Das ist gehupft wie gesprungen, denn bei gegebener Batteriespannung sind Ah und kWh proportional.Wildling hat geschrieben:...im Allgemeinen halte ich es für Verbrauchertäuschung, dass die fertigen Heimspeicher auf einmal in Kwh und nicht mehr in Ah angegeben werden. Das sieht besser aus, steckt aber weniger drin...
kWh sind nun mal die übliche Energieienheit, in der Stromverbrauch, Heizwerte und so weiter angegeben werden. Ebenso werden Leistungsaufnahmen aller möglichen Geräte in Watt oder Kilowatt angegeben.
Eigentlich müsste man Energie in Joule angeben, denn Joule ist die SI-Einheit für Energie. Die ist aber für technische Zwecke unhandlich klein, so dass man immer viel zu hohe Zahlen hat. Deshalb sind kWh üblich.
1 kWh = eine Stunde lang 1000 Joule pro Sekunde == 3'600'000 Joule.
Bei Ah muss man immer noch die Batteriespannung einbeziehen, um die Energie zu bekommen. Das ist eigentlich unnötig, wenn man nur die Energie wissen will. Wenn du überall die gleiche Spannung hast, ist es bequemer, weil du dann auch den Verbrauch in Ampere angeben kannst. Zudem kennst du dann die Ströme die fliessen und kannst die Leiterquerschnitte leicht abschätzen.
Weil 1 V * 1 A = 1Joule pro Sekunde, ist 1 Ah = 3600J* Batteriespannung in Volt oder 1 kWh * Batteriespannung in Volt/1000.
Wenn du beispielsweise einen Akku mit 45 Ah an 12V hast, wie die alte Starterbatterie, die ich für mein Weidezaungerät verwende, hat der theoretisch und fabrikneu 45*3600*12J = 1'944'000 J = 1'944'000J/3'600'00 J/kWh = 0.54 kWh.
Damit kannste nun, wenn du die Verluste im Ladewächter und Wechselrichter vernachlässigst, leicht ausrechnen, wie lange deine Verbraucher damit gespeisen werden können, wenn du die mit Wechselstrom betreibst: Eine Glühbirne von 100 W = 0.1 kW verbraucht logischerweise 0.1 kWh pro Stunde, was 1kWh in 10 Stunden sind. Folglich ist meine Starterbatterie in 5.4 Stunden leer, wenn ich damit eine 100W-Birne betreibe. In der Praxis wären es höchstens 3 Stunden, denn es gibt Umwandlungsverluste und vor allem mag es der Bleiakku nicht, wenn er ganz entladen wird.
Mit der Angabe der Ah wäre die Rechnung umständlicher, wenngleich auch nicht schwierig.
Ein weiteres Beispiel:
Um einen Liter Wasser um 90 Grad zu erwärmen, braucht man 1 kg * 4186 J/K*kg * 90 K = 377 kJ = grob 0.1 kWh. Ich kann also mit einer Ladung meiner Autobatterie auch rund 5 Liter Leitungswasser, das mit 10 Grad aus dem Hahn kommt, aufkochen.
Wenn ich 5 Liter Nudelwasser brauche, kann ich meine Autobatterie tiefentladen, oder aber 40 Gramm (!) Propan im Gaskocher verbrennen, denn Propan hat 12.9 kWh pro Kilo.
Noch eins: da Bleiakkus Energiedichten von typisch 35 Wh/kg haben, brauche ich 1000/35 = 29kg Akkus um eine einzige kWh zu speichern. Egal bei welcher Akkuspannung das stattfindet.
Mit solchen Zahlen kann man rasch grob abschätzen, was du aus Erfahrung weisst: Für 30kWh braucht man eine Tonne Akkus ...