Kran zum Trockenmauern bauen

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emil17
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Kran zum Trockenmauern bauen

#1

Beitrag von emil17 » Mi 27. Apr 2011, 15:44

Mal wieder eine meiner Baustellen ...
Interressieren könnte die Hebevorrichtung für die Steine:
alte Gerüstböcke (vom Schrott)
Kantholz 8x12, 5 m lang, muss in der Mitte frei von groben Ästen und soll nicht drehwüchsig sein; ein langer H20-Schalungsträger wäre besser
Laufkatze: eine Lastrolle, ein geschweisstes U-Eisen mit Ringschraube für den Kettenflaschenzug in der Mitte, ein 1/2" Wasserrohr aus Stahl als Splint zum Montieren. Könnte man sich auch aus ein paar Abfällen Winkeleisen und den Rollen von einem alten Supermarkt-Einkaufswagen zusammenbasteln.
Kettenflaschenzug: irgend eine kleine Ausführung,z.B. hier
Anschlaggurt: die üblichen Zurrgurte vom Baumarkt
mauerkran.jpg
mauerkran.jpg (88.32 KiB) 6044 mal betrachtet
Wichtig sind folgende Dinge:
- die "Laufkatze", d.h. die Verfahrvorrichtung auf dem Balken, muss bei liegendem Balken montierbar sein, sonst muss man das Ding über das Balkenende stecken, was lästig ist
- die Anschlaggurte sollen keine Billigware sein! Dschungelware ist gefährlich, weil das Schloss gerne mal bricht. Es steht immer drauf, dass die Gurte nur zum Zurren, nicht zum Lasten heben verwendet werden sollen. Damit sichert sich der Hersteller ab. Andere Anschlagmittel, wie Eisenketten oder Endlosgurte, sind aber unpraktisch.
- Bei Steinen von 250 kg Gewicht ist es nicht lustig, wenn der Balken oder ein Gurt reisst oder ein Gerüstbock kippelig steht, also Eile mit Weile walten lassen.

Genial vom Gebrauchswert ist auch die im Bild ersichtliche Steinschubkarre, weil man die Steine draufwälzen kann. Sie eignet sich auch zum Herumfahren von Brennholz-Meterstücken und dergleichen. Früher waren sie in Gegenden, wo viel Trockenmauern gebaut wurden, viel in Gebrauch; es ist mir unbekannt, ob es noch einen Hersteller gibt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

kubistru

Re: Kran zum Trockenmauern bauen

#2

Beitrag von kubistru » Mi 27. Apr 2011, 23:14

Hallo Emil,

wie wäre es mit einem Minnibagger mit Greifer?
Wir sind nicht mehr im Mittelalter!

Gruß
Thomas

BernhardHeuvel
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Re: Kran zum Trockenmauern bauen

#3

Beitrag von BernhardHeuvel » Mi 27. Apr 2011, 23:34

Ironie an...

Genau, wir sind nicht mehr im Mittelalter. Und überhaupt - warum Trockenmauer? Nimm doch Beton. Schalung setzen, Fahrzeug kommen lassen und gießen. Für die Optik kannst Du im Baumarkt Trockenmauernachbildungen zum Aufkleben kaufen.

Ironie aus...

Danke für das Einstellen. Ich habe gerade ein ähnliches Projekt so gelöst - Schornstein fünf Meter über Dachkante gesetzt. Ich kann solche Tipps brauchen.

Viele Grüße
Bernhard

gmc
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Re: Kran zum Trockenmauern bauen

#4

Beitrag von gmc » Mi 27. Apr 2011, 23:47

Genial vom Gebrauchswert ist auch die im Bild ersichtliche Steinschubkarre, weil man die Steine draufwälzen kann. Sie eignet sich auch zum Herumfahren von Brennholz-Meterstücken und dergleichen. Früher waren sie in Gegenden, wo viel Trockenmauern gebaut wurden, viel in Gebrauch; es ist mir unbekannt, ob es noch einen Hersteller gibt.
Wir leben nicht mehr im Mittelalter; das ist wohl war. Aber, um eine Trockenmauer zu setzen, muß man nicht einen Minibagger Kaufen.
Diese Schubkarre trägt 500 kg und kostet ca. 115 €
Diese Schubkarre trägt 500 kg und kostet ca. 115 €
Schubkarre.jpg (13.22 KiB) 6005 mal betrachtet
Und ein weiterer Vorteil gegenüber der einrädrigen Schubkarre: Die Last verteilt sich auf deren zwei und wird deshalb weniger kippelig transportiert.

Die Laufkatzen-Hebevorrichtungskonstruktion gefällt mir! Zu Zurr- und Hebegurten; aber auch zu diversen Hebezeugen gibt es hier Infos.

Olaf
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Re: Kran zum Trockenmauern bauen

#5

Beitrag von Olaf » Do 28. Apr 2011, 07:57

Das ist doch ne gewöhnliche Sackkarre !?
Sollte man haben, aber das Ding bei Emil auf dem Foto hab ich so noch nie gesehen, mußte aber sofort an die noch rumliegenden Robinienstücken (Durchmesser so 70 und meinen Rücken denken.....)
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Kran zum Trockenmauern bauen

#6

Beitrag von emil17 » Do 28. Apr 2011, 21:09

Danke für die Tips.
Wir sind nicht mehr im Mittelalter ... aber einmal haben meine Baustellen meist keine Zufahrt, und ich leide, wenn ich den Landschaden sehe, den so ein Bagger anrichtet. Am Ort käme sowieso höchstens ein Schreitbagger (Menzi-Muck) in Frage.
Zum anderen, Lasten heben ist körperlich nicht besonders anstrengend. Selbst ein Motor-Lastkettenzug lohnt sich nicht.
Wenn man allerdings im Akkord Betonelemente versetzt oder Steinquader verlegt, die alle gleich sind, dann dürfte sich ein Bagger lohnen. Aber dabei geht das kreative Element des Bauens mit Naturstein verloren.
Die von mir hier vorgestellte Ausrüstung kostet vermutlich weniger als 300 Euro und braucht keinen Betriebsstoff und kaum Unterhalt.

Zum Sackkarren: Das funktioniert sehr gut, wenn das Gelände eben und befestigt ist. Am Hang oder auf holperigen Wegen ist eine Schubkarre besser. Man merkt sehr schnell, warum.
Wenn schon eine Sackkarre, dann ein Modell mit indirekt gelagerter gekröpfter Achse nehmen. Damit kann man auch über Treppen fahren und Löcher in der Fahrbahn werden ausgeglichen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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luitpold
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Re: Kran zum Trockenmauern bauen

#7

Beitrag von luitpold » Do 28. Apr 2011, 21:27

BernhardHeuvel hat geschrieben:Ironie an...

Ironie aus...
stand der technik ist bewehrte erde....

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Kran zum Trockenmauern bauen

#8

Beitrag von BernhardHeuvel » Do 28. Apr 2011, 22:28

Schon wieder ein Praxisbeitrag von Luitpold. Erstaunlich, was Du alles selbst machst. :pfeif:

Wo sind denn deine Bilder? Stand der Technik ist ne Handykamera, hochladen geht per USB-Kabel. Stand der Technik. Wo ist dein Projekt mal zu sehen? Jetzt sage nicht, Du kannst Dir keine Kamera leisten. Bei all dem Geld, daß Du durch Dämmung deines Hauses gespart hast... :aeh:

Also, lass' jucken und beglücke uns mal mit ein paar Bildern aus deinem Selbstversorgerleben. Das ist heutzutage Stnad der Technik.

Bernhard

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Re: Kran zum Trockenmauern bauen

#9

Beitrag von luitpold » Fr 29. Apr 2011, 20:30

BernhardHeuvel hat geschrieben: Schon wieder ein Praxisbeitrag .......
was du immer mit deiner praxis hast?
ich hab das nur reingesetzt weil betonstützbauwerke mit verblender ist der stand von vorvorgestern, so wie die summe deiner theorien. :holy:

die methode mit bewehrter erde halte ich für sehr energieeffizient umweltfreundlich und relativ leicht umsetzbar ohne riesenmengen an ressourcen zu verbraten.
ausserdem wollte ich darauf hinweisen weil diese methode des landschaftsbaues vermutlich noch nicht sooo bekannt sein wird.

mein steilhang hat 4%.
meine digi ist eine kleine LEICA.

lg
luitpold
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BernhardHeuvel
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Re: Kran zum Trockenmauern bauen

#10

Beitrag von BernhardHeuvel » Fr 29. Apr 2011, 22:47

Mit meiner Praxis habe ich nix. Mit deiner Praxis!

Deine Meinungen zum Thema xy interessiert mich nicht, sondern was Du jemals in die Tat umgesetzt hast. Meinungen sind wertlos ohne eigene Erfahrungen. Das nervt mich am Internet, daß es da nur noch Informationen und Meinungen gibt, aber kein Wissen (= angewandte Information).

Immer nur Luftnummern - mach mal was handfestes!

Bernhard

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