Also, ich denke, ich bin jetzt im Bilde. Danke für eure Antworten.
Ich hab beim Bau des Kesselofens den Lehm übrigens ohne Beimischungen verwendet. Hatte ihn in der Schubkarre und hab an einer Ecke einfach etwas Wasser beigegeben und den Lehm an dieser Stelle mit den Händen durchgeknetet und immer etwas erdfeuchten Lehm dazugenommen, bis mir die Konsistenz zusagte. Steine, die ich dabei bemerkte, machte ich gleich raus. Die Ziegensteine schmierte ich zunächst mit etwas flüssigerem Lehm ein, damit eine bessere Verbindung entsteht. Das ist vergleichbar mit dem Vorstrich mit Lehmschlämme. Dann vermauerte ich die Steine mit dem durchgekneteten Lehm und verschmierte auch gleich die Fugen mit dem rausquellenden, überschüssigen Lehm. Nur 2 oder 3 mal musste ich einen Ziegel noch mal aufnehmen, weil ein Stein dazwischen war. Vielleicht waren auch mehr Steine dazwischen, die waren dann aber klein genug, dass sie nicht störten. Bei der Trocknung entstanden in den durch das runde Vermauern der Quaderförmigen Steine recht großen Zischenräumen wie erwartet Schwundrisse. Diese verschmierte ich 2 oder 3 mal mit einer nassen, mittelharten Bürste. Danach entstanden keine neuen Risse. Nachdem ich den Ofen nun mehrere Stunden beheizt hatte zum
Einkochen einer Ladung Karotten und der Ofen erstmals vollständig durchgetrocknet ist, haben sich wieder kleine Risse gebildet. Diese beeinträchtigen aber die Funktion nicht. Ich habe die Risse nicht mehr verschmiert. Jetzt hat das Mauerwerk wieder etwas Feuchtigkeit gezogen und die Risse sind wieder weg.
Lehm ist echt ein tolles Zeug! Ich hab damit auch schon unsere Küchenhexe repariert. Das Blech zischen Feuerraum und Backröhre war an der oberen Kante fast auf der ganzen Länge durchgebrannt. Da hab ich schon 2 mal mit gekaufter Ofenspachtel repariert und damit auch schon einen neuen Blechwinkel aufgesetzt. Es war bald wieder undicht und meine Spachtelmasse war verbraucht. Da entsann ich mich der Tatsache, dass wir ja recht lehmhaltigen Boden haben (die "Lehmgrube" hatte ich noch nicht gegraben). Ich nahm also einfach von einer Stelle, von der ich wusste dass sie sehr lehmig ist, aus einem 1 1/2 Spaten tiefen Loch etwas Erde, probierte ob sie sich gut formen lässt, und dichtete damit den Ofen ab. Was soll ich sagen... ich brauchte mich jetzt schon mindestens 1/2 Jahr nicht mehr darum zu kümmern. Es ist dicht und Steinhart gebrannt.
@Little Joe:
Bei der Wand auf dem unteren Bild gefällt mir nicht, dass man das Stroh sieht. Klar, ist alles Natur, aber ist halt Geschmacksache.