Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
Man darf nicht vergessen das der Kunde der Automobilindustrie ganz andere Anforderungen an das Fahrzeug hat als der Gebrauchtkäufer. Denn der Erstkunde interessiert sich höchstens noch indirekt über den Wiederverkaufspreis dafür ob die Karre langfristig sinnvoll nutzbar ist. Die ersten Jahre sind eh über die Garantie abgesichert und ein Neuwagenkäufer ist i.d.R. auch nicht so ein armer, selbstschraubender Hinterwäldler wie ich es einer bin...
Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
Klar will der Kunde es so,
weil die Werbung es ihm suggeriert und weil alle andere auf dem Zug mitfahren. Das ist doch fortschrittlich.
"Neue Wege mit dem neuen XY von Z.", die Werbesprüche der Hersteller sind doch nicht aus der Luft gegriffen, die bedienen einen Kundenwunsch der Mehrheit, der mit viel Geld für psychologische Untersuchungen bezahlt wird.
Die extrem übermotorisierten fetten Modelle der üblichen deutschen Hersteller sind doch überwiegend Firmenfahrzeuge aber viele wollen doch auch sowas haben. Die Firmen schaffen für ihre Mitarbeiter immer die neuesten Modelle an und schon nach wenigen Jahren sind diese Autos nur noch für junge Männer mit Migrationshintergrund angesagt.
Die SUV-Sache wird sich zunehmend als Totgeburt herausstellen, Klar, Sicherheit, aber die braucht man doch nur, weil man sich selbst im Gewimmel dieser Dickschiffe zunehmend bedroht fühlt.
Schaut mal bei "mobile.de.", da sucht man lange nach einem zulassungsfähigen Renault4 für den Preis eines 10 Jahre alten vollausgestatten Daimlers mit mächtig Motorleistung aber kleinen Mängeln.
Ich sehe den Trend nach genau dieser Einfachheit, die Zuverässigkeit statt Furcht vor drohenden Reparaturkosten, Fahrspaß statt überflüssigem Komfort und Werterhaltung statt technischem schnickschnack bietet.
Ach und ja, ich habe mir letzten Monat mal für kleines Geld einen Klein/Kleinstwagen aus dem letzten Jahrhundert gekauft und auf Halde gestellt, um einfach das sichere Gefühl zu haben, mobil zu bleiben, wenn meine aktuelle Karre mal den Geist aufgibt. Ständig zickt mein Auto elektrisch rum und so eine alte Schüssel in der Hinterhand ist schon eine Art sanftes Ruhekissen. Hier auf dem Lande braucht es leider immer noch individuelle Mobilität...jumus
weil die Werbung es ihm suggeriert und weil alle andere auf dem Zug mitfahren. Das ist doch fortschrittlich.
"Neue Wege mit dem neuen XY von Z.", die Werbesprüche der Hersteller sind doch nicht aus der Luft gegriffen, die bedienen einen Kundenwunsch der Mehrheit, der mit viel Geld für psychologische Untersuchungen bezahlt wird.
Die extrem übermotorisierten fetten Modelle der üblichen deutschen Hersteller sind doch überwiegend Firmenfahrzeuge aber viele wollen doch auch sowas haben. Die Firmen schaffen für ihre Mitarbeiter immer die neuesten Modelle an und schon nach wenigen Jahren sind diese Autos nur noch für junge Männer mit Migrationshintergrund angesagt.
Die SUV-Sache wird sich zunehmend als Totgeburt herausstellen, Klar, Sicherheit, aber die braucht man doch nur, weil man sich selbst im Gewimmel dieser Dickschiffe zunehmend bedroht fühlt.
Schaut mal bei "mobile.de.", da sucht man lange nach einem zulassungsfähigen Renault4 für den Preis eines 10 Jahre alten vollausgestatten Daimlers mit mächtig Motorleistung aber kleinen Mängeln.
Ich sehe den Trend nach genau dieser Einfachheit, die Zuverässigkeit statt Furcht vor drohenden Reparaturkosten, Fahrspaß statt überflüssigem Komfort und Werterhaltung statt technischem schnickschnack bietet.
Ach und ja, ich habe mir letzten Monat mal für kleines Geld einen Klein/Kleinstwagen aus dem letzten Jahrhundert gekauft und auf Halde gestellt, um einfach das sichere Gefühl zu haben, mobil zu bleiben, wenn meine aktuelle Karre mal den Geist aufgibt. Ständig zickt mein Auto elektrisch rum und so eine alte Schüssel in der Hinterhand ist schon eine Art sanftes Ruhekissen. Hier auf dem Lande braucht es leider immer noch individuelle Mobilität...jumus
- emil17
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- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
Wie Werbung funktioniert, ist eine Sache, was gekauft wird, ist eine andere. Beides beeinflusst sich gegenseitig und wie die Autowelt aussähe, wenn alle stur nach Werbung kauften oder wenn, als gegnteiliges Szenario, Werbung total ignoriert würde, kann man nicht wissen.
Tatsache ist hingegen folgendes:
- Autos wie Dacia verkaufen sich gut, sinnlos grosse SUVs ebenfalls
- Meine Autos (Suzuki Jimny 2005 und Dacia Logan 2008) haben Elektronik, zicken aber nicht rum und verbrauchen deutlich weniger als ältere Modelle. Ich halte den geringen Verbrauch solcher Autos bei guter Zuverlässigkeit für einen Fotschritt, das Verschwinden von Bleibenzin ebenfalls.
Das Auto ist ein Massenartikel. Würde jeder einen rein mechanischen Wagen alter Bauweise fahren, in welcher man irgend eine Plörre tanken und alles mit Hammer und Rohrzange selber reparieren kann, wären unsere Städte unbewohnbar.
Der R4 ist bauartbedingt schon lange über seine Lebensdauer hinaus und deshalb sind fahrtüchtige Exemplare selten und entsprechend teuer. Mit dieser Argumentationsweise kannst du auch das Verschwinden des Ford T beklagen. Der fuhr bekanntlich auch und mehr braucht man ja nicht.
Ich halte deine Sichtweise für eine unzulässige Verallgemeinerung von einem der vielen Aspekten der Automobilität. Die Wirklichkeit ist etwas komplizierter.
Tatsache ist hingegen folgendes:
- Autos wie Dacia verkaufen sich gut, sinnlos grosse SUVs ebenfalls
- Meine Autos (Suzuki Jimny 2005 und Dacia Logan 2008) haben Elektronik, zicken aber nicht rum und verbrauchen deutlich weniger als ältere Modelle. Ich halte den geringen Verbrauch solcher Autos bei guter Zuverlässigkeit für einen Fotschritt, das Verschwinden von Bleibenzin ebenfalls.
Das Auto ist ein Massenartikel. Würde jeder einen rein mechanischen Wagen alter Bauweise fahren, in welcher man irgend eine Plörre tanken und alles mit Hammer und Rohrzange selber reparieren kann, wären unsere Städte unbewohnbar.
Der R4 ist bauartbedingt schon lange über seine Lebensdauer hinaus und deshalb sind fahrtüchtige Exemplare selten und entsprechend teuer. Mit dieser Argumentationsweise kannst du auch das Verschwinden des Ford T beklagen. Der fuhr bekanntlich auch und mehr braucht man ja nicht.
Ich halte deine Sichtweise für eine unzulässige Verallgemeinerung von einem der vielen Aspekten der Automobilität. Die Wirklichkeit ist etwas komplizierter.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
@jumus
....und Du wechselst während Deinen Ausführungen dauernd die Bezugsgröße: einerseits unterscheidest Du zwischen dem, was angeblich "der Kunde" will, und was Du willst (bist Du kein Kunde?), und dann erklärst Du das, was Du willst, plötzlich zum "Trend", also was angeblich Viele wollen...
"DEN Kunden" gibt es nicht! Manche achten auf Werbung, Andere nicht, Manche habe das Geld für Schnickschnack, wollen ihn aber nicht haben, Andere mögen Schnickschnack, können ihn sich aber nicht leisten, Manche brauchen Autos als Statussymbol, Andere als Fortbewegungsmittel usw.usf.
Die Industrie interessiert nur Umsatz, also wird für den Mehrheitsmarkt produziert, Minderheiten-Interessen fallen hinten 'runter, bzw. werden aktiv bekämpft. Beispiel Dacia: da wurde einige Jahre lang erfolgreich gegen den Trend ein "back to the roots"- Konzept verfolgt, jedoch ohne auf sinnvollen Fortschritt zu verzichten. Die Marktführer und ihre Medien und Interessenvertretungen (z.B. ADAC) haben massive Diskreditierungskampagnen gestartet, um diesem vernünftigen Konzept, das weniger Umsatz mit Schnickschnack machte, und darum preislich attraktiv war, einen schlechten Ruf zu verpassen. Es hat ein paar Jahre gedauert, aber es hat Wirkung gezeigt. Vieles, was in der ersten Dacia-Generation garnicht, oder nur als Sonderausstattung zu haben war, ist nun serienmäßig - und die Wahlfreiheit des Kunden, sich gegen den Trend zu entscheiden, wieder vorbei - es sei denn, er kauft einen älteren Gebrauchten - oder Lada.
Gruß
frodo
....und Du wechselst während Deinen Ausführungen dauernd die Bezugsgröße: einerseits unterscheidest Du zwischen dem, was angeblich "der Kunde" will, und was Du willst (bist Du kein Kunde?), und dann erklärst Du das, was Du willst, plötzlich zum "Trend", also was angeblich Viele wollen...
"DEN Kunden" gibt es nicht! Manche achten auf Werbung, Andere nicht, Manche habe das Geld für Schnickschnack, wollen ihn aber nicht haben, Andere mögen Schnickschnack, können ihn sich aber nicht leisten, Manche brauchen Autos als Statussymbol, Andere als Fortbewegungsmittel usw.usf.
Die Industrie interessiert nur Umsatz, also wird für den Mehrheitsmarkt produziert, Minderheiten-Interessen fallen hinten 'runter, bzw. werden aktiv bekämpft. Beispiel Dacia: da wurde einige Jahre lang erfolgreich gegen den Trend ein "back to the roots"- Konzept verfolgt, jedoch ohne auf sinnvollen Fortschritt zu verzichten. Die Marktführer und ihre Medien und Interessenvertretungen (z.B. ADAC) haben massive Diskreditierungskampagnen gestartet, um diesem vernünftigen Konzept, das weniger Umsatz mit Schnickschnack machte, und darum preislich attraktiv war, einen schlechten Ruf zu verpassen. Es hat ein paar Jahre gedauert, aber es hat Wirkung gezeigt. Vieles, was in der ersten Dacia-Generation garnicht, oder nur als Sonderausstattung zu haben war, ist nun serienmäßig - und die Wahlfreiheit des Kunden, sich gegen den Trend zu entscheiden, wieder vorbei - es sei denn, er kauft einen älteren Gebrauchten - oder Lada.
Gruß
frodo
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Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
Kann ich mir das auf Halde legen? Glaub das kann man bei diversen Gelegenheiten anwenden...emil17 hat geschrieben: Ich halte deine Sichtweise für eine unzulässige Verallgemeinerung von einem der vielen Aspekten der [...]. Die Wirklichkeit ist etwas komplizierter.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
- emil17
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Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
Das kommt doch in jedem Anfängerkurs für Neu-Politiker, irgendwann am ersten Tag
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
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Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
Ich wollt schon schreiben, in diesem Forum, in anderen sicher auch, wird gerne unzulässig verallgemeinert, aber das wäre eine unzulässige Verallgemeinerung!
LG
Olaf
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.
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- Rohana
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Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
Sowas hab ich bisher nicht gemachtemil17 hat geschrieben:Das kommt doch in jedem Anfängerkurs für Neu-Politiker, irgendwann am ersten Tag
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Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
Bravo Olaf. So isses. Gute Formulierung.
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.
Re: Die gute alte Zeit der reparaturfreundlichen Fahrzeuge
jaja,
hackt nur fleißig auf mir rum. Trotzem werde ich mir so bald keine Zahnbürste kaufen, die mir per wlan nach Angaben des Herstellers auf dem Bildschirm anzeigt, ob ich mir die Zähne auch richtig putze..."alexa" kommt mir auch nicht ins Haus.
Es ist mir schon klar, daß mit zunehmender Entwicklung die Autos besser werden. Die Bremsen meines aktuellen Autos sind schnell auf der Straße gewechselt und das incl. Bremsscheiben mit selbstnachstellender Handbremse. Fummeliger waren die Trommelbremsbeläge allemal, aber...
Ich wollte etwas Konsumkritik zum Besten geben und mal ehrlich: Die Autoentwicklung kann doch nicht immer weiter Vollgas geben...höher, schneller, weiter.
Und der Wunsch nach mehr Lebensübersicht und Nachhaltigkeit wird doch aus allen Ecken laut.
Wer es etwas weniger allgemein haben will, darf sich gern mein neuestes Buch kaufen ...jumus
hackt nur fleißig auf mir rum. Trotzem werde ich mir so bald keine Zahnbürste kaufen, die mir per wlan nach Angaben des Herstellers auf dem Bildschirm anzeigt, ob ich mir die Zähne auch richtig putze..."alexa" kommt mir auch nicht ins Haus.
Es ist mir schon klar, daß mit zunehmender Entwicklung die Autos besser werden. Die Bremsen meines aktuellen Autos sind schnell auf der Straße gewechselt und das incl. Bremsscheiben mit selbstnachstellender Handbremse. Fummeliger waren die Trommelbremsbeläge allemal, aber...
Ich wollte etwas Konsumkritik zum Besten geben und mal ehrlich: Die Autoentwicklung kann doch nicht immer weiter Vollgas geben...höher, schneller, weiter.
Und der Wunsch nach mehr Lebensübersicht und Nachhaltigkeit wird doch aus allen Ecken laut.
Wer es etwas weniger allgemein haben will, darf sich gern mein neuestes Buch kaufen ...jumus