Werkstattbericht

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emil17
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Re: Werkstattbericht

#221

Beitrag von emil17 » Sa 3. Mär 2018, 22:15

Dyrsian hat geschrieben:Achtung!
Was mir grade noch eingefallen ist: Bevor du da irgendwelche mega-aufwendigen Gehrungsschnitte machst, prüf lieber nach ob die Wände auch im 90° Winkel sind.
Sonst hast du nachher einen riesigen Spalt an der Wand, selbst wenn du einen noch so tollen Stoß gemacht hast.
:)
Vermutlich hat er noch ne Patrone von seinem PU-Schaum da :teufel:
Ich bin eher im Altbau zu Hause. Rechte Winkel, ebene Flächen, senkrechte Wände und dergleichen sind Illusionen, die die Wirklichkeit schlecht abbilden. "Ist im Winkel" oder "ist parallel" ist realitätsfremder Optimismus oder Fantasiemangel des Baustellenneulings.
Wir haben uns bis jetzt ja nur über den 45°-Stoss und die Vorderkante unterhalten. Hinten hilft eine gute Stichsäge und eine Pappschablone. Für Fliesenlegen und andere derartige Arbeiten habe ich mit ein rechtwinkliges Dreieck aus drei geraden Dachlatten mit den beiden kurzen Schenkeln 1m lang gemacht, damit kann man durch Ranhalten vor dem Zuschneiden rasch prüfen, wie winklig und bucklig etwas ist und wieviel fürs Einpassen allenfalls noch zugegeben werden muss.
Aus den Abfällen der Arbeitsplatte lassen sich übrigens vorzügliche Schneidebretter für die Küche machen, wenn die nicht wie das Exemplar im Hornbach-Video bloss aus beschichtetem Pressspan ist.
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Re: Werkstattbericht

#222

Beitrag von Dyrsian » So 4. Mär 2018, 10:48

Wir haben uns bis jetzt ja nur über den 45°-Stoss und die Vorderkante unterhalten. Hinten hilft eine gute Stichsäge und eine Pappschablone. Für Fliesenlegen und andere derartige Arbeiten habe ich mit ein rechtwinkliges Dreieck aus drei geraden Dachlatten mit den beiden kurzen Schenkeln 1m lang gemacht, damit kann man durch Ranhalten vor dem Zuschneiden rasch prüfen, wie winklig und bucklig etwas ist und wieviel fürs Einpassen allenfalls noch zugegeben werden muss.
Aus den Abfällen der Arbeitsplatte lassen sich übrigens vorzügliche Schneidebretter für die Küche machen, wenn die nicht wie das Exemplar im Hornbach-Video bloss aus beschichtetem Pressspan ist.
Ja, allerdings kann man hinten nur Anpassen wenn man keine vorgefertigte 60 cm Platte hat, sonst wird es zu schmal. Deswegen ist eine größere Tafel so praktisch. Ohne hätte die Küche hier katastrophal ausgesehen.
Ich würde heute immer Leimholz oder Stein machen, manchmal hat man allerdings kaum Geld, dann bleibt nur Spanplatte. Hab ich im Garten auch, 15€. Vorteil: Man kann Wasser drauf stehen lassen, ne Leimholzplatte ist direkt im Arsch weil die Hölzchen hochkommen. Für Jugendliche daher vielleicht nicht ideal? :haha:
Ich war auch fleißig, hab mir aus Latten ein Anzuchtregal geschraubt. Geklebt wieder mit Knochenleim. Zum Furnieren find ich den jetzt nach wie vor sehr kompliziert, aber für so kleine Sachen echt gut. Und auch preiswert.
Hab jetzt nur grob konstruiert, weil ich erstmal sehen will wie das mit den Pflanzen klappt, eh ich mir da jetzt was aus Edelholz zusammenzapfe. Zwei 45 Watt LED Panele vom gelben Mann, wie Olaf sagen würde, sollen es jetzt rausreißen. Hell sind sie auf jeden Fall.
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Re: Werkstattbericht

#223

Beitrag von Olaf » So 4. Mär 2018, 13:26

Ich find, das sieht recht nobel aus, für das Preis/Leistungsverhältnis perfekt!
dann bleibt nur Spanplatte. Hab ich im Garten auch, 15€. Vorteil: Man kann Wasser drauf stehen lassen, ne Leimholzplatte ist direkt im Arsch weil die Hölzchen hochkommen. Für Jugendliche daher vielleicht nicht ideal? :haha:
*lach*, da, da muss ich differenzieren.
Max ist gelernter Koch. Er arbeitet sehr schnell, für mich nahezu hektisch, räumt aber mit der gleichen Schnelligkeit und Selbstverständlichkeit nachher auf.
Außerdem ists dann nicht mehr mein Ding, ich schaff einmal ne ordentliche Ausgangssituation, und ab da ist es sein Problem, mir doch egal.
Maik ist, fast wollt ich was gemeines schreiben.....etwas unstrukturiert, sagen wir mal so.
Und, wenn der einem Jahr auszieht, und die Platte ist versaut, dann platzt mir der Arsch und es ist wieder mein Problem!
Also, Max kriegt Buche, Maik Pressplattengedönse. Zumal die Platte ja durchlaufend ist. Mit Johanna war ich seinerzeit auch bei yippijaja, die haben uns exzellent beraten, ich habe MIT Johanna die Platten geschliffen und geölt, sie liebt ihre Platten, es sind zwei, und pflegt sie, weil sie weiß, wieviel Arbeit drin steckt. Mit Max wird das ähnlich laufen.
Rechte Winkel, ebene Flächen, senkrechte Wände und dergleichen sind Illusionen, die die Wirklichkeit schlecht abbilden.
Ich bin zu alt, um noch Illusionen zu haben. :mued: ;) Zu Max hab ich gesagt, das nächste mal komm ich mit meinem größten Winkel und paar sehr graden Latten. Das ist nämlich auch nen Altbau. Bei Maik gehts ja nur grade aus. Trotzdem....ähm, ja, die Wand hab ich als Trockenbau hingestellt, ist das jetzt gut oder schlecht? Naja, ich hab z.T. das Gebälk vom Dachstuhl benutzt, also auch mal lieber vorher was dranhalten.
Pappschablonen bin ich von dem Womo-Krams gewöhnt.
Und überhaupt, das lohnt sich ja dann richtig, könnt ich ja auch gleich noch die Arbeitsplatten für mein Mini-Womo kaufen! Geh ich gleich Mass nehmen!
Andre sagt, ja, er könne mir das machen, aber die Typen von H*rnbach seien echt gut drauf, denen soll ich mein Problem schildern, dann würden die das vorbereiten, dass das jeder Trottel kann. Also Andre ist wie erwähnt eigentlich Tischler, betreut jetzt aber in Bln. paar hundert Wohneinheiten nebst den dazu erforderlichen Handwerkern. Wenn der sagt, ich soll mich an die wenden, dann mach ich das so.
So, Womo ausmessen!
LG
Olaf
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Re: Werkstattbericht

#224

Beitrag von Rohana » So 4. Mär 2018, 16:14

emil17 hat geschrieben: Rechte Winkel, ebene Flächen, senkrechte Wände und dergleichen sind Illusionen, die die Wirklichkeit schlecht abbilden. "Ist im Winkel" oder "ist parallel" ist realitätsfremder Optimismus oder Fantasiemangel des Baustellenneulings.
So isses!! Aber was wäre das Leben ohne ein bisschen Aufregung? :lala:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Werkstattbericht

#225

Beitrag von emil17 » So 4. Mär 2018, 18:40

Olaf hat geschrieben: Und, wenn der einem Jahr auszieht, und die Platte ist versaut, dann platzt mir der Arsch und es ist wieder mein Problem!
Nimm neue Schaltafeln :holy: oder - und das ist ernst gemeint - Beton.
Voteile: Wird, wenn du statt Portland-Zement Dyckerhoff-Weiss nimmst und nach Abbinden schleifst und gründlich ölst oder versiegelst, sehr schön. Keine Probleme mit unregelmässigen Anschlüssen und so, Hauptsache die Schalung ist innen sauber gearbeitet, Kanten mit Dreiecksleisten versehen spart viel Arbeit.
Du kannst auch hinten eine Zarge mit Hohlkehle anarbeiten, dann ist es einfach zu reinigen. Noch besser im Unterhalt wird es, wenn der Wasserhahn der Spüle so wie eine Badewannengarnitur an die Wand und nicht hinten auf die Abdeckung montiert wird.
Es ist einigermassen unkaputtbar, ausser die machen mit Salzsäre drauf rum oder benutzen sie, um Nägel gerade zu klopfen.
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Re: Werkstattbericht

#226

Beitrag von Olaf » Mo 5. Mär 2018, 10:03

Klingt nach einer reizvollen interessanten Lösung. Jetzt bin ich zu sehr unter Termindruck, aber vielleicht fertige ich im Sommer ja man ein Probeexemplar, zum üben. Und wenn die Kinder dann raus sind, könnt ichs ja tatsächlich so machen.
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Re: Werkstattbericht

#227

Beitrag von emil17 » Mo 5. Mär 2018, 11:35

Es ist eher nichts für überbeschäftigte Leute. Du musst sehr viel Aufwand treiben, um die Schalung sauber hinzubekommen, denn der Beton bildet jeden Bastel und Murks gnadenlos ab.

Ich habe in meiner Alphütte einen gebrauchten Edelstahlspültisch aus der professionellen Gastronomie gekauft und aufgestellt. Der hat hinten eine Zarge, damit nichts zwischen Tisch und Wand runterläuft. Ein Stück geleinölte Dreischichtplatte, die man drauflegen kann, dient als Arbeitsfläche, um Teig zu kneten, Gemüse zu putzen, Kram abzustellen und so weiter. Der Wasserhahn wird mit Panzerschlauch angeschlossen (kann man von alten Waschmaschinen auf dem Schrott abmontieren, wenn man sie nicht kaufen will) und für das Abwasserrohr habe ich einen Staubsauger-Spiralschlauch aus Kunststoff vom Sperrgut genommen. Der Tisch ist für den Zweck perfekt, sieht eigentlich ganz zumutbar aus und wenn ich doch mal den Drang verspüre, eine Einbauküche zu montieren, kann ich ihn sonstwo gebrauchen.
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Re: Werkstattbericht

#228

Beitrag von Dyrsian » Mo 5. Mär 2018, 21:53

emil17 hat geschrieben:
Olaf hat geschrieben: Und, wenn der einem Jahr auszieht, und die Platte ist versaut, dann platzt mir der Arsch und es ist wieder mein Problem!
Nimm neue Schaltafeln :holy: oder - und das ist ernst gemeint - Beton.
Voteile: Wird, wenn du statt Portland-Zement Dyckerhoff-Weiss nimmst und nach Abbinden schleifst und gründlich ölst oder versiegelst, sehr schön. Keine Probleme mit unregelmässigen Anschlüssen und so, Hauptsache die Schalung ist innen sauber gearbeitet, Kanten mit Dreiecksleisten versehen spart viel Arbeit.
Du kannst auch hinten eine Zarge mit Hohlkehle anarbeiten, dann ist es einfach zu reinigen. Noch besser im Unterhalt wird es, wenn der Wasserhahn der Spüle so wie eine Badewannengarnitur an die Wand und nicht hinten auf die Abdeckung montiert wird.
Es ist einigermassen unkaputtbar, ausser die machen mit Salzsäre drauf rum oder benutzen sie, um Nägel gerade zu klopfen.
Wäre schick für eine Außenküche! Wie macht man denn so "feinen" Beton? Dann keine Kieselsteine mit rein sondern Zement + Sand oder wie? Hab noch nie wirklich betoniert, außer mal so Löcher zu oder so.

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Re: Werkstattbericht

#229

Beitrag von emil17 » Mo 5. Mär 2018, 22:09

Dyrsian hat geschrieben: Wäre schick für eine Außenküche! Wie macht man denn so "feinen" Beton? Dann keine Kieselsteine mit rein sondern Zement + Sand oder wie? Hab noch nie wirklich betoniert, außer mal so Löcher zu oder so.
Du musst die "Sieblinie" bei den Zuschlägene einhalten. Gemeint ist, die Korngrössen müssen mengenmässig so gewählt werden, dass nach Mischen und Abrütteln keine Löcher im Gefüge offen bleiben. Dafür gibts Tabellen, geht aber bald nach Gefühl. Die maximale Grösse der Zuschläge hängt von der Einbausituation ab - je filigraner die Schalung desto kleiner das Grosskorn - logisch.
Je grösser das Grosskorn, desto weniger Zement wird für gleiche Festigkeit pro Menge benötigt und desto billiger wird ein m3 Schüttvolumen. Das spielt aber eher für Grossbaustellen eine Rolle, beim Betontisch ist es egal.
Sehr wichtig hingegen ist, dass die Zuschläge hart und dass sie gewaschen worden sind. Lehmiger Zuschlag gibt keinen festen Beton.
Dann darf nicht zuviel Wasser rein - das erleichtert zwar das Verfüllen, gibt aber mehr Poren und eine unsaubere Oberfläche. Wenn nach dem Rütteln Wasser auf der Oberfläche steht, war es zuviel. Man kann es zwar mit einem Schwamm aufnehmen, aber weniger nass anmischen wäre besser gewesen. Das ist besonders wichtig für Formteile, bei Mauern und Fundamenten sind die Ansprüche an die Festigkeit nicht so hoch.
Beton bindet hydraulisch ab, also durch einen chemischen Vorgang und nicht durch Austrocknen. Deshalb bei heissem Wetter offene Frischbetonflächen abdecken.
Steht die Arbeitsfläche ungeschützt am Wetter, sollte sie etwas Gefälle und eine Ablaufrinne bekommen, damit das Regenwasser nicht drauf stehen bleibt. Unterseitig sollte eine Tropfkante angebracht werden, sonst zieht das Wasser darunter rein.
Leider sind saubere Oberflächen mit Gefälle nicht ganz einfach herzustellen - am besten Unterlage horizontal betonieren, dann mit Mörtelüberzug und Haftbrücke (ohne platzt es bei Frost möglicherweise ab) das Gefälle herstellen, taloschieren und später verschleifen.
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Re: Werkstattbericht

#230

Beitrag von Dyrsian » Mo 5. Mär 2018, 22:24

emil17 hat geschrieben:Unterseitig sollte eine Tropfkante angebracht werden, sonst zieht das Wasser darunter rein.
Danke, du hast mir grade sehr geholfen. Ich hatte mich nämlich gefragt, wieso in meinen Holzunterstand Wasser läuft obwohl doch da ein ausreichender, wenn auch nicht übertriebener, Dachüberstand ist. Nachdem ich "Tropfkante" gegoogelt hab, weiß ich auch warum! Der kriegt jetzt erstmal eine eingefräst! :michel: Dem Holz ists vermutlich wurscht, aber ich habs gern ordentlich :grinblum:
Vielleicht mach ich im Sommer mal einen Betontisch! Vielleicht erstmal eine kleine Fläche, zum Test. Ach, es gibt soviel was man bauen könnte! Ein Leben ist zu kurz! :mrgreen:

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