Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

Benutzer 146 gelöscht

Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#1

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 5. Mai 2014, 12:31

Für meinen kleinen Hydraulik-Spalter benötige ich Hydrauliköl zum Nachfüllen, habe aber nur teilsynthetisches Motoröl greifbar.
Spontan würde ich sagen, dass Motoröl wesentlich höheren Ansprüchen genügen muss als Hydrauliköl, und es darum unkritisch ist, Motoröl für die Hydraulik zu verwenden, - oder ist das ein Denkfehler?

Gruß

frodo

P.S.: bin für jeden Tip dankbar, würde jedoch gesicherten Erkenntnissen den Vorzug geben ;)

centauri

Re: Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#2

Beitrag von centauri » Mo 5. Mai 2014, 12:40

Öle verschiedener Anwendungsbereiche darf man auf keinen fall mischen!
Vor allem nicht in Hydraulikanlagen.

Man sollte nicht einmal verschiedene Hydrauliköle mischen, aber schon gar kein Hydrauliköl mit Motorenöl!

Das ist für die Hydraulik tödlich.

Die Öle verändern ihre Eigenschaften, sowohl die chemischen als auch die Physikalischen(Viskosität, Säuregehalt usw.)

Da können sich wenns dumm läuft die Hydraulikkomponenten "auflösen", sprich kaputtgehen. z.B. die Pumpe anfangen zu spanen, dann kannst du die gesamte Hydraulik austauschen.

Also: unbedingt ein vom Hersteller empfohlenes Öl nehmen, am besten das selbe das schon drin ist.

Im landtreff gefunden!

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Wayan
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Re: Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#3

Beitrag von Wayan » Mo 5. Mai 2014, 13:06

Im Landtreff finden sich in der SUFU "Motorenöl statt Hydrauliköl" zahlreiche Infos.
In der Praxis wird tatsächlich oft Motorenöl statt Hydrauliköl benutzt (steht sogar in der Bedienungsanleitung meines 68er Fendts) und ist seit Jahrzehnten erprobt.
Ein Holzspalter ist ja nun nicht so ein Hightec-Gerät, wo es auf Nachkommastellen bei der Viskosität ankäme. Motorenöl ist auch weniger aggressiv, was Dichtungen angeht.
Ich würde kein großes Risiko sehen. Allerdings würde ich die Öle nicht mischen.
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

centauri

Re: Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#4

Beitrag von centauri » Mo 5. Mai 2014, 13:12

So sehe ich das auch.
Und einen liter kaufen wird auch nicht die Hürde sein

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Dagmar
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Re: Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#5

Beitrag von Dagmar » Mo 5. Mai 2014, 13:13

Hallo,

mein Hydraulikfritze meint auch, nur Hydrauliköl benutzen. Wenn man da mal einen Tropfen Hydrauliköl und einen Tropfen Motoröl zwischen den Fingern verreibt, merkt man auch dabei schon einen Unterschied.

Hat man allerdings vor, sein (Hydraulik) Teil nicht mehr lange zu benutzen, funktioniert es schon irgendwie. Wir haben z.B. einen alten Gabelstapler wo es zwischen dem alten Motoröl und dem Hydrauliköl irgendwelche (ungewollten) Verbindungen gibt. Und irgendwie funktioniert der Stapler auch noch mit dem Gemisch - die Frage ist einfach nur wie lange noch. Aber der soll sowieso irgendwann verschrottet werden.


Dagmar
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centauri

Re: Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#6

Beitrag von centauri » Mo 5. Mai 2014, 13:31

Nicht verschrotten, mir geben :)

Benutzer 146 gelöscht

Re: Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#7

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 5. Mai 2014, 13:31

Danke für die Antworten! :daumen:
Ich tendiere zur Sichtweise von Wayan :)

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poison ivy
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Re: Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#8

Beitrag von poison ivy » Mo 5. Mai 2014, 14:44

Wayan hat geschrieben:Im Landtreff finden sich in der SUFU "Motorenöl statt Hydrauliköl" zahlreiche Infos.
In der Praxis wird tatsächlich oft Motorenöl statt Hydrauliköl benutzt (steht sogar in der Bedienungsanleitung meines 68er Fendts) und ist seit Jahrzehnten erprobt...
koennte sein, dass ein 45 Jahre alter Trecker keine besonders hohen Anforderungen an's Oel stellt?
und/oder dass in 45 Jahren Oele und Pumpen weiterentwickelt wurden?

Motoroel ist auf Scherstabilitaet ausgelegt,
Hydraulikoel aud Druckstabilitaet,
wieso bloss?

Zusaetze reagieren mit Dichtungsmaterialien,
waer nicht das erste Mal, dass eine Dichtung wegen falschem Oel quillt

aber es ist nicht mein Spalter
in diesem Hause gibt es genuegend korrektes Oel fuer alle Helferlein,
auch Hydraulikoel

Benutzer 146 gelöscht

Re: Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#9

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 5. Mai 2014, 15:39

poison ivy hat geschrieben: koennte sein, dass ein 45 Jahre alter Trecker keine besonders hohen Anforderungen an's Oel stellt?
und/oder dass in 45 Jahren Oele und Pumpen weiterentwickelt wurden?
bestimmt! Die heutigen Dichtungsmaterialien sind evtl. widerstandsfähiger?
poison ivy hat geschrieben: Motoroel ist auf Scherstabilitaet ausgelegt,
- was dem Spalter wohl nicht schadet :hmm:
poison ivy hat geschrieben: Hydraulikoel aud Druckstabilitaet,
Motoröle auch!
poison ivy hat geschrieben: Zusaetze reagieren mit Dichtungsmaterialien,
waer nicht das erste Mal, dass eine Dichtung wegen falschem Oel quillt,
DARÜBER wären KONKRETE Infos tatsächlich hilfreich!
poison ivy hat geschrieben: in diesem Hause gibt es genuegend korrektes Oel fuer alle Helferlein,
auch Hydraulikoel
das habe ich als selbstverständlich vorausgesetzt ;)

Nee, schon klar, in einen brandneuen Commonrail-Turbodiesel mit Partikelfilter würde ich jetzt allein schon deshalb kein 20W-50 kippen, weil dann die Garantie futsch ist, - aber so ein kleiner Baumarkt-Spalter wird mit ausreichend schmierfähigem, nicht allzu dickflüssigem Öl funktionieren, - denke ich, und werde ich ja dann erleben :aeh:
Generell bin ich misstrauisch gegenüber pauschalen Aussagen zur angeblich zwingenden Notwendigkeit einer teuren Produktvielfalt.
Wenn`s dazu konkrete Aussagen gibt wie damals die Sache mit E10 und den Dichtungen der Einspritzpumpen mancher Motoren, ist das `was Anderes.
Aber wenn man sich die Produkt- und Preisvielfalt von Motorölen anschaut und die Werbeaussagen liest, welche Wunder die Edel-Produkte im Motor vollbringen (sollen).... :roll:
Danach müßte man sich eigentlich wundern, dass nicht jedes dritte Auto, das mit mineralischem Mehrbereichs-Öl für 2€/Liter fährt, mit Motorschaden seine Existenz beendet.
Klar ist, dass technische Öle auf die maximal möglichen Belastungen hin ausgelegt werden, also bei Motoren stundenlang auf dem Prüfstand mit Nenndrehzahl, - was im Alltagsbetrieb NIE vorkommt.
Darum bin ich otimistisch, dass sie in meiner kleinen Hydraulikpumpe, die auch nach 1 Std. spalten nicht mehr als 50-60° warm wird, zufriedenstellend funktionieren :)

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Wayan
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Re: Schrauber-Frage: Hydrauliköl/Motoröl

#10

Beitrag von Wayan » Mo 5. Mai 2014, 15:47

poison ivy hat geschrieben:
Wayan hat geschrieben:Im Landtreff finden sich in der SUFU "Motorenöl statt Hydrauliköl" zahlreiche Infos.
In der Praxis wird tatsächlich oft Motorenöl statt Hydrauliköl benutzt (steht sogar in der Bedienungsanleitung meines 68er Fendts) und ist seit Jahrzehnten erprobt...
koennte sein, dass ein 45 Jahre alter Trecker keine besonders hohen Anforderungen an's Oel stellt?
und/oder dass in 45 Jahren Oele und Pumpen weiterentwickelt wurden?

Motoroel ist auf Scherstabilitaet ausgelegt,
Hydraulikoel aud Druckstabilitaet,
wieso bloss?

Zusaetze reagieren mit Dichtungsmaterialien,
waer nicht das erste Mal, dass eine Dichtung wegen falschem Oel quillt

aber es ist nicht mein Spalter
in diesem Hause gibt es genuegend korrektes Oel fuer alle Helferlein,
auch Hydraulikoel
Jedem seine Meinung.
Wenn du den Hersteller fragst, wird der immer sagen, dass nur dieses eine Markenöl (nein kein Noname-Produkt) dich glücklich machen kann. Warum nur ist gerade dieses so teuer? Naja, wem es das wert ist...

Mein Traktor (55PS) hat bestimmt einige Bauteile mehr (Ölpumpe, Zylinder, diverse Steuer- Regel- Drossel- Halteventile...) als ein herkömmlicher Holzspalter. In der Bedienungsanleitung wird kundenfreundlich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass neben dem Hyrauliköl XY auch Motorenöl verwendet werden kann. Im Landtreff-Forum las ich, dass das billigste Noname-Motorenöl seit Jahren seinen Dienst tut. Bei mir gibt es auch keinerlei Probleme damit. Ich denke, man kann diese Praxiserfahrung durchaus mitteilen.
Wer jemand ein Gerät, dass vielleicht schon aus der Garantie heraus ist, betreiben will, wird er individuell Aufwand und Nutzen abschätzen. Die ganz Todesmutigen wagen es vielleicht, auf Erfahrungen alter Hasen zurück zu greifen, die scheinbar unlösbare Probleme mit unkonventionellen Tricks einfach so nebenbei lösen. ;)

Es verbietet dir natürlich keiner, ein Gerät zu verschrotten, wenn keine Original-Dichtung mehr dafür zu bekommen ist. :pfeif:
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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