Sichel

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kraut_ruebe
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Sichel

#1

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 5. Feb 2018, 08:27

ich hab ne gartensichel vom typ 'so wie früher' gekauft. fürs futterschneiden und so, überall kommt man mit der sense ja nicht hin.

diese da: http://www.krumpholz1799.de/wp/wp-conte ... l_0631.jpg

hat jemand tipps zum richtigen umgang damit für mich? ich steh grad bisserl wie die kuh vorm tor. länge = 60 cm und gewicht = 900 g ist jetzt ein wenig unhandlicher, als ich mir das vorgestellt hab. hat aber sicher seinen sinn so.
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Benutzer 947 gelöscht

Re: Sichel

#2

Beitrag von Benutzer 947 gelöscht » Mo 5. Feb 2018, 09:05

Scheint ne japanische Gartensichel zu sein... unsere Sicheln sind kürzer im Stil und länger und gebogener im Blatt... keine Ahnung wie die korrekt verwendet wird. Wir nutzen unsere Sicheln wie die normal großen Sensen nur weniger ausladend...also Schwung holen und abmähen und dabei auf die Beine aufpassen.

Allerdings bevorzuge ich die normal großen Sensen überal wo es geht, weil mir die kleinen immer etwas gefährlich nah am Körper sind. Ich denke, die Hand-Sicheln wurden früher häufig dazu verwendet, Getreide portionsweise zu mähen und gleich zum Garbenbündel zu formen - passt ja auch gut mit dem stark gebogenen Blatt.

Hab mal kurz auf YT geschaut, aber auf die Schnelle auch nichts zur korrekten Anwendung deiner Sichel gefunden.

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osterheidi
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Re: Sichel

#3

Beitrag von osterheidi » Mo 5. Feb 2018, 09:30

https://www.youtube.com/watch?v=WUQsdC8P9xc

was mich stören würde: die ständig gebückte haltung. ich denke das wird mit der sichel die du zeigst ähnlich sein.ich verwende sie wenn überhaupt noch nur auf den knien.

viktualia

Re: Sichel

#4

Beitrag von viktualia » Mo 5. Feb 2018, 10:43

Ich hab so ein Teil in "billig", also ohne diesen Hubbel auf der Aussenkante und es leistet sehr gute Dienste beim Schweinefuttersammeln oder dem Frühjahrsputz im Garten. Meistens arbeite ich damit, indem ich mit der freien Hand "kontere", also die Büschel, die abgesenst werden, festhalte. Beim säbeln von so was wie Margeritenstängeln (hab ich 20 laufende Meter am Rand des Gartens) leistet die hervorragende Dienste. Die 10qm Heu, die ich im Sommer mache gehen auch gut, zum richtigen Sensen wär das Stück zu klein und kurvig. Ja, hockend, mach ich aber sowieso viel.
Man bekommt nicht große Flächen schnell weg, aber ich mach auch keinen Kahlschlag in meinem Wildwuchs, weil ich sehr gut selektieren kann, was ich in der Haltehand habe und was stehenbleiben soll. Das geht sehr zügig und präzise und kommt meiner Art, mit der Natur zu gärtnern, sehr entgegen. Na ja, mein Model ist wohl auch was leichter...

Ich hab ja die Theorie, dass man da immer erst mal nen "Blutzoll" zahlt: seit dem ersten dicken Ratscher am linken Zeigefinger klappt es hervorragend.

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Re: Sichel

#5

Beitrag von aron » Mo 5. Feb 2018, 14:50

Eine herkömmliche Sichel hat einen kürzeren Stiel und ein längeres dünnes halbkreisförmiges Sichelblatt.
Das auf dem Foto abgebildete Teil scheint mir eher zum Abschneiden von Buschwerk, Brombeerhecken, Brennesseln o.ä. geeignet. Also mit beiden Händen zu bedienen ( langer Stiel).

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Re: Sichel

#6

Beitrag von strega » Mo 5. Feb 2018, 15:00

auf bella Sardegna heisst so was Ähnliches roncola,

https://it.wikipedia.org/wiki/Roncola_(attrezzo)

hier im Link die ersten Bilder nur mit kurzem Stil, sowas geht auch einhändig, ich kenn die Variante mit etwas längerem Stil besser...

mit längerem Stil wird sie in der Tat nur von sehr virtuosen Leuten einhändig bedient, so zum Entasten oder so was, dient nicht zum Gras-Schneiden, sondern als Machete, gut wenn dorniges Zeugs weggeschnitten werden muss oder solche speziellen Missionen...
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Benutzer 3370 gelöscht

Re: Sichel

#7

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mo 5. Feb 2018, 15:34

Das schaut ähnlich einem Gertel aus, aber das verwendet man zum Ausasten und Umhacken von dickerem Aufwuchs.
Als Sichel könnte ich mir vorstellen es ähnlich wie eine Reissichel zu verwenden.

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Re: Sichel

#8

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 5. Feb 2018, 15:41

danke euch.

die sichel soll brennessel, berufkräuter, melden und sowas schneiden, also schon was bissl festeres. für feines gras hab ich die nicht gedacht, aber das kann ich auch mir ner 'normalen' mondförmigen sichel mangels standfestigkeit nicht schneiden (mag sein, dass das geht, ich kanns jedenfalls nicht).

aber das ding heisst schon 'gartensichel' und stammt aus ner deutschen traditionsmanufaktur. ich wär jetzt überrascht, wenn man eine gartensichel nicht wie eine sichel im garten nicht sooo weit weg von dem herkunftsort des dings einsetzen kann.

vielleicht ist es nur ne übungsfrage. der richtige griff wird sich hoffentlich noch offenbaren.

was ne reissichel ist, muss ich mal eben versuchen rauszukriegen.
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Re: Sichel

#9

Beitrag von mot437 » Di 6. Feb 2018, 00:05

900 gram ?
fiel wichtiger waere wen ich wüste welche matrialstärke das blat hat
eine sichel ist füer mich eine dünne schneide die man dengeln kan ein haumesser dagegen ist füer dorengestrüp und ist etwa wie ein gertel oder mezgerhakmesser
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Re: Sichel

#10

Beitrag von emil17 » Di 6. Feb 2018, 08:23

DU hast da eine Hippe
Ist mehr fürs Grobe, jedenfalls nicht für Gras. Es gibt auch welche mit noch längerem Stiel.
Zum Futter schneiden (ich weiss ja nicht was du verfütterst) eher nicht das Richtige. Für Brennesseln und so Zeugs zwischen Sträuchern ist das Werkzeug gut geeignet.
Es wurde früher oft im Forst eingesetzt zum Freistellen des Jungwuchses von Gestrüpp aller Art.

Die klassischen Garten- und Grassicheln sind so gut wie sie scharf sind. Die guten sind leicht, haben ein sehr dünnes geschmiedetes Blatt wie eine Sense und müssen ebenso gedengelt und gewetzt werden. Das geht nicht so gut wie bei einer Sense, weil die Klingenform dabei stört.
Es gibt eine Form die wie eine kleine Sense aussieht, nicht wie ein Halbmond, und sich Handsense nennt. Damit tut man sich beim Schärfen etwas leichter.

Mit einer Sichel kann man sich wunderbar die linke Hand massakrieren, (wenn man Rechtshänder ist), also Vorsicht und unbedingt links einen groben Lederhandschuh tragen. Am besten drückt man das Mähgut mit einem Stock von sich weg zu Boden, statt es mit der Hand festzuhalten, das reduziert die Gefahr schon erheblich, vor allem wenn das was man schneiden will kurz ist. Meist passiert es abends, wenn man schon müde und unaufmerksam ist und nur noch rasch was schneiden will.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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