Schwerer Boden

malia
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Schwerer Boden

#1

Beitrag von malia » So 19. Feb 2017, 12:25

Guten Morgen,
wir haben hier einen sehr schweren lehmigen Boden und ich brauch mal Euren Rat welche Erfahrungen habt welche Geräte man am besten dafür einsetzt.
Ich habe demnächst auch Geburtstag und kann mir dann auch was "Gescheites" wünschen :michel:
Außerdem baut mein Allerliebster noch einige Hochbeete. Gibt es da irgendein Werkzeug was man speziell für diese Anforderungen nutzen kann?
Vielen Dank für Eure Mühe
Malia

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Schwerer Boden

#2

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 19. Feb 2017, 19:20

Hallo Malia

Einen Lehmboden zu einer feinkrümeligen Gartenerde zu machen ist ein langer Prozess und braucht etwas Geduld.
In diesem Draht stehen einige wertvolle Anregungen wie das am besten von statten geht.
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... 22#p295422

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Re: Schwerer Boden

#3

Beitrag von fuxi » Mo 20. Feb 2017, 15:24

malia hat geschrieben:Außerdem baut mein Allerliebster noch einige Hochbeete. Gibt es da irgendein Werkzeug was man speziell für diese Anforderungen nutzen kann?
Für "echte" Hochbeete (in der traditionellen "von grob zu fein"-Schichtung und bis auf ca. Hüfthöhe oder mehr hochgezogen) braucht man nicht so langstielige Werkzeuge. Meist ist ein einfacher kurzer Handgriff viel angenehmer, da man sich ja eh nicht bücken muss. Und da Hochbeete in der obersten Schicht bereits mit einem "perfekten" Erde-Kompost-Gemisch aufgeschüttet sind, braucht man hier nicht die schweren Geräte, die für Lehmboden nötig sein können.
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malia
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Re: Schwerer Boden

#4

Beitrag von malia » Di 21. Feb 2017, 18:17

Hallo Richard,
Meinen Respekt! Da zieh ich doch meinen Hut!
So einen tollen Boden sich zu erschaffen, da gehört schon ein Haufen Arbeit und Geduld dazu.
Was ich gut finde, daß man zwischenzeitlich schon ein par Erträge einbringen kann. :lol:
Also eine Bodenfräse wollte ich mir eigentlich nicht zulegen. :aeh: Die Biograbegabel sollte für den Gemüsegarten erstmal ausreichen
Auf den Großteil der Fläche wollen wir einen Waldgarten anlegen und da dürfte es mit einer Fräse wohl zu eng sein.
Meint Ihr das ein Sauzahn für die Bearbeitung des schweren Bodens besser geeignet ist oder tut es ein ganz normaler Grubber auch? derzeit in Liesels Scheune im Asyl
Liebe Grüße aus der Oberpfalz
Makia

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Thomas/V.
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Re: Schwerer Boden

#5

Beitrag von Thomas/V. » Di 21. Feb 2017, 18:42

Der Sauzahn ist erst dann geeignet, wenn der Boden schon ein paar Jahre in Kultur ist und somit lockerer.
Auch die Grabegabel ist im ersten Jahr mit verdichtetem Boden noch nicht das richtige Instrument.
Erst ab einer gewissen Lockerheit bis in eine Tiefe von ca 20 cm macht man sich die GG nicht mehr krumm.
Wenn der Boden im Herbst mit der GG gelockert wurde, nehme ich manchmal im Frühjahr, wenn der Mulch abgeräumt ist, den Sauzahn noch, um alles nochmal aufzulockern, bevor ich aussäe/pflanze.

(nebenbei: hat Dein Nickname etwas mit der gleichnamigen Ortschaft auf Kreta zu tun?)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Schwerer Boden

#6

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 21. Feb 2017, 21:49

Das Problem bei einem schweren Lehmboden ist nicht das Auflockern, das kann man leicht dadurch erreichen, wenn man im Herbst grobschollig mit dem Spaten umsticht und den Boden so über den Winter liegen lässt. Der Frost macht dann bis ins Frühjahr den Rest( Frostgare ). Allerdings hält die Feinkrümeligkeit des Bodens spätestens bis zum nächsten ordentlichen Regenguss, dann pappt der Lehm wieder zusammen und der Boden wird steinhart wenn er austrocknet.

Fazit: Man muss versuchen in den Boden möglichst viel Biomasse in Form von Kompost, Mulch, Gründüngung usw. zu bringen, damit sich letztendlich erst eine Humusschichte, in weiterer Folge ein Dauerhumus bilden kann.

Wachsen tut auf einem Lehmboden ohnehin fast alles und das meist sehr gut. Wir konnten keine nennenswerte Verbesserung des Pflanzenwachstums in den Jahren feststellen, aber der Wasserbedarf ist in einigen Jahren sogar auf null gesunken. Die Bearbeitung ist mühsam ohne den oben beschriebenen Ton-Humus Komplex und dadurch ist auch die Wasserhaltekapazität miserabel.

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poison ivy
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Re: Schwerer Boden

#7

Beitrag von poison ivy » Mi 22. Feb 2017, 15:18

malia hat geschrieben:... Die Biograbegabel ...
wassndas, bitte?

roten Toepfelehm hatte ich mal,
hab ohne das damals schon zu wissen, nach Logsdon gehandelt und Material eingebracht,
... geschredderte Zeitung (vor jemand mault, Farbe auf Sojabasis), gehaechseltes Unterholz, halbfertigen Kompost, geschmuggelte Huehnerkacke, morsches Holz, Gruenduenung, eimerweise aus'm Bach geschaufelten Sand, anderleute Laub, meine Kiefernnadeln ... irgendwann hat sich jemand gefunden, der gluecklich war, mir Pferdemist zu bringen und jemand, der LKW-weise Hackschnitzel abgekippt habt ...

Logsdon empfielt die ersten Jahre mindestens 20t/ac, spaeter 10t
das klingt nach furchtbar viel,
aber wenn wir relativ trockenen Pferdemist mit 350Kilo/cbm ansetzen waere das eine 14cm dicke Schicht
Rohkompost hab ich im WW mit 1,7to/cbm gefunden dann sind's nur noch 3cm,
kommt natuerlich drauf an, auf wieviel Flaeche Du Deinen Boden verbessern willst,
aber jeden Herbst min. 10cm Material aufbringen und evtl grob einarbeiten,
die Wege ueber's Jahr mit Hackschnitzeln trocken halten und die halbvergammelten Reste im Fruehjahr auf's Beet rechen,
Wege neu mulchen

Werkzeug? Schubkarre und Mistgabel, Spaten oder Grabgabel wobei ich nix mehr einarbeite, nur noch obendrauf packe, Pflanzloecher ausspare und gut,
meine Bodentierchen brauchen auch was zu tun,
wenn Du buddeln willst, pflanz Kartoffeln

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Schwerer Boden

#8

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 22. Feb 2017, 18:14

Das Problem bei einem schweren Lehmboden ist nicht das Auflockern, das kann man leicht dadurch erreichen, wenn man im Herbst grobschollig mit dem Spaten umsticht und den Boden so über den Winter liegen lässt. Der Frost macht dann bis ins Frühjahr den Rest( Frostgare ). Allerdings hält die Feinkrümeligkeit des Bodens spätestens bis zum nächsten ordentlichen Regenguss, dann pappt der Lehm wieder zusammen und der Boden wird steinhart wenn er austrocknet.
Wenn er verschlämmt, ist entweder der Kaligehalt viel zu hoch oder der pH-Wert zu niedrig.
Ab einem pH-Wert >7 gibt es sog. freien Kalk, dieser sorgt dafür das der Boden deutlich weniger verschlämmt, länger und leichter krümelt.
die Wasserhaltekapazität miserabel
Lehmboden hält das Wasser sehr gut!
Nur bauen wir/du Kulturen darauf an die extrem hohe Ansprüche an die Wasserversorgung haben...


Wie immer das selbe, wenn jemand seinen Garten "in betrieb nimmt":
Mache eine Bodenuntersuchung auf Grundnährstoffe, ph, Humusgehalt und Bodenart
Zum Beispiel bei der LUFA Speyer
http://www.lufa-speyer.de/images/storie ... 5_12dr.pdf
Probe ziehen, Formular ausfüllen, alles in ein Packet packen, gen Speyer schicken und nach etwa einem Monat kommen die Ergebnisse samt Rechnung (20€)

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Re: Schwerer Boden

#9

Beitrag von fuxi » Mi 22. Feb 2017, 19:11

Oelkanne hat geschrieben:Ab einem pH-Wert >7 gibt es sog. freien Kalk, dieser sorgt dafür das der Boden deutlich weniger verschlämmt, länger und leichter krümelt.
Ein pH-Wert über 7 ist meines Wissens nach nicht wünschenswert, weil die Nährstoffe (besonders Mangan, Bor und Eisen) dann nicht mehr gut pflanzenverfügbar sind.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Schwerer Boden

#10

Beitrag von malia » Do 23. Feb 2017, 22:41

Hallo an Alle!
Mei, seid Ihr fleißig gewesen und habt mir so viel seit gestern geschrieben.
Also das mit dem organischen Material einarbeiten oder noch besser nur obenauf packen ist ja wohl die beste Idee, da nicht unbedingt so Kräftezehrend und Zeitraubend . Pferdemist, Stroh und Heu kriege ich sicherlich auch :pfeif: brauch ich noch eine größere Transportmöglichkeit als unseren Autoanhänger für die Ausmaße unseres Grundstücks (1143 m2 :holy: ) och ja Hackschnitzel hätte ich auch gern mehr,muß ich noch recherchieren wo eine günstige Quelle plätschert

Jetzt habe ich gestern das hier entdeckt : https://www.youtube.com/watch?v=A9Wq32IRrPQ&t=43s
Was meint Ihr dazu? Hat das schon mal jemand ausprobiert?
und wenn ich dann mit der Doppel-Grabegabel ( Entschuldigung poison ivy nicht Biograbegabel)
siehe hier:https://biokeller.de/Garten/Gartengerae ... hmden.html
versuche den Boden anzupicksen( kann man sich draufstellen), und evtl. mal noch mit EM oder Brennessel-Tee das Bodenleben aktiviere
?????????????

@oelkanne Danke für den Tipp mit der Bodenuntersuchung und der Adresse in Speyer! Bei uns in Nürnberg wollen sie gleich mal 49 Euronen dafür!
@poison ivy Kann ich den Pferdemist noch im Frühjahr einfach so auf die Beete geben? Besser erst noch kompostieren (mit den gesammelten Grünzeugabfällen und ein bißchen Holzhackschnitzel)und dann im Herbst draufgeben ?mischt Du unter die Holzhackschnitzel für die Wege schon Hornspäne unter, damit sie sich schneller zersetzen?

Liebe Grüße aus der Oberpfalz
malia

@Thomas /V. Nein, der Nickname hat überhaupt nix mit der gleichnamigen Stadt zu tun. :hhe:

Danke für den Tipp mit der Bodenuntersuchung und der Adresse in Speyer! Bei uns in Nürnberg wollen sie gleich mal 49 Euronen dafür!
Zuletzt geändert von fuxi am Fr 24. Feb 2017, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link korrekt verlinkt

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