Warmwasser - wie und wo?

Olaf
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#11

Beitrag von Olaf » Mo 9. Sep 2013, 18:30

im Sicherungskasten sehe ich nichts mit so hohen Ampere-Werten, unterstelle aber mal, dass es hier Drehstrom gibt,
Da, wo der Stromzähler ist, da müssen drei Sicherungen sein. Also bei uns ist der eigentliche Hausanschluss und der Sicherungkasten für die normalen Sicherungen getrennt, muss aber nicht so sein.
Diese Sicherungen sind die interesanten.
Wir hatten auch Drehstrom, bevor hier das Erdkabel verlegt wurde, aber der hätte es nie und nimmer gebracht...
LG
Olaf
Les grad noch das von gmc
Außerdem habt Ihr nicht den Komfort einer Zirkulation. Sie geht im Zweifelsfall wohl auch mit einem Durchläufer? Aber das kann ich nicht empfehlen.
Kann ich mir schwer vorstellen, da fehlt ja irgendwie ein Puffer und man verliert den Vorteil, dass man eben wirklich nur dann Wasser warm macht, wenn man es braucht. Hat beides was für sich, wenn der Hausanschluss das nicht hergibt, hat sich der DLE ohnehin erledigt. Ich komme rechnerisch übrigens auf 6mm2-Kabel, ist schon fett....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

woidler
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#12

Beitrag von woidler » Mo 9. Sep 2013, 18:45

Bei einem nicht all zu hohem Warmwasserverbrauch halte ich einen Durchlauferhitzer für am sinnvollsten , vorallem wenn ihr noch kein Warmwaserkollektoren habt.
Das warme Wasser wird grad in dem Moment produziert, wenn es verbraucht wird. Durchlauferhitzer und 3 Zapfstellen ist kein Problem.
Wenn Du nur gegen Gasdurchlauferhitzer bist , weil die Flasche immer am Samstag leer ist, würde ich zwei große Gasflaschen mit Wechselarmaturen nehmen, und auch gleich den Gasherd anschließen. Vermute daß Flaschengas billiger ist als Boiler Strom , da Du ja die Schlepperei hast und weniger Komfort.

Prinzipiell gibts jetzt auch noch elektrische Durchlauferhitzer, die sicher weniger verbrauchen als E-Boiler , da sie auch nur immer zeitweise im Einsatz sind.

Wenn Ihr Energie und oderGeld sparen wollt könnte man einen Durchlauferhitzer auch mit einem Holz beheizten Badeofen kombinieren . Durchlauferhitzer fürs schnelle Duschen , Öfchen fürn die Wohlfühlwanne.


da woidler

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Oli
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#13

Beitrag von Oli » Mo 9. Sep 2013, 18:51

Wir haben für "erstmal" einen gebrauchten Durchlauferhitzer installiert, der Bad und HWR/Küche zentral mit Warmwasser versorgt. Die Endlösung wird eine bunte Mischung sein, denn einerseits wollen wir so autark wie möglich heizen und uns mit Warmwasser versorgen können, andererseits flexibel genug sein, um auf Krankheit oder Abwesenheit reagieren zu können.
Praktisch heisst das: Einzelöfen bzw. Grundöfen in jedem Zimmer, Badeofen im Bad. Wassergeführter Grundofen im Wohnzimmer, der in Schichtspeicher einspeist, kleine Gasheizung, die ebenfalls in Schichtspeicher einspeisen würde, wenn man sie laufen lässt, Gasherd in der Küche, Küchenhexe im Multifunktionsraum. Wenn irgendwann mal überschüssiges Geld vorhanden sein sollte, Solar und oder Windmühle dazu.
Die kostengünstigste Lösung ist das im Normalfall wahrscheinlich nicht, aber da wir die "erstmal-Lösung" hatten, konnten wir in Ruhe überlegen, tüfteln, rumfragen, Messen besuchen, haben eine Gasheizung geschenkt bekommen, die Fertigkeiten erlernt, die Installation weitestgehend selber zu machen und für den Rest eben die richtigen Handwerker kennengelernt, die beim Anblick eines antiken Badeofens keine Fluchtversuche unternehmen oder uns für verrückte Spinner halten, eben weil wir die Versorgung doppelt absichern wollen.

Nachtrag: Gasherd übrigens bewusst auch mit Gasbuddel von wegen unabhängiger sein, wir haben eh immer 1-2 auf Vorrat irgendwo stehen.

Benutzer 3162 gelöscht

Re: Warmwasser - wie und wo?

#14

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Mo 9. Sep 2013, 19:27

:grinblum:

tja, ihr habt das wunderschön aus allen möglichen Blickwinkeln betrachtet und beschrieben. Wenn mir vor 15 Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mal in einem alten Haus ohne Zentralheizung sitze, und auch noch glücklich bin, wenn ich meinen Holzherd anschüren kann............

Bei meinen Gärten habe ich immer gesagt: man braucht mindestens ein Jahr, bis man weiß, wo die optimalen Standorte für die jeweiligen Pflanzen und Beete sind, bis man sich mit dem Lauf der Sonne vertraut gemacht hat und keine Uhr mehr braucht und weiß, ob es regnet oder halt doch nicht.
Ich glaube, mit diesem Haus ist es genauso. Unkonventionell war ich ja schon immer, was die Gestaltung und den Zweck der Räume anbelangt, aber gewisse Dinge waren halt doch immer vorgegeben - Badezimmer, Küche, Warmwasser, Heizung.

Und jetzt - mit jedem Raum, mit jeder Wand stehen wir vor neuen Herausforderungen und multiplen Lösungen.

@Olaf - ich werde mal suchen lassen - evtl. finde ich was im Keller, andernfalls rufe ich den Stromlieferanten an

@woidler - da treffen 2 Welten aufeinander - der Gatte und ich! Mr. Hightech und Landweib (gewordenes, wohlgemerkt)
er kauft dvbt-Stick, während ich mich durch Holzküchenherde durchwühle.
Er hat den Gasdurchlauferhitzer damals für unser "Chalet" überhaupt erst entdeckt (wurde aber nie realisiert). Ich habe 2 große Gasflaschen und 1 kleine - das ist eigentlikch auch nicht das Problem.
Aber so ein Mr. Hightech muß das sehen / erleben, dass eine elektrische Billig-Säge ein scheiß ist, gegen eine stinknormale Bügelsäge (sofern man denn das Prinzip "Holzsägen" überhaupt verstanden hat, da macht es nämlich ausnahmsweise mal die Technik und nicht die Kraft).

@Oli - sowas schwebt mir auch vor - eine schnelle, preisgünstige Sofortlösung und dann an den Details feilen. Solarpaneele in bescheidenem Ausmaß habe ich ja im Chalet, nagelneues Windrad (noch nicht aufgebaut) auch. Ich bin damit immer klargekommen, auch wenn es etwas mühsam für mich war, die Batterien von A nach B zu schleppen, oder halt umzuklemmen, wenn voll oder leer.
Für Spinner hält uns hier keiner mehr, das haben wir in den 1 1/2 Jahren im Chalet einfach widerlegt: Brunnenwasser, Solarstrom, Plumpsklo, parallel noch die Wohnung zu halten war Spinnerei.

Ganz ganz lieben Dank für Eure Erfahrungen und Erklärungen

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emil17
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#15

Beitrag von emil17 » Mo 9. Sep 2013, 20:45

ypsiduxy hat geschrieben: Hier ist das allerdings (zumindest im Moment) noch Zukunftsmusik, wir haben das Haus nur gemietet und das Dach und vermutlich auch einige Balken sollte irgendwann mal erneuert / repariert werden.
Wenn das Haus nicht Dir gehört ist das Sache des Vermieters.
Ich hab so meine Erfahrungen mit Renovieren und Umbauen im Mietobjekt und würde das nie wieder machen, obwohl ich nicht unfair behandelt worden bin. Man hat, vereinfacht gesagt, die Nachteile des Mieterdaseins mit denjenigen des Hausbesitzers kombiniert.

Montage eines Elektroboilers ist ein Eingriff in die Elektro-Hausinstallation und ins Druckwassernetz. Warum sollte man als Mieter das machen? Will man gleich ein ganzes Warmwasserverteilnetz samt Heizquelle installieren, weil es noch keins hat, stellt sich die Frage noch dringender.

Zirkulationsleitung ist ein teurer Komfort, denn es ergeben sich sehr hohe Bereitstellungsverluste. Nicht so sehr durch die Zirkulationspumpe, sondern weil sich das Wasser in der Leitung ja abkühlt, also muss dauernd nachgeheizt werden auch wenn gar kein Verbrauch ist. Man heizt damit die Wand in der die Leitung liegt und wenn die Leitung schlecht gedämmt und parallel zum Kaltwasserstrang verlegt ist fliesst gerne mal ekalhaft lauwarmes Wasser aus dem Kaltwasserhahn.
Zirkulationsleitungen machen nur Sinn bei sehr grossen Häusern mit zentraler Warmwasserbereitung.

Den Wirkungsgrad eines Elektroboilers kann man nur durch das Wärmepumpenprinzip erhöhen. Heizung durch Widerstand ist so primitiv, dass man daran kaum etas verbessern kann (ausser das Ding ist dick verkalkt), und mit einem kWh kann man nun mal nicht mehr als 17 Liter Wasser um 50 Grad erwärmen.



Falls Du doch etwas machen willst, nimm einen Durchlauferhitzer mit Flaschengas und Duschmischbatterie und schliess das Teil kaltwasserseitig mit flexiblem Panzerschlauch (die mit Verschraubung und Edelstahldrahtgewebe aussen) an. Wenn eine zweite Flasche bereitsteht ist die Sache mit der leeren Flasche mit Wechselarmatur kein Problem, zumal man durch Wägen feststellen kann wieviel Gas noch drin ist.
Das Ding ist problemlos anzuschliessen und man kann es auch wieder mitnenhmen, wenn man auszieht. Für den Abwasch kann der Topf auf dem Holzherd ja bleiben, billiger zu Warmwasser kommen als auf einem sowieso geheizten Stückholzherd geht wohl kaum.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Waldläuferin
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#16

Beitrag von Waldläuferin » Mo 9. Sep 2013, 20:59

Hi,
ich habe knapp 2 Jahre in einem Haus gelebt, wo Warmwasser nur durch Gasflaschen erzeugt wurde. Natürlich war die Flasche immer alle, wenn man mit Shampoo im Haar unter der Dusche stand. Abgesehen davon ist Gas SEHR sparsam. Eine Flasche zum Wechseln sollte immer da sein.
Die Flaschen zu schleppen, ist natürlich ein Akt.
Eine 12 Liter oder 14 Kilo-Flasche (weiß jetzt nicht, wie die Einheit ist, aber eine große Flasche) kostet hier derzeit 30 Euro Pfand und ca. 20 Euro für das Gas. Wenn man einmal Pfandflaschen hat, tauscht man und zahlt nur die 20 Euro. Eine Flasche hält aber sehr lange, für Duschen von 2 Personen mal geschätzt ein halbes Jahr.
Grüße
Waldläuferin
Fertig ist besser als perfekt.

Rabe
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#17

Beitrag von Rabe » Mo 9. Sep 2013, 21:06

ypsiduxy hat geschrieben:Hallo Waldläuferin,

eigentlich brauche ich kein Warmwasser in der Küche, ich habe die letzten 1 1/2 Jahre mit 2 Holzherden geheizt und gekocht. Da stand halt immer ein großer Topf auf dem Herd und gespült wurde 1mal am Tag.

Mit dem Badofen habe ich auch schon geliebäugelt, ABER wir haben uns für eine komplette Lösung für Badewanne / Dusche entschieden. Man stellt das Ding auf und schließt kalt und warm und Abfluss an und fertig. (steht noch eingepackt im Schuppen).
Zumindest mental krieg ich das mit einem Badofen nicht hin, und dann hätte ich am Waschbecken im Bad immer noch kein warmes Wasser. Der Gatte hat z. T. auch saublöde Arbeitszeiten und sagt: "ich stell mich sicher nicht mitten in der Nacht hin und heiz den Ofen, damit ich 2 Stunden später duschen kann....."
Durchlauferhitzer mit Gasflasche wurde auch verworfen, weil die dann sicher am Sonntag um 21.00 Uhr leer ist. Außerdem habe ich keine Ahnung, ob der Verbrauch "wirtschaftlich" ist, oder nicht.

Vielen Dank für Deine Anwort
Wir haben sowas: http://eder-expansion.at/de/index.php/c ... 6?Itemid=0
Damit speisen wir das gesamte Bad (Badewanne,Dusche,Bidet,Waschbecken) sowie die Spüle und den Geschirrspüler in der Küche. Außerdem hält das darin aufgeheizte Wasser stundenlang warm. wir heizen z.B abends auf 80 Grad und haben so morgens immer noch warmes Wasser. Das einzige Problem das wir haben er wärmt im Winter das Bad nicht ausreichend auf, allerdings haben wir keine richtige Tür und die Hauswand ist auch noch nicht isoliert.
Sonst sind wir total zufrieden damit!
Nur wer sich durch nichts und niemanden instrumentalisieren lässt, kann wahre Freiheit leben!

Benutzer 3162 gelöscht

Re: Warmwasser - wie und wo?

#18

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Mo 9. Sep 2013, 21:35

Ach, Ihr seid alle so hilfreich und nett! Ich danke allen für die Antworten!

Jetzt bin ich einfach nur noch platt, ich muß morgen wieder zum Kartoffelernten, und die blauen Flecken von blöd Sitzen beim Hochfahren des Bunkers sind auch noch da. Ich schüre jetzt noch an, und dann geht es ab ins Bett. Morgen lese ich dann weiter -

ich wünsche allen eine schöne Woche und Danke nochmal!

gmc
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#19

Beitrag von gmc » Mo 9. Sep 2013, 23:43

emil17 hat geschrieben:
ypsiduxy hat geschrieben: Hier ist das allerdings (zumindest im Moment) noch Zukunftsmusik, wir haben das Haus nur gemietet und das Dach und vermutlich auch einige Balken sollte irgendwann mal erneuert / repariert werden.
Wenn das Haus nicht Dir gehört ist das Sache des Vermieters.
Ich hab so meine Erfahrungen mit Renovieren und Umbauen im Mietobjekt und würde das nie wieder machen, obwohl ich nicht unfair behandelt worden bin. Man hat, vereinfacht gesagt, die Nachteile des Mieterdaseins mit denjenigen des Hausbesitzers kombiniert.
Volle Zustimmung! Irgendwie hatte ich bei meinem Beitrag die reale Situation von ypsiduxi nicht auf dem Plan, sie irgendwie übersehen, sorry.
emil17 hat geschrieben: Zirkulationsleitung ist ein teurer Komfort, denn es ergeben sich sehr hohe Bereitstellungsverluste. Nicht so sehr durch die Zirkulationspumpe, sondern weil sich das Wasser in der Leitung ja abkühlt, also muss dauernd nachgeheizt werden auch wenn gar kein Verbrauch ist. Man heizt damit die Wand in der die Leitung liegt und wenn die Leitung schlecht gedämmt und parallel zum Kaltwasserstrang verlegt ist fliesst gerne mal ekalhaft lauwarmes Wasser aus dem Kaltwasserhahn.
Zirkulationsleitungen machen nur Sinn bei sehr grossen Häusern mit zentraler Warmwasserbereitung.
Naja, auch in Einfamilienhäusern. Wenn man, wie von der Fragerin angesprochen, das warme Wasser im Keller erzeugen will, gibt es einen großen Kaltwasserabfluß, bevor im OG heißes Wasser ins Waschbecken fließt. Und das vermeidet die Zirkulation. Generell sollte man Leitungen so verlegen, dass sie sich nicht gegenseitig beeinflussen. Jede einzelne sollte extrem gut gedämmt werden, um Auskühlverluste durch Abstrahlung in die Umgebung möglichst gering zu halten. Besonders sollte man auf die Vermeidung von Legionellen achten; also den Temperaturbereich zwischen 25 und 50 Grad!

Allerdings gebe ich Dir zu, dass Wassererwärmung mit Strom bei den Kosten nicht so gut wegkommt. Ich erzeuge das Warmwasser für Bad im OG und Küche im EG mit einem Boiler im Speichertank, der auch die Heizkörper mit Heizwasser 'beliefert'. In Zukunft soll noch ein zweiter dazu kommen. Im Sommer gibt es einen Elektro-Heizstab im Tank, um Warmwasser zu erzeugen. Ansonsten wird der 500 Liter Speichertank von einem Holzfeuer aufgeladen. Es heizt einen Zentralheizungsherd in der Küche, man kann darauf kochen, von den Heizgasen umspült im Backofen backen und seine Strahlungswärme trägt zur Küchenerwärmung bei.

Aus den Anfangszeiten habe ich aber noch eine zweite Warmwasserquelle, allerdings ausschließlich mittels Strom: Einen 30 Liter Elektroboiler für WC mit Waschbecken und Dusche, seit etwa 15 Jahren im Betrieb. Beide Systeme funktionieren unabhängig voneinander.

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emil17
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Re: Warmwasser - wie und wo?

#20

Beitrag von emil17 » Di 10. Sep 2013, 07:33

gmc hat geschrieben:Generell sollte man Leitungen so verlegen, dass sie sich nicht gegenseitig beeinflussen. Jede einzelne sollte extrem gut gedämmt werden, um Auskühlverluste durch Abstrahlung in die Umgebung möglichst gering zu halten. Besonders sollte man auf die Vermeidung von Legionellen achten; also den Temperaturbereich zwischen 25 und 50 Grad!
Genau da liegt das Problem- wo im Bau macht man das schon. Es würde zudem viel grössere Schlitze erfordern, weil die Leitung dann auf einen Aussendurchmesser von etwa 8 cm kommt. Ausserdem braucht die Zirkulation eine Rückflussleitung, auch die müsste gedämmt sein.

Heute wird ja meist ein Spiral-Leerrohr verlegt und dann eine PE-Leitung mit Pressfittings eingezogen.
Ein geniales System, aber wer dämmt vorher das Leerrohr?
Man muss auch den Kaltwasserstrang gut dämmen, denn die Zirkulation funktioniert wie ein (mehr oder weniger gedämmter) dauernd auf etwa 55 Grad beheizter Heizdraht. Da der immer warm ist, erwärmt sich auch die Wand drum herum und auch das stehende Wasser in der Kaltleitung.
Im EFH halten sich die Leitungsverluste an Kaltwasser, bis beim Zapfen warm kommt, in Grenzen:
Ein 12er Röhrchen, ausreichend fürs Lavabo, hat bei 10 Metern Länge ein Volumen von 0.78 Litern, ein 15er für die Dusche 1.3 Liter. Wird die Sache richtig geplant (kurze Leitungswege, Nasszellen übereienander!), kommt man mit wenigen Metern hin. Dem stehen die Kosten und der Mehraufwand für die unfreiwillige Wandheizung gegenüber.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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