Elektrofahrrad?

strega
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Re: Elektrofahrrad?

#71

Beitrag von strega » Do 19. Okt 2017, 19:43

dachte immer das wär nur in Italien so, dass viele Jogger gesehen werden wollen, weil sie halt bella figura machen wollen, sowohl mit ihrem Superbody oder mit den Superklamotten...
vielleicht rückt Europa ja auch diesbezüglich zusammen :mrgreen:

ich verstehs auch net, ich geh ans Meer oder in den tiefsten Wald zum rennen....
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Renysol
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Re: Elektrofahrrad?

#72

Beitrag von Renysol » Do 19. Okt 2017, 20:18

Hier fahren inzwischen auch die ganz harten Mountainbiker mit E-Bike durch die Wälder. Scheint wohl gut zu funktionieren, und die wissen auch, wie man das Tempolimit ausschaltet.

Ich habe entsprechend meiner Vorliebe für Minimallösungen seit Monaten ein elektrisches Einrad und bin zufrieden damit. Da nix dran ist, kann auch nix kaputtgehen.

Dass es was für die Umwelt bringt, bezweifle ich, da der Strom mit Kohle oder Atom erzeugt werden muss.

Aber die Dinger werden sich durchsetzen, sind in anderen Ländern in Massen auf den Straßen: https://www.youtube.com/watch?v=JhjSwg1q1XY

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Re: Elektrofahrrad?

#73

Beitrag von emil17 » Fr 20. Okt 2017, 08:45

Hier folgende Probleme:
Downhillbiker mähen Wanderer um
Biker schliessen die Zauntüren nicht, wenn sie durch sind (müsste man ja nochmal anhalten und absteigen)
Downhillbiker schneiden Viehzäune durch, weil die beim Querfeldfahren stören

Downhillbiken ist ein beliebter Sport, man lässt sich mit der Bahn auf einen Berg bringen und fährt dann irgendwo wieder runter, gerne auf schmalen Wanderwegen. Mit etwas Rücksicht (der Biker ist an unübersichtliche Stellen bremsbereit und fährt nicht zu schnell, der Wanderer lässt die vorbei) geht das problemlos, aber wenn die einfach runterheizen ...

E-Biker rammen oft Fussgänger, weil sie schnell sind und die Fussgänger sie nicht hören, wenn sie von hinten kommen. Da müsste man eben wie beim Auto vorsichtig vorbei, wenn man sieht, dass die zerstreut sind. Besonders toll sind Fussgänger mit Kopfhörern, die während dem Gehen mit dem Handy rummachen (bzw. beim Handy fummeln auch noch herumgehen). Wenn dann der Autofahrer oder E-Biker auch gerade telefoniert (was er eigentlich auch nicht darf) ...

Beim Fahrrad fahren braucht man sowieso einen Schutzengel. Häufige Unfallursache: Auto überholt Radfahrer in Rechtskurve (statt vom Gas zu gehen und erst zu überholen, nachdem die Stasse für ihn einsehbar ist). Da ist zwar eine Sicherheitslinie, die hat aber nix zu bedeuten. Nun kommt frecherweise einer entgegen. Also zieht man nach rechts - war da ein Radfahrer?
Das ist auch dann nicht lustig, wenn man der Gegenverkehr ist.
Meiner Meinung nach sollten Leute, die kriminell und andere gefährdend überholen, beim ersten Mal mindestens ein Jahr den Schein abgeben müssen. Nur werden die viel zu selten erwischt.

Die Unfallberichte beschönigen: "ist aus unbekannten Gründen von der Strasse abgekommen", "verlor wegen Laub auf der Fahrbahn die Herrschaft über das Fahrzeug"; auf deutsch: zu schnell gefahren

Über Motorradfahrer schreibe ich lieber nix, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Sicherheitslinien und dergleichen sind wegen den anderen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Elektrofahrrad?

#74

Beitrag von Olaf » Fr 20. Okt 2017, 09:56

Aber die Dinger werden sich durchsetzen, sind in anderen Ländern in Massen auf den Straßen: https://www.youtube.com/watch?v=JhjSwg1q1XY
Naja, aber auch nur in der Stadt. Trotzdem, ich find all diese Konstruktionen faszinieren, schon wegen der Steuerung :daumen:
Und das Einrad, so Rad mit Sattel, wie man es kennt, nur mit E-Unterstützung? Wo lassen die den Akku?

Die Ökobilanz scheint mir auch zweifelhaft, oder anders, erst mal Geld:
Ich hab genau vorhin 1300 km weg. Ich meine leichte "Abnutzungserscheinungen" vom Akku zu bemerken, geschätzt nach etwa 45 Ladezyklen, vielleicht irre ich mich. Benzin gespart hab ich also bislang ca. 100l, sagen wir 130 Euro, die Stromkosten kann man vermutlich in Skat drücken. Neuer Akku kost 370 glaub ich, muss ich also noch weitere 2 Jahre fahren und hoffen, dass der Akku so lange hält. Die 900 Tacken fürs Fahrrad krieg ich so nie rein, allerdings sparen wir uns tatsächlich ein 2. (also ok, Oldtimer mitgezählt eben ein 3.) Auto. Und damit sieht die Bilanz natürlich entschieden besser aus.
Gestern im Radio (dem an meinem Fahrrad, leider ist die Strasse so laut, dass ich manchmal nur Bruckstücke verstehe, mit Kopfhören mag ich aber auch nicht fahren), hatten sie das Thema auch mal wieder:
Ein Problem sind offenbar ja die seltenen Metalle, wo die Weltproduktion für einen eventuellen Boom gar nicht in der Lage ist, die bereitzustellen. Zumal zumeist in Afrika unter extrem zweifelhaften Bedingungen ausgegraben und mit viel Sauerei veredelt.
Da hab ich dann auch überlegt, an vertretbarsten sind eindeutig die leichten Fahrzeuge. Bei Autos kann man schon Zweifel kriegen, wenn man da 900 kg (ich mach mal glatte Zahlen) Fahrzeug bewegen muss für 90 kg Fahrer, mein Fahrrad (es ist hundeschwer) vielleicht 45 kg oder Renysols Einrad von, keine Ahnung, 4,5 kg?
Für mich zählt aber im Wesentlichen, dass ich nach einem Jahr gemächlichen Pedalec fahren körperlich trotzdem besser drauf bin: Gärtnern hin und her, schnell bewegen tu ich zumindest mich dabei nicht, immer schön Ruhepuls. :mrgreen: Holzhacken macht der Spalter, könnte mein Rücken nicht ab. Sport ist mir zuwider, es fehlt mir auch an jeglichem Ergeiz. Zeit zu verschenken, um sinnlos in der Gegend rumzufahren hab ich auch nicht. So scheint es mir der optimal Kompromiss, für mich, bisschen Nutzen, bisschen Bewegung ;)
LG
Olaf
Edit: Mit einigen ev. Rundungsfehlern, Schätzungen hab ich 3,15 Euro Strom verbraucht.
.
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Re: Elektrofahrrad?

#75

Beitrag von Specki » Fr 20. Okt 2017, 11:28

Ich sag auch mal kurz was dazu.
Diese Einräder halte ich für eine reine Modeerscheinung.
Wie schnell fahren die denn? Sind doch auch net wirklich schneller als Laufen und langsames Fahrrad fahren. Also wozu braucht man sowas, außer weil es hip ist oder lustig?
Auch die Reichweite dürfte sehr gering sein, bei der kleinen Baugröße und somit kleinem Akku.
Bezüglich der Elektrofahrräder hab ich auch gemischte Gefühle.
Die sind für ältere Menschen bestimmt ganz gut, damit die sich etwas bewegen und kürzere Strecken auch ohne Auto zurücklegen können. Aber warum ein Junger (ich sag jetzt einfach mal bis ca. 45 bis 50 Jahre) Mensch, der Gesund ist, so ein Elektrofahrrad braucht erschließt sich mir nicht. Also ja, man ist damit etwas schneller, aber das wars dann auch schon an Vorteilen.
Es kostet viel Geld, benötigt Strom und hat teure, auf Kosten der Umwelt hergestellte Akkus. Dabei könnte man kurze Strecken, je nach Fitness 20 bis 40 km, genauso gut auf nem normalen Fahrrad zurücklegen. Das würde vielen sogar gut tun bezüglich körperlicher Fitness und Körpergewicht.

Also, ich verstehe schon, wieso manche diese Elektrofahrräder so toll finden, das Fahren ist einfach entspannter, man ist nen tick schneller etc. Aber nachvollziehen kann ich die Entscheidung zu so einem Teil eben oftmals nicht.
Mein Nachbar, ca. 45 Jahre, hat seit ein paar Wochen nun auch eins. Er fährt damit nur zum Spaß seine touren auf Radwegen und Wald. Aus meiner Sicht wäre der Spaßfaktor kaum gemildert, dafür der Fitness und Kostenfaktor deutlich besser, wenn er das mit normalem Fahrrad machen würde.
Aber das ist nur meine Sichtweise ^^

Gruß
Specki

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Re: Elektrofahrrad?

#76

Beitrag von Olaf » Fr 20. Okt 2017, 12:15

Gut, ich bin raus aus Deiner Altergruppe, ich darf das also :lol:
Ich bin einfach ne faule Sau mit ausgeprägtem Spieltrieb, ich bin vorher mind. 10 Jahre nicht Fahrrad gefahren, und nun mach ichs wieder.
Stromverbrauch, ja...
Ich hab noch weiter gerechnet, ich habe ca. 9 W/km an Strom verbraucht :mrgreen: . Also einen viertel Cent. Das ist es mir den Spass wert und zeigt, dass ich ein paar Watt wohl auch selbst beigesteuert habe.
Und Dein Nachbar? Scheint auch mehr Spass zu haben, was solls.
Fakt ist, seit es die pedlecs gibt fahren wieder mehr Menschen Fahrrad, und eben auch ältere. Im Umkehrschluss weniger Autos. Das ist doch zu begrüßen.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
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Re: Elektrofahrrad?

#77

Beitrag von Specki » Fr 20. Okt 2017, 12:56

Klar, die älteren nehme ich ja außen vor.
Und den Spaß Faktor kann ich (zu nem geringen Teil) auch nachvollziehen.
Aber ökologisch bringt das halt nix. Und ich glaube nicht, dass soviel weniger Auto gefahren wird. Also bestimmt nicht soviel weniger, dass in der Umweltbilanz sich das Fahrrad lohnt.
Die meisten fahren damit ja nur spazieren. Wer holt sich denn nen Hänger um damit auch „Nutzfahrten“ machen zu können?

Ich hab ein Mountainbike. An das hab ich Schutzblech und Straßenausstattung angebracht. Es hat zwei Anhängerkupplungen und ne Vorrichtung für nen Kindersitz. Eine für den Kinderanhänger, eine für einen Lastenanhänger. Ca. 85 % aller Fahrten im Umkreis von 15 km mach ich mit dem Fahrrad. Ich kanns Kind mitnehmen um Freunde zu besuchen oder zum Spielplatz zu fahren. Ich kann alle Einkäufe mit Kind und Anhänger erledigen. Und ich kann auch einfach so durch den Wald Heizen wenn mir danach ist. Wenn mein Auto in die 15 km entfernte Werkstatt muss, dann schmeiß ich mein Rad hinten rein, liefer das Auto ab und fahr mit dem Rad nach Hause, abgeholt wird das Auto auch so.

Aber der großteil der „Zielgruppe“ der Elektrofahrräder würde sowas alles nicht machen.
Deshalb ist es eher ein „Spaßgerät“ ohne wirklichen ökologischen Nutzen. (In den meisten Fällen, natürlich nicht bei allen)

Irgendjemand hat hier kürzlich geschrieben, er hat nen 10 km Arbeitsweg und will sich dafür ein Elektrorad holen. Das verstehe ich z.B. nicht. 10 km sind doch super zum fahren mit nem normalen Fahrrad. Dafür braucht man doch kein E-Bike. Den Vorteil darin sehe ich nicht. Ich wär froh, wenn ich nen 10 km Arbeitsweg hätte. Meiner ist leider 45 km. Das ist mir dann zuviel fürs Fahrrad, alleine schon wegen der Zeit. Deswegen muss die DB herhalten…

Gruß
Specki

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Re: Elektrofahrrad?

#78

Beitrag von Lehrling » Fr 20. Okt 2017, 13:11

heute steht in der Zeitung, in der 20km entfernten Stadt ist ein E-Bikefahrer von hier aus dem Ort auf dem Fahrradweg übersehen und angefahren worden. Ob er einen Helm aufhatte steht nicht dabei, wie schnell sein Bike fahren darf auch nicht. Da er auf dem Fahrradweg unterwegs war könnte die Autofahrerin sein Tempo unterschätzt haben.
Aber da stand dann auch: ein E-bike das bis 45 km/h fahren darf nennt sich wohl S-E-bike, braucht Versicherung, Kennzeichen, hat Helmpflicht und darf eben nicht mehr auf den Fahrradweg. Ob das alle Fahrradhändler ganz eindringlich verkünden bzw. die Käufer geneigt sind das zu hören?

und ich muß schon schmunzeln wenn ich lese, daß man mit einem Pedelec oder E-bike ja viel weitere Touren machen kann als mit einem Fahrrad. Ist es nicht genau das, was die Arbeit oft in Streß umschlagen läßt: immer mehr, weiter, höher....

liebe Grüße
Lehrling
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...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...

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Re: Elektrofahrrad?

#79

Beitrag von Olaf » Fr 20. Okt 2017, 13:51

Na, spätestens wenn man Versicherung bezahlen muss ist auch bei der primitivsten und wohlwollensten Milchmädchenrechnung der finanzielle Vorteil hinüber. Ich hab hier etliche Kollegen, die kommen im Sommer mit (Benzin-)Moped zur Arbeit, "weil sie soviel Benzin dann sparen", einer mit Elektromoped. Also sieht aus wien normaler Roller und fährt 45, eben mit Strom (Reichweite übrigens albern). Ich hab denen vorgerechnet, wie viel hundert km sie im Sommer Moped fahren müssten, um wenigstens die Versicherung wieder rein zu kriegen, das Auto ist ja in der Zeit nicht abgemeldet. Ich finde immer, man sollte da ehrlich sein bzw. sich das nicht schön reden. Wen da einer sagt: "Find Mopedfahren geil!" ist das ok für mich. Und die S-bikes kosten das gleiche wien Moped, inzwischen glaub ich über 60 fürs Jahr.
Ich hab auch gelesen, dass sie in Berlin einen S-bike-Fahrer stoppen wollten. Aber der hatte seine Karre auch noch gepimpt, sie mussten eine Motorradstreife dazurufen, um den zu kriegen. Wenn ich das jetzt lustig finde, mach ich mich hier vermutlich unbeliebt :rot:
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Re: Elektrofahrrad?

#80

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 20. Okt 2017, 14:06

@Olaf,
jede Zeit hat ihre motorische Fortbewegung. Mit 15 bin ich auch mit dem Mofa gefahren, weiß nicht, ob es die heute noch gibt.
Eine Vespa würde mir auch gefallen- und das E-Bike sehe ich als meinen persönlichen Luxus an- keine Berge mehr hochzuschinden, welch ein Glück.
Ersparen tu ich mir eigentlich nix- ich fahre in meiner Freizeit oder zum Einkaufen, aber es ist meine grösste Freude mit dem Rad 50 oder mehr Kilometer zu fahren, ohne dass mir die Zunge raushängt. :)

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