Warmwasser - wie und wo?

Benutzer 3162 gelöscht

Warmwasser - wie und wo?

#1

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Mo 9. Sep 2013, 14:21

Hallo miteinander,

wir haben ein kleines Häuschen aus den 1930ern. Im Zuge der Umgestaltung von Küche und Bad haben wir einen vorhandenen Boiler in den Keller gesetzt um dann festzustellen, dass der 1. kaputt und 2. unterdimensioniert ist.

Jetzt haben wir verschiedene Möglichkeiten diskutiert und sind irgendwie völlig unfähig eine Entscheidung zu treffen.

Die Situation:
Keine Zentralheizung, in der Küche Holzherd, Warmwasser wird im Topf erzeugt, im Sommer auf dem Gasherd.
Warmwasser wird im 1. Stock im Badezimmer für Dusche/Wanne und Waschbecken gewünscht.
Macht ein Durchlauferhitzer nur fürs Bad Sinn, oder ersetze ich den kaputten Boiler im Keller durch einen neuen und habe dann dezentral auch Warmwasser in der Küche ständig zur Verfügung?

Ich bin für Tipps und Vorschläge (auch unkonventionelle )dankbar.

Liebe Grüße

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Waldläuferin
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#2

Beitrag von Waldläuferin » Mo 9. Sep 2013, 14:41

Hi,
es gab mal einen Thread zu Badofen. Das scheint mir eine relativ günstige, dezentrale Methode zu sein, um Warmwasser im Bad zu haben.
Such mal hier im Forum. Die Badöfen sind meist recht günstig.
Braucht ihr Warmwasser aus dem Hahn in der Küche? Oder seid Ihr zufrieden mit dem Aufkochen? Ist ja auch eine Frage des persönlichen Komforts, was man haben will.
Fürs Spülen ist Heißwasser aus dem Hahn schon günstig, finde ich.
Grüße
Waldläuferin
Fertig ist besser als perfekt.

Benutzer 3162 gelöscht

Re: Warmwasser - wie und wo?

#3

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Mo 9. Sep 2013, 15:02

Hallo Waldläuferin,

eigentlich brauche ich kein Warmwasser in der Küche, ich habe die letzten 1 1/2 Jahre mit 2 Holzherden geheizt und gekocht. Da stand halt immer ein großer Topf auf dem Herd und gespült wurde 1mal am Tag.

Mit dem Badofen habe ich auch schon geliebäugelt, ABER wir haben uns für eine komplette Lösung für Badewanne / Dusche entschieden. Man stellt das Ding auf und schließt kalt und warm und Abfluss an und fertig. (steht noch eingepackt im Schuppen).
Zumindest mental krieg ich das mit einem Badofen nicht hin, und dann hätte ich am Waschbecken im Bad immer noch kein warmes Wasser. Der Gatte hat z. T. auch saublöde Arbeitszeiten und sagt: "ich stell mich sicher nicht mitten in der Nacht hin und heiz den Ofen, damit ich 2 Stunden später duschen kann....."
Durchlauferhitzer mit Gasflasche wurde auch verworfen, weil die dann sicher am Sonntag um 21.00 Uhr leer ist. Außerdem habe ich keine Ahnung, ob der Verbrauch "wirtschaftlich" ist, oder nicht.

Vielen Dank für Deine Anwort

Olaf
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#4

Beitrag von Olaf » Mo 9. Sep 2013, 15:30

Moin,
zwar aus nem anderen Ausgangspunkt hab ich mich aber auch grad mit dem Thema beschäftigt und deswegen diesen http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... uferhitzer Thread aufgemacht.
Wenn Du genug Strom hast, soll das energiesparender sein als ein Boiler. Der Hausanschluss muss es halt hergeben, die Dinger ziehen mind. 18 kw.
Allerdings scheinen die Leitungslängen kritisch, so dass das vielleicht zentral damit nicht geht. Ich probier es aber, bis zur Dusche sind es bei mit so 4 m, bis zur Küche 5 oder 6.
Sonst gibts aber für die Küche wohl auch kleine preiswerte Geräte.
Angeschraubt ist mein Gerät schon, aber noch nicht angeklemmt.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 3162 gelöscht

Re: Warmwasser - wie und wo?

#5

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Mo 9. Sep 2013, 15:40

Hallo Olaf,

wie finde ich denn raus, ob der Hausanschluß das hergibt?

ich lese mich mal ein...

Liebe Grüße

Benutzer 146 gelöscht

Re: Warmwasser - wie und wo?

#6

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 9. Sep 2013, 16:35

ypsiduxy hat geschrieben: wie finde ich denn raus, ob der Hausanschluß das hergibt?
Die Sicherungen im Sicherungskasten checken: da sollten nebeneinander 3 Stück mit je 35A oder mehr drin sein (Hauptsicherungen)

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Wayan
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#7

Beitrag von Wayan » Mo 9. Sep 2013, 16:36

ypsiduxy hat geschrieben: wie finde ich denn raus, ob der Hausanschluß das hergibt?
Schau mal in den Zählerschrank, falls der nicht schon 100 Jahre alt ist, ihr Kraftstrom habt und z.B. ein 63-Ampere-Hauptschalter eingebaut ist, dann könntet ihr gleichzeitig 400V x 63A = 25,2kW verbrauchen

Edith: Frodo war einen Tick schneller
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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Re: Warmwasser - wie und wo?

#8

Beitrag von tipopaar » Mo 9. Sep 2013, 16:50

Hi!
Wenn die Lage dews Hauses es zulässt würde ich die Solare Warmwasserbereitung nicht ganz außer acht lassen.

Wir haben je nachdem wie die Jahreszeiten ausfallen von März bis Oktober sonnenerwärmtes Wasser.
Eben bin ich dabei einen 3 kW Heizstab einzubauen weil es mich heuer bei der Regenperiode angezipft hat im Sommer die Heizung anzuwerfen.

Rein für die Küche würd ich einen Untertischboiler nehmen. Anschaffungspreis minimal, Leistung nur ca 2kW. Aber unbedingt mit Tasterschalter (1xdrücken Boiler heiß und dann wieder aus) oder Zeitschaltuhr.

So pauschal kann man das aber nicht entscheiden da sollte man gut überlegen wann,wo,wieviel und wie warmes Wasser braucht. Ob's bei dem einen Holzofen in der Küche bleibt usw.

sG E

Benutzer 3162 gelöscht

Re: Warmwasser - wie und wo?

#9

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Mo 9. Sep 2013, 17:32

Hallo Ihr Lieben,

im Sicherungskasten sehe ich nichts mit so hohen Ampere-Werten, unterstelle aber mal, dass es hier Drehstrom gibt, denn es gibt eine Sicherung mit der Bezeichnung "herg" und in der Küche kommt ein fettes Kabel aus der Wand wo vorher wohl mal eine Küchenzeile war.

@tipopar - auch ein schon dagewesener Gedankengang, weil den letzten Sommer mit Duschsack im "Chalet" überlebt, das hat sogar für Haarewaschen gereicht und ich habe Haare bis zur Taille! Das hatte ich nicht erwartet. Zum Teil war das Wasser so heiß, dass wir Kaltes nachfüllen mussten.

Hier ist das allerdings (zumindest im Moment) noch Zukunftsmusik, wir haben das Haus nur gemietet und das Dach und vermutlich auch einige Balken sollte irgendwann mal erneuert / repariert werden.

Untertischboiler: mag ich gar nicht, bräuchte dann auch eine andere Armatur und wie gesagt, mit Holz- und Gasherd geht es gut. Und für absolute Blödfälle habe ich auch noch eine Elektroplatte und anderen elektrischen Schnickschnack wie Wasserkocher.

Ich möchte halt nicht irgendwann dastehen und sagen müssen - das hätte ich alles anders und besser und billiger und überhaupt machen können.

Grundsätzlich ist da ja immer noch ein gewisser Autarkie-Gedanke mit dabei, ich persönlich hätte nichts dagegeben im Winter Badeofen, im Sommer Wasser vom Dach und wenn es gar nicht anders geht, dann halt Strom.
Leider sind die wenigsten Handwerker mit solchen Themen vertraut. Sie machen es am liebsten so, wie sie es gelernt haben und/oder können und damit basta. Merke ich jedesmal, wenn ich sage, im Bad wird es keine Fliesen geben...... :engel: das kennt man nicht, und das kann man sich nicht vorstellen.

Ich bitte um weitere Vorschläge, gerne auch links zu realisierten unkonventionellen Lösungen. Z. B. habe ich in Frankreich einen Installateur kennengelernt, der hat sich Kupferrohre durch seinen Kaminofen gelegt zur Warmwasserbereitung, fand ich genial, einfach und billig.

Liebe Grüße und schonmal Danke an alle

gmc
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#10

Beitrag von gmc » Mo 9. Sep 2013, 18:13

Hier war die Frage: Elektroboiler im Keller für Bad im OG und Warmwasser in der Küche?

Wenn Ihr einen Boiler installieren wollt, dann würde ich, wenn Ihr nur zu zweit seid, zu einem mit 30-60 Liter Speichervolumen raten. Der reicht allemal!
Und ihn, um Legionellen zu vermeiden auf 60 Grad einstellen.

Liegt denn die Wasserleitung aus dem Keller ins EG und OG schon?

Denn Ihr braucht dringend eine zusätzliche Warmwasserrückleitung, eine s.g. Zirkulationsleitung, damit ihr immer warmes Wasser an den Zapfstellen: im Bad, in der Küche usw. habt. Die Pumpe dafür heißt sinngemäß Zirkulationspumpe, kommt in die Rücklaufleitung zum Boiler hin und läßt sich auf eine niedrige Temperatur z.B. 30 Grad einstellen, bevor sie anspringt.

Also: in den Leitungen kühlt sich das Wasser ab, wenn kein Wasser entnommen wird. (Alle Rohre sollen sehr gut gedämmt werden. Auch die Kaltwasserleitung (Schwitzwasser)!)
Wenn die eingestellte Wassertemperatur unterschritten wird, springt die Pumpe an und pumpt warmes Wasser durch die Leitung bis ein oberer Temperaturpunkt erreicht ist. Er sollte über der Legionellenschwelle liegen (siehe oben). Dann schaltet die Pumpe solange ab bis wieder der untere Punkt erreicht ist. Die Pumpe hat übrigens eine Rückflußverhinderklappe, die Wasser nur in einer Rchtung, nämlich zum Boiler hin durch läßt. Ihr müßt Euch das als einen Kreislauf, aber nur in einer Richtung, vorstellen.
(Parallel zur Rücklaufleitung ist nämlich der Wasserzulauf.)

Wenn jetzt der Warmwasserhahn aufgedreht wird, habt ihr beinahe sofort warmes Wasser ohne langen Vorlauf! Und an jeder Zapfstelle! Da die Pumpe lediglich im Intervallbetrieb läuft, ist der Stromverbrauch überschaubar. Ein gut gedämmter Boiler hat einen wesentlich geringeren elektrischen Anschlußwert als ein Durchlauferhitzer, für den schon mal leicht 5x 4qmm Leitungsquerschnitte (oder mehr) verlegt werden müssen. Hier kommt Ihr mit 5x 2,5 qmm aus.

Außerdem habt Ihr nicht den Komfort einer Zirkulation. Sie geht im Zweifelsfall wohl auch mit einem Durchläufer? Aber das kann ich nicht empfehlen.

Viel Spaß bei der weiteren Planung!

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