Fragen zum Ofenbetrieb

Benutzer 146 gelöscht

Re: Fragen zum Ofenbetrieb

#41

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 15. Apr 2018, 10:49

emil17 hat geschrieben: Glanzruss kommt von nicht richtig getrockentem Holz.
- UND z.B. auch von Sauerstoffmangel bei der Verbrennung - generell durch zu niedrige Verbrennungstemperatur und damit unvollständige Verbrennung.

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Oli
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Re: Fragen zum Ofenbetrieb

#42

Beitrag von Oli » So 15. Apr 2018, 13:15

frodo hat geschrieben:
emil17 hat geschrieben: Glanzruss kommt von nicht richtig getrockentem Holz.
- UND z.B. auch von Sauerstoffmangel bei der Verbrennung - generell durch zu niedrige Verbrennungstemperatur und damit unvollständige Verbrennung.
Ich finde es eh ziemlich wichtig, sich ein wenig mit den verschiedenen Faktoren, die zu seltsamen Rußen führen können, auszukennen wenn man jeden Tag, den ganzen Tag mit Holz heizt. :)


Wir hatten dieses Jahr z.B. diesen 'Perlruß', der normalerweise entsteht, wenn Neunmalkluge Kohlebriketts auflegen und die Sauerstoffzufuhr abriegeln. Der entstand in diesem Fall durch seltsamen Luftdruck + Luftfeuchte, was dazu führte, dass im gut laufenden Ofen im normalen Betrieb plötzlich die Flamme ausging und dichter, schwarzer Qualm ins Zimmer schlug.

Nun wissen unsere Schornsteinfeger ja ganz genau, wie wir heizen und womit (furztrockenes Hartholz), sodass es da zu keinen Unterstellungen oder unfruchtbaren Diskussionen kommt, sondern zu konstruktivem Fachsimpeln. Schockierend sind solche Zwischenfälle allemal und das kann schnell schiefgehen. Ich schätze aber, dass insbesondere dieses Phänomen sehr vom Regionalklima abhängt, wenn andere Faktoren (Zug, Höhe Schornstein, Sauberkeit und Durchgängigkeit Ofen) sichergestellt sind.

Aus meiner ein-ganzes-Haus-nur-mit-Holz-heiz-Erfahrung heraus würde ich immer dazu raten, das was der Schornsteinfeger beim Kehren so sieht und riecht zu besprechen, das kann im Zweifelsfalle wichtig sein.
Ich höre mir ja gerne beim Kaffee die Schauergeschichten aus dem Umkreis an, die er zu erzählen hat wenn wieder einer auf absonderliche Weise eine CO-Vergiftung herbeigeführt hat, das ganze Haus dank Verbrennung von frischem Holz verpestet oder einen Schornsteinbrand hervorgerufen - aber selber möchte ich lieber 'ne ruhige Kugel schieben und vermeidbaren Risiken aus dem Wege gehen. :)

Benutzer 146 gelöscht

Re: Fragen zum Ofenbetrieb

#43

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 15. Apr 2018, 17:53

Oli hat geschrieben:... oder einen Schornsteinbrand hervorgerufen - aber selber möchte ich lieber 'ne ruhige Kugel schieben und vermeidbaren Risiken aus dem Wege gehen. :)
Stimmt: so 'ne Kugel ist ganz nützlich bei einem Schornsteinbrand, - die wird da aber gezogen und nicht geschoben! ;) :
Der Glanzruß kann durch die hohen Verbrennungstemperaturen auf ein Mehrfaches seines Volumens im Kaltzustand aufquellen und den Schornstein und damit den Abgasweg verstopfen. Dieser Gefahr begegnet das Aufsichtspersonal mit mechanischer Durchbrechung der Verstopfung (eine Stahlkugel mit oder ohne Schornsteinbesen wird abgelassen und wieder hochgezogen, während der Glanzruß brennt).
https://de.wikipedia.org/wiki/Glanzru%C3%9F

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Re: Fragen zum Ofenbetrieb

#44

Beitrag von Dyrsian » Sa 2. Nov 2019, 10:21

Hat jemand von euch schon mal Robinie verheizt?
Ich hab vor zwei Jahren welche gesägt und gespalten eingelagert und jetzt abgefangen zu verheizen. Das Zeug muss furztrocken sein (leider ist mein Messgerät kaputt), das letzte halbe Jahr lag es in der Werkstatt wo es im Sommer gerne mal 50°C und mehr wird. Also wirklich lehrbuchmäßige Trocknung, auch draußen. Luftig, aber trocken usw.
Ich finde das Brennverhalten irgendwie sehr seltsam. Das das Zeug nur anbrennt wenn die Brennkammer schon extrem heiß ist und ein gutes Glutbett da ist, ist klar. Es "brennt" aber bei mir kaum sondern wandelt sich langsam in eine Glut um, fast ohne Flammen. Erinnert mich ein bisschen an Kohlebriketts oder so. Ich kriege es nur richtig zum brennen wenn ich den Ofen die ganze Zeit auf "Start" stehen lasse - dann wird es aber abartig heiß hier - wenn er auf Start steht kriegt er Primärluft direkt von unten durch den Rost. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Die Luft für den normalen Heizbetrieb steht bei uns immer komplett offen. Ich hab jetzt schon so einiges versucht, mal gemischt mit Buche, mal gemischt mit einem Hartholzbrikett aber so richtig zufrieden bin ich nicht. Mir ist eine emissionsarme Verbrennung schon sehr wichtig (ich hasse es, wenn Leute das halbe Viertel zuqualmen weil sie zu blöd sind ihr Holz zu trocknen!), weswegen ich das Zeug gerne optimal verbrennen will. Nun frage ich mich, ob es auf diese Art langfristig den Kamin zurußt. :hmm:
Die Scheibe ist jetzt nicht schwarz und heiß ist es auch.
Ich mache mir bestimmt unnötig Gedanken, nur haben wir hier sehr viele Robinien, d.h. die Masse vom Brennholz ist Robinie. Zudem finde ich den Baum toll und würde ihn langfristig (hat jemand ein kleines Waldgrundstück in NRW zu verkaufen? :) ) auch gerne anbauen.

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Re: Fragen zum Ofenbetrieb

#45

Beitrag von emil17 » Sa 2. Nov 2019, 19:17

Ich hab das schon verheizt. War problemlos, zusammen mit Edelkastanie und anderem Hartholz. Nur lag das sicher schon länger als zwei Jahre. ist auch schon lange her, jedenfalls ist mir nichts aufgefallen.
Du kannst die Restfeuchte auch mit Hausmitteln messen, falls du eine genaue elektronische Küchenwaage hast: Ein Scheit abwägen, dann solange auf den Ofen und dann in den Backofen bei 80 Grad legen bis kein Gewichstverlust mehr eintritt.
Wenn du es fein spaltest, geht es deutlich schneller und für diese Bestimmung kommt es nicht drauf an.
Für den Ofen sollte es deutlich unter 20% Feuchte bezogen auf das Trockengewicht sein.

Robinie anbauen ist ein Problem für sich. Es ist eine tolle Holzart, aber in manchen Gebeiten steht sie auf der schwarzen Liste der invasiven Arten und soll/darf nicht angebaut werden. Sie kann auch zur Plage werden, wegen Wurzelschösslingen und weil das stickstoffreiche Laub dazu führt, dass darunter bald eine Brombeerwildnis ist.
Ich persönlich würde, wenn der Standort es zulässt, Esche anbauen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Fragen zum Ofenbetrieb

#46

Beitrag von Dyrsian » Sa 2. Nov 2019, 21:38

Da sagst du was Emil!
Ich nehme einfach mal 3 Stücke mit ins Labor und knall die in den tr9ckenschrank bei 105°C, läuft eh immer. Genau wiegen kann ich da auch gleich!

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Re: Fragen zum Ofenbetrieb

#47

Beitrag von Rohana » Di 5. Nov 2019, 17:09

emil17 hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 19:17
Robinie anbauen ist ein Problem für sich. Es ist eine tolle Holzart, aber in manchen Gebeiten steht sie auf der schwarzen Liste der invasiven Arten und soll/darf nicht angebaut werden. Sie kann auch zur Plage werden, wegen Wurzelschösslingen und weil das stickstoffreiche Laub dazu führt, dass darunter bald eine Brombeerwildnis ist.
Ich persönlich würde, wenn der Standort es zulässt, Esche anbauen.
Aus den genannten Gründen hadere ich mit der Robinie. Esche hat leider das Eschentriebsterben :(
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Fragen zum Ofenbetrieb

#48

Beitrag von emil17 » Di 5. Nov 2019, 18:55

Rohana hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 17:09
Aus den genannten Gründen hadere ich mit der Robinie. Esche hat leider das Eschentriebsterben :(
Da besteht Hoffnung, dass es bald resistente Auswahlen geben wird - in der Schweiz und hoffentlich auch bei Euch sind einige Prozent der Bäume in Befallsgebieten (also überall wo es warm, d.h. tief genug ist) nicht befallen bzw. zeigen keine Symptome.
Es ist zu hoffen, dass man bald solche Sämlinge aus Forstbaumschulen beziehen kann.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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