Trapezblechdach

Wurzltrockner
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Re: Trapezblechdach

#11

Beitrag von Wurzltrockner » Do 17. Feb 2022, 08:36

Tscharlie hat geschrieben:
Do 17. Feb 2022, 08:22
Daraus ein begrüntes Dach machen.
Gute Idee - ist aber wesentlich mehr Aufwand, wenn man den Aufbau halbwegs korrekt macht mit Abdichtung, Drainageschicht, Substrat, Randverkleidung etc.

Aber vielleicht könnte man das ganze tatsächlich mit Holzverschalung, Teichfolie, Kies, Vlies, Substrat recht gut hinbekommen ... :hmm:

Wäre viell. sogar billiger als Trapezblech

woidler
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Re: Trapezblechdach

#12

Beitrag von woidler » Do 17. Feb 2022, 13:03

Ich hab ein paar Holzunterstände mit Stahl- Trapezblechen gedeckt, die von einem Hangar vom alten Flughafen München-Riem stammen
und der ist 1992 aufgelöst worden. Die halten also schon eine Zeit.

Nicht unwesentlicher Kostenfaktor sind bei Trapezblechen die Kosten für Lieferung . Außerdem sind selbstschneidene Schrauben mit Dichtung
sinnvoll.

Ich habe letztes Jahr für ein 4,7 m langes Dach bei Toom Trapezbleche mit Abholung beim nächsten Baumarkt bestellt.
Ich habe dann jeweils 2 Bleche a 2,5 m hintereinander verbaut. Die 2,5 m Bleche konnte ich mit dem Anhänger transportieren.

Die Bleche musste ich allerdings online bestellen . Vielleichts gibts bei anderen Baumärkten auch solche Angebote auf Nachfrage.

Kirschkernchen
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Re: Trapezblechdach

#13

Beitrag von Kirschkernchen » Do 17. Feb 2022, 14:23

Ja, zwei 2,50er Bleche hintereinander und dadurch selber abholen, das als Sonderposten und eher höhere Sicken und dickeres Blech, das könnt ich mir vorstellen. Mutterselenallein mit 4,50m langem, wabbeligen Blech im Wind herumzuschwenken, ist wahrscheinlich auch ein lustiger Anblick. Dazu die selbstbohrenden Stockschrauben und wenigstens oben diese Profileinsätze und ein breites Blech. Oben werden die Täler dann noch senkrecht gebogen und unten evtl. eine Tropfkante, Seite stell ich mir etwas schwierig vor, die alten Alubleche anzupassen.

Also, ich werd wohl mal suchen, ob ich Sonderposten überhaupt auftreiben kann.

Dach begrünen möchte ich nicht, wenn das dann undicht wird, springe ich wahrscheinlich schreiend vom Dach. (2,70m)
Sooo fanatisch "öko" bin ich nicht. :kuuh:

Wurzltrockner
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Re: Trapezblechdach

#14

Beitrag von Wurzltrockner » Do 17. Feb 2022, 14:52

Also 4,50m langes Trapezblech ist kein Problem - wir haben das auch gerade verarbeitet. Bei Wind würd ich das eh nicht machen wollen ...

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Re: Trapezblechdach

#15

Beitrag von emil17 » Do 17. Feb 2022, 15:39

Gründach geht nur, wenn die Dachlast zulässig von der Unterkonstruktion aufgenommen werden kann. Das geht bei üblichen Schuppen und Häusern leider nicht einfach so.
Für Trapez- und Wellblech gibt es viele technische Anleitungen zum Verlegen im Netz. Aus denen gehen auch die Lattabstände und die Befestigungsdetails hervor. Wichtig ist, dass das Blech in Längsrichtung arbeiten kann, deshalb müssen die Schrauben entweder mit Langloch und Regenkappe sein oder so lang, dass sie sich ohne Ermüdungsbruch ausreichend biegen können, wenn das Blech sich dehnt und wieder schwindet. Für Langloch braucht man dann einen Blechknabber oder (für wenige Löcher) eine Rundfeile.
Das kriegt man alles im Fachhandel.
Ich hab Wellblech verzinkt in 1.5 m Länge verlegt. Für so kurze Tafeln reicht eine Schraubenreihe quer zum Blech etwas unterhalb der Mitte der Tafel aus, und man hat die Geschichte mit den Langlöchern nicht. Ebenso hat man keine Zuschnitte, weil man mit der Überlappung der Tafeln ausgleichen kann.
Firststücke muss man extra besorgen. Am einfachsten ist es, sich beim Spengler verzinktes Stahlblech etwa 50 cm breit im Winkel der Dachflächen biegen zu lassen und die mit Blechschrauben beidseitig aufs Unterblech zu schrauben.
Es gibt unterseits beschichtete Dachtafeln gegen zuviel Tropfwasser. Das ist vor allem ein Problem, wenn es Regenwetter nach Warmlufteinbruch gibt und auf dem Dach noch schmelzender Schnee liegt.
Blech hält einige Jahrzehnte, jedenfalls deutlich länger als der Teerpappenkram. In Industriegebieten mit saurem Regen kann verzinktes Blech weniger dauerhaft sein und man sollte dort die einbrennlackierten Varianten nehmen - sich beraten lassen.
Bei Neueindeckungen sollte man beachten, dass Blechtafeln wenig Toleranz bei windschiefen Dächern zulassen. Hier muss man die Lattung sehr genau auf ebene Oberfläche ausgleichen, sonst macht das Eindecken keinen Spass. Falzziegel aus Ton sind da deutlich toleranter und die findet man auch oft gebraucht.

Beim Montieren auf nicht ganz geringer Dachneigung unbedingt Selbstsicherung benutzen, wenn Abrutschen nicht sicher ausgeschlossen ist. Neue Bleche sind oft ölig-schmierig. Keine Montage bei windigem Wetter, da kann dich schon bei mässigem Wind eine 2Meter-Tafel vom Dach fegen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Trapezblechdach

#16

Beitrag von si001 » Do 17. Feb 2022, 16:22

Tscharlie hat geschrieben:
Do 17. Feb 2022, 08:22
Daraus ein begrüntes Dach machen.
Klar erstmal mehr Aufwand, aber damit ist die Dichtbahn nicht mehr der UV-Strahlung ausgesetzt, hält damit um vieles länger.
Außerdem holt man wieder ein paar m² für die Natur zurück.
Und der Regen trommelt da auch nicht rum.
Sieht auch besser aus.
:lol: Da haut´s die Hütten zam!

Spaß beiseite: So ein Gründach ist sehr schwer - vor allem, wenn es nass ist. Auch wenn die Dachlast mit dem Gewicht von größeren Schneemassen berechnet wurde, kann man nicht auf alles einfach ein Gründach bauen. (berufsbedingt stellen sich bei der Vorstellung die Nackenaare auf ;) )
Liebe Grüße, si001!
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Re: Trapezblechdach

#17

Beitrag von Muffin » Di 22. Feb 2022, 15:13

Ich habe schon auf meinem fast flachen Scheunendach Trapezblech verlegt, allerdings die Dachpappe runtergenommen, um vergammelte Schalbretter zu wechseln und eine Dachrinne anbringen zu können. Die Trapezbleche sind verzinkt und werden lange halten und sind gut zu entsorgen. Dachpappe ist teurer Sondermüll, sowas werde ich nicht mehr verlegen. Die alte Dachpappe kannst du auch drauf lassen, sie wirkt dann wie eine Unterspannbahn und hält die Schalung darunter trocken. Nachteil: Die Trapezbleche können bei Hitze mit der Pappe verkleben. Da meine Scheune durchlüftet ist, kann eventuelles Kondensat von der Unterseite der Bleche über die Schalbretter wieder abtrocknen. Jedenfalls tropft bei mir nichts mehr runter.
Ich habe 3-Meter-Stücken mit 50 cm Längsüberlappung verlegt, da sich Wasser zwischen die Blechüberlappung einsaugen kann (Kapillarwirkung). Die 3-Meter-Stücken gabs im Sonderangebot beim Händler. Die Schrauben sollten selbstschneidende Blechschrauben mit Dichtung sein und lang genug sein das sie durch die Pappe bis in die Schalung reichen. Händler haben die farblich passenden Schrauben zu den Blechen. Es gibt eine Zahl wieviel Schrauben pro Quadratmeter verschraubt werden sollten, kann dir der Händler aber sicher sagen. Geschraubt habe ich in die Tiefsicke der Bleche.
Zum Zuschneiden nimm eine Blechschere oder Stichsäge, keine Flex, das wird dann mit der Schere etwas wellig, lässt sich aber mit Hammer und einem Brett wieder begradigen. Durch die Hochsicken sind die Bleche auch hinterlüftet, ähnlich wie Eternitwellplatten die du auch verlegen könntest. Das untere Ende der Bleche habe ich etwas runtergebogen, um eine bessere Tropfkante in den Tiefsicken zu haben. Die Seiten etwas überstehen lassen und nach Möglichkeit etwas runterbiegen, damit das Wasser nicht auf die Schalung tropft, aber mit Dachpappe drunter geht es auch so. Du kannst natürlich auch noch Traufbleche anbringen. Am First, wenn du einen hast, musst du noch ein Firstblech draufschrauben. Zu zweit zu arbeiten geht natürlich wesentlich leichter.

Und unbedingt nicht vom Dach fallen, also ausreichend Pausen machen und zum Ende hin immer schön langsam machen!

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Re: Trapezblechdach

#18

Beitrag von Kirschkernchen » Do 10. Mär 2022, 20:44

Ich hab jetzt alle Schweißbahnen im Baumarkt aufgekauft, bevor die Kleingartendödel aus ihrem Winterschlaf erwachen und das Dach damit nochmal gewissenhaft zugekleistert. Mal sehn, ob es das schon war. Hat mich 3,60 Euro pro qm gekostet und etwas abgelaufenes Gas. :hmm:

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