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Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Mo 30. Nov 2020, 23:00
von Manfred
emil17 hat geschrieben:
Mo 30. Nov 2020, 21:58
... dann stifte ich 5% meines so gemachten Vermögens einem Ökoverein oder einem Umweltprojekt. Na ja, 2% reichen auch. Und ich kaufe nur Bananen aus nachhaltiger Kleinbauernproduktion.
Das ist ein bewährtes Mittel.
Die tun dann auch konsequent alles dafür, die verbliebenen lästigen Kleinbauern aus dem Weg zu räumen.
Hier in D fördert nichts den Strukturwandel mehr als die sogenannten Naturschutzorganisationen.
WWF und FSC haben dieses Geschäftsmodell global perfektioniert. Und der Rest lernt schnell dazu.

Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Mo 30. Nov 2020, 23:15
von emil17
Manfred hat geschrieben:
Mo 30. Nov 2020, 23:00
Hier in D fördert nichts den Strukturwandel mehr als die sogenannten Naturschutzorganisationen.
oh bitte nicht schon wieder

Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Di 1. Dez 2020, 18:30
von sybille
Die tun dann auch konsequent alles dafür, die verbliebenen lästigen Kleinbauern aus dem Weg zu räumen.
Hier in D fördert nichts den Strukturwandel mehr als die sogenannten Naturschutzorganisationen.
WWF und FSC haben dieses Geschäftsmodell global perfektioniert. Und der Rest lernt schnell dazu.
Ich hoffe das war ironisch gemeint.

Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Di 1. Dez 2020, 22:03
von Rohana
Leider nicht. Wie du sicher weisst, ist gut gemeint nicht gleich gut gemacht - und manche meinen es nichtmal gut... :ohm:

Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Mi 2. Dez 2020, 10:37
von emil17
WWf und FSC machen etwas, was man bei allen Branchen darf, aber nicht bei der Landwirtschaft :holy:

Was den Strukturwandel betrifft: das ist dem Kapitalismus immanent, wenn es keine Markterweiterungen mehr gibt. Da ja bekanntlich Stillstand = Rückgang ist, muss man wachsen, um nicht unterzugehen. Das ist in allen Branchen so.
Wenn man nicht mehr weiterwachsen kann, passiert das gleiche wie mit dem Schaum in der Badewanne: Es gibt mit der Zeit weniger, aber grössere Blasen. Die Grossen wachsen auf Kosten der Kleinen. Die Kleinen können nichts dagegen tun, ausser selber grösser zu werden.
Die Gesamtmenge an Schaum (Arbeitsplätze, Existenzmöglichkeiten) nimmt dabei ab und die Qualität des Schaums auch.
Man könnte das Problem an der Wurzel packen und z.B. Förderung an eine maximale Betriebsgrösse binden, aber das ist offenbar politisch nicht gewollt. Auch das hat nichts mit Landwirtschaft zu tun: je grösser der Betrieb (egal welche Branche) oder je grösser das Vermögen, um so leichter wird es noch grösser. Der Volksmund sagt, der Teufel scheisst immer auf den grössten Haufen.
Nun gäbe es da natürlich noch Bereiche, die man bewirtschaften könnte, aber nicht darf, etwa Naturschutzgebiete. Dann wäre das Problem für einige Betriebe und für kurze Zeit scheinbar gelöst, auf Kosten von dem was verschwunden ist. Wenn jemand dagegen ist, dann will der ja wohl den Untergang der Kleinen.
Leider ist man bald wieder gleichweit wie vorher, nur bei weniger Umwelt, denn das Grundübel besteht ja weiter.

Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Mi 2. Dez 2020, 10:56
von Rohana
Irgendwann werden halt auch die letzten merken dass man "Naturschutz" nicht essen kann. Natürlich ist es noch ein langer Weg bis dahin ;)
Für mich persönlich wird's jetzt serious business, zum Jahreswechsel übernehmen wir den Hof. Mal schauen wir lange wir das Vieh noch halten können bevor es auch für uns heisst Stall bauen oder aufhören.

Btt: Bei -9 Grad heisst es bald wieder "Stell mal den LKW in den Stall damit der morgen früh anspringt" :grinblum:

Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Mi 2. Dez 2020, 11:07
von emil17
Rohana hat geschrieben:
Mi 2. Dez 2020, 10:56
Für mich persönlich wird's jetzt serious business, zum Jahreswechsel übernehmen wir den Hof. Mal schauen wir lange wir das Vieh noch halten können bevor es auch für uns heisst Stall bauen oder aufhören.
Ich wünsche Euch viel Erfolg! Und das ist ERNST gemeint
Rohana hat geschrieben:
Mi 2. Dez 2020, 10:56
Irgendwann werden halt auch die letzten merken dass man "Naturschutz" nicht essen kann. Natürlich ist es noch ein langer Weg bis dahin ;)
Ja, und er führt über sorgfältige Verwendung von bereits produzierten Nahrungsmitteln.
Und über haushälterischen Umgang mit produktivem Boden:
Gemäss BMEL gehen pro Tag in Deutschland druchschnittlich 56 ha Boden für Siedlungs- und Verkehrszwecke (also nicht für Naturschutz!) verloren (Quelle).
Das wäre doch auch einmal wert, von den Bauernverbänden thematisiert zu werden. Mir scheint, da sei jemand auf einem Auge etwas blind.

Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Mi 2. Dez 2020, 12:00
von Rohana
Wird thematisiert, glaub mir! Nur: Zusätzlich zu dem was überbaut wird, wird ja nochmal "ausgeglichen" und die Ausgleichsflächen entstehen vornehmlich wo? Richtig, ebenfalls auf Land was aus der Bewirtschaftung herausgenommen wird... also doppelter Verlust für die Landwirtschaft, und das trifft keineswegs nur immer intensiv bewirtschaftete Flächen. Nicht zu sprechen davon dass diese Ausgleichsflächen generell gerne mal totaler Unfug sind. Wir haben vorletztes Jahr auf diese Weise ein Stück (Pacht)Wiese am Fluss verloren, da wurde "aufgeforstet" - sprich viel zu dicht ein paar Bäumchen hingesetzt, eingezäunt und vergessen. Wenn der Zaun mal weg ist, wird's immerhin die Biber freuen die hier in Flussnähe alles zerlegen was ansatzweise schmackhaft ist, also alles ausser Erlen :lol:

Deine guten Wünsche nehme ich gerne mit :)

Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Do 3. Dez 2020, 22:12
von Manfred
Naturschutz kann man problemlos essen, aber "Naturschutz" nicht. Das ist eines der großen Probleme...
Es ist so einfach, Menschen verhungern zu lassen, wenn man sie komplett ausblenden kann.
Da können die Vereinten Nationen so viel vor Corona-Shutdowns und Green Deals warnen, wie sie wollen, solange sie kaum jemand hört und noch weniger der Täter die Opfer sehen müssen.

Re: Hat der Kuhstall früher gewärmt?

Verfasst: Fr 4. Dez 2020, 09:17
von emil17
Manfred hat geschrieben:
Do 3. Dez 2020, 22:12
Es ist so einfach, Menschen verhungern zu lassen, wenn man sie komplett ausblenden kann.
In meiner Kindheit wurde ich dafür getadelt, die ungeliebte Pausenstulle im Schulranzen vergessen zu haben, wo doch die Kinder in Afrika so Hunger leiden müssen.
Ich weiss, alles hängt mit allem zusammen. Das macht es so einfach, pauschale Rundschläge zu schreiben, solagen man sich nicht die Mühe macht, genau zu sagen, was man eigentlich meint.

Hier noch ein paar:

Wir importieren ziemlich viel Kraftfutter zur Tiermast aus Ländern der dritten Welt und leisten uns dafür den Luxus, produktive Flächen als Natuschutzgebiete nicht zu bewirtschaften.
Wir verschonen einen geringen Teil der Gesamtfläche vor landwirtschaftlichen Nutzung, um damit Lebensräume für Arten zu erhalten, die genauso das Recht haben, hier zu leben, wie wir. Diese Gebiete sind zudem, im Gegensatz zu Maisfeldern und stinkenden Schweinefarmen, eine echte Bereicherung der Lebensqualität für die Mehrheit der Bevölkerung.
Nauturschutz und Landwirtschaftssubventionen sind beides reine Geldverschwendung, der Markt kann das ohne staatliche Eingriffe und ideologische Verblendung viel besser regeln.
Wenn ich im Urlaub in den Himalaya fliege, um dort zu klettern und Drachenfliegen zu gehen, kaufe ich nur lokale Produkte, denn ich respektiere die einheimische Bevölkerung und die Umwelt ist mir wichtig.
Warum kriegen die da unten Enwicklungshilfe von meinen Steuergeldern, wo die doch selber nix auf die Reihe kriegen? Mir hat auch keiner geholfen und meine Kunden kaufen nicht aus Mitleid bei mir, sondern weil meine Produkte besser sind.
Ein rechtschaffener und gottesfürchtiger Lebenswandel wird von Gott schon auf Erden mit materiellem Wohlstand belohnt. Wer Not leidet oder gar hungert, muss seinen Lebenswandel ändern.
Ich habe Recht auf eine gute Kapitalrendite.