandlung mit Eisensulfat kriegt man noch, laut Buch, Moosgrün.
Habe schon ewig das Buch: Farben aus der Natur von Feddersen- Fieler.
Gruß Bärbel
Einfach die grünen Nüsse klein schneiden, mit Wasser und der Wolle an einen sonnigen Platz in den Garten stellen.
Die Wolle hat etwa zwei Wochen gestanden, hin und wieder habe ich umgerührt.
Es gab ein dunKles Braun,hatte mir helleres Braun oder Oliv gewünscht.
Mit Möhrenkraut habe ich vor etwa 20 Jahren gefärbt gab auch Gelb,mit Behandlung mit Eisensulfat kriegt man noch, laut Buch, Moosgrün.
Habe schon ewig das Buch: Farben aus der Natur von Feddersen- Fieler.
Gruß Bärbel
- Waldläuferin
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Re: Pflanzen zur Wollefärbung
sakrosankter Löwenzahn...
ich hab beim Little Joe um die Ecke gesammelt, dort mehr Löwenzahn als Bienenvölker (leider...).
Löwenzahn boomt wegen der aktuellen Gepflogenheiten der Landwirte, wann sie die Wiesen mähen.
Außerdem halte ich mich an die Regel, nur eine von zehn zu nehmen. Das ist zwar beim Sammeln schwer, aber es fühlt sich gut an, wenn man später nicht bemerkt, dass hier geerntet wurde. zB wo ich Holunderblüten entnehme nach dieser Regel, finde ich im Herbst auch noch reife Beeren in Fülle, davon wieder nur jede 10. Dolde - bleibt genug für die Vögel.
LG
Waldläuferin
ich hab beim Little Joe um die Ecke gesammelt, dort mehr Löwenzahn als Bienenvölker (leider...).
Löwenzahn boomt wegen der aktuellen Gepflogenheiten der Landwirte, wann sie die Wiesen mähen.
Außerdem halte ich mich an die Regel, nur eine von zehn zu nehmen. Das ist zwar beim Sammeln schwer, aber es fühlt sich gut an, wenn man später nicht bemerkt, dass hier geerntet wurde. zB wo ich Holunderblüten entnehme nach dieser Regel, finde ich im Herbst auch noch reife Beeren in Fülle, davon wieder nur jede 10. Dolde - bleibt genug für die Vögel.
LG
Waldläuferin
Fertig ist besser als perfekt.
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Re: Pflanzen zur Wollefärbung
hm - nun habe ich Schilfblüten gesammelt und probiere das mal aus.
Allerdings: wie beizt Ihr? Hat hier schon mal jemand mit Urin gebeizt? Sollte doch gehen, oder? Und ist quasi ein "nachwachsender Rohstoff" und überaus selbstversorgerisch, was man von all den Metallsalzbeizen ja nicht gerade behaupten kann....
lg, zaches
PS: Kennt Ihr das Buch: Eco Colour: Botanical Dyes for Beautiful Textiles von India Flint ??? Tolle Sachen sind da drin.
Allerdings: wie beizt Ihr? Hat hier schon mal jemand mit Urin gebeizt? Sollte doch gehen, oder? Und ist quasi ein "nachwachsender Rohstoff" und überaus selbstversorgerisch, was man von all den Metallsalzbeizen ja nicht gerade behaupten kann....
lg, zaches
PS: Kennt Ihr das Buch: Eco Colour: Botanical Dyes for Beautiful Textiles von India Flint ??? Tolle Sachen sind da drin.
Re: Pflanzen zur Wollefärbung
Öhm....
Ja, anno dunnemals (Ende der 70er) gab es mal einen Versuch zu einer echten Indigo-Färbung - NEVER EVER AGAIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Für 1kg Baumwollstoff (was bei Jeans nicht wirklich viel ist, metermäßig) brauchst du etwa 10 Liter VERGORENEN Urin, der dann auch noch heißgemacht werden muß.
Es verstinkt ganze Dörfer, ist aber faszinierend zuzusehen, wie aus gelbgefärbtem Stoff sofort blau wird, nachdem er aus dem Kübel an die Luft kommt, und auf der Leine hängt.
Aber allein das Sammeln und Vergären ist echt schon eine Zumutung für die ganze Umgebung - Gülle ist nix dagegen...
Ein stink- und schwermetallfreier Ersatz wäre eine Hydrosulfitküpe, da müßte ich das Rezept aber erst googeln...
Ah, gefunden, zusammen mit vielen anderen Rezepten in der Schweiz: http://www.glauserweb.ch/pflanzenfaerbung.htm
Ja, anno dunnemals (Ende der 70er) gab es mal einen Versuch zu einer echten Indigo-Färbung - NEVER EVER AGAIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Für 1kg Baumwollstoff (was bei Jeans nicht wirklich viel ist, metermäßig) brauchst du etwa 10 Liter VERGORENEN Urin, der dann auch noch heißgemacht werden muß.
Es verstinkt ganze Dörfer, ist aber faszinierend zuzusehen, wie aus gelbgefärbtem Stoff sofort blau wird, nachdem er aus dem Kübel an die Luft kommt, und auf der Leine hängt.
Aber allein das Sammeln und Vergären ist echt schon eine Zumutung für die ganze Umgebung - Gülle ist nix dagegen...
Ein stink- und schwermetallfreier Ersatz wäre eine Hydrosulfitküpe, da müßte ich das Rezept aber erst googeln...
Ah, gefunden, zusammen mit vielen anderen Rezepten in der Schweiz: http://www.glauserweb.ch/pflanzenfaerbung.htm
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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Re: Pflanzen zur Wollefärbung
.........also einfach Wolle in den Nachtopf und 2-3 Nächte drauf pinkeln tut es nicht???
Und wie soll ich denn "vergorenen" Urin herstellen? Einfach stehen lassen, den Pinkelpott? Oder muss ich dann schon viel "gegorenes" zu mir nehmen, damit das was wird????
Och menno - das wäre doch soooo einfach gewesen, grummel...
lg, zaches
Und wie soll ich denn "vergorenen" Urin herstellen? Einfach stehen lassen, den Pinkelpott? Oder muss ich dann schon viel "gegorenes" zu mir nehmen, damit das was wird????
Och menno - das wäre doch soooo einfach gewesen, grummel...
lg, zaches
Re: Pflanzen zur Wollefärbung
Eine Freundin von mir schwärmt vom Färben mit Zwiebelschalen (muss man allerdings schon etwas länger sammeln, um auf größere mengen zu kommen...) und Mohrrübenkraut.
Viele Grüße, Anya
Re: Pflanzen zur Wollefärbung
hallo, zaches,
ganz so einfach ist es leider nicht, lies mal hier:http://www.schoenefarben.de/blog/files/tag-indigo.html
ganz so einfach ist es leider nicht, lies mal hier:http://www.schoenefarben.de/blog/files/tag-indigo.html
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- emil17
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Re: Pflanzengefärbte Wolle
Zu den Beizen kann ich was sagen, was die Umweltproblematik betrifft.
Chromat ist problematisch, giftig, krebserregend, erzeugt Allergien. Bitte nicht verwenden, oder dann die Restbeize als Chemiemüll entsorgen.
Die anderen Metalle sollten in den hier diskutierten Mengen verhältnismässig unproblematisch sein. Wichtig beim Verwerfen der Restbeizen ist, dass sie durch Zugabe von Kalk oder Essig oder ähnlichem neutral gestellt werden, weil stark saure oder basische Abwässer wiederum ein Problem sind.
Eisen ist tonnenweise in allen Böden enthalten, Sulfat in Form von Gips; es ist zudem auch ein Pflanzennährstoff.
Zinkverbindungen werden regelmässig von Wellblechdächern und anderen verzinkten Metallkonstruktionen abgewaschen, sie sind auch im Trinkwasser enthalten, das durch verzinkte Rohre geflossen ist. Zink ist in geringen Mengen ein erforderliches Spurenelement für Pflanze, Tier und Mensch, in Industrieländern heute allgegenwärtig.
Kupferverbindungen sind ebenfalls essentiell. Regenwasser von Dächern mit kupfernen Dachrinnen enthält reichlich Kupfer. Ein Problem ist es in Böden, wo regelmässig Kupfer gegen Pilzkrankheiten gespritzt wird (Weinbau, Kartoffeläcker). Es wird allerdings in Böden durch Komplexbildung an Huminsäuren weitgehend entgiftet.
Chromat ist problematisch, giftig, krebserregend, erzeugt Allergien. Bitte nicht verwenden, oder dann die Restbeize als Chemiemüll entsorgen.
Die anderen Metalle sollten in den hier diskutierten Mengen verhältnismässig unproblematisch sein. Wichtig beim Verwerfen der Restbeizen ist, dass sie durch Zugabe von Kalk oder Essig oder ähnlichem neutral gestellt werden, weil stark saure oder basische Abwässer wiederum ein Problem sind.
Eisen ist tonnenweise in allen Böden enthalten, Sulfat in Form von Gips; es ist zudem auch ein Pflanzennährstoff.
Zinkverbindungen werden regelmässig von Wellblechdächern und anderen verzinkten Metallkonstruktionen abgewaschen, sie sind auch im Trinkwasser enthalten, das durch verzinkte Rohre geflossen ist. Zink ist in geringen Mengen ein erforderliches Spurenelement für Pflanze, Tier und Mensch, in Industrieländern heute allgegenwärtig.
Kupferverbindungen sind ebenfalls essentiell. Regenwasser von Dächern mit kupfernen Dachrinnen enthält reichlich Kupfer. Ein Problem ist es in Böden, wo regelmässig Kupfer gegen Pilzkrankheiten gespritzt wird (Weinbau, Kartoffeläcker). Es wird allerdings in Böden durch Komplexbildung an Huminsäuren weitgehend entgiftet.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Pflanzengefärbte Wolle
hallo, Emil,
sorry, "tin" ist Zinn, nicht Zink....und eher auch problematisch, soweit ich weiß.
sorry, "tin" ist Zinn, nicht Zink....und eher auch problematisch, soweit ich weiß.
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- emil17
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Re: Pflanzengefärbte Wolle
Ja, hab mich verlesen ...
Zinn in metallischer Form ist ungiftig (wird z.B. als Schutzbelag für das Innere von Konservendosen verwendet, in bleifreier Legierung zum Weichlöten von Wasserleitungen sowie für das bekannte Zinngeschirr) und die anorganischen Verbindungen sind auch eher unproblematisch. Giftig sind zinnorganische Verbindungen (leider für Holzschutzmittel immer noch zugelassen), aber diese sind wohl in Farbbeizen nicht enthalten?
Allgemein, wenn man sich auf Eisen- und Aluminiumverbindungen beschränken könnte (Alaun), dann wäre das fürs Ökogewissen gut.
Und bitte in Bezug setzen zu anderen Alltagsgegenständen - Das Hartgeld im Geldbeutel ist eine zuverlässige Quelle von Kupfer und Nickel und in jedem Handy ist so etwa das halbe Periodensystem drin ...
Zinn in metallischer Form ist ungiftig (wird z.B. als Schutzbelag für das Innere von Konservendosen verwendet, in bleifreier Legierung zum Weichlöten von Wasserleitungen sowie für das bekannte Zinngeschirr) und die anorganischen Verbindungen sind auch eher unproblematisch. Giftig sind zinnorganische Verbindungen (leider für Holzschutzmittel immer noch zugelassen), aber diese sind wohl in Farbbeizen nicht enthalten?
Allgemein, wenn man sich auf Eisen- und Aluminiumverbindungen beschränken könnte (Alaun), dann wäre das fürs Ökogewissen gut.
Und bitte in Bezug setzen zu anderen Alltagsgegenständen - Das Hartgeld im Geldbeutel ist eine zuverlässige Quelle von Kupfer und Nickel und in jedem Handy ist so etwa das halbe Periodensystem drin ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.