Kaminofenkauf - Worauf achten?

Dyrsian
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Kaminofenkauf - Worauf achten?

#1

Beitrag von Dyrsian » Mo 5. Jun 2017, 08:30

Hallo.
Wir haben das Glück, in unserer neuen Wohnung einen Kaminofen installieren zu können. Der Schornsteinfeger möchte einen mit selbstschließender Tür.
Nun bin ich durch die Masse der verfügbaren Modelle etwas verwirrt und ich hab das Gefühl das man in dem Gebiet mangels Erfahrung auch gut abgezockt wird.
Worauf muss ich achten? Mir wäre wichtig, dass
  • - ich keinen Qualm in der Bude habe (!)
    - die Luftzufuhr selbst regeln kann. Wir hatten im Ferienhaus einen "automatik" Kamin, der war praktisch ohne Rauchvergiftung nicht anzufeuern.
    - er eine gute Heizwirkung hat.
    - man auch Kohle verfeuern kann.
Kann das Teil überhaupt im Sommer installiert werden? Ich habe gelesen, dass der Kamin ab 15°C Außentemperatur nicht zieht, folglich kann ich ihn zumindest nicht testen. Allgemein die "Installation": Da werden teilweise 500,-€ plus Material aufgerufen. Ist das denn wirklich so kompliziert? Ich stelle mir das eigentlich so vor, dass das Abgasrohr in das Loch am Ofen und dann in passender Länge in das Loch im Schornstein gesteckt wird und gut ist. Dafür so viel Geld? Welche Firmen außer "Ofenverkäufern" übernehmen das? Selbst machen fällt leider raus, da wir den Nachweis über "Installation durch Fachfirma" bringen müssen. Ich habe dieses ungute Gefühl gnadenlos übern Tisch gezogen zu werden, mag mit meinem eher schlechten Gefühl ggü. Handwerkern jeder Art zusammenhängen.

Im Moment tendieren wir zu einem Caminos, Modell "Windsor" - kennt jemand die Öfen? Die Informationslage im Internet ist eher dürftig.

viktualia

Re: Kaminofenkauf - Worauf achten?

#2

Beitrag von viktualia » Mo 5. Jun 2017, 08:49

Da werden teilweise 500,-€ plus Material aufgerufen.
??? Gut, dass ich das nie wusste....
Passendes Rohr gesucht, eingesteckt, Löcher mit Alufolie zugestopft und gut ist, öhm
Nachweis über "Installation durch Fachfirma" bringen müssen.
Echt "Installation DURCH" oder muss es nur von nem "Fachmann" abgenommen werden?
(Wer immer das dann "darf".)
die Luftzufuhr selbst regeln kann. Wir hatten im Ferienhaus einen "automatik" Kamin, der war praktisch ohne Rauchvergiftung nicht anzufeuern.
Also ich hab immer irgendwelche geschenkten, alte Öfen; seit letztem Jahr dann auch einen relativ "neuen", mit Sichtfenster.
Geht mit Holz und Briketts, hat Regler; anfeuern geht so grade ohne "Rauchvergiftung", aber auch mit den paar Reglern kann man an dem Teil nix nachlegen, ohne dass es in die Bude qualmt (ausser es ist ganz runtergebrannt.) Der hat keinen Regler, mit dem man wirklich den Zug so erhöht, dass die Türen nen Moment offen sein können.
Direkt empfehlen kann ich dir nix, aber bei den Reglern reicht es nicht, wenn welche dran sind....
Und das mit dem "im Sommer schlecht testen" kann ich bestätigen; wenn auf den Kamin die Sonne scheint, will der Qualm nicht hoch, dass kann schon an nem warmen Apriltag passieren. Heizleistung kannst du dann nicht wirklich überprüfen. Du könntest mit viel Flamme anheizen, wenn du nur schauen willst, ob es dicht ist, an einem bedeckten Tag.

centauri

Re: Kaminofenkauf - Worauf achten?

#3

Beitrag von centauri » Mo 5. Jun 2017, 08:57

Soweit ich das weis ist eine selbstschließende Tür nicht mehr zwingend vorgeschrieben.
Desweiteren kann man einen Kaminofen selbst aufstellen.
Der Schorni muss ihn dann ja sowieso abnehmen. Was soll das.
Kann ja sein das er hofft das du ihn mit dem Auftrag betraust. Dann hätte das für mich einen Sinn.

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Thomas/V.
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Re: Kaminofenkauf - Worauf achten?

#4

Beitrag von Thomas/V. » Mo 5. Jun 2017, 09:14

wenn es sich um eine Mietwohnung handelt, dann ist es sicherlich besser, das von einer Fachfirma machen zu lassen
im eigenen Haus mach ich sowas auch selber
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

centauri

Re: Kaminofenkauf - Worauf achten?

#5

Beitrag von centauri » Mo 5. Jun 2017, 09:43

@Thomas/V
Jo das würde ich auch machen lassen wenn das Futter in den Schornstein noch nicht da wäre.
Aber so ist das doch nur Ofen hinstellen (ev. Glas oder Blech drunter), Ofenrohr anpassen und anschließen. Nach dem Anschluß alles vom Schorni überprüfen lassen und gut ists.
Ein Ik.a- Regal aufbauen ist schlimmer.
Ich würde mir das nicht gefallen lassen. Das zumindest wüsste ich. :pfeif:

Tanne
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Re: Kaminofenkauf - Worauf achten?

#6

Beitrag von Tanne » Mo 5. Jun 2017, 09:57

Scheitholzlänge 27 cm steht in der Beschreibung. Das bekommst Du nur auf Wunsch in der Länge gesägt und musst das dann auch bezahlen! Wenn Du keine Platzprobleme hast nimm auf jeden Fall einen Ofen, in den Holz bis 50 cm passt. Ich hole oft von Landwirten günstig Holz, da sind immer mal längere Stücken bei.

Dass ein Ofen ab 15 Grad nicht anzuheizen ist kann ich nicht bestätigen. Ich habe einen Küchenofen von Wamsler und nutze den ganzjährig. Qualmaustritt kenne ich mit nicht.

Dyrsian
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Re: Kaminofenkauf - Worauf achten?

#7

Beitrag von Dyrsian » Mo 5. Jun 2017, 18:24

Also das mit dem Holz geht schon irgendwie, ich will langfristig eh selber machen und käme auch hier und da kostenlos an Holz.
Der Anschluss ist also tatsächlich eher simpel, wie ich vermutet habe, zumal die Anschlussrosette schon da ist. Leider bin ich vertraglich verpflichtet eine Firma das machen zu lassen (Mietwohnung). Vielleicht kann ich dem Schorni vorschlagen, dass ich alles Material passend zurechtlege und er nur noch "zusammensteckt", dann kann er es im gleichen Moment auch abnehmen. Da können dann ja unmöglich 500€ fällig werden.
Das mit der schlecht regelbaren Luft und qualmen beim Nachlegen klingt echt nicht gut. :ohoh:

Benutzer 146 gelöscht

Re: Kaminofenkauf - Worauf achten?

#8

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 5. Jun 2017, 19:43

Qualm beim Anheizen oder Nachlegen hat nicht unbedingt was mit dem Ofen zu tun - es kann auch am Kamin liegen (Höhe, Querschnitt), an der Stelle, wo der Kamin über die Dachfläche ragt(Windstau), der Windrichtung, der Luftdichtigkeit des Aufstellraumes und des Hauses allgemein, und auch an so banalen Dingen wie langsamem oder schnellem Öffnen der Ofenklappe ;)
50cm Scheitholz passt vermutlich eher in Holz-Zentralheizungskessel, als in Kaminöfen für Einzelräume.
Ich habe meinen Kamineinsatz auch selbst aufgestellt und angeschlossen, und dann vom Schorni abnehmen lassen. Wenn`s natürlich im Mietvertrag steht, hilft nur viele Angebote einholen.
Kohle- und Holzöfen sind eigentlich unterschiedllich konstruiert, d.h. für eine Brennstoffsorte optimiert, für die Andere immer ein (schlechter) Kompromiss. Es gibt Umrüstsätze für manche Modelle, so weit ich weiß, aber hier geht es vermutlich darum, einfach wahlweise spontan Beides reinwerfen zu können. Das brennt zwar auch Beides, aber in einem Kohle-optimierten Ofen entsteht mit Holz zu viel Ruß, weil die Flamme keinen Platz hat, in einem Holz-optimierten Ofen kann evtl durch zu wenig "Unterluft" die Kohle an ihrer eigenen Asche "ersticken".
Wenn Du Wert auf ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn legst, verzichtest Du ohnehin besser auf das Verheizen von Kohle :pfeif:

Gruß

frodo

Benutzer 947 gelöscht

Re: Kaminofenkauf - Worauf achten?

#9

Beitrag von Benutzer 947 gelöscht » Mo 5. Jun 2017, 21:11

centauri hat geschrieben:Soweit ich das weis ist eine selbstschließende Tür nicht mehr zwingend vorgeschrieben.
Mein Kenntnisstand ist, dass er dann eine selbstschließende Tür benötigt, wenn am gleichen Schornstein noch weitere Öfen angeschlossen sind (Mehrfachbelegung). Ist er die einzige Heizquelle am Kamin, muss die Tür nicht zwingend selbstschließend sein. Allerdings kann ich diese Info nicht logisch nachvollziehen, da viele der selbschließenenden Türen, die wir an (Marken)Kaminöfen getestet haben, alles andere als selbstschließend sind, die meisten gehen nur auf "angelehnt". Und bei denen, die es wirklich richtig zuzieht, da hat man enorm Mühe, die Türe zum Nachlegen auf zu machen und auf zu halten.

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Re: Kaminofenkauf - Worauf achten?

#10

Beitrag von emil17 » Di 6. Jun 2017, 08:01

Dyrsian hat geschrieben: Worauf muss ich achten? Mir wäre wichtig, dass
  • - ich keinen Qualm in der Bude habe (!)
    - die Luftzufuhr selbst regeln kann. Wir hatten im Ferienhaus einen "automatik" Kamin, der war praktisch ohne Rauchvergiftung nicht anzufeuern.
    - er eine gute Heizwirkung hat.
    - man auch Kohle verfeuern kann.
- Qualm: Der Ofen zieht so gut wie der Schornstein ist.
- Luftzufuhr: siehe Schornstein. Wenn der Schornstein nicht zieht, qualmt der Ofen. Da kann kein Ofenkonstrukteur dran vorbei.
Abhilfe: Im Schornstein eine kleine leicht zu öffnende und gut zugängliche Klappe einbauen. Bei Anfeuerproblemen ein kleines Stück Knüllpapier mit Brennspiritus getränkt anzünden und da reinwerfen. Klappe zu, dann zieht er.

Grund für Anfeuerprobleme ist fast immer kalte Luft im Schornstein. Die steigt nicht auf (warum sollte sie auch), folglich saugt der Schornstein den Rauch nicht aus dem Ofen, folglich qualmt es. Der Schornstein wird aber durch den warmen Rauch warm.

Gute Heizwirkung: Hier sind zwei Dinge zu unterscheiden.
a) dass es schnell warm wird: Ein Ofen, der das tut, wird auch schnell wieder kalt, wenn das Feuer aus ist.
b) hoher Wirkungsgrad: mit Kaminofen konstruktionsbedingt nicht zu erreichen.

- Kohle als Brennstoff: Kohleöfen (du meinst wohl Koks? ) sind ganz anders gebaut als Holzöfen. Holz ist ein ausgasender, langflammig brennender Stoff, Koks wurde im Gaswerk schon ausgegast. Ein für den betreffenden Brennstoff geeigneter Ofen braucht deshalb ein jeweils ganz anderes Innenleben, um vernünftige Wirkungsgrade zu bekommen.

Ein ordnungsgemässer und abnahmefähiger Rauchrohranschluss an einen gemauerten Schornstein verlangt ein Rauchrohrfutter. Das kann man selber machen, gibt aber eine ziemliche Schweinerei. Dafür sich bewerbende Firmen haben ein Diamantkronenbohrgerät und können ein genau passendes Loch zerstörungsfrei und staubarm und rasch bohren.

An sich gehört der Rauchrohranschluss zur festen Installation und wäre vermieterseitig zu bezahlen. Aber warum soll der Geld ausgeben, das nie zurückkommt? Da der Vermieter aber ein berechtigtes Interesse daran hat, dass die Sache ihre Richtigkeit hat, ist es schon in Ordnung, wenn eine Abnahme durch den Schornsteinfeger verlangt wird. Immerhin veränderst du Eigentum des Vermieters.
Der Schorni beurteilt auch, was alles an den gleichen Schornstein angeschlossen werden darf.
Also frag zuerst Schornsteinfeger und Vermieter, was geht, bevor du anfängst, Öfen zu kaufen oder Löcher in Schornsteine zu bohren.

Was du noch bedenken solltest: So ein Ofen frisst, wenn er nicht nur herumsteht, sondern auch funktioniert, im Laufe eines Winters grosse Mengen an Heizmaterial. Die wollen beschafft und gelagert sein. Es macht keinen Sinn, sich die Montage eines Holzofens in einer Mietwohnung anzutun, wenn du dann doch nur dreimal pro Saison abends ein Feuerchen machst.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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