Der ÖPNV muss subventioniert werden, weil er einfach nicht kostendeckend betrieben werden kann. Hier im Ruhrgebiet - wo die ÖPNV Infrastruktur alles andere als optimal ist - sind die Preise trotz Subvention jetzt schon irrsinnig hoch. Das Montatsticket für den VRR um von Duisburg nach Dortmund zu fahren kostet jetzt schon - mit Subvention -
190,30€ im Monat! Wie gesagt, es ist im Ruhrgebiet nicht unüblich, in verschiedenen "Städten" zu arbeiten, im Grunde genommen ist das hier ja eine einzige riesige Stadt. Wie teuer sollen die Fahrkarten denn noch werden?
Jetzt kann man ja sagen "Dann sollen die Leute halt dahin ziehen wo sie arbeiten!" Angesichts der Mieten in den Ballungsgebieten ist das für Familien heutzutage tatsächlich keine Option mehr, es sei denn man möchte gerne mit 4 Personen auf 2 Zimmern hausen. Tiny living oder so
Bei der Anzahl der Autos pro Haushalt sollte bedacht werden, dass auch die Produktion eines Autos erhebliche Ressourcen verbraucht und (Stahl! Aluminium!) hohe CO2 Emissionen verursacht. Das ist bei Elektroautos besonders extrem. Insofern ist das ökologischste Auto vermutlich das, was schon vor der Tür steht.
Car-Sharing funktioniert nicht und wird deshalb auch kaum genutzt. Das jetzige System mit den Stationen wo die Fahrzeuge vorgehalten werden ist abseits von extremen Ballungsräumen (Berlin Innenstadt) viel zu unpraktisch. Für eine free-floating Flotte (System Elektroroller) fehlt in den Städten schlicht der Parkraum. Fazit: Ist eine Option für Leute die "mal bei IKEA einkaufen fahren wollen" - für den Alltag eher nicht. Es ist wirklich teuer, oft ist es günstiger mit dem Taxi zu fahren. Da ist das System der Langzeit-Miete, z.B. für die Wintermonate, schon eher praktikabel.
Wir haben hier so eine Vorstufe vom KI-optimierten Sammeltaxi, nennt sich DVG MyBus. Könnt ihr mal googlen. Da ist allerdings noch ein Mensch am Steuer. Ich weiß nicht was ich davon halten soll, meine Erfahrungen waren bisher: Luxoriös (man fährt Mercedes, meist allein), allerdings umständlich und wenig zuverlässig: Der Bus kommt nicht zu angegebenen Zeit, einmal kam er gar nicht - bezahlen muss man allerdings beim Rufen. Es ist nur etwa 50% billiger als ein individuelles Taxi und das kommt sofort und zuverlässig. Mit einer sehr großen Flotte von automatisierten Fahrzeugen wird das allerdings vermutlich als destruktive Innovation den ÖPNV und große Teile des Individualverkehrs ersetzen, da bin ich sehr sicher. Man denke an die unzähligen (gering qualifizierten) Jobs (Busfahrer, Taxifahrer) die das kosten wird.
Die kommende Bundesregierung wird den Trend fortsetzen, das Land unattraktiver für Autos zu machen. Hier beginnt man allenthalben Straßen zu verschmalern, Zone 30 einzurichten und Parkplätze zu vernichten, schafft allerdings keine Alternativen. Mangels Alternativen stehen nun die Autos dort, wo sie früher fuhren.
Merkwürdig, die Leute müssen zum Autobahnzubringer, obwohl wir die Straße dort jetzt nur noch einspurig gemacht haben. Ja wie kommt das nur?
Der Renner hier sind auf die Straße aufgemalte Fahradwege (die kosten außer weiße Farbe fast nichts), die den Autos - wenn da Radfahrer sind - die Möglichkeit nehmen diese zu überholen. Das ist echt lebensgefährlich - welcher Autofahrer fährt denn minutenlang hinter einer Oma mit 10 km/h her? Also überholen die Autofahrer in waghalsigen Manövern und um Haaresbreite. Oft gehen diese Wege zwischen Rechtsabbieger und Geradeausspur her - wer mal ANGST auf dem Rad erleben will kann mit mir mal so einen Weg fahren.
Das macht an Stellen wo der Rechtsabbieger auf die Autobahn geht richtig Gänsehaut, wenn die Autofahrer gedanklich schon auf der Autobahn sind
Die "echten" Fahradwege am Rand des Bürgersteiges sind hier so kaputt, dass ich mit meinem E-Roller nicht zur Arbeit fahren kann, die Wege sind zu kaputt, die Räder von dem Ding zu klein.
Und Nein, E-Roller sind nicht umweltfreundlich. Machen aber Spaß