Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

freiheit

Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#1

Beitrag von freiheit » Mi 14. Aug 2013, 14:40

Guden! Also die Überschrift ist nen bischen übertrieben. Aber scheinbar ist vor einigen Jahren der Keller übergelaufen, weil der Mühlgraben zuviel Wasser hatte. Der läuft dann über den Damm, in den Innenhof und dann in den Keller. Die Idee war eine schöne Bruchsteinmauer an dieser Seite vom Innenhof zu errichten, das der Mühlgraben in den eigentlichen Bach läuft. Könnte man ja auch als "hochbeet" deklarieren, wenn man 2 Mauern macht und den Innenraum auffüllt ;-) Den Vorbesitzern war das scheinbar nicht so wichtig "Der Keller ist so gebaut, dass das Wasser wieder rauslaufen kann.." - toll, und was ist mit Heizung, Vorräten etc? Fenster zumauern ist zu aufwendig und vorallem wegen durchlüftung eher ungeeignet. Also darf man das oder nicht? Oder sollte man es einfach machen ..

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Oli
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Re: Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#2

Beitrag von Oli » Mi 14. Aug 2013, 15:04

Ist die Wiese als landwirtschaftliche Nutzfläche deklariert oder als Hausgrundstück?

Manfred

Re: Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#3

Beitrag von Manfred » Mi 14. Aug 2013, 15:14

Im Hausgarten juckt das idR niemanden.
Wenn die Fläche Außenbereich ist, wird es schwierig. Als Privatperson hast du kaum Chance auf Genehmigung. Mit Begründung Hochwasserschutz ist es evtl. möglich, würde aber wohl ein Gutachten erforderlich machen.
Daher tendiere ich zu: Einfach bauen und als Trockenmauer-Biotop deklarieren. Bio ist bei Baumaßnahmen immer gut. Wobei Trockenmauer und Hochwasserschutz schwierig wird. Aber ein Damm mit beiderseitigen Trockenmauern (für Eidechsen, Kröten und Co.) als Stütze und Pflanzen oben drauf, zur Anpassung ans Landschaftsbild, das wär doch was. Hochwasserschutz und gleichzeitig Biotop. (Nein, ich habe nicht Hochbeet gesagt. Würde ich im Außenbereich nieee machen.)

centauri

Re: Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#4

Beitrag von centauri » Mi 14. Aug 2013, 15:32

Hallo.
Meines erachtens darf man das ohne genehmigung.
Soll ja wie ich das verstehe kein festes bauwerk werden.
Ich darf auf meinem grundstueck hinkippen was ich möchte solange es kein müll ist.
Da darf ich baumaterial hinkippen. Holz stapeln. Eine hecke pflanzen.
Erde abladen die ich vielleicht mal brauche.
Steht ja nirgends das ich die sofort verarbeiten muss.
Einen wall schütten, natürlich nicht zu hoch.
Es darf natürlich nicht sein das du das wasser zum nachbarn umleitest.

Lg thomas

freiheit

Re: Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#5

Beitrag von freiheit » Mi 14. Aug 2013, 16:02

Hallo! Danke für die schnellen Antworten. Das Wasser wird natürlich nicht zum Nachbarn geleitet. Es gibt einen Mühlbach und einen größeren Bach auf dem Grundstück. Da der Mühlbach wohl gelegentlich übergelaufen ist, läuft das Wasser über den kompletten Innenhof (in den Keller) und sucht sich seinen Weg in den größeren Bach, der tiefer liegt. Auf dem Auszug aus dem Liegenschaftskartaster (so ne Karte mit den Flurnummern) sind die Flächen Weiß, Gelb und Grün markiert. Weiß wird wohl Baugebiet sein. Die Mauer (10m) würde dann teilweise auf Weiß, aber auch ein Stück auf Grüner Fläche (3m) errichtet werden.

Würden da zwei schöne bruchstein mauern mit einem abstand von ca 1m setzen, den Innenraum dann auffüllen und mit tollem Zeug bepflanzen. Hier hab ich was gefunden dass in unsere Richtung geht:
Bild
Quelle: http://www.firstklaas.de

Hab zulange im Hochwasser gebiet gelebt und möchte zumindest das bestmögliche im vorraus machen um keine Panik schieben zu müssen :)

hier mal ein bild zum vorhaben.
google karte + satansicht in einem. der schwarze strich soll die mauer werden
google karte + satansicht in einem. der schwarze strich soll die mauer werden
mauer.jpg (58.54 KiB) 3411 mal betrachtet

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Oli
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Re: Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#6

Beitrag von Oli » Mi 14. Aug 2013, 16:05

centauri hat geschrieben:Hallo.
Meines erachtens darf man das ohne genehmigung.
Soll ja wie ich das verstehe kein festes bauwerk werden.
Ich darf auf meinem grundstueck hinkippen was ich möchte solange es kein müll ist.
Da darf ich baumaterial hinkippen. Holz stapeln. Eine hecke pflanzen.
Erde abladen die ich vielleicht mal brauche.
Steht ja nirgends das ich die sofort verarbeiten muss.
Einen wall schütten, natürlich nicht zu hoch.
Es darf natürlich nicht sein das du das wasser zum nachbarn umleitest.

Lg thomas
Mag von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein, aber genau das dürfen wir auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche nicht. Auf dem Hausgrundstück schon (Aufschüttung bis 100 qm, Hochbeete bis ... kein Plan 30 Laufmeter oder so ist DA OK). Wenn nicht zu befürchten steht, dass einer über den Zaun guckt und einen anschwärzt, tendiere ich mittlerweile auch zu "einfach machen". Ansonsten müssen wir der unteren Naturschutzbehörde jede Hecke, Aufschüttungen etc. mühsam aus dem Kreuz leiern.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass "quid pro quo" gut funktioniert: wenn Drainage OK, dann wird die Streuobstwiese gepflanzt, diese traditionell bitte mit Trockenmauer oder Hecke ringsum (den zusätzlichen Zaun haben wir unterschlagen müssen, mit Schick sieht man den Dank der Hecke bald nicht mehr), wenn Aufschüttung OK, dann wird Feuchtwiese mit entsprechenden Pflanzen angelegt ...
Insofern würde ich auch dazu raten, die Maßnahme als Biotop oder konstruktiven Hausschutz zu verkaufen.

Manfred

Re: Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#7

Beitrag von Manfred » Mi 14. Aug 2013, 16:11

centauri hat geschrieben:Hallo.
Meines erachtens darf man das ohne genehmigung.
Soll ja wie ich das verstehe kein festes bauwerk werden.
Ich darf auf meinem grundstueck hinkippen was ich möchte solange es kein müll ist.
Da darf ich baumaterial hinkippen. Holz stapeln. Eine hecke pflanzen.
Erde abladen die ich vielleicht mal brauche.
Steht ja nirgends das ich die sofort verarbeiten muss.
Einen wall schütten, natürlich nicht zu hoch.
Es darf natürlich nicht sein das du das wasser zum nachbarn umleitest.

Lg thomas
Leider nein. Wird nur idR toleriert.
Holzer kriegen aber z.B. öfter mal Probleme, wenn der Holzlagerplatz zu groß wird oder jemand meckert. Dann kommt einen Schreib vom Landratsamt und man darf seinen schönen Holzstapel wieder beseitigen.
Das Aufschütten von Dämmen und das Auffüllen von Löchern mit Erdaushub sehen die unteren Naturschutzbehörden oft kritisch.
Habe hier in der Nähe einen Fall, die haben eine Mulde in ihrer Wiese mit Erde gefüllt und mussten sie wieder ausbaggern lassen.

Manfred

Re: Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#8

Beitrag von Manfred » Mi 14. Aug 2013, 16:14

@Freiheit: Da würde ich mal unverfänglich zur Gemeinde gehen und mir den Bebauungsplan zeigen lassen. Evtl. ist der Umgriff eurer Gebäude großzügig mit als Bauland ausgewiesen. Dann ist es eh Innenbereich und da sollte es keinerlei Problem sein.

freiheit

Re: Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#9

Beitrag von freiheit » Mi 14. Aug 2013, 16:19

Das war ja zu befürchten, dass das alles nicht so einfach ist. Das eigentliche Problem ist, dass die Fläche zwar nicht einsichtig ist, allerdings die Wasserrechte der Stadt gehören und diese in gewissen Abständen den Graben und das Gitter säubern. Daher ist immermal jemand auf dem Gelände wo dann die Mauer steht..

Dann versuchen wir auf dem "Baugebiet" zu bleiben. Muss das nochmal genau ausmessen. Neben der geplanten Mauer liegen ca 30m³ Bruchsandstein.. Zur not werden die einfach in Reihe gelagert :P Am besten gleich mit irgendwelchen Naturgeschützen Pflanzen bestücken ...

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Re: Darf ich eine Mauer auf die Wiese setzen?

#10

Beitrag von Spottdrossel » Mi 14. Aug 2013, 17:33

Ich hab auch gerade überlegt, ist denn der Lesesteinhaufen auch eine Auffüllung? Hier sind überall welche zwischen den Feldern.
Der Haufen kann ja auch mal länglich sein...
Hühner sind auch nur Menschen...
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