Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesucht

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Nachtkauz
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Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#11

Beitrag von Nachtkauz » So 11. Dez 2016, 19:29

Ich muss zugeben ich hab schon verschiedene Sägen gefeilt, allerdings von den induktionsgehärteten hab ich immer die Finger gelassen, weil ich keine Feile gefunden habe die nicht zerstört wird.
Ich hab aufn Schrott eine mit 915mm Blattlänge gefunden, da geht was vorwärts, allerdings ist das auch davon abhängig wie gross du bist. Ich bin 1,87m und mir liegt die Säge, jemand kleineren ist vlt die 760mm Variante handlicher.
Sägen deren Bügel vorn sehr spitz zuläuft halte ich für sinnlos, weil man damit nicht die volle Länge des Blattes nutzen kann.
Als Schutz habe ich (glaube 1,5 Zoll) klaren Plasteschlauch drüber, und immer ein Ersatzblatt mit. Das mit den verlierenbaren Kleinteilen stimmt, wenn man kurz geflexte 5x40er Spaxschrauben nimmt neigen die wegen des Gewindes weniger zum Rausfallen als abgezwickte Nägel.
Das mit der Schränkung stimmt, man sollte niemals das Blatt drücken, also von oben in Schnittrichtung nachdrücken, dadurch neigt es zum Klemmen. Genauso wenn man Holz sägt was auf Spannung liegt immer überlegen wie das Blatt eventuell eingeklemmt werden kann. Das immer vermeiden, sonst ist die Schränkung ruck zu raus. Ich gugg mir die Sägeblätter die ich mir Kauf vorher immer genau an, meist ist es Bahco. Vorteil eines zweiten Blattes ist auch das wenn man das eine festgesägt hat, man immer noch eines zum Freisägen hat. Die Blätter mit den Fischschwanzräumern sind für nasses Holz, die ohne für trockenes. Ich kenne die Japanischen Zugsägen, allerdings bevorzuge ich immer Sägeformen die in beide Richtungen arbeiten. Ein europäischer Fuchsschwanz ist normalerweise nur für trockenes Holz gedacht, und sägt in der traditionellen Form immer auf Stoss. Eine Gespannte Säge ermöglicht dünnere Blätter, und sägt dadurch schneller, ist dadurch aber eben unhandlicher.

Solange ich auf nachkaufbare Blätter zurückgreifen kann, würde ich nicht nachfeilen, so ein Blatt kostet für die 915mm vlt 8 Euro, was kostet die Feile ? (was kostet ein Silky-Blatt im Nachkauf wenn abgebrochen...)
Wenn man nachschränkt nicht zu viel schränken, nicht mehr als doppelte Blattdicke, wenn die Säge "springt" ist es zuviel.
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Nachtkauz
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Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#12

Beitrag von Nachtkauz » So 11. Dez 2016, 19:40

Bezüglich eventuellen Sägen-Nachfeilen kopier ich hier man Beitrag von mir ausn anderen Forum rein (wenn unerwünscht möge man es löschen...)

Beim Feilen die Feile nicht nur in irgendeiner Richtung herzhaft bewegen, sondern in ihrer Stoßrichtung !

Beim Zurückziehen, die Feile entlasten, sonst verschleisst man die Zähne der Feile. (Ihre Spitzen vertragen aufgrund ihrer Geometrie nur den Druck nach vorne, brechen aber beim Zurückziehen über Späne spröde weg)
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Als ich vor ca 10 Jahren mal "Rekordverzahnung Schrotsäge" gegoogelt hab, fand ich dazu nahzu nix, allerdings findet man unter "crosscut saw patterns" einiges.

Hier mal die wichtigsten Grundformen: (Schwerpunkt Amerika)

Bild

Was du hast ist ganz normale Dreiecksverzahnung, die einfachste Form die es gibt, im englischen als "Plain" bezeichnet. Wenn jetzt die Frage aufkommt, warum um alles in der Welt sich jemand die Mühe macht und derart komplizierte Zahnformen baut, nunja, wenn du mit einer Dreiecksverzahnung vlt 20 Züge für eine bestimmte Strecke brauchst, dann brauchst du mit einer Säge mit gut eingestellten Räumerzähnen eventuell nur 10 Züge für die gleiche Strecke. Als "Peg"-Teeth (Zähne) bezeichnet man die dreieckigen Schneidezähne; die Räumer heissen im Englischen "Raker"-Teeth.

Vorteile bietet eine Säge ohne Räumerzähne eigentlich nur in richtig trockenem Holz.

Hier wird das Schärfen einer klassichen "Peg and Raker" Säge behandelt:
https://www.youtube.com/watch?v=FrYsFlx3OSY

Bei sämtlichen Sägen mit gleichlangen Zähnen (z.B. Dreiecks, M- und Kronenzahn) entfällt logischer Weise die komplette Bearbeitung der Räumerzähne.

Bei M- und Kronenzähnen müssen die "Kratzerseiten" logischerweise rechtwinklig gefeilt werden, sonst klemmt die Säge !

----------------
Hier mal noch eine sehr ausführliche Erklärung eines alten Herrn der es kann.

https://www.youtube.com/watch?v=kD976NlxrSE
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Alle diese Zahnformen sind reine Typen für Schnitte quer zur Faser (Crosscut), für Längsschnitte (Ripcut) braucht man völlig andere Zähne, und andere Sägeformen.

Bezüglich alter Werkzeuge kann ich nur jedem dringend empfehlen englisch zu lernen, da auf der anderen Seite des grossen Teiches teilweise noch eine andere Werkzeugkultur herrscht !
Ich habe vlt 15 alte Schrotsägen vom Schrott, 13 mit Dreiecksverzahnung, ich hab mal einen Container mit ungelogen ca 50 Schrotsägen durchgewühlt, und fand nur eine einzige kurze (120cm) mit Räumerzähnen (Championtooth). Noch so ein Ding hab ich für 15 Euro bei ebay Kleinanzeigen gekriegt, und die Perforated-Lance Fällsäge mit dünn geschliffenen Rücken habe ich noch nicht mal geschärft, weil ich sie nicht versauen will, und hüte sie wie meinen Augapfel.
Die Dinger sind hier echt nicht verbreitet, daher kann ich nur jedem raten der so ein Ding in die Finger bekommt es nicht durch Dummheit zu ruinieren. Bei den Dreiecksverzahnten ist die Verfügbarkeit zum Glück noch deutlich besser.


Konkrete Fragen zum Schärfen von irgendwelchen Werkzeugen am besten mit Bild von Werkzeug stellen, vielleicht kann ich helfen.

Gruß Kauz

PS: Wen es interessiert, was rauskommt wenn sich ein bekloppter Kunde (thats me ;) )mit Zugang zu Flex, Bohrmaschine und Feile überlegt wie sich wohl eine "4-Schneide- 1-Räumer-Verzahnung" auf einem Kreissägeblatt macht:
Bild0328.jpg
Bild0328.jpg (90.25 KiB) 3432 mal betrachtet
(hammergeil für nasses und harziges Holz, man beachte auch den Holz-BG- konformen Spaltkeil :D, braucht nur sehr wenig Antriebsleistung, aber bedarf guter Pflege, und freut sich GAR nicht über Sand etc...)
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Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#13

Beitrag von emil17 » So 11. Dez 2016, 22:40

Zu diesen Zahnformen wäre zu sagen, dass das alles zu einer Zeit entwickelt worden ist, wo es noch keine Kettensägen gab und die Holzknechte alles von Hand zersägen mussten. Da war eine optimale und gut gehende Säge etwa so wie eine entsprechende Sense für den Mäher.
Ich hab auch schon zu zweit mit einer geschätzt 1.5 m langen gut geschärften Waldsäge mit Hobelzahnung und Schraubgriffen frisches Holz zu Brennholz zersägt. Das geht erstaunlich schnell.
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Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#14

Beitrag von strega » So 11. Dez 2016, 23:23

also, meine Force-Sägeblätter für nasses Holz haben genau diese genannte Champion tooth Form. Die für trockenes Holz sind die dreieckigen, ja.

Zu Schränk-Übungen bin ich noch nicht gekommen, bewege mich gerad auf anderen Baustellen.
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Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#15

Beitrag von Dyrsian » Sa 4. Nov 2017, 17:15

Ich stehe vor einer ähnlichen Frage wie strega seinerzeit, ich muss auch Brennholz ohne Kettensäge machen. Vor der Kettensäge hab ich einfach zuviel Respekt. Wippkreissäge steht nicht zur Debatte, weil nicht transportabel und kein 400V Anschluss vorhanden.
Ich hab jetzt überlegt mir den Elektrofuchsschwanz von Bosch zu besorgen oder / und eben eine "Schrotsäge", z.B. die hier:
https://www.feinewerkzeuge.de/onemansaw.html
Momentan habe ich es mit einer Billig-Bügelsäge vom Baumarkt probiert, aber da verläuft der Schnitt so heftig, es ist nicht zu ertragen. Ob es an mir oder der Säge liegt, weiß ich natürlich nicht. So ganz ungeschickt bin ich aber eigentlich nicht. :aeh:
Der Elektrofuchsschwanz hat bloß ein 20 cm Blatt, so dünne Dinger per Hand zu zerteilen ist jetzt eigentlich auch nicht so der Auftrag. Also vielleicht überflüssig?
An der Schrotsäge stört mich, dass man sie "öfters nachschärfen und nachschränken" muss, das hört sich sehr zeitaufwendig an. Zudem sie echt sackteuer ist. Hm. :hmm:

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marceb
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Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#16

Beitrag von marceb » Sa 4. Nov 2017, 18:05

Hallo,
ich habe auch großen Respekt vor Kettensägen, habe mir dann so eine Halterung: https://www.amazon.de/S%C3%A4gebock-Hal ... XFVTMQ65DB
für die Kettensäge gekauft.
funktioniert gut und ist eben eine kleine transportable Lösung.

Gruß
Martina

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Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#17

Beitrag von emil17 » Sa 4. Nov 2017, 19:53

Hallo Dyrsian,
wenn die Baumarkt-Bügelsäge mit neuem Blatt schon stark schräg sägt, liegt es wohl daran, dass das Blatt nichts taugt.
Guck mal in Blattrichtung von unten über die Zähne. Ich vermute, dass die Zähne auf der einen Seite etwas länger sind als die auf der anderen.
---> in die Tonne damit, oder umtauschen gegen ein anderes Exemplar.
Vorher die Zahnung überprüfen: gewöhnlich sind aber alle Blätter einer Charge gleich.

Man kann die Blätter einzeln kaufen, üblich sind 76 cm Blattlänge. Wenn das Blatt für den Bügel zu lang sein sollte, kann man es abflexen. Das neue Loch bohren geht nur mit einem Co- oder TiN-Bohrer, weil der Blattstahl hart ist.

Die Blätter halten sehr lange, wenn man damit nur Holz sägt. Von Zeit zu Zeit sollte man nachschränken, weil sich die Schränkung wegdrückt. Dann geht es vor allem bei langfaserigem Weichholz schwer, oder der Schnitt wird schief (weil man immer etwas gegen die Körpermitte drückt beim Sägen und sich die Schränkung der Zähne auf dieser Seite etwas früher wegdrückt).
Schränken eines 76cm-Blattes geht mit einer Schränkzange etwa 10 Minuten.

Mit Elektro-Fuchsschwanz &Co würde ich nicht anfangen. Der Vorteil dieser Bügelsägen ist, dass man sie einfach vom Haken nehmen und sägen kann, ohne dass man Strom und teure Ersatzblätter vom Hersteller braucht. Ausserdem ist es leise. Wenn du richtig viel Brennholz sägen willst, dann ist eine Wipp-oder Kreissäge (mit Schiebetisch) oder eine grosse Bandsäge das Richtige. Die haben auch den Vorteil, dass sie kein Kettenschmieröl brauchen und sehr lange Standzeiten haben. Kettensägen fressen für solche Arbeiten zuviel Betriebsstoff und sind verschleissteilintensiv.
Am wenigsten Leistung für den Schnitt brauchen Bandsägen. Wenn du nur 230V hast, könnte eine Bandsäge mit etwa 2kW Motorleistung optimal sein. Bandsägen sind aber etwas empfindlich und nichts für Grobmotoriker.
Falls du klafterweise Meterrollen und Hartholzspälten sägen willst, solltest du eine Sägemaschine mit etwa 5kW oder mehr nehmen, da braucht es dann Drehstrom.

Ein Hinweis noch für die, welche die Arbeit mit der Handbügelsäge nicht gewohnt sind: Beim Ansägen hüpft das Blatt gerne aus dem Holz und auf den Daumen oder Zeigefinger der linken Hand (wenn man Rechtshänder ist). Das gibt ekelhaft tiefe Schnittwunden. Bitte einen Arbeitshandschuh an die Hand, mit der man nicht sägt, und entweder ein Stück Dachlatte als Anschlag mit festhalten oder beim Sägebock das Holz so sägen, dass ein Horn des Bockes zwischen linker Hand und Säge ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#18

Beitrag von Dyrsian » So 5. Nov 2017, 21:18

Vielen Dank für die Tips, Martina und Emil!
Eine Kettensäge, auch mit Halterung, will ich nicht benutzen zumal sie wirklich wartungsintensiv sind, grade mit Benzinmotor. Dieser stößt dann auch noch ohne jede Abgasreinigung Schadstoffe aus die ich direkt einatme. Nix für mich!
Die Idee mit der Bandsäge ist super, zumal die ja neben Brennholz machen auch noch andere interessante Einsatzgebiete hat. Vielleicht kann ich damit kleinere Kaliber sogar längs auftrennen und so Bretter und Balken herstellen. Da werde ich mal in der Bucht nach was Gebrauchtem schauen wenn wieder Geld da ist!
Fürs Erste hab ich mir mal eine Bahco Force Bügelsäge, eine Fiskars Japan-Astsäge und einen hölzernen Sägebock bestellt.

Ich muss ohnehin auch mal schauen, wie ich praktisch an größere Mengen Holz komme. Im Moment konnte ich einiges bei Baumfällungen abgreifen, aber langfristig muss ich irgendeine Quelle auftun. Mal sehen :kaffee:

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Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#19

Beitrag von emil17 » So 5. Nov 2017, 21:42

Sägeböcke mach ich mir selber
SB1.jpg
SB1.jpg (72.95 KiB) 2930 mal betrachtet
Beim Kauf einer Bandsäge achte bitte auf massive Bauweise und gescheite, robuste Bandführung.
Die alte Bauform mit zwei Rollen ist besser als die mit drei Rollen, braucht aber mehr Platz.
Je grösser die Rollen, desto dicker darf das Blatt sein, was in der Praxis viel wert ist.
Eine gebrauchte würde ich in der Bucht nur kaufen, wenn ich sie vor dem Bieten besichtigen könnte.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

centauri

Re: Potente Hand-Holzsäge für grössere Brennholz-Äste gesuch

#20

Beitrag von centauri » So 5. Nov 2017, 22:04

@Drysan
Ist ja auch irgendwie in die eigene Tasche gelogen. Kettensägen verschmutzen ja die Umwelt. Das macht ja jetzt eine Elektro- Bandsäge in deiner Umwelt nicht. Das passiert dann irgendwo anders. Und Wartung braucht eigentlich jede Säge egal welchen Antrieb sie hat.
Vielleicht ist das ja was für dich:
https://www.youtube.com/watch?v=VdjapG8zGzs

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