Landwirtschaftliche Seitenkipper

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10749
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#61

Beitrag von emil17 » Di 12. Feb 2019, 22:23

Dank für die Hinweise! Du gehst vom Prinzip her ganz ähnlich ran wie ich mit gebrauchten Baumaterialien renoviere ...
Wildling hat geschrieben:...im Allgemeinen halte ich es für Verbrauchertäuschung, dass die fertigen Heimspeicher auf einmal in Kwh und nicht mehr in Ah angegeben werden. Das sieht besser aus, steckt aber weniger drin...
Das ist gehupft wie gesprungen, denn bei gegebener Batteriespannung sind Ah und kWh proportional.
kWh sind nun mal die übliche Energieienheit, in der Stromverbrauch, Heizwerte und so weiter angegeben werden. Ebenso werden Leistungsaufnahmen aller möglichen Geräte in Watt oder Kilowatt angegeben.
Eigentlich müsste man Energie in Joule angeben, denn Joule ist die SI-Einheit für Energie. Die ist aber für technische Zwecke unhandlich klein, so dass man immer viel zu hohe Zahlen hat. Deshalb sind kWh üblich.
1 kWh = eine Stunde lang 1000 Joule pro Sekunde == 3'600'000 Joule.
Bei Ah muss man immer noch die Batteriespannung einbeziehen, um die Energie zu bekommen. Das ist eigentlich unnötig, wenn man nur die Energie wissen will. Wenn du überall die gleiche Spannung hast, ist es bequemer, weil du dann auch den Verbrauch in Ampere angeben kannst. Zudem kennst du dann die Ströme die fliessen und kannst die Leiterquerschnitte leicht abschätzen.
Weil 1 V * 1 A = 1Joule pro Sekunde, ist 1 Ah = 3600J* Batteriespannung in Volt oder 1 kWh * Batteriespannung in Volt/1000.

Wenn du beispielsweise einen Akku mit 45 Ah an 12V hast, wie die alte Starterbatterie, die ich für mein Weidezaungerät verwende, hat der theoretisch und fabrikneu 45*3600*12J = 1'944'000 J = 1'944'000J/3'600'00 J/kWh = 0.54 kWh.
Damit kannste nun, wenn du die Verluste im Ladewächter und Wechselrichter vernachlässigst, leicht ausrechnen, wie lange deine Verbraucher damit gespeisen werden können, wenn du die mit Wechselstrom betreibst: Eine Glühbirne von 100 W = 0.1 kW verbraucht logischerweise 0.1 kWh pro Stunde, was 1kWh in 10 Stunden sind. Folglich ist meine Starterbatterie in 5.4 Stunden leer, wenn ich damit eine 100W-Birne betreibe. In der Praxis wären es höchstens 3 Stunden, denn es gibt Umwandlungsverluste und vor allem mag es der Bleiakku nicht, wenn er ganz entladen wird.
Mit der Angabe der Ah wäre die Rechnung umständlicher, wenngleich auch nicht schwierig.

Ein weiteres Beispiel:
Um einen Liter Wasser um 90 Grad zu erwärmen, braucht man 1 kg * 4186 J/K*kg * 90 K = 377 kJ = grob 0.1 kWh. Ich kann also mit einer Ladung meiner Autobatterie auch rund 5 Liter Leitungswasser, das mit 10 Grad aus dem Hahn kommt, aufkochen.
Wenn ich 5 Liter Nudelwasser brauche, kann ich meine Autobatterie tiefentladen, oder aber 40 Gramm (!) Propan im Gaskocher verbrennen, denn Propan hat 12.9 kWh pro Kilo.

Noch eins: da Bleiakkus Energiedichten von typisch 35 Wh/kg haben, brauche ich 1000/35 = 29kg Akkus um eine einzige kWh zu speichern. Egal bei welcher Akkuspannung das stattfindet.
Mit solchen Zahlen kann man rasch grob abschätzen, was du aus Erfahrung weisst: Für 30kWh braucht man eine Tonne Akkus ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#62

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 13. Feb 2019, 05:39

Moin Emil, ganz so einfach, wie Du es hier beschreibst, ist es nun doch nicht.
Nicht nur, dass die von Dir explizit erwähnte Vernachlässigung von Umwandlungsverlusten der Komponenten in einer "Energieberatung" als grob unseriöser Pfusch gewertet würde,
Du hast auch nicht berücksichtigt, dass die Kapazitätsangaben von Akkus immer auf eine bestimmte EntladeGESCHWINIDKEIT bezogen sind, also das Verhältnis von Akku-Größe und Strombedarf der Verbraucher für die Berechnung und Auslegung entscheidend ist,
Ausserdem sind alle diese genannten und ungenannten Faktoren noch von der Temperatur abhängig, und dann gibt's da noch soetwas wie einen Ladewirkungsgrad, d.h. man muss in jedem Ladezyklus mehr Energie in einen Akku hinein stecken, als man dann bei der Entladung wieder heraus bekommt.

Insgesamt denke ich aber, dass der Wildling einerseits die von Dir (und mir) genannten, grundlegenden Zusammenhänge der Elektrik kennt, jedoch andererseits bei seinem Ansatz den Weg von "Try and Error" der mehr oder weniger detaillierten Vorausberechnung vorzieht, wenn ich seine Posts nicht völlig missverstanden habe. ;-)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10749
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#63

Beitrag von emil17 » Mi 13. Feb 2019, 06:51

frodo hat geschrieben: Insgesamt denke ich aber, dass der Wildling einerseits die von Dir (und mir) genannten, grundlegenden Zusammenhänge der Elektrik kennt, jedoch andererseits bei seinem Ansatz den Weg von "Try and Error" der mehr oder weniger detaillierten Vorausberechnung vorzieht, wenn ich seine Posts nicht völlig missverstanden habe. ;-)
... und er tut gut daran, denn es muss in der Praxis funktionieren.
Ich brauche diese Umrechnungen ja nur zur groben Abschätzung. Wenn es an die Planung ginge, müsste man all das was du sagst, mit einbeziehen.
Aber wenn ich z.B. nach meiner Methode abschätzen kann, dass ich 300kg Bleiakkus für 10kWh Puffer brauche und dass ich damit den Eigenverbrauch pro Tag übers Jahr gemittelt um etwa 2kWh erhöhen kann, dann sind das gut 1000 kWh pro Jahr, also bringt das rund 100 Franken weniger Stromrechnung. Vielleicht sind es 90, vielleicht auch 140. Aber es sind sicher mehr als 10 und weniger als 500 pro Jahr.
Ich könnte das gleiche Geld statt in Pufferakkus auch in mehr pV-Panels investieren, Platz auf dem Dach hätte es genug. Da käme dann vermutlich bei gleichen Investitionskosten ähnlich viel "Rendite" durch mehr Einspeisung rum und ich hätte den Aufwand mit den AKkus nicht.
Wenn ich nun, wie früher her bereits geschrieben, nicht wie Wildling ein passionierter Solarelektrikbauer bin, dann tue ich mir das alles wegen 100 Franken nicht an, sondern mache in meiner Freizeit etwas anderes.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#64

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 13. Feb 2019, 07:54

und wenn ich dann noch berechne das ich mit dem Verstellen des Winkels vieleicht nochmal 5 von hundert ( 5 % ) Gewinne . Also 5 % von 200 = 10 Indianergeld sind wir wieder bei der Ausgangssituation , Ja es geht aber...es rechnet sich wohl nicht.
Ist ja nicht schlimm muss aber auch so gesagt werden dürfen.

centauri

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#65

Beitrag von centauri » Mi 13. Feb 2019, 08:27

@Wildling
So hat eben jeder sein Hobby. Da spielt Geld ja nicht unbedingt eine Rolle.
Man könnte aus einem Anhänger auch einen Chickentraktor für 200 Hühner bauen und 40 000 Eier verkaufen. :hmm:

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#66

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 13. Feb 2019, 08:30

wilste arm werden aber weißt nicht wie kauf dir ganz viel Federvieh.

centauri

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#67

Beitrag von centauri » Mi 13. Feb 2019, 08:38

ihno hat geschrieben:wilste arm werden aber weißt nicht wie kauf dir ganz viel Federvieh.
Ach man muss nur fest dran glauben. :mrgreen:

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10749
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#68

Beitrag von emil17 » Mi 13. Feb 2019, 12:59

ihno hat geschrieben:wilste arm werden aber weißt nicht wie kauf dir ganz viel Federvieh.
willste viel Geld loswerden, gibts drei Methoden:
versaufen ... am schönsten
an der Börse verspekulieren ... am schnellsten
Kampfscheidung ... am sichersten
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Wildling

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#69

Beitrag von Wildling » Do 14. Feb 2019, 10:23

@ ihno :
Auch das ist nicht so gedacht,das ich daran dauernt rumstelle.Wie Emil schon schreibt,kommt er im Sommer mit seinen 3 Kwp gut aus und da ich nicht einspeise ist mir der Mehrertrag insgesamt im Grunde egal.
Ich habe technisch die aktuellsten Module,die überhaupt erhältlich sind.Die werden grade mit besonders gutem Schwachlichtverhalten und Allwettertauglichkeit beworben.
Wenn ich die im Winter steiler stellen kann,da die Sonne dann eben einen flachen Verlauf hat kann ich vielleicht ein bisschen länger Inseln.Eben das letzte aus den Modulen holen.Einfacher finde ich es auch,als ein komplett neues Gestell auf einem Standarthänger zu bauen.Das hat meines Wissens noch niemand mit den Modulen ausprobiert.
Bisher ist das nur eine Idee,wenn ich bald losgehe und die erschwinglichen Hänger anschaue und dann feststelle,das die sich schon komplett auflösen,wenn ich mit einem Schraubendreher in den Stahl piekse,lasse ich mir was anderes einfallen.
Vg

Wildling

Re: Landwirtschaftliche Seitenkipper

#70

Beitrag von Wildling » Do 14. Feb 2019, 15:12

@centauri : Für gewöhnlich reichen mir meine 2 Eier,um was umzusetzen :pfeif:

Gesperrt

Zurück zu „Geräte und Werkzeuge“