Eternitdach
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Eternitdach
Hallo und guten Morgen !
Ich habe einen recht schönen Resthof angeboten bekommen. Sehr gut renoviert , leider mit sehr viel Kunststoff. Kann man zum Teil ja wieder verändern.
Mein Problem ist das Dach. Es ist aus Eternit und ich weiß nicht wie risikoreich es ist in so etwas zu wohnen.
Hat jemand dazu eine Idee oder besser noch fachliches Wissen ?
Liebe Grüße von HEDERA HELIX
Ich habe einen recht schönen Resthof angeboten bekommen. Sehr gut renoviert , leider mit sehr viel Kunststoff. Kann man zum Teil ja wieder verändern.
Mein Problem ist das Dach. Es ist aus Eternit und ich weiß nicht wie risikoreich es ist in so etwas zu wohnen.
Hat jemand dazu eine Idee oder besser noch fachliches Wissen ?
Liebe Grüße von HEDERA HELIX
- Spottdrossel
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Re: Eternitdach
Wir sitzen hier auch unter einem Eternitdach, und ich sehe das total locker.
Falls da irgendwo mal eine böse Faser war, hat die sich nach 30 Jahren Bewitterung längst verkrümelt. Und seit hier alle paar Jahre sturmbedingt die Dachziegel fliegen, weiß ich die häßliche Berliner Welle richtig zu schätzen
.
Sollte das Dach Deines Wunschobjektes allerdings sanierungsbedürftig sein, wird die Sache spannend.
Hast Du die Möglichkeit zu erfahren, wann das Material eingebaut wurde? Gibt es einen Typenaufdruck an der Unterseite, den man abschreiben kann? Oder liegen irgendwo paar Stücke auf Reserve, wo man eine Ecke abklopfen und untersuchen lassen kann?
Unter "Eternit Asbest" findet man bei Google auch Labore, die das Material testen. Habe ich aber bis jetzt auch noch nicht gemacht, das Dach ist schließlich weit weg, und selbst, wenn es Asbest sein sollte, ist das kein Problem, solange man nicht dran rumbröselt - oder es abbauen und entsorgen lassen muß.
Falls da irgendwo mal eine böse Faser war, hat die sich nach 30 Jahren Bewitterung längst verkrümelt. Und seit hier alle paar Jahre sturmbedingt die Dachziegel fliegen, weiß ich die häßliche Berliner Welle richtig zu schätzen

Sollte das Dach Deines Wunschobjektes allerdings sanierungsbedürftig sein, wird die Sache spannend.
Hast Du die Möglichkeit zu erfahren, wann das Material eingebaut wurde? Gibt es einen Typenaufdruck an der Unterseite, den man abschreiben kann? Oder liegen irgendwo paar Stücke auf Reserve, wo man eine Ecke abklopfen und untersuchen lassen kann?
Unter "Eternit Asbest" findet man bei Google auch Labore, die das Material testen. Habe ich aber bis jetzt auch noch nicht gemacht, das Dach ist schließlich weit weg, und selbst, wenn es Asbest sein sollte, ist das kein Problem, solange man nicht dran rumbröselt - oder es abbauen und entsorgen lassen muß.
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net
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Re: Eternitdach
Ab mitte der 80er Jahre, hat die Firma Eternit ca 50% ihrer Produkte Asbestfrei Produziert.
Sollten die Platten in, oder nach dem Zeitraum verbaut worden sein, wär es den Versuch wert sie auf Asbest untersuchen zu lassen.
Im Normalfall findest du auf den Platten auch eine DIN Nummer.
DIN 274 Asbest enthalten !
Ab 1991 sollten alle ohne Asbest hergestellt worden sein.
Sollte keine DIN Nummer angegeben sein könntest du z.b sowas drauf finden:
NT - kein Asbest
C - kein Asbest
AF -kein Asbest
Sichrheitshalber kannst du aber auch Proben analysieren lassen, kostet ca 100 euro wenn ich mich recht erinnere.
z.b hier ... http://www.asbesttest . eu
Sollten die Platten in, oder nach dem Zeitraum verbaut worden sein, wär es den Versuch wert sie auf Asbest untersuchen zu lassen.
Im Normalfall findest du auf den Platten auch eine DIN Nummer.
DIN 274 Asbest enthalten !
Ab 1991 sollten alle ohne Asbest hergestellt worden sein.
Sollte keine DIN Nummer angegeben sein könntest du z.b sowas drauf finden:
NT - kein Asbest
C - kein Asbest
AF -kein Asbest
Sichrheitshalber kannst du aber auch Proben analysieren lassen, kostet ca 100 euro wenn ich mich recht erinnere.
z.b hier ... http://www.asbesttest . eu
- kraut_ruebe
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Re: Eternitdach
solang das dach dicht ist und nicht verändert werden muss ist es kein problem, vom ruhenden material geht keine gefahr aus.
muss das dach abgedeckt werden gibt es eigene unternehmen welche diese arbeiten durchführen bzw. braucht man atemschutz dafür, die fasern sollen nicht eingeatmet werden. abgebaute eternitziegel sollen/müssen in bigbags verpackt und zu einer annahmestelle gebracht werden.
wenn allerdings sonst auch noch materialien verbaut sind die ihr nicht haben wollt, ist es etwas sinnfrei ein 'schön renoviertes' haus zu kaufen um danach dann die renovierungen zurückzubauen
muss das dach abgedeckt werden gibt es eigene unternehmen welche diese arbeiten durchführen bzw. braucht man atemschutz dafür, die fasern sollen nicht eingeatmet werden. abgebaute eternitziegel sollen/müssen in bigbags verpackt und zu einer annahmestelle gebracht werden.
wenn allerdings sonst auch noch materialien verbaut sind die ihr nicht haben wollt, ist es etwas sinnfrei ein 'schön renoviertes' haus zu kaufen um danach dann die renovierungen zurückzubauen

There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Eternitdach
da asbesthaltige Eternitplatten auch der Erosion unterworfen sind und sich durch Temperaturveränderungen auch ein wenig gegeneinander bewegen, lösen sich permanent kleine Mengen Asbestfasern von so einem Dach. Die belasten allerdings weniger die Bewohner als die Umgebung.
Dass von "ruhendem Material" keine Gefahr ausgeht, würde ich nicht so unterschreiben.
Man sollte auch darauf verzichten, Regenwasser von diesen Dächern für die Waschmaschine zu benutzen.
So lange die Fasern feucht sind und irgendwo kleben, schaden sie nicht, aber sobald sie trocknen werden sie "flugfähig" und damit besteht die Gefahr des Einatmens.
Und dann ist es so wie bei Radioaktivität: eine einzelne Faser KANN zu Lungenkrebs führen, aber das Risiko steigt mit der Dosis.
Im Umgang mit dem Zeug gibt`s übrigens auch Parallelen zur Radioaktivität: weil man`s mit dem bloßen Auge nicht sehen kann, wird es von Vielen als Risiko nicht ernst genommen: Ich habe schon bei der "Entsorgung" eines Eternit-Daches zugesehen (von luv aus
): am Anfang waren Alle in Schutzoveralls und mit Atemschutz bei der Arbeit, aber als dann die Sonne raus kam wurde es wohl zu warm darunter, und dann gings mit kurzen Hosen und T-Shirt weiter, natürlich auch ohne Maske, und auf dem Auto stand was von Spezialfirma 
Dass von "ruhendem Material" keine Gefahr ausgeht, würde ich nicht so unterschreiben.
Man sollte auch darauf verzichten, Regenwasser von diesen Dächern für die Waschmaschine zu benutzen.
So lange die Fasern feucht sind und irgendwo kleben, schaden sie nicht, aber sobald sie trocknen werden sie "flugfähig" und damit besteht die Gefahr des Einatmens.
Und dann ist es so wie bei Radioaktivität: eine einzelne Faser KANN zu Lungenkrebs führen, aber das Risiko steigt mit der Dosis.
Im Umgang mit dem Zeug gibt`s übrigens auch Parallelen zur Radioaktivität: weil man`s mit dem bloßen Auge nicht sehen kann, wird es von Vielen als Risiko nicht ernst genommen: Ich habe schon bei der "Entsorgung" eines Eternit-Daches zugesehen (von luv aus


Re: Eternitdach
Zum Transport muss alles abgedeckt sein, am besten in Big Bags und Tesa- Film verklebt. Und auf der Deponie wirds in Ne Ecke gekippt und mit einem Radlader drübergefahren zum kleinmachen. Soviel zur fachgerechten Entsorgung 

- emil17
- Beiträge: 11090
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Eternitdach
Asbest-Eternit ist nicht mehr zugelassen, aber bestehende Dachhaut kann bleiben.
Beim Transport sind strengere Vorschriften sinnig, weil das Zeug gewöhnlich trocken ist und sich scheuert, was schön viele Fasern freisetzt. Auf der Deponie kann es verdichtet werden, denn dann ist es inert.
Wenn im Hof "viel Kunststoff" verbaut wurde, hast du möglicherweise auch noch (bitte überprüfen)
- Unterböden aus Asbestpappe
- PVC-Bodenbeläge
- Innenanstriche und Bauholz mit ausgasenden Holzschutzmitteln
- Spanplatten die Formalin abgeben
- Dämmstoffe welche die Raumluft mit irgendwelchen Lösungsmitteldämpfen bereichern
- ein durchrostender Heizöl-Erdtank irgendwo im Garten
- vollgemüllte Scheunen, mit Altöl in Fässern, Pflanzenschutzmittelgebinden, und dergleichen Zeug
das loszuwerden kann richtig teuer werden.
Besuch die Bude mal, nachdem einige Tage nicht gelüftet wurde. Wenns dann muffig oder komisch riecht ...
Schon das inerte Zeug (Dichtungsanstriche, Silikon, Bauschaum, Fliessspachtel, Teppichkleber, und so weiter) ist ekelhaft rückzubauen.
Beim Transport sind strengere Vorschriften sinnig, weil das Zeug gewöhnlich trocken ist und sich scheuert, was schön viele Fasern freisetzt. Auf der Deponie kann es verdichtet werden, denn dann ist es inert.
Wenn im Hof "viel Kunststoff" verbaut wurde, hast du möglicherweise auch noch (bitte überprüfen)
- Unterböden aus Asbestpappe
- PVC-Bodenbeläge
- Innenanstriche und Bauholz mit ausgasenden Holzschutzmitteln
- Spanplatten die Formalin abgeben
- Dämmstoffe welche die Raumluft mit irgendwelchen Lösungsmitteldämpfen bereichern
- ein durchrostender Heizöl-Erdtank irgendwo im Garten
- vollgemüllte Scheunen, mit Altöl in Fässern, Pflanzenschutzmittelgebinden, und dergleichen Zeug
das loszuwerden kann richtig teuer werden.
Besuch die Bude mal, nachdem einige Tage nicht gelüftet wurde. Wenns dann muffig oder komisch riecht ...
Schon das inerte Zeug (Dichtungsanstriche, Silikon, Bauschaum, Fliessspachtel, Teppichkleber, und so weiter) ist ekelhaft rückzubauen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
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- Beiträge: 1159
- Registriert: So 8. Aug 2010, 22:23
Re: Eternitdach
Ich hab auch noch so ein Eternit Problemchen. Vor vielen,vielen jahren habe ich mal Buchtenwände für Kleintiere gekauft. Die Buchtenwände haben einen Rahmen aus 3/4 Zoll Konstruktionsrohr verzinkt und einer Füllung aus stabilem Eternit. Gerne würde ich die Buchten jetzt aufbauen, kann ich die Eternitplatten mit irgendwas dauerhaft beschichten (flüssiger Kunststoff) oder so?
smallfarmer
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Re: Eternitdach
Inert? Wasndas?!?emil17 hat geschrieben:Auf der Deponie kann es verdichtet werden, denn dann ist es inert.
Gruß
Theo
Live Free or Die
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Re: Eternitdach
Nicht aktiv? Wenns nur so im Untergrund rumliegt tut das ja nix. So hats ja auch die letzten paar Millionen Jahre verbracht.Theo hat geschrieben:Inert? Wasndas?!?
Beim Lichtbogenschweißen unterscheidet man zwischen aktiven und inerten Schutzgasen.
Die aktiven binden den Sauerstoff die inerten tun nix, die verdrängen einfach durch Platzeinnahme.
Grüße
Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.
leider war sie grad nicht da.