Dem Hobel das Maul stopfen?

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1883
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Dem Hobel das Maul stopfen?

#1

Beitrag von Dyrsian » Mo 4. Jul 2016, 20:49

Hobel. Schon wieder. :drama:
Alsoo .. am Samstag habe ich mir mir auf dem Trödel 4 Hobel für 13 Euro gekauft. 2 so ganz kleine (Simshobel?) Und 2 Größere, 65 mm breit Sehen soweit noch kaum benutzt aus, das Hobelmaul war nicht ausgerissen, die Sohle soweit glatt, kaum benutzt, zumindest einer. Nun habe ich gestern von dem, der am Besten aussah das Messer ausgebaut und erstmal rasiermesserscharf geschliffen.
Dann sollte es los gehen mit dem Hobeln, erstmal mit Fichte von mieser Qualität, in Wuchsrichtung versucht zu Hobeln. Es klappt, oh Wunder, überhaupt nicht. Es ist ein elendes Gerupfe und Gezerre, kurze Späne, ein Hängen und Hacken im Holz und eine völlig zerschredderte Oberfläche. Um auszuschließen dass es am Holz liegt, habe ich dann nochmal eine Kiefernleiste, A Qualität, hergenommen und zerschunden :sauenr_1:
Bleibt die Frage: Warum geht es nicht?
Ist irgendwas mit dem ¨Spanbrecher¨ nicht in Ordnung? Man kann ihn nicht 1-2 mm von der Schneide entfernt positionieren, dann passt das Messer nicht mehr in den Hobel. Der sieht sowieso irgendwie anders aus als ich mir ihn im Internet angesehen habe.
Mir ist aufgefallen, dass das Hobelmaul sehr groß ist, 12 mm. Ist das vielleicht zu groß? Es ist aber eindeutig so gefertigt, da hat keiner was abgekaut. Soll ich aus der Sohle ein Stück ausfräsen und einen Klotz einleimen um das Maul zu verkleinern, ihm praktisch das Maul stopfen? Könnte das Abhilfe schaffen?
Oder ist mein Hobel einfach Müll? Aber wer baut ein Werkzeug das seinen Zweck nicht erfüllt? :hmm:
Vielleicht bin ich auch einfach zu blöd ... ?
Dateianhänge
Der merkwürdige Hobel mit Messer und Spanbrecher
Der merkwürdige Hobel mit Messer und Spanbrecher
rps20160704_205305.jpg (69.33 KiB) 4910 mal betrachtet
Großmaul
Großmaul
rps20160704_205232.jpg (59.84 KiB) 4910 mal betrachtet
Katastrophal zerstörte Oberfläche nach dem Hobeln
Katastrophal zerstörte Oberfläche nach dem Hobeln
rps20160704_205337.jpg (44.44 KiB) 4910 mal betrachtet

Benutzeravatar
ajal
Beiträge: 262
Registriert: Sa 26. Okt 2013, 16:07
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Hohe Geest, Klimazone 8a

Re: Dem Hobel das Maul stopfen?

#2

Beitrag von ajal » Mo 4. Jul 2016, 22:13

Der Hobel sieht ziemlich billig aus. Schlimmer ist das du den Spannbrecher auf der falschen Seite festgeschraubt hast (wenn ich das richtig erkenne).http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schneide1.html. Hast du niemanden der dir die Gründzüge mal zeigen könnte?

smallfarmer
Beiträge: 1158
Registriert: So 8. Aug 2010, 22:23

Re: Dem Hobel das Maul stopfen?

#3

Beitrag von smallfarmer » Di 5. Jul 2016, 06:58

Nicht umsonst ist Schreiner ein Ausbildungsberuf mit 3 Jahren Lehrzeit. Wie soll man dir die Funktionen des Hobels, das Einstellen und das damit arbeiten in einem Forenbeitrag erklären. Geh zu einem Fachmann vor Ort und lass dirs zeigen. Dauert aber auch länger als ne Viertelstunde.

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1883
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Dem Hobel das Maul stopfen?

#4

Beitrag von Dyrsian » Di 5. Jul 2016, 09:00

Naja, das Messer umzudrehen ist ja schonmal ein Anfang.
Was die Schreiner angeht ... naja, ich glaube jemanden zu finden der tatsächlich noch mit einem Handhobel umgehen kann ist gar nicht so einfach. Die Schreiner die ich kenne, bauen im Wesentlichen in Polen vorgefertigte Fenster und Türen ein. Hobeln tut da jedenfalls keiner mehr.
Ich hab mich nach einem Kurs umgesehen, aber noch nichts passendes gefunden. Vielleicht muss man es aber auch nicht überbewerten, die meisten Sachen kann man ja auch lernen, in dem man einfach probiert und sich selbst Infos sucht. Ich hab ja keinen Druck...bisher hat´s jedenfalls noch immer geklappt.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Dem Hobel das Maul stopfen?

#5

Beitrag von Olaf » Di 5. Jul 2016, 14:34

Ach, wo hab ich das bloß gesehen??? Ich denke, es war irgendeine Mediathek, jedenfalls war es auf Deutsch.
(Im Winter, als ich meinen "Internetfernseher" gebastelt hatte, hab ich in der Werkstatt viel solches Zeugs laufen lassen, aber nur halbherzig hingeschaut.)
Der hat auch welche auf dem Flohmarkt gekauft und aufgearbeitet und erklärt, worauf man achten muss.
Als Kind oder Jugendlicher eher bin ich mit den Hobeln meines Opas eigentlich gut zurechtgekommen. Das lag aber nicht an meinen Talenten, sondern daran, dass Opa die richtig eingestellt hat. Erklärt hat er mir auch viel, trotzdem glaube ich nicht, dass ich es gut kann. Anfangs standen die Hobel auch auf der Liste der verbotenen Werkzeuge, wo wir Kinder tunlichst die Pfoten von zu lassen hatten.
Halb OT:
Meine Frau hatte mal irgendnen Flitz, wo sie Stemmeisen brauchte, und hat sich so Billigzeug (konkret war es made in China) im Baumarkt gekauft. Die waren stumpf, ich hab versucht, sie scharf zu kriegen, ist mir nicht gelungen.
Dann hab ich die alten Stemmeisen meines Opas rausgekramt und angeschliffen, damit ging es. Die waren wohl nicht so ST30 wie die Chinaware, auch wenn im Laufe der Jahrzehnte sicher schon manches Kohlenstoffatom entfleucht sein mag. Die standen übrigens auch anfangs auf der Liste der verbotenen Werkzeuge.
Viel Erfolg, ich denke auch, dass man das ausprobieren kann....
LG
Olaf
Edit:
Nun habe ich gestern von dem, der am Besten aussah
Vielleicht nimmste besser den, der am gebrauchtesten aussieht....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzeravatar
ajal
Beiträge: 262
Registriert: Sa 26. Okt 2013, 16:07
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Hohe Geest, Klimazone 8a

Re: Dem Hobel das Maul stopfen?

#6

Beitrag von ajal » Di 5. Jul 2016, 15:02

Nimm zum ausprobieren ein nicht zu grobes Fichtenbrett und davon die die Kante (so 2-3 cm breit). so einspannen das die Maserung "in Fahrtrichtung" ansteigt. solange probieren bis der Hobel lange Späne produziert und pfeift.


Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Dem Hobel das Maul stopfen?

#8

Beitrag von Olaf » Di 5. Jul 2016, 17:00

Danke Manfred! :daumen: Da also hatt ich das her...
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1883
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Dem Hobel das Maul stopfen?

#9

Beitrag von Dyrsian » Di 5. Jul 2016, 20:42

Das Messer zu drehen hat schon mal den gewünschten Erfolg gebracht, er rupft nimmer so, produziert lange schöne Späne und pfeift. Komischerweise ist bei allen vier Hobeln das Messer "falschrum" eingebaut vom Vorbesitzer.
Ich werde mir mal das Video ansehen.
Der Hobel nimmt im Moment relativ viel Material weg, zum Versäubern einer Fläche ist das nicht ideal. Ich muss dieses Einstellen des Spanbrechers und der Hobeltiefe nochmal vertiefen - vielleicht ist er aber auch ein Hobel der kein Putzhobel ist, sondern viel wegnehmen soll. Keine Ahnung. Super astige Fichte schlechter Qualität ist glaube ich auch nicht das ideale Holz zum Einstieg, grade an den Ästen hakt es immer.
Fürs erste bin ich aber ein gutes Stück weiter, und ich hab ja Zeit. :grinblum: Learning by doing!

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1883
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Dem Hobel das Maul stopfen?

#10

Beitrag von Dyrsian » Di 5. Jul 2016, 20:45

Mit dem Video hatte ich angefangen. Ich hätte besser aufpassen sollen wie rum er das Messer einsetzt. Guter Mann! Nach den Tips im Video hatte ich auch versucht zu kaufen, also glatte Sohle, kein ausgerissenes Maul etc.
Es funktioniert ja auch. Vor allen Dingen bei 13 Euro für vier Hobel kann man glaube ich auch nicht viel verkehrt machen.
Deine Erfahrung mit dem Stemmeisen kann ich bestätigen Olaf, ich hab eines ausm Baumarkt, wsr mit 15 Euro gaR nciht soo billig, das ist butterweicher Stahl, geht gar nicht. Die von Kirschen sind auch nicht viel teurer und klappen gut

Antworten

Zurück zu „Geräte und Werkzeuge“