Zwangsmischer

berti071

Zwangsmischer

#1

Beitrag von berti071 » Mi 20. Jul 2011, 22:24

Moinsen

Ich möchte in die Lehmproduktion einsteigen :pfeif:

Naja, jedenfalls Fast.
Ich habe in naher Zukunft einiges an Lehm zu verarbeiten und suche daher nach preiswerten Bastelmöglichkeiten für einen Zwangsmischer.

Die Kinder gehen dieses WE in die Ferne, Ausbildung, die kann ich nicht mehr Zwingen. Meine Hunde schaffen das nicht und Frauchen ..., traue ich mich nicht zu Fragen :lol:

lg

Nils

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10835
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Zwangsmischer

#2

Beitrag von emil17 » So 24. Jul 2011, 10:55

Suche eine gebrauchte gewerbliche (!) Teigknetmaschine
Man kann den eingesumpften und grob gereinigten Lehm auch durch einen Fleischwolf ohne Siebaufsatz drehen.
Wenn Du einen Freifall-Betonmischer nimmst (die mit der kippbaren Trommel) musst Du eine Eisenkonstruktion mit einem Arm zusammenschweissen, der in die Trommel eingreift, weil sich sonst das ganze Zeug mitdreht.
Sehr gut geht es, wenn man viel Zeit hat, den Lehm grobschollig draussen auf einem befestigten Platz oder einer Plane über den Winter herumliegen und wiederholt durchfrieren zu lassen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

berti071

Re: Zwangsmischer

#3

Beitrag von berti071 » Sa 30. Jul 2011, 10:23

Moin emil

Teigknetmaschine hatte ich auch schon im Hinterkopf, aber die Preise für Gebrauchtgeräte würden einen Handmischer in Neu ermöglichen ;-(

Ich werde mal mit einem Ölfass und meiner Gartenfräse experimentieren, oder einen Bereich im Garten nutzen und die Fräse im Kreis laufen lassen...

Auf dem Flohmarkt habe ich mir letztes Wochenende einen großen Fleischwolf angeschafft, der hatte sogar schon ein Riemenrad von einer Nähmaschine dran (ich mag meine Ossis :lol: ), jetzt brauche ich nur noch den Anlasser meiner Singer zu montieren..., sollte ja gehen.

Ohne Siebscheibe, versteh ich, soll ich die Messersterne auch weglassen? Also nur die Schneckenwelle laufen lassen?

Wenn ich es am Wochenende schaffe werd ich mir mal nen Knettisch zusammenbauen und die Lehmprobe durchlaufen lassen....

Betonmischer, man, den brauch ich ja auch noch ;-)

Wenn das mit dem Notar noch weiter so geht liegt der Lehm sowieso noch nen Winter draussen :ohm:

lg

Nils

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10835
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Zwangsmischer

#4

Beitrag von emil17 » Sa 30. Jul 2011, 22:45

Musst Du halt alles ausprobieren, nicht alle Fleischwölfe und nicht alle Lehmsorten sind genau gleich.
Anlassermotoren haben meist nur eine sehr kleine ED, d.h. wenn Du das Ding im Dauerbetrieb arbeiten lässt, raucht es vermutlich ab.
Bei Lehm immer Sollbruchstellen, Rutschkupplungen und nachgiebige Teile einbauen, sonst ist bei jedem Steinchen etwas kaputt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Zwangsmischer

#5

Beitrag von luitpold » Sa 30. Jul 2011, 23:25

berti071 hat geschrieben:Ich möchte in die Lehmproduktion einsteigen : pfeif:
:eek:
was ist eine lehmproduktion???
was willst du da eigentlich womit mischen??? :hmm:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

berti071

Re: Zwangsmischer

#6

Beitrag von berti071 » So 31. Jul 2011, 14:59

Moinsen

@emil

Anlasser heissen auch die Motoren von den Nähmaschinen. Ich habe hier noch einen 3PS Motor von einer Profi- Singer- Nähmaschine, die sollte ein paar Stunden durchhalten ;-)
Mit den Rutschkupplungen ist eine gute Idee, einige Steinchen hab ich schon gefunden.

Da sich das mit dem Notar noch hinzieht (Montag kann ich mir den Vertragsentwurf abholen) denke ich, das dieses Jahr nicht mehr viel mit Lehm passieren wird. Dachstuhl und Heizung sind da erstmal Wichtiger (sagt mein Frauchen).....

@ luitpold

Es gibt verschiedene Arten von Lehm bzw. Konsistenzen für die verschiedenen Verwendungszwecke. Dann kann man auch noch verschiedene Füllstoffe in den Lehm verbringen, entweder als Dämmstoff oder einfach als Art Monierung damit der Lehm beim Trocknen nicht reißt.

Im Großen ist es so das ich fertigen Baulehm für 200€ pro 1,2t kaufen kann, plus Transport. Bei mir in der Kieskuhle kann ich die Tonne für 2€ bekommen, plus 50€ Transport (dann aber gleich 5-8t).

Nur muß ich dann den Lehm selber Veredeln, so das er meinen Ansprüchen bzw. den Verwendungszwecken entspricht.

Und da es ein paar Tonnen werden können, wollte ich gerne einen Mischer dafür basteln. Alles mit Spaten oder einer Bohrmaschine und Quirl..., nööööee. ;-)

Gemischt werden eben Lehm, Ton, Kies (Sand), Stroh, Heu, Hanf.....etc.pp.

lg

>Nils

kaktus-farmer
Beiträge: 7
Registriert: So 23. Jul 2023, 21:04
Familienstand: verheiratet

Re: Zwangsmischer

#7

Beitrag von kaktus-farmer » So 23. Jul 2023, 21:10

Hi,
Was hast Du für Erfahrungen gemacht? Will im Haus auch einiges mit Lehm machen und wäre dankbar über Deine Erfahrungen.
Will mir unter anderem eine Lehm Fußbodenheizung basteln, da sehe ich nicht ein den vergoldeten Lehm aus der Apotheke zu kaufen, das kann ich mir leider auch nicht leisten... Hatte ein paar Ähnliche Gedanken wie Du.
Kann da sicher von deinen Erhahrungen profitieren

Gruß Thomas Weber

Benutzeravatar
Tscharlie
Beiträge: 649
Registriert: Do 27. Jan 2022, 08:45
Familienstand: verheiratet

Re: Zwangsmischer

#8

Beitrag von Tscharlie » Mo 24. Jul 2023, 05:47

Lehmprodukte sind schon sehr speziell.

Ich kenne einen Lehmhersteller, die Rezepte für die verschiedenen Anwendungen sind sehr schwierig zu ermitteln, da der Lehm je nach Grube sehr unterscheidlich sein kann.

Ich würde davon abraten. Denn Du weißt auch nicht welche "Lebewesen" Du Dir einhandelst.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10835
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Zwangsmischer

#9

Beitrag von emil17 » Mo 24. Jul 2023, 15:37

Da hab ich, lang ists her, die gegenteilige Erfahrung gemacht.
Lehmbau ist toll und man muss eigentlich gar nichts kaufen, hingegen etwas Zeit zum ausprobieren aufwenden.
Damals wohnte ich in einer Gegend, wo Lehm in jeder Baugrube zu finden war. Man muss ausprobieren, wieviel Zuschöag es braucht, damit man ihn noch verarbeiten kann und die Sache nachher hält und nicht reisst. Die oberste Bodenschicht ist ungeeignet. Meist macht man als Beginner den Lehm zu fett und zu nass an.
Trick: einen Teil Lehm ganz trocknen lassen und dann fein zerschlagen. Das kann man mit einem Betonstampfer oder auch mit einem Fäustel oder einem Rundholz nach Art der Reis- oder Hirsestampfer machen. Den Zuschlag oder die Magerung (Sägemehl, Stroh, altes Heu, was eben da ist und gefällt) gut einweichen und abtropfen oder auspressen. Die Mischung aus Lehm und vorgenässtem Zuschlag zu nass anmischen und gut durcharbeiten. Das geht mit einem Mörtelrührer oder in einer Mörtelmischtrommel, wenn man einige grosser Flusskiesel als Kullersteine zugibt. Man kann das bei warmem Wetter aber mit baren Füssen in einer Mörtelwanne machen - macht Spass! Dann durch Zugabe von trockenem Lehmpulver die richtige Steifheit einstellen. Wie die ist, muss man ausprobieren - bei Stampflehmbau recht trocken, beim Verstreichen einer Flechtwand oder beim Verputzen feuchter.
Luftkalk als Zuschlag macht die Sache etwas stabiler, aber man muss dann mit Handschuhen arbeiten, weil das Zeug stark ätzt.
Probleme mit "unerwünschten Lebewesen" aus dem Lehm gab es nie, hingegen ist es ein Problem, wenn die Zuschläge aus organischem Material zu schimmeln anfangen, weil die Sache wegen Regenwetter zu langsam trocknet. Hier kann ein Ventilator Abhilfe schaffen, der an den trocknenden Lehmputz bläst.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1883
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Zwangsmischer

#10

Beitrag von Dyrsian » Mo 24. Jul 2023, 20:11

Wir haben das mal mit bloßen Füßen gemischt, es waren immer wieder scharfkantige Steinchen im Lehm. War nicht so prall…

Antworten

Zurück zu „Geräte und Werkzeuge“