Holzunterstand

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Holzunterstand

#11

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Fr 7. Sep 2018, 21:21

Wow, sieht toll aus! :daumen: Mir gefallen Deine Mauern besonders gut. Die sehen wirklich nach mittelalterlicher Baukunst aus. Auch der Kran. Klasse!

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emil17
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Re: Holzunterstand

#12

Beitrag von emil17 » Sa 8. Sep 2018, 08:02

Also, Spass hats gemacht.
Und ich sollte ja auch mal wieder im Forum etwas Butter bei die Fische machen, statt immer nur meinen Senf zu den Leistungen anderer Leute zu geben :holy:
Was mich an derartigen Arbeiten speziell interessiert, ist das Verständnis dessen, was ich in der alten Kulturlandschaft an Bauten sehen kann, die auf primitive Weise aus Material vom Ort errichtet worden sind.
Die hatten ja damals weder Kettenflaschenzüge noch Motorsägen noch Stromerzeuger noch pneumatischen Bohrhammer. Transporte waren zu Fuss oder mit Maultier. Dafür mussten sie immer auch noch für Lebensmittel aus Eigenproduktion sorgen, denn rasch beim Weg auf die Baustelle den Proviantkorb beim Supermarkt füllen gabs damals auch nicht.
Gemäss dem alten Sprichwort "man muss mit den Steinen mauern, die man hat", gibt man sich mit dem zufrieden, was da ist. Als Anfänger beklagt man sich beim Trockenmauerbau gerne über zuwenig gute Steine. Beim Betrachten bestehender Mauern denkt man, ja, wenn ich auch solches Material hätte, dann wärs ja ganz einfach. Mit der Zeit merkt man, dass das etwas anders ist und es gewöhnlich nicht an den Steinen, sondern am fehlenden Können liegt.

Ob der Aufwand den Nutzen rechtfertigt? Das will ich gar nicht so genau wissen. Holz könnte man auch einfach irgendwo hinstapeln und dann Wellblech drauf - aber es sieht einfach etwas bescheiden aus.
Das Holz soll dort hauptsächlich trocknen. Im Winter kann man mit einem Schlitten hin und her, was recht gut geht.
Wenn man im Spätherbst die Stapel beim Haus auffüllt, hält sich das alles in Grenzen.

Zeitaufwand?
Keine Ahnung.
Ich will mich ja nicht bei der Arbeit umbringen.
Aus der Überlegung würde eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die ich früher selber bei mir unverständlichen Beschäftigungen anderer Leute angestellt habe (2 Wochen stricken und dann haste bloss einen Pullover? Zehn Stunden Gartenarbeit für Gemüse, das im Supermarkt 9 Euro 50 gekostet hätte?).
Und selbst wenn man es wüsste, hülfe es nicht weiter - es hängt ja soviel von der Situation vor Ort ab, ob es geeignete Bäume hat, ob die oberhalb, unterhalb oder seitlich vom Ort stehen, was beim Graben zum Vorschein kommt, und so weiter.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Holzunterstand

#13

Beitrag von Dyrsian » Sa 8. Sep 2018, 20:58

Es sieht wirklich ganz toll aus, grade diese Trockenmauer!
Aber sickt dir nicht das ganze Wasser vom Hang da durch die Mauer rein, sodass du am Ende einen Teich hast?

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Re: Holzunterstand

#14

Beitrag von emil17 » Sa 8. Sep 2018, 22:45

Nö, das ist bergseitig alles durchlässiger Schutt.
Ist der Boden schwer wasserdurchlässig (was er hier nicht ist), muss man die Mauern in einen drainierten Graben auf eine dicke Schicht gestampften Schotter stellen.
Zudem ist die Mauer so dick, dass das Wasser in der Mauer nach unten und nicht durch die Mauer hindurch nach vorn käme. Zwischen Hintermauerung (das sind die Steine, die man von vorne nicht sieht) und dem Anstehenden kommt deshalb stets eine Schicht Schotter, da wird nicht mit Erde hinterfüllt.
Dies dient bei Mauern, die im Winter Sonne bekommen, auch der Beständigkeit Stecken die Steine der vordersten Schicht hinten direkt in der anstehenden Erde, und diese ist gefroren, so kommt es oft vor, dass der Stein selber wegen der Sonne auftaut. Gefiriert er nachts wieder, so bildet sich zwischen Stein und Erde eine dünne Eisschicht, die den Stein ganz wenig nach vorne drückt. Beim nächsten Auftauen füllt sich der dadurch gebildete Spalt dann mit Feinmaterial, das Spiel wiederholt sich, die Mauer bekommt einen Bauch nach vorne. Ist die Mauer dick genug, so können sich diese Frostwechsel kaum nach hinten bis ins Erdreich auswirken. Vorne passiert nichts, weil da kein Wasser ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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