Glasbruch

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Bunz
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Glasbruch

#1

Beitrag von Bunz » Fr 29. Okt 2010, 06:25

Hallo Leute,
mir ist ein Meßzylinder umgefallen. Oberer Rand ziemlich zackig ausgebrochen.
Da das Unterteil noch verwendungsfähig ist, suche ich nach einer Möglichkeit, den oberen Rand zu begradigen.
Ein Brenner zum Randverschmelzen steht zur Verfügung.
Nur eben der gezackte Rand...
Und bitte nicht die Wollfadenmethode.
Wer hat eine Lösung?
Danke für die Antworten.
lg
Bunz
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zaches
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Re: Glasbruch

#2

Beitrag von zaches » Fr 29. Okt 2010, 07:20

......Glasschneider?

lg, zaches
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Spunk
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Re: Glasbruch

#3

Beitrag von Spunk » Fr 29. Okt 2010, 10:51

Die Bruchkante mit Silikon "verzieren". Das begradigt zwar nicht, aber verletzen kann man sich auch nicht mehr. Silikon gibt es nicht nur in weiß, sondern auch in Transparent.

viellieb

Re: Glasbruch

#4

Beitrag von viellieb » Fr 29. Okt 2010, 11:08

Drehmel und mini trennscheibe oder zum Glaser deines vertrauens bringen... Mit der Flamme wäre ich vorsichtig da ohne entsprechende wärme behandlung funktioniert das meist nicht...
"TräumeausGlas" kann dir bestimmt helfen

lg phlippp

Traeumeausglas
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Re: Glasbruch

#5

Beitrag von Traeumeausglas » Fr 29. Okt 2010, 17:09

Hallo Bunz

Messzylinder sind meistens aus Borosilikat (feuerfestes, spannungsarmes und säurebeständiges Hochtemperaturglas am ehesten bekannt unter den Bezeichnungen Schott/Duran oder Kavalier/Simax), welches man zwar auch vorsichtig punktuell erhitzen kann, aber auf der sicheren Seite bist Du wenn Du dir einen Glaserbetrieb bzw. Glasschleiferei suchst, die im besten Fall einen Nasstellerschleifer haben. Die können es dann plan schleifen und somit besteht keine Verletzungsgefahr mehr.
Solltest Du es aber mit einem Brenner selbst machen wollen, dann bitte absolute VORSICHT, denn es können auch Risse sein, die man nicht sieht. Testet man indem man mit dem Fingernagel leicht gegen die Gefäßwand klopft ... bei hellem reinen Klang höchstwarscheinlich ok ... bei einem kurzen dumpfen Klang die Finger davon lassen und den Messzylinder wegschmeissen.
Beim Umgang mit dem Brenner unbedingt eine Schutzbrille tragen, damit den Augen ja nichts passiert.... Bei der Kleidung ja keine Kunstfasern verwenden, denn wenn ein glühender Teil auf die Kleidung fällt, wäre dies fatal. Eine feuerfeste Unterlage gehört dazu und ja nichts brennbares im näheren Umkreis.
Normalerweise verwendet man ja für Hochtemperaturglas einen Zweigasbrenner (Sauerstoff/Propan) damit eine ausreichende Arbeitstemperatur erreicht werden kann. Im Notfall geht es mit einem Propanbrenner mit Luftzufuhr (die regelbar sein sollte) oder ein wenig besser aber gefährlicher sind Mischgasbrenner.
Wenn ich so eine Reparatur ohne geeignetem Werkzeug machen müsste, würde ich zuerst den kompletten Rand vorsichtigst mit weicher (breiter) Flamme gleichmässig rundherum erhitzen, danach mit schärferer Flamme anschmelzen. Den Brenner danach in der linken Hand halten und eine Kombizange oder Flachzange in der rechten Hand. Die Flamme etwas schärfer (spitzer) einstellen und den ersten wegstehenden Teil weich schmelzen (zwischendurch immer wieder den restlichen Rand mit einer zügigen Runde erhitzen. Wenn der Teil weich wird das überstehende Material mit der Zange vorsichtig weggezogen, wobei dis Stelle weiterhin mit dem Brenner erhitzt wird, da das Glas ansonsten sofort erstarrt.
Wenn alle wegstehenden Teile abgeschmolzen wurden, noch einmal sauber rundherum schmelzen.

Trotz meiner obigen Kurzerklärung für eine der vielen Möglichkeiten empfehle ich diese Arbeit nur jemanden, der im Umgang mit Feuer geübt ist und sich der Gefahren bewusst ist.

lg.dieter

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Re: Glasbruch

#6

Beitrag von Bunz » Sa 30. Okt 2010, 05:37

Hallo an alle,
besonders Dieter für seine ausführliche Darstellung.
Vielen Dank.
Ganz so ungeübt bin ich nicht im Umgang mit Glas und Brenner. Ich denke aber, daß ich mir in diesem Fall einen neuen Zylinder kaufen werde.
Richtig, Dieter, es läuft noch ein Riß in das Material hinein, sodaß der Aufwand das Resultat nicht lohnt.
lg
Bunz
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Traeumeausglas
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Re: Glasbruch

#7

Beitrag von Traeumeausglas » Sa 30. Okt 2010, 09:40

Hallo Bunz

Dachte ich mir schon, das Du nicht ungeübt bist, aber da diesen Beitrag eventuell auch andere User mit ähnlich gelagerten Aufgaben lesen könnten, war es mir aus Verantrwortungsbewusstsein heraus sehr wichtig auch auf den Sicherheitsaspekt hinzuweisen.
Könnte es mir nämlich nicht verzeihen, wenn jemanden aus meiner Schreibfaulheit heraus bzw. ungenügender Erklärung meinerseits etwas pasieren würde.
lg. dieter

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Re: Glasbruch

#8

Beitrag von Bunz » So 31. Okt 2010, 06:56

Hallo Dieter,
das finde ich doch völlig richtig.
Wir wollen hier ja alle voneinander lernen.
Deshalb arbeite ich ja auch oft mit Beispielen um das Thema zu verallgemeinern. Dann haben andere auch was davon.
Aber noch ein Wort zum Meßzylinder (weil wir gerade dabei sind)
Es ist nämlich einer mit Glasfuß, was man heute selten findet. Prizipiell stecken die Meßzylinder heute in einem Plaste-Fuß. Naja.
lg
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Re: Glasbruch

#9

Beitrag von Saurier61 » So 31. Okt 2010, 13:55

Hallöle Bunz,
so selten sind die gar nicht...

guckst du hier: http://www.neubert-glas.de/laborglas/on ... 5301887204&
oder kleiner hier: http://www.neubert-glas.de/laborglas/on ... -Form.html
:kaffee:
Lieben Gruß von
Helga
Diplomatie ist... Jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut.....

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Re: Glasbruch

#10

Beitrag von Bunz » Mo 1. Nov 2010, 06:04

Vielen Dank, meine Liebe.
lg
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